Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entscheidend für eine Fortsetzung

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EintopfLeiter
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von EintopfLeiter »

Jeder muss für sich festlegen, was bestimmte Produkte ihm wert sind und ob man auf einen Rabatt wartet, absolut. Da ist nichts Verwerfliches dran.

Diese Logik verstehe ich aber irgendwie nicht:
Temeter  hat geschrieben: 27.04.2021 21:34 An sich nicht ganz falsch, aber du weißt trotzdem nie, ob das Spiel für dich den Vollpreis wert ist. Das kann dir auch ein guter Reviewer nicht wirklich verraten.
Du weißt zwar nie, ob ein Spiel 60€ wert ist, bei 30€ weißt Du es dann? Ich meine, Bugs hin oder her, Spiele bestehen ja aus mehr als Bugs, die eventuell schon behoben sein könnten. Oder sagst Du grundsätzlich, ich bezahle nur die Hälfte oder weniger, wird schon passen? Wäre ja Dein Ding und auch in Ordnung.

Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn mir natürlich klar ist, dass die Hälfte des Preises auch nur halb so sehr schmerzt. Aber auch der erste Rabatt kann doch immer noch schmerzlich sein, bei einem Fehlkauf. Wie lange wartet man also, bis Fehlkäufe möglicherweise irrelevant werden? Diverse Testberichte (oder sonstige Informationsquellen) werden ja immer noch die selben sein.

Gab es auch schon mal den umgekehrten Fall - Spiel für den sprichwörtlichen "Apfel und Ei" gekauft und dann festgestellt, Mensch tolles Spiel, da hätte ich auch gerne Vollpreis für gezahlt und die Entwickler mit meinem Geld belohnt und wertschätzt?

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 28.04.2021 13:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Temeter 
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von Temeter  »

EintopfLeiter hat geschrieben: 28.04.2021 12:59Du weißt zwar nie, ob ein Spiel 60€ wert ist, bei 30€ weißt Du es dann? Ich meine, Bugs hin oder her, Spiele bestehen ja aus mehr als Bugs, die eventuell schon behoben sein könnten. Oder sagst Du grundsätzlich, ich bezahle nur die Hälfte oder weniger, wird schon passen? Wäre ja Dein Ding und auch in Ordnung.

Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn mir natürlich klar ist, dass die Hälfte des Preises auch nur halb so sehr schmerzt. Aber auch der erste Rabatt kann doch immer noch schmerzlich sein, bei einem Fehlkauf. Wie lange wartet man also, bis Fehlkäufe möglicherweise irrelevant werden? Diverse Testberichte (oder sonstige Informationsquellen) werden ja immer noch die selben sein.
Du sagst es selbst, bei 30 Öcken schmerzt es weniger.

Und wie lange man wartet, kommt darauf an, wie sehr du das Spiel willst, und wie viel Geld du für das Spiel ausgeben willst.
Gab es auch schon mal den umgekehrten Fall - Spiel für den sprichwörtlichen "Apfel und Ei" gekauft und dann festgestellt, Mensch tolles Spiel, da hätte ich auch gerne Vollpreis für gezahlt und die Entwickler mit meinem Geld belohnt und wertschätzt?

VG
Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:

Aber gerade bei digitalen Läden wie Steam kannst du mit solchen Angeboten auf lange Sicht sogar guten Profit machen.
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EintopfLeiter
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von EintopfLeiter »

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Temeter  hat geschrieben: 28.04.2021 13:24
EintopfLeiter hat geschrieben: 28.04.2021 12:59Du weißt zwar nie, ob ein Spiel 60€ wert ist, bei 30€ weißt Du es dann? Ich meine, Bugs hin oder her, Spiele bestehen ja aus mehr als Bugs, die eventuell schon behoben sein könnten. Oder sagst Du grundsätzlich, ich bezahle nur die Hälfte oder weniger, wird schon passen? Wäre ja Dein Ding und auch in Ordnung.

Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn mir natürlich klar ist, dass die Hälfte des Preises auch nur halb so sehr schmerzt. Aber auch der erste Rabatt kann doch immer noch schmerzlich sein, bei einem Fehlkauf. Wie lange wartet man also, bis Fehlkäufe möglicherweise irrelevant werden? Diverse Testberichte (oder sonstige Informationsquellen) werden ja immer noch die selben sein.
Du sagst es selbst, bei 30 Öcken schmerzt es weniger.

Und wie lange man wartet, kommt darauf an, wie sehr du das Spiel willst, und wie viel Geld du für das Spiel ausgeben willst.
Gab es auch schon mal den umgekehrten Fall - Spiel für den sprichwörtlichen "Apfel und Ei" gekauft und dann festgestellt, Mensch tolles Spiel, da hätte ich auch gerne Vollpreis für gezahlt und die Entwickler mit meinem Geld belohnt und wertschätzt?

VG
Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:

Aber gerade bei digitalen Läden wie Steam kannst du mit solchen Angeboten auf lange Sicht sogar guten Profit machen.
Temeter hat geschrieben: 28.04.2021 13:24 Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:
Das ist natürlich klar, dass Leute vergünstigt kaufen und dann feststellen, war ein tolles Spiel.
Mir ging es darüber hinaus darum, ob man (Du) in solch einem Fall schonmal gedacht hat - hätte ich gerne doch zum Vollpreis gekauft, weil die super Arbeit auch ordentlich entlohnt sein sollte.

Hier geht es mir rein um eine moralische oder besser wertschätzende Ebene. Ich wollte keinen betriebswirtschaftlichen Diskurs beginnen, ob reduzierte Ware noch ausreichend Profit abwirft. Die Frage wäre eh nicht pauschal und absolut zu beantworten.

Mir beispielsweise erst kürzlich mit "The Surge 2" passiert.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 28.04.2021 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Temeter 
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von Temeter  »

EintopfLeiter hat geschrieben: 28.04.2021 14:09
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Temeter  hat geschrieben: 28.04.2021 13:24
EintopfLeiter hat geschrieben: 28.04.2021 12:59Du weißt zwar nie, ob ein Spiel 60€ wert ist, bei 30€ weißt Du es dann? Ich meine, Bugs hin oder her, Spiele bestehen ja aus mehr als Bugs, die eventuell schon behoben sein könnten. Oder sagst Du grundsätzlich, ich bezahle nur die Hälfte oder weniger, wird schon passen? Wäre ja Dein Ding und auch in Ordnung.

Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn mir natürlich klar ist, dass die Hälfte des Preises auch nur halb so sehr schmerzt. Aber auch der erste Rabatt kann doch immer noch schmerzlich sein, bei einem Fehlkauf. Wie lange wartet man also, bis Fehlkäufe möglicherweise irrelevant werden? Diverse Testberichte (oder sonstige Informationsquellen) werden ja immer noch die selben sein.
Du sagst es selbst, bei 30 Öcken schmerzt es weniger.

Und wie lange man wartet, kommt darauf an, wie sehr du das Spiel willst, und wie viel Geld du für das Spiel ausgeben willst.
Gab es auch schon mal den umgekehrten Fall - Spiel für den sprichwörtlichen "Apfel und Ei" gekauft und dann festgestellt, Mensch tolles Spiel, da hätte ich auch gerne Vollpreis für gezahlt und die Entwickler mit meinem Geld belohnt und wertschätzt?

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Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:

Aber gerade bei digitalen Läden wie Steam kannst du mit solchen Angeboten auf lange Sicht sogar guten Profit machen.
Temeter hat geschrieben: 28.04.2021 13:24 Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:
Das ist natürlich klar, dass Leute vergünstigt kaufen und dann feststellen, war ein tolles Spiel.
Mir ging es darüber hinaus darum, ob man (Du) in solch einem Fall schonmal gedacht hat - hätte ich gerne doch zum Vollpreis gekauft, weil die super Arbeit auch ordentlich entlohnt sein sollte.

Hier geht es mir rein um eine moralische oder besser wertschätzende Ebene. Ich wollte keinen betriebswirtschaftlichen Diskurs beginnen, ob reduzierte Ware noch ausreichend Profit abwirft. Die Frage wäre eh nicht pauschal und absolut zu beantworten.

Mir beispielsweise erst kürzlich mit "The Surge 2" passiert.

VG
Surge 2 war echt super :D

Moralisch könnte man endlos darüber diskutieren, aber ich denke, da muss man sich keinen Kopf drüber machen:

Erstmal, ob du es nun ein Spiel zum Vollpreis kaufst oder nicht, macht auch kaum einen Unterschied im Großen und Ganzen. Du bist einer von vielen. Sales bedeuten nicht einmal Verlust; wie vorhin schon gesagt, so einige Spiele machen massenweise Profit durch Sales, selbst wenn sie wenig Absatz zum Vollpreis hatten.
Du hast das Spiel mit deinem Kauf unterstützt, egal zu welchem Preis. Unterscheidet dich bereits vom Großteil der Menschheit ;)

Geht man noch weiter, ist der Preis eines Spiels im Grunde ein gesellschaftliches Konstrukt: Ein Spiel ist nicht universell 60€ wert; der Preis regelt sich durch Angebot und Nachfrage, was von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt wird, und dann durch ein Level menschlicher Entscheidung auf Firmenebene.
Sprich, mehr Geld für ein Spiel auszugeben, macht es nicht mehr oder weniger wert. Du hast weder eine Obligation, mehr Geld für ein gutes Spiel zu bezahlen, noch, eine Spende an ein industrielles, profitorientiertes Unternehmen zu machen.


Und das führt auch zum wichtigsten Punk: Der Erfolg oder Misserfolg eines Spiels, oder mangel daran, hängt in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Faktoren, Marketing und so weiter ab. Dinge, die du einfach nicht kontrollieren kannst. Selbst wenn das Spiel Geld macht und schwarze Zahlen schreibt, ist das kein Garant dafür, dass es als Erfolg dargestellt wird, oder der Entwickler eine Serie draus machen darf.

Days Gone ist ein perfektes Beispiel dafür; es hat schließlich Profit für Sony erwirtschaftet, nur halt nicht in dem Maß, welches man erwartet hat. Das war allein Sonys Entscheidung, keine Fortsetzung zu machen. Was übrigens schon ein bisschen kurios ist, wenn man bedenkt, dass Konsolenhersteller oft einen Verlust durch Spiele akzeptieren, um ihre Konsolen besser zu vermarkten.
Das ist doppelt auffällig, weil das Spieleangebot der PS5 momentan ziemlich armselig ist. KA was zur Hölle Sony sich gerade denkt; das schaut nach der gleichen Arroganz aus, die man bereits mit der PS3 gezeigt hat. Microsoft ist deutlich klüger, wo sie doch tonnenweise Studios aufgekauft haben.


Mit all dem gibt es IMO eigentlich keinen Grund zu denken, der Entwickler/Publisher hätte dein Geld verdient, oder dass ein Kauf zum Sale gar moralisch fraglich wäre.
Und die Sache ist, wenn ein Dev ein richtig gutes Spiel macht, hat das oft einen Langzeiteffekt. Ein Studio kann einen Ruf aufbauen, und von dem lange zehren, wenn sie konsequent Qualität abliefern.
Zuletzt geändert von Temeter  am 28.04.2021 22:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von EintopfLeiter »

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Temeter  hat geschrieben: 28.04.2021 22:28
EintopfLeiter hat geschrieben: 28.04.2021 14:09
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Temeter  hat geschrieben: 28.04.2021 13:24

Du sagst es selbst, bei 30 Öcken schmerzt es weniger.

Und wie lange man wartet, kommt darauf an, wie sehr du das Spiel willst, und wie viel Geld du für das Spiel ausgeben willst.



Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:

Aber gerade bei digitalen Läden wie Steam kannst du mit solchen Angeboten auf lange Sicht sogar guten Profit machen.
Temeter hat geschrieben: 28.04.2021 13:24 Natürlich, das passiert ständig, das Leute reduziert Spiele kaufen und dan feststellen, das es Klasse ist. Ob nun das, oder das Gegenteil öfter passiert, ist eine andere Frage :Blauesauge:
Das ist natürlich klar, dass Leute vergünstigt kaufen und dann feststellen, war ein tolles Spiel.
Mir ging es darüber hinaus darum, ob man (Du) in solch einem Fall schonmal gedacht hat - hätte ich gerne doch zum Vollpreis gekauft, weil die super Arbeit auch ordentlich entlohnt sein sollte.

Hier geht es mir rein um eine moralische oder besser wertschätzende Ebene. Ich wollte keinen betriebswirtschaftlichen Diskurs beginnen, ob reduzierte Ware noch ausreichend Profit abwirft. Die Frage wäre eh nicht pauschal und absolut zu beantworten.

Mir beispielsweise erst kürzlich mit "The Surge 2" passiert.

VG
Surge 2 war echt super :D

Moralisch könnte man endlos darüber diskutieren, aber ich denke, da muss man sich keinen Kopf drüber machen:

Erstmal, ob du es nun ein Spiel zum Vollpreis kaufst oder nicht, macht auch kaum einen Unterschied im Großen und Ganzen. Du bist einer von vielen. Sales bedeuten nicht einmal Verlust; wie vorhin schon gesagt, so einige Spiele machen massenweise Profit durch Sales, selbst wenn sie wenig Absatz zum Vollpreis hatten.
Du hast das Spiel mit deinem Kauf unterstützt, egal zu welchem Preis. Unterscheidet dich bereits vom Großteil der Menschheit ;)

Geht man noch weiter, ist der Preis eines Spiels im Grunde ein gesellschaftliches Konstrukt: Ein Spiel ist nicht universell 60€ wert; der Preis regelt sich durch Angebot und Nachfrage, was von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt wird, und dann durch ein Level menschlicher Entscheidung auf Firmenebene.
Sprich, mehr Geld für ein Spiel auszugeben, macht es nicht mehr oder weniger wert. Du hast weder eine Obligation, mehr Geld für ein gutes Spiel zu bezahlen, noch, eine Spende an ein industrielles, profitorientiertes Unternehmen zu machen.


Und das führt auch zum wichtigsten Punk: Der Erfolg oder Misserfolg eines Spiels, oder mangel daran, hängt in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Faktoren, Marketing und so weiter ab. Dinge, die du einfach nicht kontrollieren kannst. Selbst wenn das Spiel Geld macht und schwarze Zahlen schreibt, ist das kein Garant dafür, dass es als Erfolg dargestellt wird, oder der Entwickler eine Serie draus machen darf.

Days Gone ist ein perfektes Beispiel dafür; es hat schließlich Profit für Sony erwirtschaftet, nur halt nicht in dem Maß, welches man erwartet hat. Das war allein Sonys Entscheidung, keine Fortsetzung zu machen. Was übrigens schon ein bisschen kurios ist, wenn man bedenkt, dass Konsolenhersteller oft einen Verlust durch Spiele akzeptieren, um ihre Konsolen besser zu vermarkten.
Das ist doppelt auffällig, weil das Spieleangebot der PS5 momentan ziemlich armselig ist. KA was zur Hölle Sony sich gerade denkt; das schaut nach der gleichen Arroganz aus, die man bereits mit der PS3 gezeigt hat. Microsoft ist deutlich klüger, wo sie doch tonnenweise Studios aufgekauft haben.


Mit all dem gibt es IMO eigentlich keinen Grund zu denken, der Entwickler/Publisher hätte dein Geld verdient, oder dass ein Kauf zum Sale gar moralisch fraglich wäre.
Und die Sache ist, wenn ein Dev ein richtig gutes Spiel macht, hat das oft einen Langzeiteffekt. Ein Studio kann einen Ruf aufbauen, und von dem lange zehren, wenn sie konsequent Qualität abliefern.

Danke für Deinen Beitrag.

Aber… Jetzt hast Du es doch getan – das Ganze über grundsätzlichen Profit und betriebswirtschaftlichen Maßstäben betrachtet.

Mir ging es nicht darum, ob ein Entwickler (oder setze gerne x-beliebige Firma) auf Vollpreis angewiesen ist oder nicht, ob er mein Geld verdient hat oder nicht, ob er nicht auch mit einem Rabatt gut erwirtschaftet oder nicht.

Mir ging es um eine Wertschätzung einer geleisteten Arbeit und das Bedürfnis entsprechend zu entlohnen oder vielleicht sogar darüber hinaus, unabhängig davon, ob das jetzt muss. Andere Mittel haben wir als Käufer ja nicht. Ich kann Deck 13, um beim Beispiel The Surge 2 zu bleiben, ja nicht zum Essen einladen. Ich wollte auch nicht endlos über moralische Empfindungen diskutieren. Es stimmt nämlich, das ist wahrscheinlich ähnlich zielführend, wie eine Diskussion über Pizza oder Schnitzel und was nun besser schmeckt (Schnitzel!).

Mich hat es einfach nur interessiert, wie jemand anderes darüber denkt. Jemand, der (so glaube ich) lieber rabattiert kauft. Aber wenn ich Deinen Text richtig deute, ist das für Dich kein Thema (muss es auch nicht), ich wiederum habe da schon eher mal das Verlangen.

VG
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Temeter 
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von Temeter  »

EintopfLeiter hat geschrieben: 29.04.2021 12:41Danke für Deinen Beitrag.

Aber… Jetzt hast Du es doch getan – das Ganze über grundsätzlichen Profit und betriebswirtschaftlichen Maßstäben betrachtet.

Mir ging es nicht darum, ob ein Entwickler (oder setze gerne x-beliebige Firma) auf Vollpreis angewiesen ist oder nicht, ob er mein Geld verdient hat oder nicht, ob er nicht auch mit einem Rabatt gut erwirtschaftet oder nicht.

Mir ging es um eine Wertschätzung einer geleisteten Arbeit und das Bedürfnis entsprechend zu entlohnen oder vielleicht sogar darüber hinaus, unabhängig davon, ob das jetzt muss. Andere Mittel haben wir als Käufer ja nicht. Ich kann Deck 13, um beim Beispiel The Surge 2 zu bleiben, ja nicht zum Essen einladen. Ich wollte auch nicht endlos über moralische Empfindungen diskutieren. Es stimmt nämlich, das ist wahrscheinlich ähnlich zielführend, wie eine Diskussion über Pizza oder Schnitzel und was nun besser schmeckt (Schnitzel!).

Mich hat es einfach nur interessiert, wie jemand anderes darüber denkt. Jemand, der (so glaube ich) lieber rabattiert kauft. Aber wenn ich Deinen Text richtig deute, ist das für Dich kein Thema (muss es auch nicht), ich wiederum habe da schon eher mal das Verlangen.

VG
Jup, das wurde doch eine Wall o' Text xD

Versteh mich nicht falsch; ich sehe schon, was du meinst, du willst den Dev belohnen. Und mir gehts genauso, wenn ich einen tollen Titel finde.
Und wie gesagt, ich kaufe auch DLCs, um den Dev zu unterstützen, also monetäre Belohnung ist für mich schon ein Ding.

Mein Argument ist eher, dass diese monetäre Belohnung extrem indirekt und ineffizient ist, eben weil sie diesen betriebswirtschaftlichen und unternehmenspolitischen Faktoren unterliegt.
Weil der Dev durch dieses Geld oft nur sehr indirekt profitiert, wenn überhaupt.
Zuletzt geändert von Temeter  am 29.04.2021 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
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James Dean
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von James Dean »

EintopfLeiter hat geschrieben: 29.04.2021 12:41

Mir ging es um eine Wertschätzung einer geleisteten Arbeit und das Bedürfnis entsprechend zu entlohnen oder vielleicht sogar darüber hinaus, unabhängig davon, ob das jetzt muss. Andere Mittel haben wir als Käufer ja nicht. Ich kann Deck 13, um beim Beispiel The Surge 2 zu bleiben, ja nicht zum Essen einladen. Ich wollte auch nicht endlos über moralische Empfindungen diskutieren. Es stimmt nämlich, das ist wahrscheinlich ähnlich zielführend, wie eine Diskussion über Pizza oder Schnitzel und was nun besser schmeckt (Schnitzel!).

Mich hat es einfach nur interessiert, wie jemand anderes darüber denkt. Jemand, der (so glaube ich) lieber rabattiert kauft. Aber wenn ich Deinen Text richtig deute, ist das für Dich kein Thema (muss es auch nicht), ich wiederum habe da schon eher mal das Verlangen.

VG
Also das hängt halt sehr stark von individuellen Faktoren ab. Ich kaufe auch oft rabattiert, aber Spiele, auf die ich wirklich sehr heiß bin, kaufe ich auch direkt zum Release. "Sehr heiß" bedeutet nicht, dass ich sehr euphorisch oder gehypet bin, sondern dass ich das Produkt in einem digitalen Store sehe und mir denke: "Das sieht aus, als hätte jemand viel Herzblut reingesteckt, und der Preis ist auch vollkommen in Ordnung in Relation".

Als Beispiel führe ich hier mal Stardew Valley an, was zum Release 13,99 oder 14,99 Euro gekostet hat. War ein Instantkauf gewesen, weil ich das Konzept großartig finde und es optisch auch sehr ansprechend aussah. Als ich es gespielt habe, war mir klar: Das wäre auch locker 20 Euro wert gewesen. Aber bei 25 Euro hätte ich tatsächlich nicht zugeschlagen und erstmal auf einen Rabatt gewartet. Pathologic 2 habe ich damals instant gekauft, weil ich wirklich die Devs unterstützen wollte und weil ich wusste, dass es das inhaltlich anspruchsvollste Spiel des Jahrzehnts werden würde, was ja auch zum Glück eingetreten ist. Aber selbst da habe ich nur 30 Euro bezahlt - für das erste Drittel des Spiels.

Vor einigen Jahren gab es das Spiel "The Witness" oder so, ein Indie-Puzzlegame, was 40 oder 50 Euro zu Release kostete und auch eine Preisdiskussion auslöste, ob ein Indiespiel so viel Geld kosten darf. Das war in meinen Augen die falsche Frage, weil es viel wichtiger war, ob dieses eine Spiel wirklich das Geld wert ist oder nicht. Aber ob ein Spiel wirklich sein Geld wert ist, lässt sich halt pauschal nicht sagen, und da muss man dann zwangsläufig wieder in die wirtschaftliche Ebene gehen: Leuten mit viel Geld jucken Vollpreise nicht, Leute mit wenig Geld dagegen schon.

In meinen Augen ist heute fast kein Spiel, das auf den Markt kommt, 60 Euro oder mehr wert. Warum? Weil ich knauserig bin oder die Arbeit nicht schätze, die dort eingeflossen ist? Weil ich die Entwickler nicht unterstützen will? Nein, weil ich weiß, dass das Produkt, welches ich für 60 Euro erhalte, nicht vollständig ist und noch weitere Monetarisierungsmechanismen enthält in Form von DLCs und Mikrotransaktionen. Anno 1800 z.B. habe ich auch heute noch nicht gekauft und nicht gespielt, eben aus den Gründen, und ich hole es mir höchstens, wenn es wirklich mal ein komplettes Komplettpaket geben sollte. Und das sage ich als jemand, der wirklich Anno liebt und den Aufwand zu schätzen weiß, den Devs reinpacken; und doch sind 200 Euro einfach nicht gerechtfertigt für die vollständige Anno-Erfahrung. Andere sehen das dann wieder anders, was ja auch in Ordnung ist.

Verweise ich nun noch einmal auf die Aussage zu Pathologic 2, für das ich gerne 30 Euro hingeblättert habe, obwohl es nur ein Drittel des eigentlichen Spiels ist (man erlebt eine Geschichte aus der Sicht von 3 Charakteren, aber im bisherigen Teil ist nur einer spielbar, was finanzielle Gründe hatte). D.h. für die vollständige Erfahrung würde ich am Ende 90 Euro hingeblättert haben, für ein Spiel, in das ich weitaus weniger Stunden investieren würde als in ein Anno 1800. Ziemlich widersprüchlich, nicht wahr? Das ist richtig, und ich könnte diesen Widerspruch nicht einmal wirklich erklären, sondern ihn einfach nur hinnehmen. Vielleicht liegt es daran, dass das eine ein Indie-Titel ist und das andere ein Ubisoftspiel, vielleicht liegt es daran, dass Anno einfach so viele Mikro-DLCs rausballert, während man bei Pathologic den Ball flachhält, vielleicht liegt es auch einfach nur an der Experience, die mir ein Pathologic bieten kann, nicht aber ein Anno, welches mir auch eine gute Experience bieten kann, aber auf einem ganz anderen Level.

Es ist also schwer zu begründen, warum jemand rabattiert kauft, da spielen immer individuelle Vorlieben eine Rolle. Aber ich denke, wir können uns auf einen Punkt einigen: Wenn du ein Spiel veröffentlichst, dass sich nicht allzu deutlich von der restlichen Masse abhebt, sowohl thematisch als auch mechanisch, dann solltest du nicht jammern, wenn dein Spiel nur eine geringe Kaufpriorität bei der Kundschaft erhält.
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von EintopfLeiter »

Temeter  hat geschrieben: 29.04.2021 12:50 Weil der Dev durch dieses Geld oft nur sehr indirekt profitiert, wenn überhaupt.
… also doch am besten zum Essen einladen?

James Dean hat geschrieben: 29.04.2021 13:08 Nein, weil ich weiß, dass das Produkt, welches ich für 60 Euro erhalte, nicht vollständig ist und noch weitere Monetarisierungsmechanismen enthält in Form von DLCs und Mikrotransaktionen.
Ich lese das öfter und selber denke ich - pauschal kann man das so nicht sagen. Ist ein Spiel wirklich unvollständig, weil weiter daran gearbeitet wird und irgendwann zusätzlicher Inhalt angeboten wird?
Es gibt diese Beispiele, ja. Es gibt diese Spiele, mit Stellen, die nach DLC schreien oder gar mit Ungereimtheiten innerhalb des Plots, die dann via DLC irgendwann aufgelöst werden. Finde ich auch doof.
Es gibt aber auch "Witcher 3: Blood and Vine" oder "GTA 4: The Lost and Damned" oder "RDR: Undead Nightmare". Niemals hätte ich diese jeweiligen Hauptspiele als unvollständig empfunden.
Gut, jetzt habe ich aber auch manche der prominentesten Beispiele der letzten Zeit genannt, aber das sind bei weitem nicht die einzigen.
Für mich gilt: Guter und eigenständiger Story-DLC - Gerne, immer her damit.


Aber letztendlich sehen wir es ähnlich - wir sind bereit, gute Arbeit gut zu entlohnen. Das finde ich toll und lässt mich hoffen...

Nochmal Danke für Eure Eindrücke

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 29.04.2021 14:32, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Days Gone: Chef-Entwickler kritisiert "Warte-auf-Rabatt"-Einstellung vieler Spieler; Metacritic-Wertung ist entschei

Beitrag von Temeter  »

EintopfLeiter hat geschrieben: 29.04.2021 14:23… also doch am besten zum Essen einladen?
So ungefähr :lol:

Ein Kickstarter ist auch direkte finanzielle Unterstützung eines Devs. Oder mit Mundpropaganda, allen anderen erzählen wie toll das Spiel war. Das ist im Internetzeitalter tatsächlich ziemlich effektiv.
Zuletzt geändert von Temeter  am 29.04.2021 14:42, insgesamt 1-mal geändert.