Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Aussagen von J.K. Rowling

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SethSteiner
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von SethSteiner »

langhaariger bombenleger hat geschrieben: 03.03.2021 11:03 Ich versuche den Punkt klarer zu machen: In der Popkultur gibt es übermäßig Beispiele von Perversen und Mördern, die andere Geschlechterrollen annehmen. Wild Bill von das Schweigen der Lämmer als wohl bekanntestes Beispiel. Ob es nun Drag oder Trans ist, ist dabei ziemlich egal, weil viele die damit bevor sie sich mit dem Thema beschäftigen konfrontiert werden, unterbewusst dies kaum differenzieren werden. Es wird die Angst geschürt vor dem Mann, der nicht wirklich eine Frau ist. Viele Menschen sehen das auch heute noch bei Transpersonen so.
Und Rowling veröffentlicht so einen Roman, genau nach ihrem Skandal. Das ist so als würde ein Autor einen Skandal als Sexist haben und dann ein Buch rausbringen wo ein Prinz die Prinzessin retten muss. Das zementiert den Ruf als Sexist, auch wenn das Buch ganz harmlos daherkommen mag.

Und das ist auch Rowlings Buch, ein Wolf im Schafspelz. Eine Person, die eine andere Geschlechterrolle annimmt ist das Perverse und Böse. DAS ist ihre literarische Antwort darauf das sie transphob sei. Wer das nicht befremdlich findet...
Das funktioniert so aber nicht. Klar kann ich immer eine lange Liste erstellen, wenn ich nach genau dem was ich auf der Liste haben will raussuche aber so geht das ja nicht. Das muss man ja ins Verhältnis setzen, um herauszufinden ob irgendetwas tatsächlich übermäßig also überproportional ist. Nehmen wir als Beispiel die Darstellung oder auch fehlende Darstellung von Menschen anderer Hautfarbe Prä-1968. Da kann man sich durch den Wust an Filmen und Serien arbeiten und dann vermutlich feststellen, dass man sie entweder im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil gar nicht findet oder wenn, dann in Rollen die nur auf irgendein Stereotyp festgelegt sind.

Dasselbe kann man mit Trans natürlich ähnlich tun, wobei ich hier ein paar Problempunkte sehe, wie die Unsichtbarkeit von Geschlechtsdysphorie. Es ist halt keine Hautfarbe, sondern etwas das in einem Körper stattfindet. Und auch der verschwindend geringe Bevölkerungsanteil macht es etwas schwierig. Nichts desto trotz, kann man natürlich schon schauen und ich kann mir auch vorstellen, dass tatsächlich ein Missverhältnis in der Darstellung existiert. Ähnlich wie es das wahrscheinlich bei Menschen mit Entstellungen gibt, die vermutlich auch eher in "bösen" Rollen auftauchen, denn als normale Menschen.
Damit nun aber tatsächlich eine Angst geschürt wird, ist doch viel mehr nötig als eine oder auch mehrere solcher Rollen. Wer hat denn tatsächlich Angst vor Menschen mit Behinderung/Entstellung und zwar in einem kausalen Zusammenhang damit, dass irgendwer in Filmen das hat? Und wer hat tatsächlich basierend auf Filmen Angst vor Menschen die in ihrem Körper nicht glücklich sind und diesen anpassen möchten? Hat Wild Bill als Beispiel wirklich irgendeinen negativen Einfluss gehabt? Das ist ja erst mal die Grundfrage die beantwortet werden müsste. und darauf basierend dann auch die nächste, nämlich ob es nicht dann die mangelnde Präsenz von Alternativfiguren ist, die das hauptsächlich zu verantworten hätte.

Vielleicht zeigt Rowling auch einfach nur, dass man die Skandalisierung vielleicht runterfahren sollte. Es kann ihre Antwort sein, vielleicht auch nicht. Ich kann das nicht beurteilen aber würde man das Zeter und Mordio runterfahren, wäre es im einen Fall womöglich gar nicht entstanden oder aber man würde es gar nicht als diese Antwort sehen. Am Ende verzerrt es die Wahrnehmung und es ist schwierig, ohne eine direkte Aussage von ihr, wirklich zu wissen was nun Sache ist.
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Bachstail
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Bachstail »

VaniKa hat geschrieben: 02.03.2021 19:48Ha! Paradebeispiel. Rowlings Buch behandelt keine trans Frau, aber die Verbindung wird offenbar unweigerlich hergestellt. Es handelt sich nämlich nicht um eine Mörderin, sondern um einen männlichen Mörder, der sich lediglich als Frau verkleidet. Er ist dabei nie der Überzeugung, selbst eine Frau zu sein.
Ich bin mir da persönlich nicht so sicher, im Buch wird immer mal wieder auf die Vergangenheit der Täterin/des Täters eingegangen und impliziert, dass das Verkleiden als Frau schon recht früh bei dieser Person begann, es wird zum Beispiel erwähnt, dass sie/er beim Ausgehen mit Arbeitskollegen früher bereits Frauenkleider trug und sich besagte Arbeitskollegen dabei sehr unwohl gefühlt haben.

Wenn das wirklich nur ein Mann wäre, der Frauenkleider anzieht, um seine Taten zu begehen, würde er sich nicht tatsächlich schon seit sehr langer Zeit als Frau verkleiden, sondern das wirklich nur für den Zeitraum der Taten tun, zumindest würde ich das jetzt annehmen wollen.

Das Kernproblem bleibt aber das gleiche, nämlich Rowlings zwanghafter Versuch, eine Verbindung zwischen der sadistischen und mörderischen Handlungsweise und der Transsexualität oder der Cross Dressing-Hobbies der Täterin/des Täters hertzustellen und paart man das mit ihren sonstigen Aussagen (und mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches), so ergibt sich für mich ein Bild, welches man durchaus als transphob bezeichnen kann.

Ich für meinen Teil kann demnach vollends verstehen, warum sie sich diesem Vorwurf ausgesetzt sieht.
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Hans_Wurst80
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Hans_Wurst80 »

Die Wahl des Geschlechts in einem Videospiel ist jetzt ein "Zeichen" für oder gegen irgendwas? Ich glaub ich versteh den Sinn hinter der News nicht, man möge mich erleuchten.

Link kann man seit dem ersten Zelda-Teil frei benennen (ohne sein Geschlecht zu ändern). Wenn ich also seit 1986 als Ursula durch Hyrule gerannt bin, war ich meiner Zeit weit voraus und bin ein hylianischer Transgender-Aktivist? Was für ein Käse.

Und sind wir mal ehrlich: Wieviele Spieler werden wohl eine Hermine mit Bariton kreieren? Ein Zeichen, pressewirksam mit Sicherheit. Aber wie sieht die Realität aus? Wir werden sehen.
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Halueth
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Halueth »

SethSteiner hat geschrieben: 03.03.2021 10:54
History Eraser hat geschrieben: 03.03.2021 08:35 Soll das nicht ein Spiel mit RPG Elementen werden? Bin mir ziemlich sicher, dass es keine Weltneuheit ist, seiner weiblich aussehenden Figur in einem Charaktereditor eine männliche Stimme zu verpassen?
Nein. Ich meine, gerade in japanischen Spielen mit Editoren gibt es das schon ewig, bestimmt Jahrzehnte aber nicht nur. Quasi immer wenn womöglich einfach die Entwickler "zu faul" waren bzw. kein Bedürfnis darin gesehen haben, den Editor mit Schranken zu versehen, gibt es diese Option. Irgendwie macht die erst seit neuestem Schlagezilen wie diese.
Waren sie zu "faul" oder einfach nur verdamt progressiv? ;)

Baldur's Gate, welches vor 23 Jahren erschien, hatte nicht nur alle Stimmen für jeden Charakter zur Auswahl, sondern bedachte sogar uns Sachsen mit einer eigenen Stimme. Ich fühlte mich sehr gut vertreten in diesem Spiel :D

Zu HP: ich finde solche Optionen gut. Niemanden wird dadurch etwas weggenommen. Ganz im Gegenteil, sowas gabs schon immer in Videospielen, wie man an BG z.B. sieht. Wenn ich wirklich in den Mädchenschlafsaal möchte um mir da dann einen zu rubbeln, oder was weis ich, kann ich mir zur not als Kerl auch einfach einen weiblichen Charakter erstellen. Da jetzt zu behaupten, sowas wäre nur mit Trans-Chars möglich ist doch total banane...
Kinder werden dadurch auch nicht verdorben. Ich wage zu bezweifeln, dass es in dem Spiel explizite Tooltips geben wird, dass man als Mädchen auch nen Penis haben kann. Die Optionen werden da sein und das wars. Mehr Auswahl ist immer gut, ob es nun weibliche Frisuren für Männer ist, oder eine tiefe Stimme für den weiblichen Char, who cares.

Dass es jetzt dazu News gibt, liegt doch nur am aktuellen Zeitgeist, wo vieles (teilweise zurecht) hochkocht und man so entweder zusätzliche Publicity generieren möchte, oder halt einfach nur auf eine Frage antwortet, die der Journalist gestellt hat. Ist ähnlich wie bei Dragon Age und anderen RPG's in der Zeit, wo man so stolz drauf war, dass es homosexuelle Partnerschaften und Chars gibt. Hat sich ja nun auch größtenteils alles wieder beruhigt.

Edit: ups da hatte ich tatsächlich ein Wort vergessen :oops:
Zuletzt geändert von Halueth am 03.03.2021 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Kajetan »

Halueth hat geschrieben: 03.03.2021 11:55 Baldur's Gate, welches vor 23 Jahren erschien, hatte nicht alle Stimmen für jeden Charakter zur Auswahl, sondern bedachte sogar uns Sachsen mit einer eigenen Stimme. Ich fühlte mich sehr gut vertreten in diesem Spiel :D
Jopp, die deutsche Version von BG1 ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr man ein Spiel ruinieren kann, wenn man sich ums Verrecken an eine Minderheit anbiedern will (Spieler aus dem DACH-Sprachraum, die kein Englisch können), ohne a) sich vorher Gedanken zu machen, ob deutsche Dialekte überhaupt Sinn im Spiel ergeben und b) sich dann bei der Synchro keine entsprechende Mühe machen. Effin Identitätspolitik!!!

:mrgreen:

Nein, stimme Dir zu. Kennst Du übrigens Knightshift? Da hat man die deutsche Version mit allerlei kurpfälzischen Dialekten versehen, weil der Publisher halt seinen Sitz in Mannheim hatte. Da war die Fremdscham noch heftiger als bei BG1. Nicht wegen den Dialekten per se, sondern wegen der billigen, plumpen Machart und dem mangelnden Talent der Sprecher.

Bogen zurück: Wenn man also kontroverse, gesellschaftspolitische Zeichen in Spielen setzen möchte ... muss man es gut machen. Siehe auch "Hatred", wo man ganz bewusst andere gesellschaftspolitische Zeichen setzen wollte, aber das Spiel war dann doch nur ein bestenfalls ziemlich durchschnittliches Rumgekloppe, welches zu Recht ratzfatz in der Versenkung verschwunden ist. Da hat sich das Gelalle der Entwickler als die Marketing-Luftnummer entpuppt, die im Vorfeld bereits vermutet wurde.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Ultima89 »

LastSatai hat geschrieben: 03.03.2021 03:47 Man, sucht euch ein Polit- und Medienforum und keine Videospielseite.

Ich bin raus. Für mich hat das hier, aufs Forum bezogen, nicht mehr viel mit Videospielen zu tun, sondern nimmt nur Spiele als Basis für, naja, dies hier.
Any news is GOOD news. Und je mehr Aufmerksamkeit sie erregt, desto besser (finanziell gesehen). Man kann mit so einem Politikum die Gemüter erhitzen und sei die Gegenseite noch so in der Minderheit, es wird sich eine größere Diskussion entwickeln. Mehr Klicks für 4players und mehr Aufmerksamkeit für das Spiel und vielleicht sogar einige Verkäufe mehr.

Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Sehr schwach, dass man dafür Minderheiten instrumentalisiert; mir kann jedenfalls keiner erzählen, die Entwickler hätten dieses Trans-Feature eingebaut, nur um einen spielerischen Mehrwert zu erzielen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Todesglubsch »

Kajetan hat geschrieben: 03.03.2021 12:14 Nein, stimme Dir zu. Kennst Du übrigens Knightshift? Da hat man die deutsche Version mit allerlei kurpfälzischen Dialekten versehen, weil der Publisher halt seinen Sitz in Mannheim hatte. Da war die Fremdscham noch heftiger als bei BG1. Nicht wegen den Dialekten per se, sondern wegen der billigen, plumpen Machart und dem mangelnden Talent der Sprecher.
Das war das Spiel, wo du Schwiegermütter auf Gegner loslassen konntest. Die Dialekt-Synchro hat da eigentlich recht gut gepasst. War in der englischen Version ja auch nicht anders. Außerdem haben die Dialektler wenigstens ihre Texte ordentlich rübergebracht. Der eine hochdeutsche Sprecher, der auch den Erzähler gemimt hat, hat sich bei seinen Takes ständig ein Lachen verkneifen müssen. kA ob das Absicht war.
Letzteres bezieht sich nicht nur auf die Synchro, sondern im Grunde das gesamte Spiel.

Der Titelsong war aber im Vergleich zum eigentlichen Spiel aber so herrlich unpassend.
Bogen zurück: Wenn man also kontroverse, gesellschaftspolitische Zeichen in Spielen setzen möchte ... muss man es gut machen
Und ist das in Hogwarts nun 'gut' gemacht? Oder nur "absolutes Minimum, das eigentlicher keiner Erwähnung bedarf"?

Ich mein in Sims 4 wurde die Option ja auch schon gefühlt vor Ewigkeiten eingefügt. Und dort wählt man nicht nur den Körperbau und Stimme, sondern auch ob man Schwanger werden und im Stehen pinkeln kann. Dagegen ist die Schlafsaalwahl fast schon harmlos.
Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 12:19 Any news is GOOD news. Und je mehr Aufmerksamkeit sie erregt, desto besser (finanziell gesehen). Man kann mit so einem Politikum die Gemüter erhitzen und sei die Gegenseite noch so in der Minderheit, es wird sich eine größere Diskussion entwickeln. Mehr Klicks für 4players und mehr Aufmerksamkeit für das Spiel und vielleicht sogar einige Verkäufe mehr.
Unter den aufgezählten Gesichtspunkten, ja. Aber für das 'große Ganze' eher nicht. Es gibt zu viele Fälle wo irgendwelche durchgeknallten, aber lautstarken Aktivisten durch ihre Forderungen eher Unverständnis schüren und mehr Leute in die Ablehnung treiben. Ja, das ist eine extreme Minderheit, aber wie gesagt: Lautstark, weil das dann gerne von Magazinen übernommen und verbreitet wird, da es, wie du geschrieben hast, Klicks generiert.

Aber das nur allgemein gesprochen und bezieht sich nicht auf das Spiel. Und jetzt bin ich lieber still, sonst wird's zu sehr OT.
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Halueth
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Halueth »

Kajetan hat geschrieben: 03.03.2021 12:14 Kennst Du übrigens Knightshift? Da hat man die deutsche Version mit allerlei kurpfälzischen Dialekten versehen, weil der Publisher halt seinen Sitz in Mannheim hatte. Da war die Fremdscham noch heftiger als bei BG1. Nicht wegen den Dialekten per se, sondern wegen der billigen, plumpen Machart und dem mangelnden Talent der Sprecher.
Nee sagt mir tatsächlich nichts, aber ein kurzer Abstecher auf Youtubezu einem deutschen Gameplay lässt mich erschauern. Aber wie du schon sagst, nicht wegen dem Dialekt, sondern wegen der allgemein grottigen Synchro. Haben das die Entwickler selbst eingesprochen? :lol:

Ist das das Equivalent zu Sam Lakes Gesicht in Max Payne? "Wir haben kein Geld mehr für ne ordentliche Synchro, was machen wir nur?" "Ach wie schwer kann das schon sein :D "
Todesglubsch hat geschrieben: 03.03.2021 12:29
Bogen zurück: Wenn man also kontroverse, gesellschaftspolitische Zeichen in Spielen setzen möchte ... muss man es gut machen
Und ist das in Hogwarts nun 'gut' gemacht? Oder nur "absolutes Minimum, das eigentlicher keiner Erwähnung bedarf"?
Das kann man doch anhand der spärlichen Infos noch gar nicht feststellen. Ich gehe davon aus, dass uns hier nur die rudimentären Einstellungsmöglichkeiten im Editor geboten werden. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik kann man hier sicherlich nicht erwarten und das wird das Spiel jetzt weder besser noch schlechter machen.
Zuletzt geändert von Halueth am 03.03.2021 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Bachstail »

Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 12:19Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen.
Ist das überhaupt politisch ?

Das Bedürfnis nach Repräsentation und Repräsentation an sich sind meiner Meinung nach eher Menschenrechte und nicht etwas Politisches und diese Option, die nun in das Spiel eingebaut wurde, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein und ist demnach auch nicht sonderlich politisch.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Wigggenz »

Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 12:19 Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Sehr schwach, dass man dafür Minderheiten instrumentalisiert; mir kann jedenfalls keiner erzählen, die Entwickler hätten dieses Trans-Feature eingebaut, nur um einen spielerischen Mehrwert zu erzielen.
Äh, wenn sich Menschen aufgrund dieses Features besser mit ihrem erstellten Charakter identifizieren können, hat das doch sehr wohl spielerischen Mehrwert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Wulgaru »

Kant ist tot! hat geschrieben: 03.03.2021 09:35
Naja, vlt. bringt mich das Video ja ein Stück weiter. Bin auf jeden Fall drauf gespannt.
Keine Sorge. Lindsay Ellis begeht nicht den Fehler, den meiner Meinung nach viele politische Aktivisten begehen und aufgrund problematischer Einzelaspekte ein gesamtes Kunstwerk abzutun. Sie stellt in allen ihren Beispielen wie gut diese Sachen sind, es geht ja auch gerade um die Wirkmächtigkeit.

Das sehe ich bei Harry Potter übrigens genauso. Da sind auch superviele...zumindest fragwürdige Sachen drin (wenn man mal anfängt an Hermione zu interpretieren, was sie als Frauenbild darstellt, was sie vom Plot her "darf" und wer für was Kredit bekommt...da tun sich Abgründe auf), aber das schmälert weder seine Bedeutung für mehrere Generationen der Jugend noch generell positive Sachen die man daraus ziehen kann.

Zu Rowling bleibt für meine Begriffe einfach ihr Pseudonym, was mich dazu veranlasst hat ihr keinen Benefit of the doubt mehr zu geben. Sie hat zwar eine Erklärung dafür was es bedeuten soll, aber gerade wer dieses Pseudonym mal in Zusammenhang mit Transphobie googelt nun ja...man kann es fast schon eine Beleidigung der Intelligenz der eigenen Fans nennen, da Zusammenhänge zu leugnen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Kajetan »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.03.2021 12:29 Und ist das in Hogwarts nun 'gut' gemacht? Oder nur "absolutes Minimum, das eigentlicher keiner Erwähnung bedarf"?
Ich weiß nicht, ob es gut gemacht wird. Das Spiel ist ja noch nicht veröffentlicht worden. Ansonsten ... ja, der Kontext erfordert es, dass es extra erwähnt wird. Denn die Ankündigung der Entwickler ist eine Reaktion auf den Shitstorm. Wäre da kein Shitstorm und vor allem keine depperte Rowling, die einfach ihre Klappe nicht halten konnte (ich muss das immer wieder erwähnen, denn ohne ihre anhaltende Begriffsstutzigkeit wäre all die Aufregung deutlichst kleiner geblieben), müssten die Entwickler das auch nicht extra erwähnen.

Hätten sie das auch ohne Shitstorm gemacht? Keine Ahnung, frag sie :)

Ansonsten, in Bezugnahme auf Dein weiteres Posting ... es ist nicht hilfreich, wenn man immer wieder Dinge in den luftleeren Raum stellt, und sich dann isoliert von dem Kontext, in dem sie stattgefunden haben, über sie aufregt. Ich sehe das an einigen Kommentaren hier, auch an manchem von Deinen. Klar, kann man machen, bringt aber nix ausser teilweise unbeabsichtigtes Derailing. Weil man alles hier IMMER im Kontext des ganzen Geschehens betrachten muss. Tut man das nicht ... klar, was ein blöder Scheiss, ich verstehe all die Aufregung nicht.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Ultima89 »

Wigggenz hat geschrieben: 03.03.2021 12:49
Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 12:19 Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Sehr schwach, dass man dafür Minderheiten instrumentalisiert; mir kann jedenfalls keiner erzählen, die Entwickler hätten dieses Trans-Feature eingebaut, nur um einen spielerischen Mehrwert zu erzielen.
Äh, wenn sich Menschen aufgrund dieses Features besser mit ihrem erstellten Charakter identifizieren können, hat das doch sehr wohl spielerischen Mehrwert.
Und das groß rauszuposaunen? Bei Nioh konntest du auch einen männlichen Charakter erstellen und seine Stimme so verzerren, dass er weiblich klingt. Auch einige "Mittendrin"- Chars waren möglich. Hat Team Ninja aber damit geworben, dass das zu Transcharakteren führen kann? Mir geht es um das Triggern an sich. Um das Aufmerksamkeitsgehasche.

Und wer sagt, "es werden mehr Verkäufe damit generiert, wenn Transmenschen direkt angesprochen werden", da frage ich wieviele Transmenschen gibt es ungefähr und wieviel Nichttransmenschen? Wer stellt die Mehrheit von ihnen und wieviele welcher Gruppe werden wohl eher das Spiel kaufen, wenn auf diese Weise Aufmerksamkeit generiert wird?

Ich behaupte mal mal ins Blaue, es gibt seeeehr wenige Transmenschen gemessen an der Gesamtbevölkerung. Ist es daher wirtschaftlich, eine Minderheit anzusprechen? Oder sollte man nicht eher mit Features ankommen, die die Breite Masse ansprechen? Und es ist doch völliger Quatsch, dass sich ein Transmensch dieses Spiel holt, nur weil er repräsentiert wird, aber sonst kein Interesse daran hat. So ein Spiel muss auch Spaß machen.

Natürlich kann man sich auch auf den Standpunkt stellen: "Der Produzent verschafft sich viel Verständnis und Sympathie, indem er Minderheiten explizit miteinbezieht" und bekommt dadurch mehr Verkäufe. Das halte ich aber für eher unwahrscheinlich. Wer hat sich nur deshalb ein Spiel gekauft, weil irgendein Entwickler das getan hat? Ich sehe darin also nur ein Imageverbesserung durch Gratismut und Instrumentalisierung.

Wer es wirklich ernst meint und mehr Verständnis für Transmenschen schaffen will, der kann ja ein Spiel entwickeln, in dem es nur um Transmenschen, deren Ansichten und Gefühle geht. Es ist nämlich fraglich, ob der Entwickler - ähnlich wie Rowling - überhaupt Ahnung von ihnen hat. Oder ob der Einbau von Transmenschen in ein Spiel nicht zum bloßen Klischee verkommt, wie die Feder beim Indianer.
Zuletzt geändert von Ultima89 am 03.03.2021 13:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Kajetan »

Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 13:04 Und das groß rauszuposaunen?
Den Kontext des ganzen Geschehens rund um Rowling, den ignorierst Du jetzt ganz bewusst, oder? Das ist nämlich der Grund, warum die Entwickler von Hogwarts Legacy dies mitteilen und warum dies andere Entwickler nicht tun.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Ultima89 »

Kajetan hat geschrieben: 03.03.2021 13:15
Ultima89 hat geschrieben: 03.03.2021 13:04 Und das groß rauszuposaunen?
Den Kontext des ganzen Geschehens rund um Rowling, den ignorierst Du jetzt ganz bewusst, oder? Das ist nämlich der Grund, warum die Entwickler von Hogwarts Legacy dies mitteilen und warum dies andere Entwickler nicht tun.
Bei Dragon Age damals hat man nicht groß rausposaunt, dass man einen schwulen Charakter in der Riege hat? Ging es da auch um Rowling? Aber hier kann man sich dadurch retten, dass er ja vorgefertigt war und es nicht darum ging, sich ein Alter ego zu schaffen.