Das funktioniert so aber nicht. Klar kann ich immer eine lange Liste erstellen, wenn ich nach genau dem was ich auf der Liste haben will raussuche aber so geht das ja nicht. Das muss man ja ins Verhältnis setzen, um herauszufinden ob irgendetwas tatsächlich übermäßig also überproportional ist. Nehmen wir als Beispiel die Darstellung oder auch fehlende Darstellung von Menschen anderer Hautfarbe Prä-1968. Da kann man sich durch den Wust an Filmen und Serien arbeiten und dann vermutlich feststellen, dass man sie entweder im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil gar nicht findet oder wenn, dann in Rollen die nur auf irgendein Stereotyp festgelegt sind.langhaariger bombenleger hat geschrieben: ↑03.03.2021 11:03 Ich versuche den Punkt klarer zu machen: In der Popkultur gibt es übermäßig Beispiele von Perversen und Mördern, die andere Geschlechterrollen annehmen. Wild Bill von das Schweigen der Lämmer als wohl bekanntestes Beispiel. Ob es nun Drag oder Trans ist, ist dabei ziemlich egal, weil viele die damit bevor sie sich mit dem Thema beschäftigen konfrontiert werden, unterbewusst dies kaum differenzieren werden. Es wird die Angst geschürt vor dem Mann, der nicht wirklich eine Frau ist. Viele Menschen sehen das auch heute noch bei Transpersonen so.
Und Rowling veröffentlicht so einen Roman, genau nach ihrem Skandal. Das ist so als würde ein Autor einen Skandal als Sexist haben und dann ein Buch rausbringen wo ein Prinz die Prinzessin retten muss. Das zementiert den Ruf als Sexist, auch wenn das Buch ganz harmlos daherkommen mag.
Und das ist auch Rowlings Buch, ein Wolf im Schafspelz. Eine Person, die eine andere Geschlechterrolle annimmt ist das Perverse und Böse. DAS ist ihre literarische Antwort darauf das sie transphob sei. Wer das nicht befremdlich findet...
Dasselbe kann man mit Trans natürlich ähnlich tun, wobei ich hier ein paar Problempunkte sehe, wie die Unsichtbarkeit von Geschlechtsdysphorie. Es ist halt keine Hautfarbe, sondern etwas das in einem Körper stattfindet. Und auch der verschwindend geringe Bevölkerungsanteil macht es etwas schwierig. Nichts desto trotz, kann man natürlich schon schauen und ich kann mir auch vorstellen, dass tatsächlich ein Missverhältnis in der Darstellung existiert. Ähnlich wie es das wahrscheinlich bei Menschen mit Entstellungen gibt, die vermutlich auch eher in "bösen" Rollen auftauchen, denn als normale Menschen.
Damit nun aber tatsächlich eine Angst geschürt wird, ist doch viel mehr nötig als eine oder auch mehrere solcher Rollen. Wer hat denn tatsächlich Angst vor Menschen mit Behinderung/Entstellung und zwar in einem kausalen Zusammenhang damit, dass irgendwer in Filmen das hat? Und wer hat tatsächlich basierend auf Filmen Angst vor Menschen die in ihrem Körper nicht glücklich sind und diesen anpassen möchten? Hat Wild Bill als Beispiel wirklich irgendeinen negativen Einfluss gehabt? Das ist ja erst mal die Grundfrage die beantwortet werden müsste. und darauf basierend dann auch die nächste, nämlich ob es nicht dann die mangelnde Präsenz von Alternativfiguren ist, die das hauptsächlich zu verantworten hätte.
Vielleicht zeigt Rowling auch einfach nur, dass man die Skandalisierung vielleicht runterfahren sollte. Es kann ihre Antwort sein, vielleicht auch nicht. Ich kann das nicht beurteilen aber würde man das Zeter und Mordio runterfahren, wäre es im einen Fall womöglich gar nicht entstanden oder aber man würde es gar nicht als diese Antwort sehen. Am Ende verzerrt es die Wahrnehmung und es ist schwierig, ohne eine direkte Aussage von ihr, wirklich zu wissen was nun Sache ist.