ChrisJumper hat geschrieben: ↑02.03.2021 23:13
Ich bin mir an der Stelle nicht sicher. Wenn man von seinen Eltern, oder der großen Schwester oder dem kleinen Bruder verhauen werden kann... das kann schon eine beliebige Stigmatisierung und posttraumatische Belastungsstörung nach sich ziehen.
Wenn jemand verhauen wird, dann ist die Ursache für das Trauma, das verhauen worden sein und nicht, dass man in einem Videospiel eine männliche Stimme an einer weiblichen Figur hatte. Das ist genau wie in der Schule. Wenn dort Mobbing stattfindet, ist nicht das Opfer des Mobbings Schuld, nicht die roten Haare, die krumme Nase, der schiefe Gang, das T-Shirt von Kik, die Brille, das Kuscheltier im Ranzen, die Superman-Strümpfe oder was man nicht alles für Gründe nennt. Die Ursache liegt bei demjenigen, der sich nicht unter Kontrolle hat oder auch derjenigen, die schlecht erzogen wurde oder auch einfach nur einen bescheidenen Charakter hat.
Entsprechend deinem Beispiel:
Wenn dann die Heranwachsenden sich bei TicToc so geben wie ihre Helden aus den Videospielen, kann es in einem konservativen Land schon mal im Gefängnis enden oder mit dem Besuch vom Jugendamt.
Der, der mobbt, kann eben auch ein Land sein. Dann ist es aber nicht Aufgabe, dem Täter oder in diesem Fall dem Regime hörig zusein, sondern schlicht drauf zu Pfeifen. Vor allem übrigens eine Verantwortung den Menschen gegenüber, denn die leiden unter diesem Regime, ob man nun Appeasement betreibt oder nicht. Also besser man fängt gar nicht erst damit an.
Das schöne ist, so meine naive Hoffnung, in 10 Jahren ist sowas einfach kein Thema mehr. So wie, hey, bei Fallout kann man zwischen Mann und Frau wählen. Ja wow....
Keine Person sollte sich Gesellschaftlich ausgeschlossen fühlen. Außer Diskriminierende (Trollis) die sowieso nur ihr Fett wegbekommen. Manche brauchen eben den Schlussstrich um die Ernsthaftigkeit zu erkennen aber selbst das genügt manchmal nicht. Nur weil ich mich nicht in eine Person hineinversetzen kann, heist es nicht, dass es diese in ihrem Empfinden so nicht gibt. Wenn eine Person ohne sichbare Symphtome einen Schmerz äußert und ev um Hilfe bittet, ist es ja auch völlig fatal und extrem urteilend zu sagen: "nee du, das kauf ich dir nicht ab, ist doch nur Psychosomatisch", "du willst doch nur Aufmerksamkeit" etc, etc.
Zuletzt geändert von an_druid am 03.03.2021 03:48, insgesamt 1-mal geändert.
SethSteiner hat geschrieben: ↑03.03.2021 00:56
Der, der mobbt, kann eben auch ein Land sein. Dann ist es aber nicht Aufgabe, dem Täter oder in diesem Fall dem Regime hörig zusein, sondern schlicht drauf zu Pfeifen. Vor allem übrigens eine Verantwortung den Menschen gegenüber, denn die leiden unter diesem Regime, ob man nun Appeasement betreibt oder nicht. Also besser man fängt gar nicht erst damit an.
Um fair zu bleiben: Dein Zitat sticht einfach gerade für mich heraus und ist nur ein Beispiel für viele hier.
Jetzt sind wir dort angelangt, wo betreutes Schreiben eine Überlegung wert wäre. Worum ging es noch? Ach ja um ein Videospiel, auf einer Videospielseite. Zugegeben, wurde das wieder, auf der Startseite ganz groß in Szene gesetzt, damit die Jungs und Mädels *huch* hier was zu tun haben. Oder ist das hier das Zweitforum, für politische Grundsatzdiskussionen, dann habe ich nichts gesagt.
Mensch, ich meldete mich eigentlich hier an um über Videospiele zu quatschen. Was ich erlebt habe, wie toll manches inszeniert wurde. DER SPAß AM SPIEL! Eskapismus? (warum wohl?) Gibt es, zumindest hier, nicht mehr. Dafür gibts hier Grundsatzdiskussionen über Geschlechter, Gerechtigkeit (Politisch korrekt ist ja neuerdings auch verpönt) und Rassismus. Jemand schrieb hier mal so schön, dass es nicht mehr so sei als würden Menschen miteinander schreiben. Wie recht du damit hast.
Man, sucht euch ein Polit- und Medienforum und keine Videospielseite.
Ich bin raus. Für mich hat das hier, aufs Forum bezogen, nicht mehr viel mit Videospielen zu tun, sondern nimmt nur Spiele als Basis für, naja, dies hier.
Ein wohl für die meisten hier ungebildeter simpler Höhlenbewohner.
Edit:
Zum Post über mir:
Ja, wird Zeit.
Zuletzt geändert von LastSatai am 03.03.2021 05:16, insgesamt 2-mal geändert.
Wenn es das Feature gibt, kann man es ja bewusst nicht nutzen, wenn es einen stört. Mehr fällt mir in Richtung Spiel nicht ein.
Aber zum Thema Transsexualität und der dahinter stehenden Lobby würde ich jedem nahelegen, einmal den Artikel der FAZ "Überwindung des Fleisches" zu lesen. Was gerade in Amerika schon bei sehr jungen Kindern teilweise unternommen wird, ist nicht mehr grenzwertig, das ist drüber.
Soll das nicht ein Spiel mit RPG Elementen werden? Bin mir ziemlich sicher, dass es keine Weltneuheit ist, seiner weiblich aussehenden Figur in einem Charaktereditor eine männliche Stimme zu verpassen?
...aber derzeit ist die Charakteranpassung mit Transgender-Option im Spiel enthalten.
Und das wird sie denke jetzt auch bleiben, denn wenn WB/Avalanche jetzt das Feature wieder streichen, ist der Shitstorm vorprogrammiert. So wird man zwar auch ein paar Beiträge der Art "SJW-Hogwarts is coming" ernten, aber das ist im Vergleich glaube ein warmes Lüftchen.
So oder so sind die Anpassungen aber imo ein gute Sache. Das ist nun wirklich absoluter Minimalaufwand den man da betreiben brauchte, um das Spiel etwas inklusiver zu machen.
Er drückte auch seine Unterstützung für Gamergate aus. Gamergate wird als Manifestation eines Kulturkampfs über kulturelle Diversifizierung, Geschlechterbilder, künstlerische Anerkennung und Sozialkritik in Videospielen und über die soziale Identität von Gamern beschrieben. Viele Unterstützer von Gamergate wenden sich gegen das, was sie als den zunehmenden Einfluss des Feminismus auf die Videospielkultur ansehen, daher wird Gamergate oft als ein (rechter) Gegenschlag gegen den Progressivismus angesehen.
Interessant formuliert. Finde ich deutlich besser als Schreiers...
He also expressed support for Gamergate, a loose community of gamers who harass journalists and game developers for voicing progressive views.
Wenn es in der News eben nicht darum geht wie viel Eskapismus im Spiel steckt, sondern um gesellschaftliche Themen, ist es wenig verwunderlich und auch durchaus legitim, in dem Forenthema dazu darauf einzugehen.
Wenn wir jetzt im Thread des Spieletests wären, würde ich dich ja noch verstehen, aber so? Lass doch das Forum zu solchen News einfach weg? In anderen Themen geht es auch wunderbar nur ums Spiel selbst.
Aber wenn du wegen Threads, in die du gar nicht rein gehen musst, schon die Segel streichst, klingt das eher nach vorgeschobenem Grund für einen lauten Abgang.
Wulgaru hat geschrieben: ↑02.03.2021 19:37
@Allgemeinheit
Contras Video wurde schon verlinkt, hier auch ein sehr gutes von Lindsay Ellis, wo sie mal die Popkultur beleuchtet, wie denn dieses Thema so in der Filmgeschichte beleuchtet wurde und natürlich ist eine Besprechung von Rowlings Krimi auch dabei:
Ich habe mal drauf geklickt, damit ich es im Verlauf habe und schaue heute Abend in Ruhe rein. Ich hatte tatsächlich schon vor dem Klick auf das Video die Psycho Assoziation als ersten Gedanken. Ich gehe mal davon aus, dass das als problematisch gesehen wird.
Persönlich habe ich Psycho erst letztes Jahr zum ersten Mal gesehen und fand den Film absolut fantastisch. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass das sozusagen als Ursünde der Problematisierung in dem Bereich (Darstellung von Transgender im Film) gedacht wird. Ich glaube, wenn man selbst sehr stark in dem Thema drin ist, dann stößt man sich natürlich schneller an Dingen, die implizit als trans oder homophob verstanden werden könnten. Auf der anderen Seite finde ich die Schlüsse daraus dann auch mitunter kompliziert.
Wenn, allgemein gesprochen, eine homosexuelle Person in einem Buch ein Serienmörder ist, schließt man dann daraus, dass der Autor homophob ist oder gar generell eine Verknüpfung zwischen Homosexualität und psychologischen Störungen herstellt? Und selbst wenn man diesen Schluss nicht zieht, könnte man ja immer noch sagen, gewisse Sachen werden allein durch eine solche Darstellung zementiert und dadurch verstärkt es eine gesellschaftliche Problematik... in dem Sinne ist aber eigentlich fast alles immer irgendwie problematisch.
Spoiler
Show
Ich habe letztes Jahr Drachenläufer gelesen und es war für mich das beste Buch, das ich in dem Jahr gelesen habe. In der Rezeption darauf habe ich dann festgestellt, dass es mittlerweile in der Kritik steht, schwulenfeindlich zu sein und das Klischee zu befördern, dass Schwule auch pädophil seien. Und ja, es kommt halt auch vor, dass eine erwachsener Mann Kinder vergewaltigt - aber muss das Buch deswegen direkt als schwulenfeindlich gelten? Also im Sinne von: Ist diese Interpretation zwingend oder nicht vlt. eher eine (berechtigte) von vielen?
Andererseits, bedeutet diese ganze Problematik nicht auch langsam eine Einschränkung künstlerischer Freiheiten? So wie die Debatten gerade laufen, müssen Autor*innen doch befürchten, als ...phob deklariert zu werden, sobald eine Person aus einer solchen Gruppe etwas Schlimmes tut? Gehen wir in dem Sinne nicht zu weit, wenn wir immer von etwas Kleinem auf das große gesellschaftliche Ganze schließen?
TLOU2 Spoiler incoming
Spoiler
Show
Wenn in TLOU2 nicht Abby, sonder Lev Joel gekillt hätte, würde dann TLOU2 als transphob gelten oder transphobe Vorurteile zementieren?
Also ich hoffe, es wird deutlich, dass ich persönlich mit dem Thema (problematische Darstellung von gewissen Gruppen in diversen Medien) ringe und auch nicht im Sinne habe, Interpretationen, die mir beim ersten Konsumieren der genannten Beispiele nicht direkt in Kopf kamen, beiseite zu wischen (man kann ja dazulernen und gewisse Perspektiven gehen einem selbst nun mal einfach ab). Zum Beispiel bei Drachenläufer kann ich nicht zu 100% ausschließen, dass der Autor Khaled Hosseini eventuell homophob sein könnte und dass dies dann einen Einfluss auf seinen Roman hatte. Ich verstehe diese Interpretation. Ich verstehe auch, dass man aus dem heutigen Diskurs heraus Psycho als problematisch erachten könnte.
Aber diesen Schluss bzw. diese Schlüsse muss ich nicht zwingend ziehen. Manche Urteile sind mir da auch zu absolut - es gibt auch noch so etwas wie Ambivalenz und die kommt mir derzeit definitiv zu kurz. Auch die Trennung von Kunstwerk und Künstler wurde hier schon von Wiggenz aufgeführt - da scheint gerade das Gegenteil en vogeu zu sein.
Naja, vlt. bringt mich das Video ja ein Stück weiter. Bin auf jeden Fall drauf gespannt.
Es wurde schon sehr viel hier gesagt, ich hab jetzt allerdings nicht alle 6 Seiten durch gelesen, muss ich gestehen ^^.
Da schon ein Video von Lindsey Ellis gepostet wurde, dachte ich mir, kann ich auch das hier posten, da geht es sehr direkt um Rowling und das ganze Transgender Thema:
Speziell wird auf die Frage eingegangen: Warum ist es ein Problem, das Rowling transphob ist?
Ist zwar ein Fantasyspiel wo Hexen und Zauberer in einem Alternativuniversum neben der echten Welt existieren, aber Transgender gab es als etablierte Sexualorientierung im 18. Jahrhundert nicht wirklich, denke ich.
History Eraser hat geschrieben: ↑03.03.2021 08:35
Soll das nicht ein Spiel mit RPG Elementen werden? Bin mir ziemlich sicher, dass es keine Weltneuheit ist, seiner weiblich aussehenden Figur in einem Charaktereditor eine männliche Stimme zu verpassen?
Nein. Ich meine, gerade in japanischen Spielen mit Editoren gibt es das schon ewig, bestimmt Jahrzehnte aber nicht nur. Quasi immer wenn womöglich einfach die Entwickler "zu faul" waren bzw. kein Bedürfnis darin gesehen haben, den Editor mit Schranken zu versehen, gibt es diese Option. Irgendwie macht die erst seit neuestem Schlagezilen wie diese.
langhaariger bombenleger hat geschrieben: ↑02.03.2021 17:41
Alleine schon ein Buch rauszubringen, indem sich ein Mann als Frau verkleidet um Frauen zu töten ist ein altes transphobes Klischee, das Perverse, dass sich hinter dem Geschlecht nur versteckt, NACH ihrem Skandal.
Nein, das ist es nicht. Das verkleiden als jeweils anderes Geschlecht hat mit Transexualität erst mal überhaupt nichts zutun. Schönes Beispiel dafür ist auch Drag, deren Anhänger nur weil sie sich als Frauen verkleiden nicht automatisch transexuell sind. Eine Story, in der jemand sich entsprechend verkleidet ist also nicht automatisch transphob. Ich habe Transgender kennengelernt, zwei Frauen die allerdins sehr unterschiedlich mit ihrem Dasein umgingen. Eine davon verzichtete auf eine Umwandlung oder entsprechende "Verkleidung", das macht sie aber nicht weniger zur Frau. Und selbst wenn dieser Charakter transgender wäre, wäre das auch noch nicht transphob. Schließlich sollte jeder, jede Rolle ausfüllen können. Ich meine, ich will ja nicht ausschließen, dass es der Charakter am Ende doch ist aber das was du dazu sagt, zeichnet es nicht aus.
Ich versuche den Punkt klarer zu machen: In der Popkultur gibt es übermäßig Beispiele von Perversen und Mördern, die andere Geschlechterrollen annehmen. Wild Bill von das Schweigen der Lämmer als wohl bekanntestes Beispiel. Ob es nun Drag oder Trans ist, ist dabei ziemlich egal, weil viele die damit bevor sie sich mit dem Thema beschäftigen konfrontiert werden, unterbewusst dies kaum differenzieren werden. Es wird die Angst geschürt vor dem Mann, der nicht wirklich eine Frau ist. Viele Menschen sehen das auch heute noch bei Transpersonen so.
Und Rowling veröffentlicht so einen Roman, genau nach ihrem Skandal. Das ist so als würde ein Autor einen Skandal als Sexist haben und dann ein Buch rausbringen wo ein Prinz die Prinzessin retten muss. Das zementiert den Ruf als Sexist, auch wenn das Buch ganz harmlos daherkommen mag.
Und das ist auch Rowlings Buch, ein Wolf im Schafspelz. Eine Person, die eine andere Geschlechterrolle annimmt ist das Perverse und Böse. DAS ist ihre literarische Antwort darauf das sie transphob sei. Wer das nicht befremdlich findet...
Antimuffin hat geschrieben: ↑03.03.2021 10:51
Ist zwar ein Fantasyspiel wo Hexen und Zauberer in einem Alternativuniversum neben der echten Welt existieren, aber Transgender gab es als etablierte Sexualorientierung im 18. Jahrhundert nicht wirklich, denke ich.
Aber naja. Game ist Game. Jedem seins.
Den Punkt finde ich nicht verkehrt, aber so gesehen ist es bei einem SP-Rollenspiel auch egal, weil dort jeder für sich entscheiden kann, was für seine Immersion wichtig ist und das keinen Einfluss auf das Spielgeschehen anderer hat (anders z.B. BFV).
Wobei ich nicht weiß inwiefern bei Hogwarts ein MP-Part eine Rolle spielen wird.