Ryan2k6 hat geschrieben: ↑22.12.2020 14:33
SethSteiner hat geschrieben: ↑22.12.2020 14:22
An anderer Stelle schrieb ich übrigens was ich will: Entlassungen. Sage ich ganz offen heraus. Hier handel seit vielen Jahren schon ein Management ziemlich mies und während die Chefs sich im Reichtum suhlen, werden Vollzeit-Mitarbeiter
https://www.pcgames.de/Cyberpunk-2077-S ... t-1360920/ mit wenigen hundert Euro abgespeist. Hier muss sich was ändern. Ich will mehr sehen als Patches und Entschuldigungen.
Ja, da gehe ich sogar mit. Aber glaubst du durch den Weg gerade wird das erreicht? Man weiß doch eigentlich wie es ist, Middle Management muss gehen, Entwickler müssen gehen, aber Top Level? Eher nicht und wenn, dann nur mit der ganzen Firma zusammen.
Und von diesem Forum mal abgesehen, läuft es in den sozialen Medien aktuell ja erst recht so. Alles was vorher schon viel zu viel Hype war, kommt jetzt noch doppelt zurück. Klar sitzt der Frust bei manchen tief, aber so wie man jetzt manchmal den Eindruck hat, dass sich Leute wünschen eine Firma würde zugemacht und alle entlassen, weil ein Spiel rauskam, dass zu viele Fehler hat, geht mir das einfach zu weit. Jeder kann es zurückgeben, jeder kann nie wieder was von denen kaufen, aber muss auch jeder der Firma den Ruin wünschen, weil die NPCs sich komisch verhalten oder man noch einige Patches abwarten muss?
Ich weiß nicht, ob das erreicht wird aber die einzigen Dinge, die einen Wechsel im Management bewirken ist ein grobes scheitern, schlechte Presse und negative Reaktionen. Der einzige andere Weg ist persönliche Unzufriedeinheit und auf soetwas kann kein Konsument eine Wirkung haben. Seine Meinung in die Welt hinaustragen kann hingegen jeder und zum Glück tut man das im Fall von Cyberpunk 2077 auch reichlich, anstatt ihnen das durchgehen zu lassen.
Ich weiß nicht wie du darauf kommst, jemand würde sich wünschen die Firma würde zugemacht. Man ist stellenweise verärgert aber Aussagen, welche die Schließung betreffen mit dem Inhalt sie zu wünschen oder fordern sehe ich nicht. Wobei auch das Ende einer Firma im Grundsatz absolut legitim ist. Der Markt funktioniert ja nicht dadurch, dass jedes Geschäft eine Ewigkeitsgarantie besitzt. Nur in diesem Fall ist das doch überhaupt kein Thema. Und weiterhin, es geht nicht einfach um Fehler, es geht um Lügen, es geht um Manipulationen. Ich habe selbst 9 Punkte aufgelistet um die es geht und da ist mehr dabei als "Fehler".
Ryan2k6 hat geschrieben: ↑22.12.2020 15:08
Alles andere können wir doch gar nicht beurteilen. Trailer die auseinander genommen werden und dann aufgezählt wird was davon nicht im Spiel ist, finde ich jedenfalls genau so wenig hilfreich und auch einfach falsch wenn da WIP drauf steht, denn die Konsequenz ist, es gibt keine Trailer mehr, da sonst jedes Mal jemand kommt und was findet das es ja vielleicht gar nicht im Spiel gibt. Das dann zu einer mutwilligen Täuschung aufzubauschen hilft ebenfalls niemandem.
Eben so wenig Klagen von Investoren, die vielleicht Druck ausgeübt haben, vielleicht nicht, es aber sicher nicht gut gefunden hätten noch mal zu verschieben und Weihnachtsverkäufe auszulassen oder gar noch mal um 3-4 Monate zu verschieben.
Wenn manche Aussagen als Lüge dargestellt werden, anderen aber dann geglaubt wird, was soll man da noch beurteilen? Interna kennen wir einfach nicht.
Und für das, was wir kennen, gilt der erste Absatz.
Es ist völlig richtig Trailer auseinanderzunehmen, genau wie Interviews, genau wie Pressemitteilungen und alles andere. Was meinst du was deren Sinn und Zweck ist? Nicht etwa Marketing? Nicht etwa den Konsumenten dazu zu bringen, eine positive Meinung zu entwickeln die zu einer Kaufentscheidung führt? Du bist also der Meinung, weil jemand Work in Progress raufklatscht, hätte der Konsument danach kein Recht mehr zu sagen "Moment, ihr habt mir doch dieses oder jenes gezeigt und nun ist das gar nicht vorhanden!"? Zu Mal hier ja nicht nur 1 Sache fehlt. Nehmen wir nur mal die Bahn, die noch absolut prägnant Teil des ersten richtigen Trailers war.
Erstens, kann man absolut annehmen, dass das auch im Spiel ist, weil nämlich verschiedene Spiele über die Jahre Bahnen in Städten hatten. Zweitens, ist das aber dennoch gar kein Hauptkritikpunkt. Es ist die Masse an Dingen die sich als grob falsch herausgestellt hat.
Mir ist ehrlich gesagt nicht wirklich klar, was dein Problem ist. Konsumenten werden Versprechungen gemacht, sie werden hinters Licht geführt und aus irgendienem Grund, sollen sie sich deswegen nicht beschweren und doch bitte diese groben Irreführungen durch Trailer und Co.m solange da nur die drei Buchstaben "WIP" stehen, hinnehmen. Es wird auch in Zukunft Trailer geben - unter anderem, weil eben nicht jeder Entwickler so ein schlechtes Projektmanagement betreibt und einfach davon ausgeht, dass man ihnen schon alles vergibt und vergisst. Diese Entwickler zeigen dann auch, was einen tatsächlich erwartet. Ich sehe keinen Grund, warum man Videospielentwicklern einfach einen Freifahrtsschein zum Lügen und Manipulieren ausstellen sollte.
Und was das mit dem "Ja aber ihr glaubt ja andere Sachen!" angeht:
Wenn die Investoren die Frage stellen "gab es Druck von anderer Seite", dann wäre es ein leichtes das mit einem Ja zu beantworten und die Schuld auf andere abzuwälzen. Es gibt keinen Grund, warum man nicht einfach die Todesdrohungen, die (mal wieder) durch die Medien gingen, anführen sollte. Große Unternehmen üben sich ständig in der Strategie von ihrem Versagen damit abzulenken, in dem sie von "Hatern" sprechen, von den gemeinen Leuten da draußen, die böse Sachen schreiben. Selbstverständlich könnte CDPR trotzdem die Investoren angelogen haben, nur davon auszugehen ist halt sinnlos. Man verweist auf die Aussage gegenüber Investoren aus genau dem Grund, weil es für Lügen an dieser Stelle keinen Grund gegeben hat.