Doc Angelo hat geschrieben: ↑29.05.2018 12:11
Und alle springen drauf ein. Plötzlich tut jeder so, als wäre das der einzige Kritikpunkt. Als wäre das ein Punkt, der für sich allein gestellt das Spiel unspielbar macht. Das ist so dermaßen absurd... und wie man sieht funktioniert es trotzdem was EA sich erhofft hat. Die meisten männlichen Spieler wählen einen weiblichen Charakter, wenn sie die Wahl haben. Trotzdem wird hier so getan, als würde es Herren geben, die deinstallieren ein Spiel gleich wieder, wenn die Wahl gestellt wird. Ich kanns nur nochmal wiederholen... absurd! Verdammt nochmal... wie konnte Lara Croft so ein Erfolg werden? Wenn man sich das hier so durchliest, hätte das doch keine Sau kaufen wollen?
Stelll Dir vor, es hätte eine Reihe namens "Drake" gegeben, in der ein Mann namens Drake actionmäßig durch alte Ruinen turnt. Die Serie zeigt Ermüdungserscheinungen auf und die Entwickler führen eine neue Figur namens Lara Croft ein, die Drake nach und nach ersetzen soll, weil ne Frau halt mal was Neues, Frisches ist.
Verbaler Massenmordtotschlag seitens der Fans von "Drake". Nicht wegen des Umstandes, dass Lara Croft eine Frau ist, sondern weil "Drake" immer ein Mann war. Hätten die Entwickler einen neuen Charakter namens Jake eingeführt, wäre kaum etwas passiert, weil diese Veränderung klein genug ist, um bei den meisten klaglos durchzugehen. Es geht hier also nicht um Mann vs. Frau, sondern um eine zu große, zu starke Veränderung, welche das Blut in Wallung versetzt.
Siehe auch die Diskussionen um den neuen Dr. Who als Frau, obwohl in der Serie seit Ewigkeiten etabliert ist, dass Time Lords bei ihren Wiedergeburten entweder als Mann oder als Frau reinkarnieren können. Aber weil Dr. Who bislang immer ein Mann war, ist das Geschrei groß. Man hat ständig wechselnde Schauspieler akzeptiert, weil Dr. Who immer ein Mann war. Dr, Who als Frau ist aber eine zu große Veränderung. Ebenso der Unwillen, als eine Weile ein Mann der Begleiter war. Oder als eine Frau nicht alleine, sondern mit ihrem Freund Begleiter war, anstatt heimlich den Doktor anzuhimmeln. Abweichungen von einem etablierten Muster. Keine Misogynie.
Deswegen trocknen solche Shitstorms in der Regel nach einer Weile auch wieder aus, weil sich dann genug Menschen an die neue Situation gewöhnt haben und erst dann wieder aktiv werden, wenn sich DIESE Rahmenbedingungen wieder in zu großem Ausmaß ändert.