NoCrySoN hat geschrieben: ↑29.03.2017 22:52
Blood-Beryl hat geschrieben: ↑28.03.2017 01:47
Filme, Filme, Filme

Ich muss dich mal was fragen.
Du schaust dir ja anscheinend z.Z. querbeet extrem viele asiatische Filme an, bei denen recht viele gar nicht wirklich gut bei dir wegkommen. Woran orientierst du dich bei deinen Filmen, welche du schaust, welche nicht und müsstest du nicht langsam ein Gespür für "gute bzw. interessante" Filme haben? Also mir wäre die Zeit dafür einfach zu kostbar. Mir reicht es ja schon wie letztens, wenn ich probehalber mal wieder einen aktuellen Nicolas Cage Film anschauen will, nur um dann zu merken, dass das Ding einfach nichts ist. Zum Glück war das nur ein 90minüter, länger hätte ich mir den nämlich nicht angetan. Du scheinst da ja recht schmerzfrei zu sein.
Hm, das geht in Sachen Selektion immer schrittchenweise weiter.
Zunächst bin ich recht random mäßig auf den Regisseur Takashi Miike und das Label "Third Window Films" (die bringen asiatische Nischenfilme auf den UK-Filmmarkt des Einzelhandels) gestoßen in Form des Films Ai to Makoto ("For Love's Sake").
Den fand ich absolut grandios und habe mir dann mehr Filme vom Label und dem Regisseur angeschaut.
Dann leider gemerkt, dass Miike neben grandiosen Filmen auch mittelprächtige und ranzige macht.^^
Die TWF, die ich mir kaufe, reizen mich von der thematischen Werbung her natürlich immer, fallen dann aber zuweilen leider oft langweiliger/schlechter aus als vermutet.
Deshalb bin ich da nun auch etwas selektiver in Sachen Regisseur geworden. Sion Sono finde ich großartig, Miike hat sich als Mixed Bag entpuppt und Tetsuya Nakashima finde ich eigentlich auch großartig, nur hat der dann eben auch plötzlich einen Film gemacht, den ich schlecht fand (World of Kanako). : D
Ich versuche also nach Thematik und Regisseur zu selektieren, will aber eben auch mir noch unbekannten Regisseuren eine Chance geben. Das kann sich dann lohnen bei tollen Filmen wie "Shady", aber eben auch nach hinten losgehen.^^
Würde schon sagen, dass sich da das "Gespür" immer weiter verfeinert, allerdings habe ich die letzte Ladung dieser Filme auch als einen großen Pulk gekauft und nicht einzelweise...was rückblickend in der Tat nicht sooo schlau war. xD
^Aber so hat man dann eben auch noch Filme hier liegen, die man sonst nach dem Konsum der vorangegangenen bereits ausselektiert hätte.
Aber auch mit feinerem "Gespür" finde ich das oft nicht leicht im Vorfeld zu beurteilen.
"Bleak Night", "Hang Gong Yu" und "Pluto" z.B. klangen für mich alle ähnlich interessant. Hang Gong Yu war dann toll, Pluto okay und Bleak Night furchtbar langweilig. Ein bisschen Hit or Miss ist eben immer dabei.
Dazu sei noch angemerkt, dass ich zwar weitaus seltener in Euphorie über Filme ausbreche als viele andere User, aber wenn ich einen Film als "okay" bezeichne, bedeutet das in der Regel auch, dass ich es nicht bereue, ihn mir angesehen zu haben.
Und wenn man dafür hin und wieder absolute Perlen wie Funuke oder Himizu findet, lohnt sich auch das Durchforsten schwacher Filme (und zusätzlich lernt man von denen halt noch, wie man es selbst nicht machen sollte ; ) ).
Edit:
Da ich nach dem arg zähen Kagemusha nun wirklich mal was mit flottem Pacing brauchte, jetzt mal etwas völlig anderes:
Dieser Film frühstückt einen Großteil der 80er/90er Klischees des "Wir beschäftigen deine Blagen jetzt mal mit seichter Unterhaltung für 90 Minuten"-Animationsfilms geradezu dreist ab.
Chaot und Komiker als Protagonist? Check
Pöööser, gieriger Fiesling mit Badass Erscheinung? Check
Kariessüßes, bemitleidenswertes, kleines Mädchen? Check (Ihre Stimme ist hier echt der Overkill...)
Sudden Song Outbursts? Check
Und trotzdem war es ganz nett, weil diese Klischees mitunter eben zünden (dieses Mädchen...wirklich so unfassbar übertrieben auf niedlich gemacht und trotzdem hat's den "Beschützerinstinkt" bei mir angesprochen...ich schäme mich!) und weil ich dem Film für zwei Punkte Credit geben muss.
1. Der Protagonist startet als recht unsympathisches Ekel und macht eine nennenswerte (wenn auch vorhersehbare) Wandlung durch
2. Das Ende ist für einen Kindertrickfilm erstaunlich bittersüß (auch wenn dieser Ton leider durch eine unnötige Comedy-Musikeinlage in den Credits zerschreddert wird)
Kann man sich als klischeeresistenter Fan von Don Bluth durchaus geben. Kommt aber halt bei weitem nicht an Secret of Nimh oder American Tail (Feivel) ran.