Naja, selbst wenn 90% von einem Meisterwerk sprechen, muss es deshalb nicht gut sein. Es sei denn, man legt diesen Maßstab an, um objektiv bestimmen zu wollen, ob ein Spiel gut oder schlecht ist. Und Verkaufszahlen und Reviews sind nicht wirklich ein Maßstab. Bei Metacritic trüben (auch) Hater (ich hoffe, ich darf den Begriff hier ausnahmsweise verwenden) und Trolle die Punktzahl. Bei Magazinen darf man die Unvoreingenommenheit hinterfragen. Wenn ein begeisterter Anhänger einer Spieleserie zB ein Spiel wertet, ist die Chance höher, dass es positiv verzerrt dargestellt wird. Wenn ein gewisser Maurice eines gewissen Spielemagazins ein Borderlands testet, wäre ich zB sehr vorsichtig.eigentlichegal hat geschrieben: ↑18.06.2021 10:13 Was ich nicht verstehe ist, wie man bei einem Spiel, dass sowohl von Kritiker, als auch einer überwältigenden Mehrheit von Spielern als gut befunden wird (ich vermeide hier bewusst den Superlativ herausragend), sich hinstellen kann und trotzdem mit Inbrunst behauptet, das Spiel sei bestenfalls(!) Mittelmaß, eher sogar schlecht. Das halte ich für sehr egozentrisch.
Verkaufszahlen können auch täuschen. Ich las im BotW-Testthread, dass einige das Spiel nach den magischen 20 Stunden nicht weiter gespielt haben. D.h. man müsste diese Spieler eigentlich von den Verkaufszahlen abziehen. Dazu kommen noch die, die das Spiel tatsächlich zurückgegeben haben.
Aber bevor man hier irgendwelche Rechnungen anstellt, nur um später sagen zu können "siehst du, es waren eben doch nicht so viele, denen es gefallen hat, aber die Mehrheit steht immer noch", halte ich für nicht zielführend. Diese "Mehrheit/Minderheit"-Argumentation an sich ist schon daneben. Was soll sie denn aussagen? Wenn es nur einem von 100 nicht gefallen hat, ist der eben unnormal?
Ich schlage was anderes vor: Man führt die Diskussion mit überzeugenden Argumenten in der Sache. Es gibt Stärken von BotW, die sich mit Gegenargumenten nur bedingt relativieren lassen. Auf der anderen Seite gibt es auch Schwächen, die sich nur bedingt relativieren lassen. Aber so, wie die Diskussion hier im Thread und im Testthread weitgehend sachlich geführt wurde, soll eine Diskussion aussehen. Und alleine das, was unter dem Strich rauskommt, bestimmt, ob das Spiel gut oder schlecht ist. Und diese Begriffspaare darf man natürlich nicht als absolut betrachten, sondern als Orientierung.
Doch auch hier stellt sich die Frage: Darf man leicht zu übersehende Dinge wie die oben dargestellten Töne in der Musik als größeren Pluspunkt werten? Sehr schwierig, weil sie wohl nur wenigen aufgefallen sein dürften. Weiter gehts: Wie sehr darf die Darstellung der Timeline in die Bewertung einfließen? Darf es Punkteabzug geben, wenn gar keine Einordnung in die Zeitenlinie möglich ist?
Das sind alles Punkte, die der Tester wieder subjektiv enscheidet. Wenn wir wirklich darüber entscheiden wollen, ob ein Spiel gut oder schlecht ist, muss eine Bewertungsmatrix entworfen werden, die einheitlich für alle Tester gilt. Ähnlich wie ein Gesetz. Aber rate mal, ob diese Matrix wiederum subjektiv oder objektiv geprägt ist

Wir können "gerechte und richtige Wertungen" nur annährend erreichen, wenn wir uns auf einen Bewertungsmaßstab einigen. Und nur dann können wir auch von Objektivität sprechen... solange wir diese Matrix anwenden. Da ich aber vorsichtig schätze, dass es dazu nicht kommen wird, wird es immer wieder zu Wertungsdiskussionen aka "Was, Jörg gibt hier eine 70? Bei Magazin XY wurde eine 90 vergeben ..." kommen.
Es geht hier rein um Buzz-Words. Wenn jemand die Formulierung verwendet "das Spiel war schlecht", kommt es objektiv rüber, wie eine Tatsache. Und wenn jemand etwas sagt, was sich für dich objektiv falsch anhört, wird bei dir was getriggert. Und nicht nur bei dir, sondern bei vielen. Es ist halt einfacher, kurze Sätze zu schrieben und sich nicht die Mühe zu machen, den Zusatz "meiner Meinung nach..." zu benutzen.eigentlichegal hat geschrieben: ↑18.06.2021 10:13 Davon abgesehen verstehe ich es aber fast noch weniger, wieso man in einem Thread zu einem Nachfolger eines Spiels, das man für so unerwähnenswert hält, so viel Energie aufwendet, immer und immer wieder darzulegen, wieso das Spiel so durchschnittlich sein soll. Wenn ich ein Spiel wirklich so langweilig finde, bleibe ich zumindest einfach den Threads fern. Aber vielleicht sollte ich beim nächsten Skyrim einfach auch mal in epischer Länge erklären, wieso das für mich eines der langweiligsten und einfallslosesten Spiele überhaupt ist....