Alanthir hat geschrieben: ↑17.06.2021 21:16
Kainé21 hat geschrieben: ↑17.06.2021 21:12
So viel Geschichte wie BOTW? Man brauchte nen Warriors-Spiel, um die 100 Jahre Lücke zu schließen.
Die Menschen leben in BOTW als wäre nichts passiert und als gäbe es die Bedrohung nicht ... Zelda ist einfach nur nen gammeliges Plot Device, Link wird immerhin in einem Tagebucheintrag ein bisschen charakterisiert.
Die paar Guardians vor Schloss Hyrule sollen die große Erzählung von der Verheerung sein?
Nein, die Geschichten sind in der Welt selbst zu finden. Die Ruinen, die im Schnee vergrabenen Statuen, die Einschlaglöcher von großen, brennenden Steinen. Die Welt erzählt, was ihr widerfahren ist, sie erzählt was mal war. Es gibt für Zelda Nerds kaum mehr zu entdecken als in diesem Hyrule, einfach weil so viele Elemente aufgegriffen werden und zu finden sind, man muss sie nur halt selbst entdecken.
Genau das würde ich eben groß anzweifeln, aber möglicherweise sehen manche Personen einfach mehr darin als ich es glaube.
Denn für mich stand ziemlich schnell fest dass sich die Spielwelt dem Gameplay unterordnet und nicht umgekehrt, das ist per se nicht schlecht, aber dadurch fallen repetetive Spielinhalte mehr ins Gewicht und ich finde Botw hat das große Problem dass ziemlich schnell eine Struktur an möglichen "Entdeckungen" erkennbar ist, rein was die spielerische Ebene betrifft.
Das viele Jotwerde als Highlight nennen ist soweit ironisch weil es eine der wenigen Stellen ist, welche die Freiheit des Spielers einschränken und diese somit ZWINGEN kreativ zu werden, etwas was nach dem Plateau in dem Spiel nicht mehr erforderlich ist.
Solche Ausnahmen gibt es und ich finde diese cool, aber eben trotzdem leider viel zu wenig und auch sie reihen sich in die Struktur ein, in dem Fall sind es "Schreine die sich durch Nebenaufgaben freischalten lassen" letztlich ist die alleinige Belohnung hier aber die Prüfung welche rein spielerischer Natur ist und keine Geschichte erzählt, noch bietet der Schrein am Ende irgendeine Konklusion. Es ist ist letztlich dann nur durch die Aufgabenstellung einzigartig, aber wie schon erwähnt, von solchen Aufgaben gibt es nicht allzu viele.
Vielleicht macht das Spiel den Leuten mehr Spaß welche die Struktur nicht erkennen oder tatsächlich eher visueller Natur sind, mir persönlich reichen einfache Ausblicke auf die Umgebung nicht, zudem die doch sehr unrealistische Prämisse (Spielwelt friedlich trotz Ganons Veheerung und Amok-laufenden Wächtern) und oftmals sehr kindlich geschriebenen Dialoge lassen für mich nicht viel Authentizität in der Spielwelt durchscheinen.
Dennoch was ich durchaus loben kann, ist dass NPC's tatsächlich sehr unterschiedlich reagieren können und sowas wie einen kleinen Tagesablauf besitzen, das hat mich wirklich beeindruckt und ich hätte mir gewünscht dass man noch mehr daraus gemacht hätte, in dem Sinne kann man schon kleinere Geschichten erleben wenn man etwas aufmerksamer ist, z.B das kleine Mädchen in Hateno was ihre Mutter verloren hat und zu bestimmten Uhrzeiten an ihr Grab geht und weint oder vor lauter Angst nicht einschlafen kann, das sind wirklich starke Momente, die aber tatsächlich Einflussmöglichkeiten durch den Spieler vermissen lassen. Es gibt eben keine Kafei-artigen Quest wie in Majoras Mask die auf mehrere Arten enden können und dabei bin ich auch gegen plumpe Nebenquests, sondern ähnlich wie es Souls macht "unsichtbare Quests" die durch Neugier und experementierfreude ausgelöst werden können. Bis auf vereinzelte Stellen, die eben wie erwähnt nicht wirklich in die Tiefe gehen, besitzen diese kleinen Nebengeschichten nicht wirklich den großen Mehrwert, der meine Sicht auf die Spielwelt irgendwie beeinflusst, dafür erscheint mir das Spiel letztlich dann doch viel zu flach und zu oberflächlich. Schon allein deswegen glaube ich wird Elden Ring das interessantere Open World Spiel werden, zumindest im Bezug auf das "entdecken" der Spielwelt, da in Souls Spielen nichts durchiteriert ist. Bei BotW kann man schon 3 Meilen gegen den Wind riechen welche Exkursion wohin führt.
Weißt du, für mich waren die Schreine, die man freischalten musste äußerlich immer die interessantesten, dabei sind diese nur als Belohnungen für eine Nebenquest gedacht, das hat mich und soweit ich lesen konnte viele enttäuscht, weil ich gerade bei diesen Schreinen erwarte dass sie noch mal etwas besonderes beinhalten, eben weil der Weg so steinig zu diesen ist.
Viele sagen zwar in BotW soll der Prozess die Belohnung sein, aber stimmt das so wirklich? Genau so gut kann man darauf verweisen dass Nintendo hinter jeder ihrer Aufgaben irgendeine Belohnung versteckt hat die schnell an Mehrwert für den Spieler verliert, würdest du sagen dass es diese mangelnde Vielfalt an möglichen "Schätzen" entschuldigt?
Souls kriegt es ja super hin weil durch das RPG-artigere Spielerlebnis die mögliche Art an Belohnung sehr viel vielfältiger sein kann und darunter kann auch kurioses Zeug gelten, wie ein Ring der den Charakter die Laufanimationen des gegenteiligen Geschlecht verleiht, was obendrein auch noch mit einer erinnerungswürdigen Geschichte verbunden ist, was in Zelda, wenn es überhaupt sowas gäbe, einfach nur eine random Belohnung in irgendeinem x-beliebigen Schrein wäre.
Ich würde zumindest erwarten dass man in dem Fall besser an dem Spieler kommuniziert dass die Konklusion der jeweiligen Aufgabe Belohnung für sich ist, statt irgendein paar sinnlose Rubine oder irgendeine austauschbare Waffe dem Spieler entgegen zu schleudern. In dem Sinne hätte man halt wirklich mehr "Geschichte" in die verschiedenen Ortschaften stecken können.
Ich sehe jedenfalls nicht viel storytelling weil irgendein Ort "Temple of Time" heißt, ohne den Namen wüsstest du es doch selbst nicht mal, ich bezweifle dass da großartig eine Geschichte dahinter steckt ich denke mal der Großteil des Spaßes an dieser Komponente findet im Kopf des Spielers statt und das kann ich dann verstehen, weil die Realität wird niemals gegen die eigene Vorstellung ankommen und wenn eben solche Namedropping für dich Stimulation genug sind dass deine Fantasie perfekt die Lücken schließt, tja dann muss ich dich darum beneiden...^^
Wie gesagt es ist nicht alles schlecht, ich glaube den hohen Grad an Interaktivität mit der Spielwelt ist etwas, was niemand wirklich als negativ empfindet, wirklich ich liebe das, sehe es jedoch getrennt von der eigentlichen Gestaltung der Spielwelt und den dutzend anderen Komponenten, die ich doch sehr suboptimal bis schlecht umgesetzt finde. (Heilungssystem *kotz*)