Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Aussagen von J.K. Rowling

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FlintenUschi
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von FlintenUschi »

Ryan2k6 hat geschrieben: 03.03.2021 17:21
FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 17:16 Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß dieses sensible Thema auf diese Art mit der Würde dargestellt wird, die dafür nötig wäre.
Manchmal ist es vielleicht ganz gut, wenn solche schweren Themen sehr einfach und "spielerisch" übernommen werden um sie zu etwas völlig Selbstverständlichem und Alltäglichem zu machen. Damit man den Kindern einfach nur signalisiert, dass da nichts seltsames dran ist.
Dann sollte man aber auch so konsequent sein und sie an allen Geschlechtsmerkmalen rumspielen lassen und nicht nur an der Stimme.
Khorneblume hat geschrieben: 03.03.2021 18:02 Übrigens muss man das mit der Homosexualität auch mehr zwischen den Zeile herauslesen, jedoch wurde es seitens JK Rowling auf Nachfrage sogar bestätigt.
Die Homosexualität Dumbledores wird also höchstens mit allergrößter Subtilität angedeutet, aber niemals in der Geschichte thematisiert noch ist sie irgendwie Teil der Handlung. Sie ist also schlichtweg egal. Außerdem ist die sexuelle Ausrichtung nicht dasselbe wie die Frage nach der eigenen geschlechtlichen Wahrnehmung.
Kajetan hat geschrieben: 03.03.2021 17:47 Kinder werden nicht mit Dingen irritiert, die sich nicht verstehen.
Das kann hinterher schon der Fall sein. Wenn übereifrige Eltern dem zockenden Nachwuchs nun erklären sie spielten bei Harry Potter Transgender, weil das Mädchen dort eine Jungestimme hat, dann kann das IRL schon zu Irritationen führen. Es gibt genug Mädels und Jungs in unserem Alltag, deren Stimme eher klingen wie die vom anderen Geschlecht. Auch bei Kindern. Das könnte bei Kindern, die garnicht wissen was Transsexualität alles ausmacht, problematisch werden. Dann wird das nachher als Schimpfwort benutzt für jede Person deren Stimme nicht den Sexualklischees entspricht.
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VaniKa
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von VaniKa »

FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 17:16Aus Sicht eines mittlerweile erwachsenen Fans kommt mir dies dennoch bei Harry Potter zu aufgesetzt vor. Sexuelle Identität war bisher nie ein Thema des Harry Potter Universums.
Es muss auch nicht "das Thema" sein. Darum geht es ja gerade. Endlich mal davon wegzukommen, dass sexuelle Vielfalt "ein Thema" ist. Es geht hierbei auch um die Spieler und nicht um das Setting. Aber selbst wenn man sich das Setting anschaut, kann es doch sein, dass es da "diverse" Menschen unter den Lehrern und Schülern gibt. Aber vielmehr geht es dabei um die Frage: Möchte man, dass Diversität im Harry-Potter-Universum einen Platz hat oder möchte man das nicht? Wer hier mit "Nein" antworten möchte, positioniert sich damit eigentlich recht eindeutig...

Andraax hat geschrieben: 03.03.2021 17:34Zum mitschreiben: Es gibt ca. 0.5% (geschätzt 0.3-0.7) transgender Menschen in der Bevölkerung. Die sollen natürlich nicht diskriminiert werden, aber ich habe den Eindruck, dass diese winzige Gruppe mittlerweile dafür bestimmend ist wie ich und die Gesellschaft als Ganzes handeln, reden und denken darf. Das ist unverhältnismäßig.
Die Zahlen werden auch deutlich höher geschätzt. Natürlich hängt die jeweilige Schätzung immer stark davon ab, wie sehr es den eigenen Standpunkt untermauert. ;) Hier jetzt mal ein paar Zahlen von der anderen Seite:
GALLUP-Studie 2020: Wir reden bei transsexuellen, transidenten und transgender Menschen nicht mehr von einer Kleinstminderheit!
Der Text an sich gibt auch etwas mehr Einblick als die bloßen Zahlen. Und was eben auch deutlich wird: Auf die jeweilige Bevölkerung angerechnet sind das in absoluten Zahlen nicht gerade wenige betroffene Menschen. Und es ist auch von einer Dunkelziffer, gerade bei älteren Menschen, auszugehen.

Was mir auch missfällt, ist diese Haltung "sind zu wenige, daher egal". Eine Demokratie ist keine Mehrheitsdiktatur, sondern muss auch explizit den Schutz von Minderheiten berücksichtigen. Das wird leider von vielen Menschen immer wieder vergessen, die ihren Standpunkt allein mit einer Mehrheitsposition rechtfertigen. Die gesellschaftliche Repräsentation ist extrem wichtig für die Akzeptanz und das Wohlbefinden von Minderheiten, gerade weil sie in einer Minderheitenposition sind und sich daher nicht einfach durch Masse und Mehrheitsverhältnisse zum Recht verhelfen können.
Zuletzt geändert von VaniKa am 03.03.2021 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Kajetan »

FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 18:30 Das kann hinterher schon der Fall sein. Wenn ...
Und wenn nicht? Sry, aber das ist keine Diskussionsgrundlage, mit der ich den Abend verbringen möchte.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Entropy42 »

FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 18:30 ]Das kann hinterher schon der Fall sein. Wenn übereifrige Eltern dem zockenden Nachwuchs nun erklären sie spielten bei Harry Potter Transgender, weil das Mädchen dort eine Jungestimme hat, dann kann das IRL schon zu Irritationen führen. Es gibt genug Mädels und Jungs in unserem Alltag, deren Stimme eher klingen wie die vom anderen Geschlecht. Auch bei Kindern. Das könnte bei Kindern, die garnicht wissen was Transsexualität alles ausmacht, problematisch werden. Dann wird das nachher als Schimpfwort benutzt für jede Person deren Stimme nicht den Sexualklischees entspricht.
Ich will jetzt gar nich sagen, dass so etwas überhaupt nicht passieren kann - aber ein bisschen an der Haaren herbei gezogen find ichs schon. Und selbst wenn es passieren würde: Kinder sind zu anderen Kindern sehr häufig absolute Arschlöcher :D Gerade mobbende Kinder finden genug Aspekte an ihren "Opfern", um sie zu beleidigen - ob da das Transgender-Thema dabei ist, ist dann recht schnuppe.

Kinder müssen halt erzogen werden. Man muss die halt auch ihre Fehler machen lassen irgendwo. Es kann doch kein Grund sein, etwas aus einem Videospiel rauszuhalten, nur weil Kinder damit Unsinn machen könnten! Das würde zu überhaupt nichts führen.
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FlintenUschi
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von FlintenUschi »

Ja vielleicht bin ich da übervorsichtig. Ich mache mir ja auch weniger Sorgen wegen der Kinder, sondern eher wegen den Erwachsenen, die es vielleicht gut meinen, aber nicht gut können :)
VaniKa hat geschrieben: 03.03.2021 18:32 Es muss auch nicht "das Thema" sein. Darum geht es ja gerade. Endlich mal davon wegzukommen, dass sexuelle Vielfalt "ein Thema" ist. Es geht hierbei auch um die Spieler und nicht um das Setting. Aber selbst wenn man sich das Setting anschaut, kann es doch sein, dass es da "diverse" Menschen unter den Lehrern und Schülern gibt. Aber vielmehr geht es dabei um die Frage: Möchte man, dass Diversität im Harry-Potter-Universum einen Platz hat oder möchte man das nicht? Wer hier mit "Nein" antworten möchte, positioniert sich damit eigentlich recht eindeutig...
Diversität ja, aber da gehört noch einiges mehr dazu. Ich finde einfach sexuelle Themen an sich etwas unpassend bei Harry Potter. Ich hätte natürlich auch nichts dagegen, wenn man nun den Stil anpasst und Themen darstellt, die sich an die reifer gewordene Fanbasis richten. Aber das passiert hier ja garnicht.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Gast »

FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 18:30 Die Homosexualität Dumbledores wird also höchstens mit allergrößter Subtilität angedeutet, aber niemals in der Geschichte thematisiert noch ist sie irgendwie Teil der Handlung. Sie ist also schlichtweg egal. Außerdem ist die sexuelle Ausrichtung nicht dasselbe wie die Frage nach der eigenen geschlechtlichen Wahrnehmung.
Das mag sein. Jedoch ist eine der Kernbotschaften der Geschichte ja nicht zuletzt das in Hogwarts alle magischen Anwender willkommen sind. Ich glaube kaum das dies die geschlechtliche Sonderfälle ausnimmt. Es wäre auch ziemlich heuchlerisch genau da eine Grenze zu ziehen. Wenn der Kanon und damit Message authentisch sein sollen, gibt es eben keine Schranke bei der eigenen Wahrnehmung.
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VaniKa
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von VaniKa »

FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 18:48Diversität ja, aber da gehört noch einiges mehr dazu. Ich finde einfach sexuelle Themen an sich etwas unpassend bei Harry Potter.
Es geht um Geschlecht. Das haben auch Kinder und das spielt auch eine Rolle für sie. Das spielt allein deswegen schon eine Rolle, weil es für Erwachsene eine Rolle spielt und sie sich alles von den Erwachsenen abschauen und sich darauf basierend die Welt erschließen. Es spielt aber auch eine Rolle, weil Kinder sehr genau über ihr Geschlecht Bescheid wissen, was man eben auch an trans Kindern feststellen kann. Das wird nur gerne nicht ernst genommen und einfach weiter behauptet: "Ach, was wissen die denn schon?" Aber Geschlecht ist eben mehr als Ficki-Ficki, auch wenn das viele Erwachsene in ihrer nie hinterfragten als selbstverständlich wahrgenommenen und daher unsichtbaren geschlechtlichen Stimmigkeit nicht sehen.

Abgesehen davon richtet sich das Spiel wie gesagt auch nicht nur an Kinder. "Sexuelle Themen" klingt so nach Schmuddelkram. Ist es aber nicht. "Sexuell" ist halt ein sehr dehnbarer Begriff, er kann in vielen Kontexten gebraucht werden. Er wird aber auch explizit missbraucht, um eben Themen in die Schmuddelecke zu stellen. Ich denke, du würdest nicht gleichermaßen behaupten, dass Geschlecht "unpassend bei Harry Potter" wäre.

Ich würde Kindern aber auch keine Asexualität unterstellen, wie hier schon geschehen. Ja, Kinder haben noch keinen Sexualtrieb und keine sexuelle Reaktion auf bestimmte Körpermerkmale, aber ich habe schon vor meiner Pubertät gewusst, auf welches Geschlecht ich stehe. Zur sexuellen Orientierung gehört eben auch mehr als nur, auf welche geschlechtlichen Körpermerkmale man abfährt. Man steht am Ende immer auf ganze Menschen. Und Kinder verlieben sich genau so wie Erwachsene.

Das Problem ist wirklich das Framing, dass "Transgender" etwas "Sexuelles" wäre und so kommt es dann zu Vorwürfen wie einer "Frühsexualisierung". Dabei geht es nur darum, Kindern die nun mal de facto vorhandene Vielfalt der Welt nicht vorzuenthalten, damit sie sich selbst ein Bild von der Welt machen können, in der bestimmte Menschengruppen nicht unter den Teppich gekehrt werden, was die Grundlage für Diskriminierung darstellt. Das "Othering" ist das Problem, und das nährt sich von der Tatsache, dass Menschengruppen marginalisiert werden und keinen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben sollen. Um dem effektiv entgegen zu wirken und Vorurteile von vornherein gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es wichtig, dass Kinder mit "Randgruppen" konfrontiert werden, und zwar auf eine Weise, die sie als normale Menschen zeigt und nicht als Freaks.

Wir sind da aktuell in einer Phase des Umbruchs. Früher haben entsprechende Minderheiten einfach geschwiegen, keine Lobby gehabt, die cisheteronormative Gesellschaft einfach ertragen, während sie sich als Aussätzige gefühlt haben, die ihre wahre Natur besser verheimlichen, da sie sonst "Probleme" bekommen hätten. Diese Gruppen stehen heute auf, nehmen das nicht mehr hin, fordern ihre Rechte als Menschen ein. Und das betrifft natürlich auch Videospiele als zeitgenössisches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Man sollte nun also nicht einen Strick daraus drehen, dass das Thema aktuell etwas hochkocht, weil jetzt vieles neu ist und sich ändert. Und man sollte vor allem sehen, wer hier eigentlich ein Problem daraus macht, indem er den sozialen Backlash proben will mit Hass und Hetze. Das ist das eigentliche Problem und auch der Grund, warum man heute eher explizit als implizit zu solchen Themen Stellung bezieht als Unternehmen und Privatperson. Auch wenn man damit vielleicht vor allem Geld verdient, so leistet man auch einen wichtigen gesellschaftlichen Dienst als Ally und sendet damit ein Signal. Am Ende des Tages ist mir egal, ob dahinter monetäre Interessen oder purer Idealismus steckt, solange diese Entwicklung stattfindet und eine Mehrheit sich dahinter stellt. Man kann ja auch einfach das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Das mache ich niemandem zum Vorwurf.
Zuletzt geändert von VaniKa am 03.03.2021 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
Entropy42
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Entropy42 »

VaniKa hat geschrieben: 03.03.2021 20:20 Es geht um Geschlecht. Das haben auch Kinder und das spielt auch eine Rolle für sie...
Danke für diesen klasse Beitrag! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :)

Mir fehlt hier im Forum irgendwie eine "Gefällt mir!" Funktion :D
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

VaniKa hat geschrieben: 03.03.2021 18:32
FlintenUschi hat geschrieben: 03.03.2021 17:16Aus Sicht eines mittlerweile erwachsenen Fans kommt mir dies dennoch bei Harry Potter zu aufgesetzt vor. Sexuelle Identität war bisher nie ein Thema des Harry Potter Universums.
Es muss auch nicht "das Thema" sein. Darum geht es ja gerade. Endlich mal davon wegzukommen, dass sexuelle Vielfalt "ein Thema" ist. Es geht hierbei auch um die Spieler und nicht um das Setting. Aber selbst wenn man sich das Setting anschaut, kann es doch sein, dass es da "diverse" Menschen unter den Lehrern und Schülern gibt. Aber vielmehr geht es dabei um die Frage: Möchte man, dass Diversität im Harry-Potter-Universum einen Platz hat oder möchte man das nicht? Wer hier mit "Nein" antworten möchte, positioniert sich damit eigentlich recht eindeutig...
Hmm sicher? Weil dein "Nein", klingt eher so als würdest du die Menschen die das nicht wollten in eine ganz bestimmte Ecke stellen. Also schon ein Vorurteil über diese Gruppe fällen.

Ganz ehrlich, dann lieber keine Menschen mehr in diesen Filmen zeigen, sondern animierte asexuelle Tiere.

Den Rest von deinem Post ist schon ganz in Ordnung und schön zu Lesen. Auch wenn ich denke das du mit diesem Framing, eine Absicht anderen unterstellst, welche so einfach nicht überwiegend vorhanden ist - oder vielleicht nur unterbewusst.

Bei dem Thema Frühsexualisierung und den eigenen Erfahrungen.. ich denke das lässt sich nicht leicht verallgemeinern und vor allem ist es dabei schwierig wenn man nur auf eigene Erlebnisse zurück greift.

Ich finde das "aufzeigen dieses Reichtums der Vielfalt der Welt", halt problematisch wenn er versucht unfreiwillig über die grenzen zu ziehen und Kulturkreise bedroht. Denn in dem Moment wo man selber fordert das es "in der Form jeder sehen muss" ist es ein Angriff auf die Menschen die dies ablehnen.

Auch wenn es in meinem Diskurs mit Seth vielleicht zu wenig herüber kam. Es schließt halt Menschen aus, für die es ein Unding ist. Man kann keine Brücke zu anderen bauen, wenn man deren Tabus auslebt und sie als Normalität durchsetzen will. Damit man selber als auch die anderen ihr Gesicht bewahren müssen Brücken gebaut werden und andere Kooperationen geschlossen.

Wenn man dann als Kompromiss, nur Basics in Kindermedien einbaut finde ich es nicht falsch. Es ist einfach kein Ort dafür. Es geht um Zugang, auch zum Medium und damit sich die Kinder und jungen Menschen da aus ihrem Alltag aufgehoben fühlen. Da steckt keine böse Absicht dahinter.

Filme mit Untertitel für Kids sind halt auch nicht so toll, weil sie in der Regel nicht gut lesen können und wenn man liest, bekommt man nicht viel vom Bild mit.

Vielfalt könnte so aussehen in dem in einem Film mehrere Sprachen gesprochen werden, aber ohne Untertitel und auch das gibt es heute fast nie oder? Das ist aber keine bewusste Prägung, sondern einfach nur dem Zugang geschuldet. Ansonsten müssten die alle mit zwei oder drei Sprachen aufwachen. - Genau das macht man auch nicht weil eben Misstrauen dann entsteht, wenn man etwas nicht versteht und vor allem keine Zeit hat darüber zu sprechen.

Deswegen finde ich, muss man das sehr behutsam machen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von johndoe711686 »

ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Ganz ehrlich, dann lieber keine Menschen mehr in diesen Filmen zeigen, sondern animierte asexuelle Tiere.
Please don't.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von SethSteiner »

ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Ich finde das "aufzeigen dieses Reichtums der Vielfalt der Welt", halt problematisch wenn er versucht unfreiwillig über die grenzen zu ziehen und Kulturkreise bedroht. Denn in dem Moment wo man selber fordert das es "in der Form jeder sehen muss" ist es ein Angriff auf die Menschen die dies ablehnen.

Auch wenn es in meinem Diskurs mit Seth vielleicht zu wenig herüber kam. Es schließt halt Menschen aus, für die es ein Unding ist. Man kann keine Brücke zu anderen bauen, wenn man deren Tabus auslebt und sie als Normalität durchsetzen will. Damit man selber als auch die anderen ihr Gesicht bewahren müssen Brücken gebaut werden und andere Kooperationen geschlossen.
Google mal Toleranzparadoxon. Es kann keine Toleranz für alles und jeden geben. Das funktioniert nicht nur nicht, es ist sogar brandgefährlich. Brücken kann man schlecht bauen, wenn man auf die Mobber und Täter Rücksicht nimmt, weil sie meinen die Welt müsse ihre Neigungen und Interessen widerspiegeln. Das funktioniert nicht. Im Gegenteil, genau das hat unfassbar viele Opfer gefordert. Wenn es für Menschen ein Unding ist, dass es Menschen gibt die nicht sind wie sie, dann ist das halt so. Ich weiß nicht wieso du meinst, man müsse auf sie Rücksicht nehmen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von dx1 »

ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Hmm sicher? Weil dein "Nein", klingt eher so als würdest du die Menschen die das nicht wollten in eine ganz bestimmte Ecke stellen. Also schon ein Vorurteil über diese Gruppe fällen.
Kinder nicht (über-)fordern und damit auf ewig auf ihr kindliches Niveau beschränken – tolle Idee! Willst Du der geistigen Entwicklung erst kurz vorm Lesenlernen Einhalt gebieten oder sicherheitshalber, bevor sie sprechen können?

Wer "Nein, in der Welt von Harry Potter sind alle Cis oder allerhöchstens mit Zudrücken sämtlicher Augen und mindestens einer anderen Erklärung dafür extravagant" fordert, wird nicht gestellt, sondern stellt sich selbst in diese gewisse Ecke.

Ich kenne ja nur das erste Buch (in der deutschen Übersetzung) und die erste Hälfte der Filmreihe mehr oder weniger, aber die sind doch da nicht auf ewig elf Jahre alt geblieben – ein Alter, in dem die Pubertät durchaus schon einsetzen kann. Und Rassismus/Elitismus wurde ganz sicher schon im ersten Schuljahr behandelt: Schlammblut!

Sollte man das auch lieber nicht thematisieren? Weil es halt Leute ausschließen würde, für die es ein Unding ist, dass Kinder von Hexen und Zauberern zusammen mit Kindern von Hexen und Muggeln und mit Kindern von Muggeln und Zauberern auf die selbe Schule gehen und sich dort auch noch Speisesaal, Klassenräume, Unterkünfte und *würg* Toiletten teilen müssen.

Und he, gemischte Klassen? Kurzhaarschnitte mit Pimmel sollen bitte von Männern unterrichtet werden. Die anderen, Du weißt schon, brauchen die denn überhaupt eine Ausbildung? Die Pimmel sorgen doch später für die, darum gehen sie doch volle sieben Jahre zur Schule. Oder sechs, wenn sie Musterschüler wie Harry Potter sind, die hauptsächlich den Unterricht schwänzen und von den Lehrern aufgrund ihrer Herkunft bevorzugt werden.

Nee Du, lass mal!

Der Rest vom Zitat, den ich ausgelassen _und_ unbeantwortet gelassen habe, ist einfach nur identitär. Ich hab auch tatsächlich keine Ahnung, ob Du eine Persona bist, die weiß, was sie schreibt und sich nur … einfältig gibt, oder ob Du tatsächlich Wörter wie bspw. "Sexualisierung" verwendest, ohne die Bedeutung zu verstehen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Todesglubsch »

Man kann xyz in einem fiktiven Medium ablehnen, in dem xyz nicht groß oder garnicht thematisiert wurde, ohne gleich xyz-phob zu sein.

Aber wenn schon die Moderation anfängt polemische Postings zu verfassen, ist jegliche weitere Diskussion eh hinfällig.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.03.2021 23:45 Man kann xyz in einem fiktiven Medium ablehnen, in dem xyz nicht groß oder garnicht thematisiert wurde, ohne gleich xyz-phob zu sein.

Aber wenn schon die Moderation anfängt polemische Postings zu verfassen, ist jegliche weitere Diskussion eh hinfällig.
Genauso sehe ich es auch. Erst wenn man eine neue Sichtweise durch ein fiktives Werk beziehen und verstehen kann, kann man zu einer Erkenntnis gelangen die einem zuvor verborgen blieb.

Genau deswegen ist es wichtig das man unbeobachtet, ohne Vorurteile zu schaffen, sich in privaten Räumen ausprobieren kann.

Übrigens auch ohne gemobbt zu werden. Nach außen reflektiert man das erst wenn man sich sicher ist, genau diese Position zu vertreten weil es einem selber so wichtig ist.

Aber jeder der nur über sich selbst reflektiert neigt dazu andere Standpunkte zu übersehen oder sie in Schubladen zu stecken.

Aber noch mal zu dem Eltern-Standpunkt. Diese möchten halt sehr oft, zuvor die Info haben etwas entsprechend einstellen zu können. Ja eure Kommentare haben mir zu denken darüber gegeben warum ich eigentlich Helikopter-Eltern nicht mag.

Doch ich finde es dennoch wichtig. Weil es für mich eine Kerneigenschaft ist, das man es zumindest versucht im Dialog dem Nachwuchs zu vermitteln warum man selber geworden ist wie man ist und was einem dabei wichtig war. Dies kann man in der Regel nur, wenn es zu Komplikationen kommt über die man sich austauscht ohne gleich alles vorweg zu nehmen. Eigene Erfahrungen sind wichtiger den je.

Aber dazu zählt auch, die eigenen Fehler zu erleben und hoffentlich auch Freunde unter den Menschen zu finden mit denen man sich zuvor wegen deren Vorurteilen in der Wolle hatte.

Danke Seth, ich fürchte mich in der Tat vor dem Toleranz-Paradox, aber ich denke es tritt erst dann ein, wenn man selbst zu viele wichtige Punkte als Zugeständnis gegenüber der anderen Seite verliert.

However. Ich denke es macht halt nichts wenn die Heranwachsenden auf halber Strecke merken das es noch mehr gibt, was die Eltern einen vorenthalten hatten. Das merken die eh. Aber Wenn dann halt selbst gewählt.

Ich muss gestehen ich bin ein wenig voreingenommen in diese Diskussion gegangen, weil auf Arte eine Dokumentation lief.

Ich denke das Problem ist im Zeiten des Internets eher verstärkt. Klar hat das jetzt nichts mit Videospielen zu tun, aber ich vermute das es halt zunehmend zum Problem wird wenn Videospiele das noch beschleunigen. Das man darüber später spricht ist klar, aber in einem bestimmten alter ist es halt schwierig weil es ein Übergang ist.

Aber wenn es lediglich so ein Charakter-Editor ist, ist es ja noch ganz in Ordnung.
(Es sei denn man schaut das unter dem Radar, im Iran und Co. und ist sich nicht bewusst. welche Konsequenzen dies nach sich ziehen kann.) Denn egal ob man dies jetzt als konservative ansieht oder nicht, existiert diese Information, verknüpft mit einem selbst. Führt das zu einem Dauerhaften Nachteil. Deswegen habe ich frühzeitig die Privatsphäre aufgezeigt, weil das ist ein Sandkasten wo man sich ausprobieren kann. Der ist wichtig. Aber es gibt genug Unternehmen die daran arbeiten diesen Sandkasten zu entfernen und die Infos über dieses Ausprobieren aufzuzeichnen und zu verkaufen. Was in Staaten wie dem Iran (oder vielleicht morgen auch in deinem Land!) ein Nachteil sein kann.

@Ryan2k6
Äh, ich bin zumindest neugierig was das jetzt für ein Film ist.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 04.03.2021 01:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Drian Vanden »

ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Bei dem Thema Frühsexualisierung und den eigenen Erfahrungen.. ich denke das lässt sich nicht leicht verallgemeinern und vor allem ist es dabei schwierig wenn man nur auf eigene Erlebnisse zurück greift.
Das und ...
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Ich finde das "aufzeigen dieses Reichtums der Vielfalt der Welt", halt problematisch wenn er versucht unfreiwillig über die grenzen zu ziehen und Kulturkreise bedroht. Denn in dem Moment wo man selber fordert das es "in der Form jeder sehen muss" ist es ein Angriff auf die Menschen die dies ablehnen.
... habe ich auf Anhieb nicht ganz verstanden. Nur, wenn du magst:

Was verstehst du unter Frühsexualisierung? Inwiefern bedroht das Aufzeigen einer Vielfalt Kulturkreise? Und um welche Kulturkreise geht es dir?
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Es schließt halt Menschen aus, für die es ein Unding ist. Man kann keine Brücke zu anderen bauen, wenn man deren Tabus auslebt und sie als Normalität durchsetzen will.
... dass andere seit jeher sexuelle Vielfalt als unnormal kategorisieren, stellt in meinen Augen das größere Problem dafür dar, dass lange Zeit und auch heute noch nicht einmal der Versuch unternommen wurde, sich mit dem Wort Brücke überhaupt zu beschäftigen.

Manche haben immer noch großes Interesse daran, Abnormalität durchzusetzen.

Auf die Gefahr hin, dass ich das falsch verstanden haben könnte - wie meintest du das? Was genau ist für andere denn ein Unding? Und wer sind diese anderen auf die es deiner Meinung nach heute als auch in Zukunft weiterhin Rücksicht zu nehmen gilt?
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Damit man selber als auch die anderen ihr Gesicht bewahren müssen Brücken gebaut werden und andere Kooperationen geschlossen.
Die anderen ihr Gesicht bewahren. Wer sind die anderen und was genau meinst du mit "Gesicht bewahren"? Und was sind andere Kooperationen?
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Wenn man dann als Kompromiss, nur Basics in Kindermedien einbaut finde ich es nicht falsch. Es ist einfach kein Ort dafür.
Hier hätte mich interessiert, wie du das Wort Kind definierst. Gesetzlich? Sprich, bis einschließlich wer noch nicht 14 ist? Und, was genau du mit Basics meinst und welche Altersstufen du für diese Basics siehst.