Da muss ich widersprechen: so wie ich die News verstehe, geht es explizit darum, in einem im Harry-Potter-Universum angesiedeltes Spiel inklusiver zu sein als es die Autorin momentan ist. Man möchte so ein bisschen gut machen, was die Rowling da seit Jahren für einen Mist verbreitet. Das es im HP-Universum spielt ist wegen des gesamten Kontextes sehr wichtig. Rowling hat als Schöpferin von HP sehr viel Reichweite, und die nutzt sie gerade aus, um Transphobie zu verbreiten. Ein Spiel im HP Universum hat auch eine gewisse Reichweite, und man möchte mit dieser News explizit einen Gegenpol zu Rowling darstellen. Zumindest interpretiere ich das alles so.Ultima89 hat geschrieben: ↑03.03.2021 13:04Und das groß rauszuposaunen? Bei Nioh konntest du auch einen männlichen Charakter erstellen und seine Stimme so verzerren, dass er weiblich klingt. Auch einige "Mittendrin"- Chars waren möglich. Hat Team Ninja aber damit geworben, dass das zu Transcharakteren führen kann? Mir geht es um das Triggern an sich. Um das Aufmerksamkeitsgehasche.Wigggenz hat geschrieben: ↑03.03.2021 12:49Äh, wenn sich Menschen aufgrund dieses Features besser mit ihrem erstellten Charakter identifizieren können, hat das doch sehr wohl spielerischen Mehrwert.Ultima89 hat geschrieben: ↑03.03.2021 12:19 Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Sehr schwach, dass man dafür Minderheiten instrumentalisiert; mir kann jedenfalls keiner erzählen, die Entwickler hätten dieses Trans-Feature eingebaut, nur um einen spielerischen Mehrwert zu erzielen.
Und wer sagt, "es werden mehr Verkäufe damit generiert, wenn Transmenschen direkt angesprochen werden", da frage ich wieviele Transmenschen gibt es ungefähr und wieviel Nichttransmenschen? Wer stellt die Mehrheit von ihnen und wieviele welcher Gruppe werden wohl eher das Spiel kaufen, wenn auf diese Weise Aufmerksamkeit generiert wird?
Ich behaupte mal mal ins Blaue, es gibt seeeehr wenige Transmenschen gemessen an der Gesamtbevölkerung. Ist es daher wirtschaftlich, eine Minderheit anzusprechen? Oder sollte man nicht eher mit Features ankommen, die die Breite Masse ansprechen? Und es ist doch völliger Quatsch, dass sich ein Transmensch dieses Spiel holt, nur weil er repräsentiert wird, aber sonst kein Interesse daran hat. So ein Spiel muss auch Spaß machen.
Natürlich kann man sich auch auf den Standpunkt stellen: "Der Produzent verschafft sich viel Verständnis und Sympathie, indem er Minderheiten explizit miteinbezieht" und bekommt dadurch mehr Verkäufe. Das halte ich aber für eher unwahrscheinlich. Wer hat sich nur deshalb ein Spiel gekauft, weil irgendein Entwickler das getan hat? Ich sehe darin also nur ein Imageverbesserung durch Gratismut und Instrumentalisierung.
Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Aussagen von J.K. Rowling
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Hat man in der Tat nicht, nein.
Es wurde ein Interview geführt und der Interviewer fragte, ob es auch schwule Charaktere in DA : Inqusition geben würde und diese Frage wurde bejaht, dass News-Seiten das dann aufgreifen und an die Große Glocke hängen (positiv wie negativ), ist nicht die Schuld von BioWare.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Ich verstehe deine Kritik nicht.Ultima89 hat geschrieben: ↑03.03.2021 13:04Und das groß rauszuposaunen? Bei Nioh konntest du auch einen männlichen Charakter erstellen und seine Stimme so verzerren, dass er weiblich klingt. Auch einige "Mittendrin"- Chars waren möglich. Hat Team Ninja aber damit geworben, dass das zu Transcharakteren führen kann? Mir geht es um das Triggern an sich. Um das Aufmerksamkeitsgehasche.Wigggenz hat geschrieben: ↑03.03.2021 12:49Äh, wenn sich Menschen aufgrund dieses Features besser mit ihrem erstellten Charakter identifizieren können, hat das doch sehr wohl spielerischen Mehrwert.Ultima89 hat geschrieben: ↑03.03.2021 12:19 Es lohnt sich halt, politische Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Sehr schwach, dass man dafür Minderheiten instrumentalisiert; mir kann jedenfalls keiner erzählen, die Entwickler hätten dieses Trans-Feature eingebaut, nur um einen spielerischen Mehrwert zu erzielen.
Und wer sagt, "es werden mehr Verkäufe damit generiert, wenn Transmenschen direkt angesprochen werden", da frage ich wieviele Transmenschen gibt es ungefähr und wieviel Nichttransmenschen? Wer stellt die Mehrheit von ihnen und wieviele welcher Gruppe werden wohl eher das Spiel kaufen, wenn auf diese Weise Aufmerksamkeit generiert wird?
Ich behaupte mal mal ins Blaue, es gibt seeeehr wenige Transmenschen gemessen an der Gesamtbevölkerung. Ist es daher wirtschaftlich, eine Minderheit anzusprechen? Oder sollte man nicht eher mit Features ankommen, die die Breite Masse ansprechen? Und es ist doch völliger Quatsch, dass sich ein Transmensch dieses Spiel holt, nur weil er repräsentiert wird, aber sonst kein Interesse daran hat. So ein Spiel muss auch Spaß machen.
Natürlich kann man sich auch auf den Standpunkt stellen: "Der Produzent verschafft sich viel Verständnis und Sympathie, indem er Minderheiten explizit miteinbezieht" und bekommt dadurch mehr Verkäufe. Das halte ich aber für eher unwahrscheinlich. Wer hat sich nur deshalb ein Spiel gekauft, weil irgendein Entwickler das getan hat? Ich sehe darin also nur ein Imageverbesserung durch Gratismut und Instrumentalisierung.
Wer es wirklich ernst meint und mehr Verständnis für Transmenschen schaffen will, der kann ja ein Spiel entwickeln, in dem es nur um Transmenschen, deren Ansichten und Gefühle geht. Es ist nämlich fraglich, ob der Entwickler - ähnlich wie Rowling - überhaupt Ahnung von ihnen hat. Oder ob der Einbau von Transmenschen in ein Spiel nicht zum bloßen Klischee verkommt, wie die Feder beim Indianer.
Klar geht es bei einem Spiel in erster Linie um das Kern-Gameplay, das muss natürlich gut sein. Ist es das nicht, dann wird auch kein Trans-Mensch das Spiel feiern, nur weil er sich einen Trans-Menschen erstellen kann.
Aber wenn ein Trans-Mensch in einem Spiel mit gutem Gameplay dann auch noch einen Trans-Charakter erstellen kann, mit dem er sich besser identifizieren kann, kann das für diese Personen doch für ein noch besseres Spielgefühl sorgen. Das ist doch ein Feature mit nur positiven Seiten. Mehr Wahlmöglichkeiten für alle, die gerne einen Trans-Charakter spielen würden, und keinerlei Abstriche für diejenigen, die das nicht wollen. Da sehe ich das Problem schlichtweg nicht.
Und da ist es doch auch völlig egal, was für einen quantitativen Anteil an der Gesamtbevölkerung Trans-Menschen stellen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Wer hat diese Frage bejaht?Bachstail hat geschrieben: ↑03.03.2021 13:35 Es wurde ein Interview geführt und der Interviewer fragte, ob es auch schwule Charaktere in DA : Inqusition geben würde und diese Frage wurde bejaht, dass News-Seiten das dann aufgreifen und an die Große Glocke hängen (positiv wie negativ), ist nicht die Schuld von BioWare.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Wo mein Problem liegt, habe ich oben beschrieben. Du stellst halt auf andere Aspekte ab. Ist für mich in Ordnung.Wigggenz hat geschrieben: ↑03.03.2021 13:40 Ich verstehe deine Kritik nicht.
Klar geht es bei einem Spiel in erster Linie um das Kern-Gameplay, das muss natürlich gut sein. Ist es das nicht, dann wird auch kein Trans-Mensch das Spiel feiern, nur weil er sich einen Trans-Menschen erstellen kann.
Aber wenn ein Trans-Mensch in einem Spiel mit gutem Gameplay dann auch noch einen Trans-Charakter erstellen kann, mit dem er sich besser identifizieren kann, kann das für diese Personen doch für ein noch besseres Spielgefühl sorgen. Das ist doch ein Feature mit nur positiven Seiten. Mehr Wahlmöglichkeiten für alle, die gerne einen Trans-Charakter spielen würden, und keinerlei Abstriche für diejenigen, die das nicht wollen. Da sehe ich das Problem schlichtweg nicht.
Und da ist es doch auch völlig egal, was für einen quantitativen Anteil an der Gesamtbevölkerung Trans-Menschen stellen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
David Gaider erwähnte es und ging während der Diskussion dazu weiter darauf ein. Hättest Du aber auch selbst heraus finden können, wenn es Dich interessiert hätte.
https://www.inquisitr.com/1335627/drago ... o-respond/
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Das habe ich nicht gefunden, deshalb habe ich ja gefragt.dx1 hat geschrieben: ↑03.03.2021 13:48David Gaider erwähnte es und ging während der Diskussion dazu weiter darauf ein. Hättest Du aber auch selbst heraus finden können, wenn es Dich interessiert hätte.
https://www.inquisitr.com/1335627/drago ... o-respond/

Danke für die Antwort!
Zuletzt geändert von Ultima89 am 03.03.2021 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Die Stichworte waren: dragon age inquisition interview homosexual
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Alles steht im Kontext zueinander. Manches direkt, manches indirekt. Hätte es das indirekte nicht gegeben, hätte Rowling nicht ihren Kommentar abgesetzt, hätten die Entwickler nicht den Zwang vespürt, ihr Feature zu bewerben.
Wenn du deinen Schlussstrich zu früh setzt, ist die ganze Diskussion mitunter für den Arsch, weil sie einfach zu kurz geht. Ich sehe nichts Verwerfliches daran, wenn man bei einem bis zur Unendlichkeit zusammengeknoteten Rattenschwanz an Problemen mal ein, zwei Knoten vom Ursprungsaufreger fortbewegt, um ggfs. neue Akzente oder Ansichten zu schaffen. Aber dann fangen ja viele schon an ihre Fackeln rauszuholen und von Whataboutism zu schreien - ein Wort, das ich aufgrund seines übermäßigen, fast schon infantilen Einsatzes zu tiefst verabscheue.
Zuletzt geändert von Todesglubsch am 03.03.2021 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Es gibt so gewisse Dinge an dieser Thematik, die ich net verstehe, aber das liegt vllt auch daran, wie ich Charaktere erstelle. Ich muss mich nicht komplett bis ins letzte nachbauen, meine Makel schon gar nicht. Das würd ich nie einfordern.
Ein Trans-Mensch versteht sich doch eigentlich als das jeweils andere Geschlecht (Trans-Frau ist Frau, Trans-Mann ist Mann), und Merkmale wie die unpassende Stimme sind mehr eine unglückliche und afaik irreversible Folge davon, dass man eben zu spät den Übergang eingeleitet hat. Man versucht das durch Sprachtraining zu kaschieren.
Aber wenn es dann um Charaktererstellung geht, ist die "Normalform" des Geschlechts, die man sogar selbst anstrebt, plötzlich falsch? Also versteht man sich doch nicht als Frau, sondern will betont Trans-Frau sein? Oder denk ich dabei nur an die falsche Menschengruppe und in Wirklichkeit ist das nur wieder so Krams von wegen nonbinary, Geschlechtsspektrum etc.?

Ein Trans-Mensch versteht sich doch eigentlich als das jeweils andere Geschlecht (Trans-Frau ist Frau, Trans-Mann ist Mann), und Merkmale wie die unpassende Stimme sind mehr eine unglückliche und afaik irreversible Folge davon, dass man eben zu spät den Übergang eingeleitet hat. Man versucht das durch Sprachtraining zu kaschieren.
Aber wenn es dann um Charaktererstellung geht, ist die "Normalform" des Geschlechts, die man sogar selbst anstrebt, plötzlich falsch? Also versteht man sich doch nicht als Frau, sondern will betont Trans-Frau sein? Oder denk ich dabei nur an die falsche Menschengruppe und in Wirklichkeit ist das nur wieder so Krams von wegen nonbinary, Geschlechtsspektrum etc.?

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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Nicht alle Trans-Personen wollen unbedingt 100%ig so aussehen und klingen wie das Geschlecht, mit dem sie sich identifizieren. Es ist eben alles ein Spektrum, auch das Geschlecht.sourcOr hat geschrieben: ↑03.03.2021 14:43 Es gibt so gewisse Dinge an dieser Thematik, die ich net verstehe, aber das liegt vllt auch daran, wie ich Charaktere erstelle. Ich muss mich nicht komplett bis ins letzte nachbauen, meine Makel schon gar nicht. Das würd ich nie einfordern.
Ein Trans-Mensch versteht sich doch eigentlich als das jeweils andere Geschlecht (Trans-Frau ist Frau, Trans-Mann ist Mann), und Merkmale wie die unpassende Stimme sind mehr eine unglückliche und afaik irreversible Folge davon, dass man eben zu spät den Übergang eingeleitet hat. Man versucht das durch Sprachtraining zu kaschieren.
Aber wenn es dann um Charaktererstellung geht, ist die "Normalform" des Geschlechts, die man sogar selbst anstrebt, plötzlich falsch? Also versteht man sich doch nicht als Frau, sondern will betont Trans-Frau sein? Oder denk ich dabei nur an die falsche Menschengruppe und in Wirklichkeit ist das nur wieder so Krams von wegen nonbinary, Geschlechtsspektrum etc.?
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Ganz allgemein: eigentlich ist alles, was man irgendwie benennen kann, ein Spektrum, sei es Körpergewicht oder -größe, Hautfarbe, Stimmhöhe, Brustgröße, Fingerlänge, Haarwuchs, Sehkraft, Metabolismus, Intelligenz, und eben auch Geschlecht und alles was damit zusammen hängt. Es gibt fast keine wirklich binären Eigenschaften an Lebewesen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Klar, wenn man dabei den vorherigen Kontext nicht einfach ignoriert (kann man übrigens auch, ohne jedes Mal alles wieder durchzukauen), dann kann das ein konstruktiver Beitrag sein. Den Blick auf andere Aspekte richten, neue Perspektiven und Interpretationen aufzeigen. Keine Frage. Ist hilfreich. Aber das muss man halt auch richtig machen.Todesglubsch hat geschrieben: ↑03.03.2021 14:16 Ich sehe nichts Verwerfliches daran, wenn man bei einem bis zur Unendlichkeit zusammengeknoteten Rattenschwanz an Problemen mal ein, zwei Knoten vom Ursprungsaufreger fortbewegt, um ggfs. neue Akzente oder Ansichten zu schaffen. Aber dann fangen ja viele schon an ihre Fackeln rauszuholen und von Whataboutism zu schreien - ein Wort, das ich aufgrund seines übermäßigen, fast schon infantilen Einsatzes zu tiefst verabscheue.
Denn wenn man es nicht richtig macht, muss eben der Begriff "Whataboutism" angewandt werden, denn genau das ist es dann, was passiert. Es wird einfach ein neues Faß aufgemacht, ohne Bezug zum vorherigen Kontext. Natürlich bekommen manche alles in den falschen Hals. Verstehen weder die Thematik, noch den Versuch auf andere Aspekte hinzuweisen. Deren Reaktion enthebt einen aber nicht von der Verantwortung eben KEINEN Whataboutism zu betreiben.
Aber bevor es weiter ausufert ... ja, ich kann nachvollziehen, auf was Du abzieltst. Im Detail bin ich zwar unterschiedlicher Ansicht, aber genau das würde dann wirklich ausufern. Wünsche Dir noch einen schönen Nachmittag!

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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Aber dass das Phänomen im 18. Jahrhundert (ist es nicht eher das 19.?) keinen Raum hatte und nicht existieren durfte, bedeutet ja nicht, dass es nicht existiert hat. Trans zu sein bedeutet ja nicht, dass man einfach operative und hormonelle Maßnahmen in Anspruch nimmt, bloß weil man es kann. Diese Maßnahmen allein machen niemanden trans. Das ist man auch unabhängig davon. Transsexualität gab es immer schon, bloß hatten die Menschen außer Crossdressing und in manchen Kulturen und Epochen bestimmter Rollen keinerlei Möglichkeit der geschlechtlichen Angleichung, wodurch es gezwungenermaßen keine trans Personen wie heute geben konnte. Das war aber auch entsprechend schlimmer für die Menschen, weil es keinen echten Ausweg aus ihrer Situation gab.Antimuffin hat geschrieben: ↑03.03.2021 10:51Ist zwar ein Fantasyspiel wo Hexen und Zauberer in einem Alternativuniversum neben der echten Welt existieren, aber Transgender gab es als etablierte Sexualorientierung im 18. Jahrhundert nicht wirklich, denke ich.
Abgesehen davon ist Transsexualität auch keine "Sexualorientierung". Die begriffliche Ähnlichkeit zu Homosexualität ist eher zufällig, die Semantik dahinter aber eine ganz andere. Denn, dass es in dem einen Fall darum geht, auf welches Geschlecht man steht, und es in dem anderen Fall um das eigene Geschlecht geht, geht aus den Begriffen allein erst mal nicht hervor.
Am Ende wird aber auch ein Spiel für heutige Spieler gemacht und die sollen Spaß haben und nicht fiktive Menschen im 18. oder 19. Jahrhundert. Das ist generell ein Problem, das ich damit habe, wenn Leute fordern, man dürfte z.B. keine weiblichen Soldatinnen in WK2-Shootern haben. Ich finde da die weiblichen Spielerinnen wichtiger als eine historische Korrektheit, die Ungleichheit, Ungerechtigkeit oder Unterdrückung abbildet und somit diese in der heutigen Zeit fortführt, in der echte Menschen davon als Spieler betroffen sind. Kurz: Mit dem Harry-Potter-Spiel sollen doch vor allem heutige Spieler Spaß haben und für die baut man diese Features ein.
So sollte es eigentlich sein, ja. Leider werden diese Forderungen gerade von reaktionärer Seite eben bewusst politisiert, um sie dadurch debattierbar zu machen und den anderen den "Angriff" vorzuwerfen, gegen den man sich dann lediglich "verteidigen" würde. So wird dann aus reaktionärer Unterdrückung von Minderheiten eine "SJW-Agenda" konstruiert, die dann als eigentliches Feindbild dienen soll. Die Täter gerieren sich als Opfer. Classic move.Bachstail hat geschrieben: ↑03.03.2021 12:46Das Bedürfnis nach Repräsentation und Repräsentation an sich sind meiner Meinung nach eher Menschenrechte und nicht etwas Politisches und diese Option, die nun in das Spiel eingebaut wurde, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein und ist demnach auch nicht sonderlich politisch.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss
Insgesamt ein sehr guter Post, aber hier möchte ich einmal einhaken.VaniKa hat geschrieben: ↑03.03.2021 15:05 Am Ende wird aber auch ein Spiel für heutige Spieler gemacht und die sollen Spaß haben und nicht fiktive Menschen im 18. oder 19. Jahrhundert. Das ist generell ein Problem, das ich damit habe, wenn Leute fordern, man dürfte z.B. keine weiblichen Soldatinnen in WK2-Shootern haben. Ich finde da die weiblichen Spielerinnen wichtiger als eine historische Korrektheit, die Ungleichheit, Ungerechtigkeit oder Unterdrückung abbildet und somit diese in der heutigen Zeit fortführt, in der echte Menschen davon als Spieler betroffen sind. Kurz: Mit dem Harry-Potter-Spiel sollen doch vor allem heutige Spieler Spaß haben und für die baut man diese Features ein.
Bei so etwas kommt es darauf an, wie sich das Spiel oder Kunstwerk versteht; als historisch korrekt oder eben nicht.
Bloß weil ein ein Werk historische Begebenheiten korrekt abbildet (inklusive der zum abgebildeten Zeitpunkt bestehenden Ungleichheiten oder gar Unterdrückungen), führt das Werk diese nicht in der heutigen Zeit fort. Und zwar gerade dadurch, dass sich das Werk als erkennbar als Abbildung historischer Begebenheiten darstellt, geht es auf Distanz zur heutigen Zeit.
Und erst recht darf der Anspruch, ein historisch möglichst korrektes Werk zu schaffen, nicht als Sympathie für damalige Ungleichheiten oder Ablehnung heutiger Gleichstellungserrungenschaften gelesen werden.
Anders ist es wiederum bei Werken, die keinen Anspruch auf historische Korrektheit erheben, und sich vielmehr bloß eines historischen Settings für eine Blockbuster-Geschichte oder ein Multiplayer-Spektakel bedienen, etwa ein Battlefield 5, wenn ich mich recht erinnere.
Ist für HP natürlich alles nicht relevant, da es a) keinen wirklichen historischen Bezug hat und b) zumindest die Hauptstory in den 1990ern spielt.