Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

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R_eQuiEm
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von R_eQuiEm »

Ryan2k6 hat geschrieben: 27.12.2020 20:29
R_eQuiEm hat geschrieben: 27.12.2020 20:25 Und warum überhaupt Star Citizen jetzt anführen?
Weil das ein ähnlich ambitioniertes Vorhaben ist.
R_eQuiEm hat geschrieben: 27.12.2020 20:25 Was willst du sagen?
Du sagtest "Wie oft kam sowas vor?" und ich sagte "Wie oft gibt es denn solch ein Projekt?" Also wenn es bisher 3 oder 4 solcher Titel gab und es jetzt das erste Mal vorkam, dann sind das immerhin 25-33% Quote und vielleicht ist das nächste solche Projekt wieder in so einem Zustand. Vielleicht aber auch nicht. Wissen wir nicht. Deine Frage klang aber so, als würden jährlich hunderte solcher Spiele kommen und jedes Mal gut laufen. Dem ist aber nicht so.
Star Citizen hat ein völlig anderes Finanzierungs und Rechtemodell. Daher finde ich den Vergleich nicht gut.

Mein "wie oft kam es vor" war auf das Investorenthema bedacht. Das ein Druck auf Projekten liegt, ist eine komplett natürliche Eigenschaft. Investoren, bzw. Geldgeber gibt es immer. Egal ob im Kleinen oder im Großen. Das CP77 jetzt ein besonders großes und selten ambitioniertes Projekt war/ist, steht ausser Frage. Hat aber keine Relevanz für den Vorwurf der Täuschung und ob es Investorendruck gab, der dies veranlasste.
Es geht also nicht darum wie schwer deren Arbeit war, sondern deren Kommunikation und Management-movement.
Noch dazu bin ich mir sicher das es unzählige Beispiele in der Vergangenheit gab wo entwickler deren Publishing selber übernommen haben und die Spiele ganz normal auf den Markt kamen. Wenn nicht, gabs auch meistens den berechtigten Shitstorm.
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

Wigggenz hat geschrieben: 27.12.2020 20:25Was ich erläutert habe, war keine spezifische exotische Rechtsansicht, sondern lediglich die Darstellung der allgemeinen Regeln zur Interpretation von Aussagen mit Anwendung auf den konkreten Sachverhalt.

Die juristischen Argumente gehen nunmal bisher recht eindeutig in diese eine Richtung. Das scheint dir warum auch immer nicht zu passen, du "widersprichst" dann ohne ein einziges juristisches Gegenargument vorbringen zu können (deren Abwesenheit macht einen Widerspruch übrigens nicht nur "für mich", sondern objektiv substanzlos). Und wunderst dich trotzdem, dass das nicht als gleichermaßen vertretbar anerkannt wird. Daraufhin folgen mehrere schnippische Kommentare, dann ein eingeworfenes "nehm ich zurück", wohlgemerkt unter dem Vorbehalt, meine Erklärungen immer noch deshalb nicht zu akzeptieren, weil darin die Sache glasklar ist, also weil dir das Ergebnis nicht passt, freilich immer noch ohne juristische Gegenargumente. Macht aus dem "Zurückrudern" eher ein Lippenbekenntnis.
Ich habe die ersten zwei, drei Mal versucht, sachlich auf deine Beiträge zu antworten. Das mag für dich nicht juristisch genug sein, aber ich finde, an der Aussage, daß man erst einmal vor Gericht beweisen muß, daß die Release-Version auf den alten Konsolen den Aussagen widerspricht, die laut Klageschrift von CDPR gefallen sind, ist nichts, was deine beharrlichen Worte, daß das alles glasklar zu sein scheint, rechtfertigt. Und daß ich dann natürlich nicht 50 Mal dasselbe sagen will, wenn ich den Eindruck habe, es hier mit jemandem zu tun zu haben, der verbal auf recht unsympathische Art und Weise auf diesem Punkt beharrt, daß alles klar ist, finde ich nachvollziehbar.
Mehr habe ich dazu dir gegenüber nicht zu sagen.
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HeXXeR
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von HeXXeR »

Hier geht es doch nur um Leute die Geld mit Aktien machen wollten und nun Geld verloren haben als gewonnen.
Die wenigsten der INVESTOREN sind doch Menschen mit dem Ziel die Firma CDPR zu unterstützen machen wir uns mal nix vor. Erinnere mich noch an die Youtubevideos vor einem Jahr " Jetzt Aktien kaufen von CDPR. Was besseres gibt es nicht, kann nur bergauf gehen!"
Und jeder der blind ein Game kauft, egal welche Plattform, geht halt immer ein großes Risiko ein. Ist wohl jedem schon mal so gegangen ... hab hier auch noch so ein paar Boxen liegen die mich daran erinnern sollen : :lol:
Ich will das Debakel jetzt auch garnicht gut heißen, lief scheiße.
Aber wareigentlich abzusehen, dass es so still wie es in den letzten Jahr um das Spiel war, sie ein Problem hatten.
Wäre auch interessant wann sie Intern begriffen haben, dass es auf der Last gen nicht läuft.
Zuletzt geändert von HeXXeR am 27.12.2020 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Wigggenz
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Wigggenz »

Usul hat geschrieben: 27.12.2020 20:45 Ich habe die ersten zwei, drei Mal versucht, sachlich auf deine Beiträge zu antworten. Das mag für dich nicht juristisch genug sein, aber ich finde, an der Aussage, daß man erst einmal vor Gericht beweisen muß, daß die Release-Version auf den alten Konsolen den Aussagen widerspricht, die laut Klageschrift von CDPR gefallen sind, ist nichts, was deine beharrlichen Worte, daß das alles glasklar zu sein scheint, rechtfertigt. Und daß ich dann natürlich nicht 50 Mal dasselbe sagen will, wenn ich den Eindruck habe, es hier mit jemandem zu tun zu haben, der verbal auf recht unsympathische Art und Weise auf diesem Punkt beharrt, daß alles klar ist, finde ich nachvollziehbar.
Mehr habe ich dazu dir gegenüber nicht zu sagen.
Warum die Situation so "klar" ist, wie ich sie bezeichne, habe ich mehrfach unter Darlegung von rechtlichen Regeln und Argumenten erläutert. Das ist keine Willkür von mir. Es ist auch im Recht nicht immer alles 50/50 bis ein Gericht entschieden hat. Du entscheidest dich lediglich dazu, die juristische Herleitung für dich nicht gelten zu lassen, weil dich das Ergebnis aus welchem Grund auch immer stört, dem Anschein nach die Formulierung "klar".

Ein (juristisches - was sonst, es geht um eine juristische Streitfrage) Argument dafür, das nicht gelten zu lassen, fehlt bis jetzt immer noch, außer vielleicht dass "das vor Gericht bewiesen werden muss", was ein Nicht-Argument ist. Würde man für jede rechtliche Würdigung in einer Diskussion ein (am besten auch nur noch letztinstanzliches) Urteil für genau eben jenen Einzelfall voraussetzen, könnte man sich nie zu irgendeiner Streitfrage äußern, wo noch kein Endurteil vorliegt, und auch zu keinem einzigen abgeschlossenen Fall, der ohne Urteil zu Ende gegangen ist. Das macht das Ganze freilich zirkulär und Rechtsgutachter wären obsolet, ebenso wie jedwede Fachliteratur abgesehen von Rechtsprechungsreporten.

Und "Beharrlichkeit" dürfte wohl eher demjenigen vorzuwerfen sein, der in einer fachlichen Diskussion kein fachliches Gegenargument liefert, aber trotzdem fest der Auffassung bleibt, sein Standpunkt sei mindestens genau so vertretbar.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von chrische5 »

Hallo

Nein. Wenn es um Rechtsfragen geht, ist nicht deine, meine oder gar unsere Meinung interessant, sondern das Urteil eines Gerichtes. Solange das aussteht, ist der Rest zwar deine Meinung, aber eben kaum wichtig. Dass Gerichte immer mal wieder zu anderen Urteilen kommen, als man das vorher dachte, dürfte dir ja auch klar sein. Eventuell haben sie mehr Wissen oder eben eine andere Rechtsaufassung. Du tust hier so, als müsse irgendjemand was beweisen. Du behauptest was und manche sind da skeptisch.


Christoph
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neogil
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von neogil »

Wigggenz hat geschrieben: 27.12.2020 21:56
Usul hat geschrieben: 27.12.2020 20:45 Ich habe die ersten zwei, drei Mal versucht, sachlich auf deine Beiträge zu antworten. Das mag für dich nicht juristisch genug sein, aber ich finde, an der Aussage, daß man erst einmal vor Gericht beweisen muß, daß die Release-Version auf den alten Konsolen den Aussagen widerspricht, die laut Klageschrift von CDPR gefallen sind, ist nichts, was deine beharrlichen Worte, daß das alles glasklar zu sein scheint, rechtfertigt. Und daß ich dann natürlich nicht 50 Mal dasselbe sagen will, wenn ich den Eindruck habe, es hier mit jemandem zu tun zu haben, der verbal auf recht unsympathische Art und Weise auf diesem Punkt beharrt, daß alles klar ist, finde ich nachvollziehbar.
Mehr habe ich dazu dir gegenüber nicht zu sagen.
Warum die Situation so "klar" ist, wie ich sie bezeichne, habe ich mehrfach unter Darlegung von rechtlichen Regeln und Argumenten erläutert. Das ist keine Willkür von mir. Es ist auch im Recht nicht immer alles 50/50 bis ein Gericht entschieden hat. Du entscheidest dich lediglich dazu, die juristische Herleitung für dich nicht gelten zu lassen, weil dich das Ergebnis aus welchem Grund auch immer stört, dem Anschein nach die Formulierung "klar".

Ein (juristisches - was sonst, es geht um eine juristische Streitfrage) Argument dafür, das nicht gelten zu lassen, fehlt bis jetzt immer noch, außer vielleicht dass "das vor Gericht bewiesen werden muss", was ein Nicht-Argument ist. Würde man für jede rechtliche Würdigung in einer Diskussion ein (am besten auch nur noch letztinstanzliches) Urteil für genau eben jenen Einzelfall voraussetzen, könnte man sich nie zu irgendeiner Streitfrage äußern, wo noch kein Endurteil vorliegt, und auch zu keinem einzigen abgeschlossenen Fall, der ohne Urteil zu Ende gegangen ist. Das macht das Ganze freilich zirkulär und Rechtsgutachter wären obsolet, ebenso wie jedwede Fachliteratur abgesehen von Rechtsprechungsreporten.

Und "Beharrlichkeit" dürfte wohl eher demjenigen vorzuwerfen sein, der in einer fachlichen Diskussion kein fachliches Gegenargument liefert, aber trotzdem fest der Auffassung bleibt, sein Standpunkt sei mindestens genau so vertretbar.
Love it.

Man erkennt, wie in meinen Punkten wenn ich journalistische Argumente anführe und dann auf Pseudoexperten stoße doch eindeutig bei Dir, dass du nicht Themenfremd bist was keine Aussage darüber tätigt, ob du dir dieses Wissen angeeignet hast, im juristischen Apparat tätig bist oder Jura studiertest.

Man erkennt Kompetenz, dein logischer Satzbau ohne überflüssige Füllwörter, eindeutig am Duktus und der Klarheit einer objektiven Aussage die nicht einem Gefühl folgt oder subjektiven Empfindungen. Gibs zu, man sagt dir bestimmt auch häufiger nach du wärst „überheblich“?

Du diskutierst hier auf der komplett falschen Ebene -> Sender <> Empfänger

Du: Ratio ohne Bezugnahme von eigenen Interessen trifft auf Ihn: persönliche Befindlichkeit. Sowas funzt psychologisch nie aus der Meta betrachtet.

Habne Ex durchs 2te Staatsexamen gebracht wo sie knapp am Vollbefriedigend vorbeischrammte und dann erkennt man den juristischen Duktus der mir sonst fremd ist, analog zu Marketing, Ärzten oder der Kirche..

Lass gut sein. Argumentationsketten helfen hier nicht, nuff said.
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

neogil hat geschrieben: 28.12.2020 00:13Du: Ratio ohne Bezugnahme von eigenen Interessen trifft auf Ihn: persönliche Befindlichkeit.
Wirklich erstaunliche Feststellung. Kannst du mir vielleicht auch darlegen, inwiefern bei mir persönliche Befindlichkeit im Spiel ist (im Zusammenhang mit dem Thread-Thema wohlgemerkt)?
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Wigggenz
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Wigggenz »

chrische5 hat geschrieben: 28.12.2020 00:08 Hallo

Nein. Wenn es um Rechtsfragen geht, ist nicht deine, meine oder gar unsere Meinung interessant, sondern das Urteil eines Gerichtes. Solange das aussteht, ist der Rest zwar deine Meinung, aber eben kaum wichtig. Dass Gerichte immer mal wieder zu anderen Urteilen kommen, als man das vorher dachte, dürfte dir ja auch klar sein. Eventuell haben sie mehr Wissen oder eben eine andere Rechtsaufassung. Du tust hier so, als müsse irgendjemand was beweisen. Du behauptest was und manche sind da skeptisch.


Christoph
Ich habe nie behauptet, mein Standpunkt wäre in einer Form "wichtig", das wären nur die Meinungen der beteiligten Akteure. Dennoch denke ich wohl, behaupten zu dürfen, dass er in einer Diskussion juristischer Natur unter uns Unbeteiliigten fundierter begründet ist, als ein Standpunkt, der keine juristischen Argumente dagegen anführt.

Wie gesagt, Gerichte entscheiden nicht willkürlich, oder nach Zufall, oder sonst unberechenbaren Mysterien, sondern folgen allgemeinen, grundsätzlich auf jeden Einzelfall anwendbaren Regeln, auch was die Auslegung von Äußerungen und die Würdigung von Beweisen angeht.

Die "immer mal wieder anderen Urteile als man vorher dachte" im Sinne von wirklichen Überraschungen sind sehr viel seltener als weithin angenommen wird. Die weit meisten Entscheidungen, die vor allem die erstinstanzlichen Gerichte jeden Tag fällen, sind doch sehr voraussehbar, vorausgesetzt man kennt sowohl die Rechtsgrundlagen als auch die Tatsachenbasis, auf der entschieden wurde. Wirklich unvorhersehbare Fälle sind nur die, wo eine Beweismittel-Pattsituation besteht, bei z.B. zwei gleich glaubwürdigen Zeugen oder eine Rechtsfrage umstritten ist oder gar eine Lücke besteht.

Allerdings ist die Tatsachenbasis, also Wortlaut der Aussagen von CDP (vorausgesetzt es gibt keine abweichende bisher nicht veröffentlichte Kommunikation zwischen den Parteien) hier wohl unbestritten, ebenso der dokumentierte Zustand des Spiels auf Konsolen. Das einzige, was noch "offen" ist, ist, wie die Aussagen von CDP gegenüber den Investoren zu interpretieren sind - eine Rechtsfrage. Die zur Lösung dieser Rechtsfrage dienenden Regeln sind bekannt und auch nicht umstritten -> Es entscheidet der objektive Empfängerhorizont. Deren Unterregeln wiederum auch -> sofern kein Spezialkontext mit beidseitigem Sonderwissen besteht, ist allgemeiner Sprachgebrauch maßgeblich.

Das macht die ganze zwar noch nicht zu 100% sicher, denn eine allerletzte Restunsicherheit besteht immer -> z.B. dass ein Gericht eigenartigerweise ständige Abstürze eines Programms unter "keine Probleme" im allgemeinen Sprachgebrauch subsumieren möchte. Es gibt ja keine verbindliche Tabelle des allgemeinen Sprachgebrauchs mit jeder denkbaren Phrase und deren Bedeutung für jeden Kontext. Aber wir haben aus unzähligen Entscheidungen ähnlicher Art in allen denkbaren Kategorien von Produkten die allgemeine Regel ableiten können, wie entsprechende Formulierungen zu verstehen sind. Dies führt dazu, dass eine abweichende Entscheidung als doch ziemlich unwahrscheinlich gesehen werden kann.

Was eine Klage viel eher "zu Fall" bringen könnte, wären uns bisher noch nicht bekannte Details der Vertragsbeziehungen der Parteien, z.B. besondere Vertragsklauseln, die etwa die Haftung einschränken, oder Ähnliches, oder Probleme beim Nachweis der Kausalität der Aussagen zu einem finanziellen Schaden.

Allerdings alle uns bekannten Punkte der Klage, nämlich

Aussagen, die gegenüber Investoren getätigt worden sind, sowie
der tatsächliche Zustand des Spiels zu Release.

legen eine recht eindeutige Fallkonstellation nahe.

Oder ich habe über die Zeit fundamentale Fehlvorstellungen im Bereich des Common Law entwickelt (meine Ausflug in die anglo-amerikanischen Rechtssysteme ist etwas her) oder aktuelle Änderungen übersehen, sodass meine Annahme der internationalen Entsprechungen im Bereich der Rechtsgeschäftslehre nicht mehr zutrifft. Aber derartige Regeln ändern sich in der Regel nicht so schnell und weichen ohnehin nicht erheblich voneinander ab, weil vertrauensvolle internationale Vertragsbeziehungen privater Akteure sonst kaum möglich wären.
Zuletzt geändert von Wigggenz am 28.12.2020 01:27, insgesamt 1-mal geändert.
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NotSo_Sunny
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von NotSo_Sunny »

NewRaven hat geschrieben: 27.12.2020 17:19 Die Investoren klagen nicht, um CDPR in "Vertretung" für geprellte Kunden eins auswischen zu wollen, die Investoren klagen, weil sie eine Chance auf Geld sehen ...
Richtig! Hab ich auch nie behauptet.
Mir ging es nur um dieselbe Schlussfolgerung zu der auch gekommen bist.
NewRaven hat geschrieben: 27.12.2020 17:19 ..., man wird sich aber bemühen, dass man Distributoren keinen technischen Grund liefert, wieder eine außerplanmäßige Rückerstattung einführen zu müssen.
Und die wirksamste Bemühung die ich mir da vorstellen kann, ist kein Spiel im Alpha-Status zu veröffentlichen.
NewRaven hat geschrieben: 27.12.2020 17:19 Und sind wir mal ehrlich: Ich weiß, manch einer hier will die Bude gern brennen sehen, aber glaubt hier wirklich jemand ernsthaft, dass Investorengruppen, die quasi direkt nach Release vor Gericht ziehen sich während der Entwicklung komplett raushalten, nur Schecks verschicken, ab und zu mal smalltalkig fragen "na, wie sieht es denn aus?" und den Entwicklern alle Zeit der Welt lassen? Ach, kommt... Ja, aber CDPR hat gesagt, es gab keinen Druck... versteh schon...
Das Niveau muss bitte echt nicht sein.

Das Investoren mit zunehmender Entwicklungsdauer ungeduldig werden und entsprechend Druck aufbauen, ist logisch. Das fällt für mich aber unter den erwähnten "normal pressure, which is typical for any release". Ich sehe hier keinen offensichtlichen Beleg dafür, dass die Investoren den Dezember-Release erzwungen haben.

Auch ist es mein Eindruck, dass Investoren deutlich weniger Einfluss haben als ein ausgewachsener Publisher. In Transkripts der Konferenzen heißt es immer wieder von CDPR, dass diese oder jene Info noch nicht oder gar nicht geteilt werden. Das ist glaube nicht wie bei z.B. Bioware/EA wo das Team dann in 6 Wochen eine Anthem-Demo für Söderlund zusammencruncht, der dann Daumen hoch oder runter gibt, erklärt das die Jetpacks drinbleiben und den Release festsetzt.

So oder so muss man aber auch immer bedenken, dass CDPR selber Druck aufgebaut haben, als sie Januar im Zuge der Verschiebung behaupteten das Spiel sei "complete and playable".
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Mimose
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Mimose »

Unterm berühmt-berüchtigten Soll-Ist-Strich bleibt einfach (ohne rosarota CDPR-Fanbrille): Die Firma CDPR hat über Jahre Erwartungen und Hype-Dieselloks geschürt, Verlangen und Gier-Angelhacken ausgeworfen um ja jeden noch so aalglatten Fisch zu ködern. Jetzt den ihnen auf den Leim gegangenen Kids und Erwachsenen die Schuld zuzuschustern ist wohl der billigste und der einfachste Weg mit dem allergeringsten Widerstand, den die CDPR-Fähnchenschwenker begehen können.
Es wurden doch die letzten Jahre gefühlt mindestens 3 Tage die Woche Meldungen über und von dem Spiel lanciert. Der Hype-Zug nahm doch schon vor mindestens 3 Jahren die volle Fahrt auf.
Zuletzt geändert von Mimose am 28.12.2020 10:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Todesglubsch »

"energisch verteidigen" bedeutet in diesem Fall vermutlich, "Unsere Anwälte werden alles prüfen und sollten wir nicht im Recht sein, werden wir die Kläger außergerichtlich auszahlen. Falls wir aber im Recht sind, werden wir es auf eine Verhandlung ankommen lassen. Sollten wir dort unterliegen, werden wir die Kläger außergerichtlich auszahlen!".

So wie bei nahezu allen Großbonze vs Großbonze-Klagen in den USA.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von derhunni »

Unfassbar!

Hier wird ohne Ende diskutiert.... und dabei teilweise so getan, als ob die Klagen etwas positives für uns Spieler bedeuten würde... DAS ist nichts Positives für uns Spieler! Das bleibt am Ende bzw ist jetzt schon Fakt: Die Scheisse wird auf unserem Rücken ausgetragen!

Entweder werden Spieleschmieden zukünftig weniger ambitionierte Projekte angehen(um alle "bedienen" zu können) oder sie werden sich auf PC ODER Konsolen konzentrieren. Beides scheisse für uns Spieler...

Da klagen nun Investoren, die dachten, sie würden ihre Kohle "sicher" investieren bzw sie haben nach der Aussage im Januar investiert, weil sie wussten, dass sie notfalls, nach der getroffenen Nachaussage, klagen können.

Sorry, hier geht es um den verdammten Finanzmarkt - und da klagen nun sehr reiche Menschen, um noch reicher zu werden! Die wollen noch mehr Kohle - und das so schnell u einfach wie möglich - am besten doppelt und dreifach!

Uns Zockern würde nur eine Klage helfen: und die müsste in Richtung Fertigstellung des Spieles für Konsolen gehen! Wo ist die? Wer fordert die? Wird noch Geld für diese Fertigstellung da sein, wenn nun Schadesersatzzahlungen getätigt werden müssen???????????????!!!!!

Nämlich schon jetzt muss das Geld für die etaigen Schadenszahlungen zurückgelegt werden. Das ist auch gesetzlich geregelt. Diese Klage schränkt die Fertigstellung des Spiels für Konsolen ein!!! Das muss doch fast jedem klar sein, verdammte Axt!
Zuletzt geändert von derhunni am 28.12.2020 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von SethSteiner »

Die Klage IST etwas positives für uns. Nicht nur Investoren wurden angelogen. Ich habe auch keine Ahnung was das mit ambitionierten Projekten zutun haben soll oder Plattformen. Cyberpunk kam nicht problembehaftet auf den Markt weil es ambitioniert wäre. Es wird nicht geklagt weil es ambitioniert wäre. Das spielt gar keine Rolle. Hier geht es sind Kommunikation und Transparenz. Und das Versagen begründet sich auf das Management.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Todesglubsch »

derhunni hat geschrieben: 28.12.2020 14:06 Entweder werden Spieleschmieden zukünftig weniger ambitionierte Projekte angehen(um alle "bedienen" zu können) oder sie werden sich auf PC ODER Konsolen konzentrieren. Beides scheisse für uns Spieler...
Stimmt. Und unfertige Titel zu veröffentlichen die nicht einmal auf den Plattformen laufen, auf denen sie beworben wurden, ist ja die viel bessere Alternative, wa?

Nein, im Worst Case wird CD Projekt durch den Schlamassel in die Binsen gehen - und die kreativen Geister werden sich dann neu formieren. Aber ich sehe keinen langfristigen Schaden - außer eben, dass die CEOs vielleicht mal die Klappe halten und nicht alles mögliche versprechen, nur, um mehr Geld von Investoren zu bekommen.
Zuletzt geändert von Todesglubsch am 28.12.2020 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von derhunni »

Todesglubsch hat geschrieben: 28.12.2020 14:11
derhunni hat geschrieben: 28.12.2020 14:06 Entweder werden Spieleschmieden zukünftig weniger ambitionierte Projekte angehen(um alle "bedienen" zu können) oder sie werden sich auf PC ODER Konsolen konzentrieren. Beides scheisse für uns Spieler...
Stimmt. Und unfertige Titel zu veröffentlichen die nicht einmal auf den Plattformen laufen, auf denen sie beworben wurden, ist ja die viel bessere Alternative, wa?

Nein, im Worst Case wird CD Projekt durch den Schlamassel in die Binsen gehen - und die kreativen Geister werden sich dann neu formieren. Aber ich sehe keinen langfristigen Schaden - außer eben, dass die CEOs vielleicht mal die Klappe halten und nicht alles mögliche versprechen, nur, um mehr Geld von Investoren zu bekommen.
Auf jeden Fall ist das besser!? Verstehe die Frage nicht... Es wurde keiner gezwungen, das Spiel vorzubestellen oder gleich am ersten Tag zu kaufen. Ein Testbericht und jeder Konsolenspieler hätte gewusst, dass lohnt sich noch nicht.

Ja gut, wenn du da keinen langfristigen Schaden siehst, wenn sich eine Spieleschmiede, wie diese auflöst, dann wünsch ich noch n schönen Tag! Bis denne!