The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

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BMTH93
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von BMTH93 »

Schopenhauer hat geschrieben: 08.12.2020 13:37
dx1 hat geschrieben: 08.12.2020 00:04
Schopenhauer hat geschrieben: 07.12.2020 12:20 …apokalypse …

Da Menschen Gewohnheitstiere sind, würde sie diese Situation früher oder später in ihre alten destruktiven und egoistischen Verhaltensweisen zurückfallen lassen. Das liegt in der Natur des Menschen.
Falls Aggression und Egoismus unsere normalen Verhaltensweisen sind, in unserer Natur liegen, bleibt mindestens diese Frage:

Wie konnte sich Kooperation als Erfolgsmodell durchsetzen?

Von "Jägern und Sammlern" zur ersten Gesellschaft mit Arbeitsteilung: Jäger und Sammler. Darin hat jemand, der vielleicht kein Jäger war, mehr Zeit und Geschick gehabt, um bessere Jagdwaffen herzustellen. Weniger als zwei Millionen Jahre später ist ein Großteil der Menschheit glückliches Rädchen in gleich mehreren abstrakten Getrieben mit Bezeichnungen wie Staat, Unternehmen oder Markt (z.B. für Videospiele) als Bürger, Produktionsfaktor-zur-Verfügung-Steller (alias Arbeitnehmer) und Konsument. Jeder ist ersetzbar.

Und wenn wegen eines lokalen Hochwassers oder Stromausfalls in nur einer Fabrik irgendwo auf dem Planeten weltweit Festplatten (Thailand, November 2011) oder Speicherbausteine (Taiwan, Dezember 2020) teurer werden, bricht nicht gleich Krieg aus, obwohl die Globalisierung (Kooperation) so viele Menschen betrifft und Einkommen sowie Ausgaben, am Ende Lebensqualität bedeuten, weil sie von der Verfügbarkeit von und damit den Preisen für Arbeit, Rohstoffe, Vorprodukte und Waren abhängen.

Der absichtlich falsch ausgelegte Darwin (survival of the fittest) erlitt u.a. 1945 eine Niederlage. Die Entmenschlichung des Gegners ist nicht einfach so fester Bestandteil aller Konflikte, die Abstrakt sind, also über die persönliche Wahrnehmung hinaus gehen. Wer würde denn wirklich wegen eines knurrenden Magens einem Fremden im Wald, der Nachbarin auf der anderen Straßenseite oder dem eigenen Bruder den Schädel einschlagen? Die Geschichtsbücher sind voll von Schiffbrüchigen, die viel zu spät zu Kannibalismus übergegangen sind, kein Fett mehr aus den Getöteten aufnehmen konnten und sich darum doch nicht mehr retten konnten. Und auch erfolgreicher Kannibalismus betrifft nur Kleinstgruppen in extremen Situationen. Gefängnisausbruch einer reinen Männergruppe in kargem Gelände – egal, wie viele Überlebende es gibt, Fortpflanzung ausgeschlossen.

Ich empfehle, über altruistische und egoistische Gene zu lesen und zu extrapolieren.
Kooperation ist lediglich eine Notwendigkeit und kein Ausdruck von Altruismus. Wenn jeder alles könnte, sei es ein einzelner Staat oder eine einzelne Person, würde er keine Hilfe benötigen und gnadenlos seine Interessen durchzusetzen versuchen.

Es besteht eine Interdependenz zwischen Staaten und zwischen Menschen, um die Effizienz zu erhöhen und den Frieden zu sichern. Letzteres wird jedoch von Menschen bedroht, deren Interessen über die bloße Rohstoffgewinnung oder profane Bedürfnisse hinausgehen: Überzeugungen. Die Menschen sind die einzigen Lebewesen, die sich aus irgendwelchen Überzeugungen heraus mit tödlicher Gewalt bekämpfen, nicht weil es überlebenswichtig wäre, sondern aus Prinzip.

Ursachen des 2. Weltkriegs: Rassenhass/-wahn, Megalomanie (Bestrebung, die Welt zu beherrschen).
Ursachen für Anschläge und Kriege: religiöser Fanatismus, geostrategische Erwägungen.
Ursachen für Mord: Eifersucht, Hass, Habgier, Verschleierung einer Vergewaltigung, allgemein niedere Beweggründe.
Fast alle von mir aufgezählten Motive für Kriege und Morde haben eine Sache gemein: das (kränkbare) Ego des Menschen.

Wenn man sich nun vorstellt, dass nach einer Apokalypse eine neue Weltordnung entstehen soll, dauert es gar nicht so lange, bis die ersten Konfliktherde entstehen. Nehmen wir mal an, eine sehr große Gruppe von Menschen schickt sich nach der Apokalypse an, eine demokratisch geformte Gesellschaft zu gründen. Es wird Gegenstimmen geben, die versuchen werden, das zu unterbinden. Sie werden sagen, dass diese Staatsform nichts gebracht habe, Menschen bräuchten eine harte Hand. Und schon haben wir den ersten Konflikt der neuen Weltordnung, basierend auf politischen Überzeugungen. Eine weitere Gruppe tritt in Erscheinung. Diese ist bibeltreu und sieht die Apokalypse als untrügliches Zeichen Gottes, dass wir unseren Unglauben ablegen und einen Gottesstaat gründen müssen, der sich strikt nach der Bibel richtet. Somit tritt eine weitere Gruppe auf den Plan: religiöse Fanatiker, die Konflikte aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen austragen.

Wie Menschen so sind, werden sich um jede Gruppe genügend Überzeugte scharen. Zunächst wird heftig diskutiert, alte und längst im Schutt der Apokalypse begraben geglaubte Konflikte flammen erneut auf und treiben die Gemeinde in blutige Auseinandersetzungen. Denn in einer Welt, in der es kein Regulativ wie den Staat und die Polizei gibt, fällt der Griff zu den Waffen wesentlich leichter. Die Verlierer geben auf, ziehen sich aus dem Gebiet zurück und gründen ihre eigenen Gemeinschaften, die allmählich zu Staaten heranwachsen und ihre Nachbarn argwöhnisch beäugen. Im Grunde beginnt wieder alles von vorne: History repeats itself – und warum? Wegen der menschlichen Natur.
Interessante Diskussion zu der ich auch noch was zu sagen hätte. Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass selbst sehr kluge Köpfe dazu neigen sich selbst und/oder ihre Erfahrungen auf andere zu übertragen und deshalb zu einer "extremen" Ansicht neigen. Die Menschen sind eindeutig egoistisch, weil... oder, die Menschen sind eindeutig gutmütig, weil... Du bist doch auch nicht auf den Kopf gefallen, also solltest du eigentlich wissen, dass es unmöglich ist über Milliarden Menschen ein pauschales Urteil zu fällen.

Weiß du, was an dem Menschen wirklich so besonders ist? Seine Ambivalenz. Es gibt Menschen, die würden ohne mit der Wimper zu zucken einem "Feind" den Kopf abschlagen und seine Frau vergewaltigen. Das ist die traurige Realität, aber genauso gibt es Menschen, die sich für die betroffene Person einsetzen würden.

PS: Weil vorhin jemand "Religion" erwähnte nehme ich mal Jesus von Nazareth als Beispiel. Ein Mann, der pausenlos von Nächstenliebe und Gemeinschaft predigte. Er hätte sogar sein letztes Hemd an einen armen Bettler verschenkt, wenn es nötig gewesen wäre und eben dieser Mann wurde eiskalt gekreuzigt. Opfer und Täter waren beides Menschen. Der eine würde alles für seine Anhänger tun und der andere hat kein Problem damit seine Freunde zu verraten.

PPS: Noch ein Beispiel: In den Medien und auch im Unterricht wird es häufig so dargestellt als hätten die Nationalsozialisten ohne jeglichen Widerstand, die Weimarer Republik in eine Diktatur umgewandelt, da die Menschen ja dermaßen egoistisch und Gewaltverherrlichend waren, dass diese Entwicklung ein reiner Selbstläufer und damit unaufhaltbar war, aber das entspricht ebenfalls nicht der Wahrheit. In den Reichstagswahlen 1932 bekam die NSDAP lediglich 33%. In der darauffolgenden Reichstagswahl 1933 bekam sie zwar 43%, aber die Wahlen vom 5. März 1933 fanden bereits im Schatten der beginnenden Diktatur statt.

Obwohl es schrecklich war/ist, dass über 40% tatsächlich bereit waren einen wahnsinnigen Diktator zu wählen bedeutet das oben genannte Ergebnis im Umkehrschluss, dass selbst zu einem Zeitpunkt, an dem bereits marodierende SA-Banden durch die Straßen zogen und wahllos Menschen verprügelten, über 50% der Wahlberechtigten gegen die NSDAP stimmten. Auch hier haben wir wieder diese Ambivalenz von der ich vorhin sprach oder ganz einfach ausgedrückt. Es gibt gute Menschen, es gibt böse Menschen und es gibt sehr viele, die sich zwischen den beiden Extremen befinden. Daher ist es unmöglich ein pauschales Urteil über die Menschheit an sich zu treffen. Ob dieses Urteil nun Positiv oder Negativ ausfällt ist völlig nebensächlich.
Zuletzt geändert von BMTH93 am 08.12.2020 15:34, insgesamt 4-mal geändert.
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Swar
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Swar »

Schopenhauer hat geschrieben: 08.12.2020 14:17 Es gibt mehrere Möglichkeiten, wieso bei Ellie ein Umdenken stattfand:
Ellie war doch am Ende schon gar nicht mehr in der Lage rationale Entscheidungen zu treffen sondern ein wandelnes Wrack, von daher würde ich nicht zu viel hinein interpretieren.

Topic:

Ich mag Abby und bin gespannt was uns in Teil 3 erwartet
Spoiler
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vorher wäre ein Abby/Lev Addon a`la Uncharted Lost Legacy zur Einstimmung durchaus schön
Zuletzt geändert von Swar am 08.12.2020 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Schopenhauer
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Schopenhauer »

Swar hat geschrieben: 08.12.2020 15:00
Schopenhauer hat geschrieben: 08.12.2020 14:17 Es gibt mehrere Möglichkeiten, wieso bei Ellie ein Umdenken stattfand:
Ellie war doch am Ende schon gar nicht mehr in der Lage rationale Entscheidungen zu treffen sondern ein wandelnes Wrack, von daher würde ich nicht zu viel hinein interpretieren.

Topic:

Ich mag Abby und bin gespannt was uns in Teil 3 erwartet
Spoiler
Show
vorher wäre ein Abby/Lev Addon a`la Uncharted Lost Legacy zur Einstimmung durchaus schön
Ein weiterer Punkt, der natürlich ebenso möglich wäre. Sehr gut!

Topic: Ich fand Abby auch gut und würde einen dritten Teil sehr begrüßen, auch um zu erfahren, wie es mit Ellie weitergeht. Sie ist ja noch sehr jung.
„Ich weiß nicht, ob ich meine Meinung einmal ändern werde, jetzt jedenfalls bin ich überzeugt, dass Schopenhauer der genialste aller Menschen ist […]. Wenn ich ihn lese, ist mir unbegreiflich, weshalb sein Name unbekannt bleiben konnte. Es gibt höchstens eine Erklärung, eben jene, die er selber so oft wiederholt, nämlich dass es auf dieser Welt fast nur Idioten gibt.“ – Leo Tolstoi über Schopenhauer
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Schopenhauer
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Schopenhauer »

BMTH93 hat geschrieben: 08.12.2020 14:58
Schopenhauer hat geschrieben: 08.12.2020 13:37
dx1 hat geschrieben: 08.12.2020 00:04
Falls Aggression und Egoismus unsere normalen Verhaltensweisen sind, in unserer Natur liegen, bleibt mindestens diese Frage:

Wie konnte sich Kooperation als Erfolgsmodell durchsetzen?

Von "Jägern und Sammlern" zur ersten Gesellschaft mit Arbeitsteilung: Jäger und Sammler. Darin hat jemand, der vielleicht kein Jäger war, mehr Zeit und Geschick gehabt, um bessere Jagdwaffen herzustellen. Weniger als zwei Millionen Jahre später ist ein Großteil der Menschheit glückliches Rädchen in gleich mehreren abstrakten Getrieben mit Bezeichnungen wie Staat, Unternehmen oder Markt (z.B. für Videospiele) als Bürger, Produktionsfaktor-zur-Verfügung-Steller (alias Arbeitnehmer) und Konsument. Jeder ist ersetzbar.

Und wenn wegen eines lokalen Hochwassers oder Stromausfalls in nur einer Fabrik irgendwo auf dem Planeten weltweit Festplatten (Thailand, November 2011) oder Speicherbausteine (Taiwan, Dezember 2020) teurer werden, bricht nicht gleich Krieg aus, obwohl die Globalisierung (Kooperation) so viele Menschen betrifft und Einkommen sowie Ausgaben, am Ende Lebensqualität bedeuten, weil sie von der Verfügbarkeit von und damit den Preisen für Arbeit, Rohstoffe, Vorprodukte und Waren abhängen.

Der absichtlich falsch ausgelegte Darwin (survival of the fittest) erlitt u.a. 1945 eine Niederlage. Die Entmenschlichung des Gegners ist nicht einfach so fester Bestandteil aller Konflikte, die Abstrakt sind, also über die persönliche Wahrnehmung hinaus gehen. Wer würde denn wirklich wegen eines knurrenden Magens einem Fremden im Wald, der Nachbarin auf der anderen Straßenseite oder dem eigenen Bruder den Schädel einschlagen? Die Geschichtsbücher sind voll von Schiffbrüchigen, die viel zu spät zu Kannibalismus übergegangen sind, kein Fett mehr aus den Getöteten aufnehmen konnten und sich darum doch nicht mehr retten konnten. Und auch erfolgreicher Kannibalismus betrifft nur Kleinstgruppen in extremen Situationen. Gefängnisausbruch einer reinen Männergruppe in kargem Gelände – egal, wie viele Überlebende es gibt, Fortpflanzung ausgeschlossen.

Ich empfehle, über altruistische und egoistische Gene zu lesen und zu extrapolieren.
Kooperation ist lediglich eine Notwendigkeit und kein Ausdruck von Altruismus. Wenn jeder alles könnte, sei es ein einzelner Staat oder eine einzelne Person, würde er keine Hilfe benötigen und gnadenlos seine Interessen durchzusetzen versuchen.

Es besteht eine Interdependenz zwischen Staaten und zwischen Menschen, um die Effizienz zu erhöhen und den Frieden zu sichern. Letzteres wird jedoch von Menschen bedroht, deren Interessen über die bloße Rohstoffgewinnung oder profane Bedürfnisse hinausgehen: Überzeugungen. Die Menschen sind die einzigen Lebewesen, die sich aus irgendwelchen Überzeugungen heraus mit tödlicher Gewalt bekämpfen, nicht weil es überlebenswichtig wäre, sondern aus Prinzip.

Ursachen des 2. Weltkriegs: Rassenhass/-wahn, Megalomanie (Bestrebung, die Welt zu beherrschen).
Ursachen für Anschläge und Kriege: religiöser Fanatismus, geostrategische Erwägungen.
Ursachen für Mord: Eifersucht, Hass, Habgier, Verschleierung einer Vergewaltigung, allgemein niedere Beweggründe.
Fast alle von mir aufgezählten Motive für Kriege und Morde haben eine Sache gemein: das (kränkbare) Ego des Menschen.

Wenn man sich nun vorstellt, dass nach einer Apokalypse eine neue Weltordnung entstehen soll, dauert es gar nicht so lange, bis die ersten Konfliktherde entstehen. Nehmen wir mal an, eine sehr große Gruppe von Menschen schickt sich nach der Apokalypse an, eine demokratisch geformte Gesellschaft zu gründen. Es wird Gegenstimmen geben, die versuchen werden, das zu unterbinden. Sie werden sagen, dass diese Staatsform nichts gebracht habe, Menschen bräuchten eine harte Hand. Und schon haben wir den ersten Konflikt der neuen Weltordnung, basierend auf politischen Überzeugungen. Eine weitere Gruppe tritt in Erscheinung. Diese ist bibeltreu und sieht die Apokalypse als untrügliches Zeichen Gottes, dass wir unseren Unglauben ablegen und einen Gottesstaat gründen müssen, der sich strikt nach der Bibel richtet. Somit tritt eine weitere Gruppe auf den Plan: religiöse Fanatiker, die Konflikte aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen austragen.

Wie Menschen so sind, werden sich um jede Gruppe genügend Überzeugte scharen. Zunächst wird heftig diskutiert, alte und längst im Schutt der Apokalypse begraben geglaubte Konflikte flammen erneut auf und treiben die Gemeinde in blutige Auseinandersetzungen. Denn in einer Welt, in der es kein Regulativ wie den Staat und die Polizei gibt, fällt der Griff zu den Waffen wesentlich leichter. Die Verlierer geben auf, ziehen sich aus dem Gebiet zurück und gründen ihre eigenen Gemeinschaften, die allmählich zu Staaten heranwachsen und ihre Nachbarn argwöhnisch beäugen. Im Grunde beginnt wieder alles von vorne: History repeats itself – und warum? Wegen der menschlichen Natur.
Interessante Diskussion zu der ich auch noch was zu sagen hätte. Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass selbst sehr kluge Köpfe dazu neigen sich selbst und/oder ihre Erfahrungen auf andere zu übertragen und deshalb zu einer "extremen" Ansicht neigen. Die Menschen sind eindeutig egoistisch, weil... oder, die Menschen sind eindeutig gutmütig, weil... Du bist doch auch nicht auf den Kopf gefallen, also solltest du eigentlich wissen, dass es unmöglich ist über Milliarden Menschen ein pauschales Urteil zu fällen.

Weiß du, was an dem Menschen wirklich so besonders ist? Seine Ambivalenz. Es gibt Menschen, die würden ohne mit der Wimper zu zucken einem "Feind" den Kopf abschlagen und seine Frau vergewaltigen. Das ist die traurige Realität, aber genauso gibt es Menschen, die sich für die betroffene Person einsetzen würden.

PS: Weil vorhin jemand "Religion" erwähnte nehme ich mal Jesus von Nazareth als Beispiel. Ein Mann, der pausenlos von Nächstenliebe und Gemeinschaft predigte. Er hätte sogar sein letztes Hemd an einen armen Bettler verschenkt, wenn es nötig gewesen wäre und eben dieser Mann wurde eiskalt gekreuzigt. Opfer und Täter waren beides Menschen. Der eine würde alles für seine Anhänger tun und der andere hat kein Problem damit seine Freunde zu verraten.

PPS: Noch ein Beispiel: In den Medien und auch im Unterricht wird es häufig so dargestellt als hätten die Nationalsozialisten ohne jeglichen Widerstand, die Weimarer Republik in eine Diktatur umgewandelt, da die Menschen ja dermaßen egoistisch und Gewaltverherrlichend waren, dass diese Entwicklung ein reiner Selbstläufer und damit unaufhaltbar war, aber das entspricht ebenfalls nicht der Wahrheit. In den Reichstagswahlen 1932 bekam die NSDAP lediglich 33%. In der darauffolgenden Reichstagswahl 1933 bekam sie zwar 43%, aber die Wahlen vom 5. März 1933 fanden bereits im Schatten der beginnenden Diktatur statt.

Obwohl es schrecklich war/ist, dass über 40% tatsächlich bereit waren einen wahnsinnigen Diktator zu wählen bedeutet das oben genannte Ergebnis im Umkehrschluss, dass selbst zu einem Zeitpunkt, an dem bereits marodierende SA-Banden durch die Straßen zogen und wahllos Menschen verprügelten, über 50% der Wahlberechtigten gegen die NSDAP stimmten. Auch hier haben wir wieder diese Ambivalenz von der ich vorhin sprach oder ganz einfach ausgedrückt. Es gibt gute Menschen, es gibt böse Menschen und es gibt sehr viele, die sich zwischen den beiden Extremen befinden. Daher ist es unmöglich ein pauschales Urteil über die Menschheit an sich zu treffen. Ob dieses Urteil nun Positiv oder Negativ ausfällt ist völlig nebensächlich.
Individualambitionen sind nicht das Gleiche wie Gruppendynamik. Da gelangen wir wieder an den Punkt, dass Menschen nur so lange zusammenhalten, wie sie eine gemeinsame Idee teilen und jene per gegenseitiger Unterstützung leichter durch- und umsetzen können – Interdependenz. ;)

Und selbst wenn es edle Ziele gibt, die von vielen Menschen geteilt werden (auf Jesus und seine Jünger schiel) und daraus eine positive Gruppendynamik entsteht, wird es immer Antagonisten geben, die auch nicht vor Gewalt zurückschrecken, die man wiederum nur mit Gegengewalt bekämpfen wird. Erneut haben wir eine Gewaltspirale. Interessenskonflikte führen stets zu psychologischen und/oder physischen Auseinandersetzungen.

So leid es mir tut, aber als Kulturpessimist, der sich die Weltgeschichte und auch das aktuelle Verhalten der Menschen vor Augen führt, komme ich nur zu einem einzigen logischen Schluss: Es gibt keine Hoffnung für diese oder eine andere Welt, so lange sie von Menschen bevölkert wird. Es wird immer so weiter gehen.
„Ich weiß nicht, ob ich meine Meinung einmal ändern werde, jetzt jedenfalls bin ich überzeugt, dass Schopenhauer der genialste aller Menschen ist […]. Wenn ich ihn lese, ist mir unbegreiflich, weshalb sein Name unbekannt bleiben konnte. Es gibt höchstens eine Erklärung, eben jene, die er selber so oft wiederholt, nämlich dass es auf dieser Welt fast nur Idioten gibt.“ – Leo Tolstoi über Schopenhauer
Gast
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Gast »

Was Menschen ausmacht ist in meinen Augen ihr Sozialverhalten. Wir wären sicher nicht da wo wir heute sind, wenn alles schlecht, egoistisch und berechenbar wäre. Ich finde dieses Weltbild das hier gepredigt wird unheimlich traurig und selbstschädigend, und hoffe das ihr (die das so sehen) ernsthaft irgendwann zu einer anderen Einsicht kommt, als das jeder nur sich selbst der nächste ist.
Natürlich ist es genau dieses negative Bild was auch die Politik gerne vermitteln möchte, denn Menschen die wirklich geeint zueinander stehen sind gar nicht so einfach zu betrüg... äh regieren wie eine aufgeschlossene, solidarische und soziale Gemeinschaft.

Den Tag an dem die Menschheit wirklich so schlecht wäre wie sie ständig gemacht wird, will hier wahrscheinlich keiner erleben. Zum Glück hat nicht mal ein Trump das vollbracht. Wenn es so schlimm um uns stehen würde, wären Krankenhäuser und Kindergärten nämlich leer, und wir dürften uns selbst verarzten oder erziehen.

Was ich nur nicht so ganz verstehe, warum man überhaupt den Austausch mit anderen in einem Forum wie diesem sucht, wenn die ganze Menschheit doch durchweg verkommen und unethisch veranlagt ist? Andererseits könnte diese negative Prägung eine logische Erklärung sein, warum angefangen mit der Plot Interpretation von LoU 2, ständige Herabsetzung anderer Diskutanten als Minderbemittelte nötig war. Vielleicht wird da einfach zu stark von sich selbst auf alle anderen geschlossen. Zum Glück sind die wenigsten hier so. Und völlig unabhängig davon ob man die Story des Spiels mag oder nicht, muss man sowas nicht auf die persönliche Ebene tragen. Aber jeder wie er meint.
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dx1
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von dx1 »

Anderes Feld, aber als Beispiel dafür, dass Menschen ihre Mitbürger nicht korrekt einschätzen, passt ed hoffentlich:

Zum bedingungslosen Grundeinkommen befragt, sagten vier von fünf, fass sie weiter arbeiten gehen würden. Gleichzeitig war die Hälfte der Befragten der Meinung, die meisten Menschen würden nicht länger arbeiten gehen, wenn es ein BGE gäbe.

Ich finde diesen Teil der Diskussion (gute Menschheit, schlechte Menschheit) auch sehr interessant und hoffe, dass wir niemals herausfinden müssen, wer richtig liegt.
#Konsolenlosmentalität
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Progame
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Progame »

So reizvoll Schopenhauer ist, also der Arthur, so nimmt er seine Ideologie viel zu ernst. Festgefahrene, geronnene Psyche.

Der Mensch nimmt sich oft viel zu wichtig, was er nicht ist. So nach dem Motto: Wenn die Welt schon untergeht, dann muss er wenigstens selbst schuld daran sein.

Perspektivwechsel (Cassini Spacecraft, Erde vom Saturn aus gesehen):

Bild

Alexander Gerst (deutscher Astronaut) hat dazu gesagt (frei zitiert): "Daran erkennt man, wie wichtig unser Planet Erde ist: er ist nicht wichtig!"
Zuletzt geändert von Progame am 08.12.2020 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Peter__Piper
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Peter__Piper »

Khorneblume hat geschrieben: 08.12.2020 16:38 Was ich nur nicht so ganz verstehe, warum man überhaupt den Austausch mit anderen in einem Forum wie diesem sucht, wenn die ganze Menschheit doch durchweg verkommen und unethisch veranlagt ist? Andererseits könnte diese negative Prägung eine logische Erklärung sein, warum angefangen mit der Plot Interpretation von LoU 2, ständige Herabsetzung anderer Diskutanten als Minderbemittelte nötig war. Vielleicht wird da einfach zu stark von sich selbst auf alle anderen geschlossen. Zum Glück sind die wenigsten hier so. Und völlig unabhängig davon ob man die Story des Spiels mag oder nicht, muss man sowas nicht auf die persönliche Ebene tragen. Aber jeder wie er meint.
Finde den Fehler.
Nein besser - finde die Dissonanz :ugly:
Zuletzt geändert von Peter__Piper am 08.12.2020 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von skSunstar »

huenni1987 hat geschrieben: 08.12.2020 13:54
skSunstar hat geschrieben: 08.12.2020 12:35
Kant ist tot! hat geschrieben: 08.12.2020 11:19

Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Nicht jeder empfindet die Story so wie du. Für mich war der Abby Part sogar stärker. Ganz allgemein zur Story kann ich dir nur empfehlen, den Kommentar von Wiggenz ganz oben auf der Seite mal zu lesen, der fasst es sehr schön zusammen und ich würde dieser Interpretation beipflichten.
Also wenn man sich auf YT die Kommentare anschaut dann sieht es nunmal eher so aus als würde die Mehrheit Abby und ihren Part nicht mögen. Da gibt es Tausende Kommentare mit Tausenden Likes, auf der Gegenseite eigentlich nichts.
Welche Kommentare schaust du denn an? Wenn ich unter einem Rantvideo über das Game Kommentare lese würde ich meinen absolut niemand findet das Spiel gut. Schaue ich ein Video in dem positiv über das Spiel gesprochen wird, siehts schon wieder anders aus.

Aber mal ehrlich, Youtube Kommentare sollte man nie, absolut niemals für irgendwelche Analysen heranziehen. Das ist komplett für die Füße, da ein sehr großer Teil der Zuschauer nicht mal Kommentare verfasst. Das ist ein kleiner Prozentsatz.
Moment ich habe nicht behauptet das Spiel wäre nicht gut. Ich fand das Spiel gut, aber nicht den Abby Part darin.
Ich habe bewusst keine Reviews, Videos und sonstigen Kommentare gelesen bis ich die PS5 bekam und mit TLOU II völlig spoilerfrei und unvoreingenommen loslegen konnte. Ich hab TLOU Part I 6 Mal komplett durch und bin deswegen wrs auch voll auf Ellie und Joel eingestellt.
Sicherlich gibt es einen Bias je nachdem welches Video man anschaut. Ein PewDiePie hat aber mehrere Millionen Zuschauer bei seinen TLOU II Streams und es gibt keine begeisternden Kommentare über Abby und was für ein toller Charakter sie ist. Ich halte das für einen ziemlich aussagekräftigen Querschnitt. Besonders die Länge des Abby Parts wird moniert und der Versuch von ND mit Abby & Lev das Gleiche aufzuziehen wie bei Joel und Ellie. Immerhin war nach der Theaterszene mit Ellie ein riesiger Cliffhanger und dann darf man 10 Stunden mit Abby prinzipiell wieder in Seattle von Ort zu Ort laufen. Ich war da einfach nur genervt.

Mir fehlt deshalb einfach die Lust das Ding nochmal komplett zu spielen wie bei Part I, da hab ich direkt mit Neues Spiel Plus losgelegt. Ich kann Abby einfach nur total widerstrebend spielen. Die Ellie Parts werde ich mir sicher mal wieder anschauen, aber sonst fehlt die Motivation.

Nochmal zum Schluss: wäre das Ende frei wählbar gewesen, das wäre wahrhaft innovativ und im Sinne des Spielers gewesen! Jeder sieht den Charakter und die Entwicklung von Ellie anders und hätte sich derart entscheiden können. The Witcher Style eben...
Zuletzt geändert von skSunstar am 08.12.2020 18:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von winkekatze »

Progame hat geschrieben: 08.12.2020 16:58 Alexander Gerst (deutscher Astronaut) hat dazu gesagt (frei zitiert): "Daran erkennt man, wie wichtig unser Planet Erde ist: er ist nicht wichtig!"
Naja, für die Menschen ist der Planet Erde schon irgendwie wichtig...

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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von CreatorX »

Man kann sich sicher fragen, warum man jetzt nochmal ein neues Video zu diesem "alten" Spiel bringen muss
Ich dachte da kommt noch eine Antwort auf diese Frage :mrgreen:
gunchar
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von gunchar »

skSunstar hat geschrieben: 08.12.2020 12:35
Kant ist tot! hat geschrieben: 08.12.2020 11:19
skSunstar hat geschrieben: 07.12.2020 22:32 Ich bin mir sicher die Mehrheit der Spieler und TLOU Fans hat es gehasst Abby zu spielen...
Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Nicht jeder empfindet die Story so wie du. Für mich war der Abby Part sogar stärker. Ganz allgemein zur Story kann ich dir nur empfehlen, den Kommentar von Wiggenz ganz oben auf der Seite mal zu lesen, der fasst es sehr schön zusammen und ich würde dieser Interpretation beipflichten.
Also wenn man sich auf YT die Kommentare anschaut dann sieht es nunmal eher so aus als würde die Mehrheit Abby und ihren Part nicht mögen. Da gibt es Tausende Kommentare mit Tausenden Likes, auf der Gegenseite eigentlich nichts.
Wir sollten alle extrem froh sein das Youtube Kommentare in dieser Form ein extrem schlechter Indikator für Mehrheitsmeinungen sind, ansonsten würden wir hier nicht einfach nur über apokalyptische Videospiele reden sondern wären bereits allesamt in der Apokalypse.
Gast
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von Gast »

Ist es nicht letztlich sogar egal welche Gruppe in der Mehrheit ist? Gut, ganz egal nicht. So lange es dem Verkauf eines Spiels keinen Abbruch tut. Parts von Spielen die (bei vielen) anecken sind natürlich ein gewisses Risiko. Grundsätzlich ist es natürlich okay wenn ein Spiel oder seine Bestandteile nicht jedem zusagen. Blöd wird sowas meist erst dann wenn Fans sich emotional vor den Kopf gestoßen fühlen.

Bei "DmC" reichte damals doch sogar Dantes Haarfarbe... Ist also keinesfalls überraschend das Abby nicht ins Weltbild von Ellie und Joel Anhängern passt. Interessant würde es jetzt erst werden wenn Abby der einzig spielbare Charakter des dritten Teils wird. Dann wird man ggf. sehen wie groß die Abneigung gegen die Figur wirklich ist...
johndoe1464771
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Re: The Last of Us Part 2: Neuer Story-Trailer rund um Abby veröffentlicht - Achtung: Spoiler

Beitrag von johndoe1464771 »

Zur wirklich interessanten (und richtig gut lesbaren) Diskussion mit Schopenhauer & Co.: Das kränkbare Ego des Menschen hielt auch ich irgendwann für die ursächlichste Wirkung, weshalb es zu Konflikten zwischen Menschen seit jeher gekommen ist.

Meine Faszination kommt nicht von ungefähr, wenn ich Filme wie "Am Tag, an dem die Erde still stand", "Arrival" oder "Interstellar" angeschaut habe, in denen eine extraterrestrische Spezies Geheimnisse über friedliches und bereicherndes statt zerstörendes Zusammenleben besitzt und teilt. Oder begründet, weshalb genau sie ein prognostisch eher schlechtes Urteil über die Menschheit und den Fortbestand ihrer eigenen Spezies und den der Erde ausstellt. Mich fasziniert dieses Thema so sehr, dass ich hin und wieder wünschte, daß so etwas mal in Echt passieren würde. Ulkig, ich weiß.

Das jüngste oder, besser gesagt, das zuletzt populärste Beispiel für kränkbares Ego und dessen Auswirkungen ist doch Donald Trump. Nun findet Trump auf der Weltbühne statt. Und wie viele Leute kleine Trumps auf ihrer eigenen Bühne und für ihre Mitmenschen sind, lässt sich beim Blick auf über 70 Millionen Menschen, die Trump, trotz all seiner Eskapaden, ihre Stimme gaben, bedauerlicherweise erahnen.

Wo ich dann die Überzeugungen sehe, wie es schon jemand auch in meinen Augen völlig richtig beschrieben hatte. Die Überzeugung ist, für mich persönlich, die einzige Konstante, die konstant und doch wandelbar ist, die mich persönlich hoffen lässt, daß in entweder nicht mehr allzu weit entfernter Zeit oder eben doch erst in weiter Zukunft die Menschen (kontinuierlich) zu etwas Besserem fähig sein werden. Es herrschen so viele schlechte Überzeugungen, und so viele Menschen, die diese wissentlich oder nicht besser wissend weiter verbreiten oder nach ihnen leben, daß es in meinen Augen im Grunde bewundernswert ist, daß mittlerweile oder aber auch heute noch so viele gute Überzeugungen so stark dagegenhalten und sie in der Geschichte der Menschheit schon immer im meist richtigen oder letztmöglichen Moment noch dagegengehalten haben.

Das ist, wieder nur für mich persönlich, die größte Stärke des Menschen. Dass er, in dieser Ambivalenz, seit jeher immer noch instinktiv wusste was a) die gute Überzeugung überhaupt ist und b) dass er bis zum Tode dafür kämpfte, die gute Überzeugung nicht verschwinden zu lassen.

Es ist unglaublich verrückt, daß mittlerweile so viele Lösungen für die größten Probleme der Menschheit vor der Tür (der Lokal- und Weltpolik) liegen. Schon vor uns lagen, bevor das menschliche Genom überhaupt dekodiert wurde. Manchmal wünschte ich, dass es tatsächlich frei nach Platon die Philosophen wären, die die Richtung der Politik und Menschen vorgäben.
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Kant ist tot!
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Panikradio hat geschrieben: 08.12.2020 20:57 Das ist, wieder nur für mich persönlich, die größte Stärke des Menschen. Dass er, in dieser Ambivalenz, seit jeher immer noch instinktiv wusste was a) die gute Überzeugung überhaupt ist und b) dass er bis zum Tode dafür kämpfte, die gute Überzeugung nicht verschwinden zu lassen.

Es ist unglaublich verrückt, daß mittlerweile so viele Lösungen für die größten Probleme der Menschheit vor der Tür (der Lokal- und Weltpolik) liegen. Schon vor uns lagen, bevor das menschliche Genom überhaupt dekodiert wurde. Manchmal wünschte ich, dass es tatsächlich frei nach Platon die Philosophen wären, die die Richtung der Politik und Menschen vorgäben.
Eigentlich ja eben nicht. Du kannst Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen vor ein moralisches Problem stellen und die werden eben nicht immer intuitiv genau das Gleiche über dieses Problem denken (bei simplen Sachen wie Mord oder Diebstahl wahrscheinlich schon, aber was ist mit Ehebruch, Polygamie, Promiskuität, Darstellung von Frauen, Kannibalismus etc.). Viele Menschen tuen die schlimmsten Dinge im Glauben, gerade etwas Gutes zu tun. Und überhaupt, die "gute Überzeugung" ist (imho) sowieso ein Konstrukt und letztendlich Auslegungssache. Große Teile der Moral sind einfach anerzogen und kulturell begründet (aber an einen gewissen intuitiven Anteil glaube ich schon - siehe Verhalten von Kleinkindern). Du kannst natürlich auch an ein objektives moralisches Gesetz glauben, das alle nur erkennen und dann danach handeln müssen - dann bist du z.B. bei Kant oder auch Religion. Mit der Objektivität kommst du aber wieder zur Frage, wie du das Objektive letztlich begründen kannst. Als religiöser Mensch natürlich kein Problem. Aber wie beantwortest du die Frage der Letztbegründung ohne Religion? Das hat schon Kant nicht wirklich geschafft, der verkappte Christ. :lol:
Zuletzt geändert von Kant ist tot! am 09.12.2020 09:12, insgesamt 2-mal geändert.
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