The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Leon-x
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Leon-x »

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 27.06.2020 12:43
Und die Kritik des aufzwingen von Charakteren kann ich einfach null nachvollziehen, da dies fast alle Spiele tun. Ob Red Dead Redemption, Uncharted, GTA, Witcher, God of War und wie die Spiele mit klar definierten Charakteren mit festgelegten Entscheidungen sonst alle heißen.
Es ist aber trotzdem ein Unterschied bis zu welchem Grad man wo mitgehen kann und wie es im Kontext zum Charakter und Geschichte passt.
Gab auch schon Diskussionen wo es um God of War 3 ging und man manche Szenen in Sachen Gewalt auch für überzogen hält was Kratos macht. TLoU 2 ist nicht das erste Game wo diskutiert wird ob man in der Situation wirklich mitgehen kann oder nicht.
Aktiv zum Mitmachen zu bewegen auch etwas was vom Film unterscheidet wo man ja ebenfalls manche Aktion nicht richtig, logisch oder zum Charakter passend findet.
Solche Diskussionen gab es schon immer und sind nicht erst jetzt entstanden. Allein die Folterszene von GTA V hat doch nicht Jeder einfach so hingenommen. TLoU 2 zieht einen aber teilweise 2-3 Mal in diese Art von Szene um auf einen anderen Charakter einzuwirken.
Zuletzt geändert von Leon-x am 27.06.2020 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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sabienchen.banned
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von sabienchen.banned »

Ein Farm-HappyEnd wäre ziemlicher Rotz gewesen.
War in meinen Augen sehr Wichtig, nochmal losziehen zu müssen.

Hatte erwartet, Lev würde Ellie töten, um Abby zu retten.
Und wurde dann doch überrascht, dass es nicht ganz so traurig endet, Ellie jedoch nicht komplett ungeschoren davon kommt. ..^.^''
Zuletzt geändert von sabienchen.banned am 27.06.2020 13:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Sun7dance
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Sun7dance »

huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:55 [...]

Ich finde schon, dass uns Joel in Teil 1 als typischer Held verkauft wird. Nicht Aalglatt, das nicht. Klar wird am Anfang gezeigt das er ein "Verbrecher" ist. Es wird erwähnt das er schlimmes getan hat. Am Ende ist er aber der gute Held. Und je mehr er sich Ellie ggü. öffnete wurde das verstärkt. Deswegen hat ja auch das Ende damals tatsächlich schon zu recht vielen Diskussionen geführt. Nur da war der Hype um das Game noch weit kleiner. Aber auch damals gabs schon zwei Lager, die die Joels Entscheidung verteidigten am Ende, und die denen das zu weit ging. Das Spiel hat eigentlich erst zum Schluss das klassische gut gegen böse aufgeweicht, und Joel stand auf einmal nicht mehr klar auf der guten Seite. Und auch da gibt es tausende Meinungen. Es gibt Leute die absolut richtig finden was er am Ende gemacht hat, egal ob das die Entwicklung eines Heilmittels nun verhindert. Andere kommen dann mit dem Argument, ein Leben nehmen um viele zu retten.
Also wenn du so argumentierst, dann müsste man auch Abby als solchen Helden betrachten.
Anfangs vollübt sie eine schreckliche Tat, aber danach ist sie eigentlich nur noch die "Schwiegertochter". Sie ist sogar diejenige, die den Hass gegenüber Ellie zuerst beiseite legt.

Der Unterschied für mich persönlich liegt aber darin, dass Joel's Charakter glaubhafter war. Abby wird als die Killerin schlechthin dargstellt und auch von ihren Leuten so wahrgenommen, wird dann aber plötzlich eine fast schon fürsorgliche große Schwester oder sogar Mutter, wobei sie rundum aber immer noch alles umbringt, was ihr in die Quere kommt.

Und hier kommt die große Schwäche des ganzen Spiels zum Vorschein in meinen Augen. Sowohl Ellie als auch Abby sollen glaubhaft vermittelt werden, weder gut noch böse, sondern einfach menschlich. Aber beide morden sich eiskalt durch Scharen von Gegnern, Abby dabei sogar durch die eigenen Leute.
Abby meint zwar irgendwann zu Lev, dass sie längst nicht alle Wolfs kennt, was erklären soll, dass sie sie jetzt einfach so eiskalt abmurksen kann. Aber sie killt ja auch alles andere, was ihr vor die Flinte kommt.

Was will ich sagen?
Ellie und Abby sind beides Killermaschinen, die vor keinem Mord haltmachen, außer wenn es dann plötzlich gegeneinander geht. Hier sagt das Spiel, dass es halt Menschen sind. Das soll beim Spieler hängenbleiben und genau das ist für mich der größte Kritikpunkt am ganzen Spiel, da es unglaubwürdig ist.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Zarte_Knopse »

Meine Fresse - was für ein Talk: unaufgeregt, sachlich, interessant und verdammt klug. Mir hat es große Freude bereitet, euch zuzuhören. Danke.
DONFRANCIS93
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Leon-x hat geschrieben: 27.06.2020 13:06
DONFRANCIS93 hat geschrieben: 27.06.2020 12:43
Und die Kritik des aufzwingen von Charakteren kann ich einfach null nachvollziehen, da dies fast alle Spiele tun. Ob Red Dead Redemption, Uncharted, GTA, Witcher, God of War und wie die Spiele mit klar definierten Charakteren mit festgelegten Entscheidungen sonst alle heißen.
Es ist aber trotzdem ein Unterschied bis zu welchem Grad man wo mitgehen kann und wie es im Kontext zum Charakter und Geschichte passt.
Gab auch schon Diskussionen wo es um God of War 3 ging und man manche Szenen in Sachen Gewalt auch für überzogen hält was Kratos macht. TLoU 2 ist nicht das erste Game wo diskutiert wird ob man in der Situation wirklich mitgehen kann oder nicht.
Aktiv zum Mitmachen zu bewegen auch etwas was vom Film unterscheidet wo man ja ebenfalls manche Aktion nicht richtig, logisch oder zum Charakter passend findet.
Solche Diskussionen gab es schon immer und sind nicht erst jetzt entstanden. Allein die Folterszene von GTA V hat doch nicht Jeder einfach so hingenommen. TLoU 2 zieht einen aber teilweise 2-3 Mal in diese Art von Szene um auf einen anderen Charakter einzuwirken.
Das kann ich auch nachvollziehen, mir geht es auch eher um die Charaktere, als deren Aktionen. Ich habe einfach das Gefühl, dass das Argument, das einem Charaktere aufgezwungen werden einfach nur schwach ist. Das passiert in vielen Spielen, hier wird es aber viel stärker kritisiert, wahrscheinlich weil das Spiel sich emotional mehr im Spieler verankert, als in anderen Spielen.
Wie schon erwähnt: Es darf einem natürlich zu 100% nicht gefallen, wenn man zu Aktionen gezwungen wird. Das ist aber auch natürlich der Punkt des Spiels. Diese negative Gefühlen, bzw. Zwiespaltigkeit ist ja ganz genau das, was die Entwickler erreichen wollen und ist Teil des Storytellings. Jörg bringt es im Talk perfekt auf den Punkt. Das Spiel spielt mit dem Spieler und nicht andersherum. Also darf das ganze einem Spieler nicht gefallen, aber das macht das Spiel nicht schlecht, sondern ganz im Gegenteil. Das ist genau das Ziel
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von huenni1987 »

;sabienchen hat geschrieben: 27.06.2020 13:13 Ein Farm-HappyEnd wäre ziemlicher Rotz gewesen.
War in meinen Augen sehr Wichtig, nochmal losziehen zu müssen.

Hatte erwartet, Lev würde Ellie töten, um Abby zu retten.
Und wurde dann doch überrascht, dass es nicht ganz so traurig endet, Ellie jedoch nicht komplett ungeschoren davon kommt. ..^.^''
Hinterher kann man immer leicht sagen so so oder so wäre es besser gewesen. ;) Am Ende ist es bei ND Games seit Uncharted ja schon immer so gewesen, dass wir die Story so schlucken müssen wie sie uns geliefert wird. Und schon immer gabs Diskussionen. Nur eben noch nie so krass und in so unterschiedliche Richtungen. Das hat mich persönlich so überrascht.

Ich bin eben wirklich gespannt wie sie das weiter erzählen. Einen Part 3 wirds geben. Da bin ich mir sicher. Nur werden wir da Ellie spielen? Wird sie nur ein Nebencharakter oder sogar gar nicht mehr drin vorkommen? Ich mein die Figur Ellie ist gerade mal 19 Jahre alt und man könnte noch viel mit ihr erleben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es wieder einen DLC geben wird, der aber auch wieder mit ganz anderen Figuren spielen wird.
Sun7dance hat geschrieben: 27.06.2020 13:16
huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:55 [...]

Ich finde schon, dass uns Joel in Teil 1 als typischer Held verkauft wird. Nicht Aalglatt, das nicht. Klar wird am Anfang gezeigt das er ein "Verbrecher" ist. Es wird erwähnt das er schlimmes getan hat. Am Ende ist er aber der gute Held. Und je mehr er sich Ellie ggü. öffnete wurde das verstärkt. Deswegen hat ja auch das Ende damals tatsächlich schon zu recht vielen Diskussionen geführt. Nur da war der Hype um das Game noch weit kleiner. Aber auch damals gabs schon zwei Lager, die die Joels Entscheidung verteidigten am Ende, und die denen das zu weit ging. Das Spiel hat eigentlich erst zum Schluss das klassische gut gegen böse aufgeweicht, und Joel stand auf einmal nicht mehr klar auf der guten Seite. Und auch da gibt es tausende Meinungen. Es gibt Leute die absolut richtig finden was er am Ende gemacht hat, egal ob das die Entwicklung eines Heilmittels nun verhindert. Andere kommen dann mit dem Argument, ein Leben nehmen um viele zu retten.
Also wenn du so argumentierst, dann müsste man auch Abby als solchen Helden betrachten.
Anfangs vollübt sie eine schreckliche Tat, aber danach ist sie eigentlich nur noch die "Schwiegertochter". Sie ist sogar diejenige, die den Hass gegenüber Ellie zuerst beiseite legt.

Der Unterschied für mich persönlich liegt aber darin, dass Joel's Charakter glaubhafter war. Abby wird als die Killerin schlechthin dargstellt und auch von ihren Leuten so wahrgenommen, wird dann aber plötzlich eine fast schon fürsorgliche große Schwester oder sogar Mutter, wobei sie rundum aber immer noch alles umbringt, was ihr in die Quere kommt.

Und hier kommt die große Schwäche des ganzen Spiels zum Vorschein in meinen Augen. Sowohl Ellie als auch Abby sollen glaubhaft vermittelt werden, weder gut noch böse, sondern einfach menschlich. Aber beide morden sich eiskalt durch Scharen von Gegnern, Abby dabei sogar durch die eigenen Leute.
Abby meint zwar irgendwann zu Lev, dass sie längst nicht alle Wolfs kennt, was erklären soll, dass sie sie jetzt einfach so eiskalt abmurksen kann. Aber sie killt ja auch alles andere, was ihr vor die Flinte kommt.

Was will ich sagen?
Ellie und Abby sind beides Killermaschinen, die vor keinem Mord haltmachen, außer wenn es dann plötzlich gegeneinander geht. Hier sagt das Spiel, dass es halt Menschen sind. Das soll beim Spieler hängenbleiben und genau das ist für mich der größte Kritikpunkt am ganzen Spiel, da es unglaubwürdig ist.
Das will ich dir auch gar nicht absprechen. Für mich hat das funktioniert. Nicht immer logisch klar, aber es hat als Spiel für mich geklappt. Ich setze mich mit dem gesehenen auseinander und denke drüber nach und das ist bei den heutigen AAA Games schon mal ein Lob Wert, weil das ansonsten kaum noch jemand schafft. Mir ging es nur um die Darstellung von Joel in Teil 1 bzgl. Held oder nicht.
Zuletzt geändert von huenni1987 am 27.06.2020 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
mekk
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von mekk »

;sabienchen hat geschrieben: 27.06.2020 13:13 Ein Farm-HappyEnd wäre ziemlicher Rotz gewesen.
War in meinen Augen sehr Wichtig, nochmal losziehen zu müssen.

Hatte erwartet, Lev würde Ellie töten, um Abby zu retten.
Und wurde dann doch überrascht, dass es nicht ganz so traurig endet, Ellie jedoch nicht komplett ungeschoren davon kommt. ..^.^''
In der Form ist das Ende an sich härter, als wenn Ellie oder Abby gestorben wären. Besonders im Fall von Ellie. Sie hat ja wirklich alles verloren, woran sie sich festgehalten hatte. Und muss mit dieser Situation leben und zurecht kommen. Das ist ziemlich belastend. Besonders da es ja immer ihre größte Angst war, allein und einsam zu sein.
DONFRANCIS93
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Sun7dance hat geschrieben: 27.06.2020 13:16
huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:55 [...]

Ich finde schon, dass uns Joel in Teil 1 als typischer Held verkauft wird. Nicht Aalglatt, das nicht. Klar wird am Anfang gezeigt das er ein "Verbrecher" ist. Es wird erwähnt das er schlimmes getan hat. Am Ende ist er aber der gute Held. Und je mehr er sich Ellie ggü. öffnete wurde das verstärkt. Deswegen hat ja auch das Ende damals tatsächlich schon zu recht vielen Diskussionen geführt. Nur da war der Hype um das Game noch weit kleiner. Aber auch damals gabs schon zwei Lager, die die Joels Entscheidung verteidigten am Ende, und die denen das zu weit ging. Das Spiel hat eigentlich erst zum Schluss das klassische gut gegen böse aufgeweicht, und Joel stand auf einmal nicht mehr klar auf der guten Seite. Und auch da gibt es tausende Meinungen. Es gibt Leute die absolut richtig finden was er am Ende gemacht hat, egal ob das die Entwicklung eines Heilmittels nun verhindert. Andere kommen dann mit dem Argument, ein Leben nehmen um viele zu retten.
Also wenn du so argumentierst, dann müsste man auch Abby als solchen Helden betrachten.
Anfangs vollübt sie eine schreckliche Tat, aber danach ist sie eigentlich nur noch die "Schwiegertochter". Sie ist sogar diejenige, die den Hass gegenüber Ellie zuerst beiseite legt.

Der Unterschied für mich persönlich liegt aber darin, dass Joel's Charakter glaubhafter war. Abby wird als die Killerin schlechthin dargstellt und auch von ihren Leuten so wahrgenommen, wird dann aber plötzlich eine fast schon fürsorgliche große Schwester oder sogar Mutter, wobei sie rundum aber immer noch alles umbringt, was ihr in die Quere kommt.

Und hier kommt die große Schwäche des ganzen Spiels zum Vorschein in meinen Augen. Sowohl Ellie als auch Abby sollen glaubhaft vermittelt werden, weder gut noch böse, sondern einfach menschlich. Aber beide morden sich eiskalt durch Scharen von Gegnern, Abby dabei sogar durch die eigenen Leute.
Abby meint zwar irgendwann zu Lev, dass sie längst nicht alle Wolfs kennt, was erklären soll, dass sie sie jetzt einfach so eiskalt abmurksen kann. Aber sie killt ja auch alles andere, was ihr vor die Flinte kommt.

Was will ich sagen?
Ellie und Abby sind beides Killermaschinen, die vor keinem Mord haltmachen, außer wenn es dann plötzlich gegeneinander geht. Hier sagt das Spiel, dass es halt Menschen sind. Das soll beim Spieler hängenbleiben und genau das ist für mich der größte Kritikpunkt am ganzen Spiel, da es unglaubwürdig ist.
Das stimmt aber nicht. Es geht nicht darum, dass beide Killermaschinen sind, sondern das (bis auf ganz kleine Kinder) jeder Mensch in dieser Welt ein Killer ist. Ellie, Abby, Joel und Tommy sind halt besonders gut darin. Das hat Eike ja auch mit dem Soldatenbeispiel nochmal aufgegriffen. Ich denke dabei immer an Pablo Escobar. Der Kerl hat tausenden von Menschen auf grausamste Weise umgebracht und töten lassen, wurde aber immer als einer der liebevollsten Familienmenschen in Medellin beschrieben. Selbst von amerikanischen Agenten, die ihn jahrelang überwacht haben.
Und genaus das zeigt ja die Dualität des Menschens und wird auch im Spiel thematisiert. Du kannst ein Massenmörder sein und trotzdem Menschlichkeit besitzen. Das eine schließt das andere nicht aus. Und das besonders in einer Apokalypse nicht. Wenn man sie nach den Werten des Menschen in unserer Welt des Friedens und der Freiheit richtet, dann wären beide für mich auch richtige Monster. Das sind sie auch irgendwo auch, aber in der fiktiven Welt von Last of Us ist Gewalt Teil der Normalität. Dies wird ja auch auf gewisse Weise im Krieg zwischen den Scars und WLF gespiegelt. Man könnte meinen, dass man größere Probleme hätte, als sich gegenseitig für Territorium abzuschlachten, aber der Mensch ist halt irgendwo auch ein Monster. Das lehren uns unsere Geschichtsbücher immer wieder.

Dein letzter Absatz finde ich sehr undifferenziert. Abby hätte Ellie und Dina eigentlich in ihrer Wut getötet. Scheinbar ohne zu zögern. Lev ist es, der sie aus ihrer blinden Wut wieder rausreißt. Ellie hätte Abby am Ende auch fast getötet. Die Erinnerung an Joel und deren Gespräch über Vergebung bringt sie im letzten Moment dazu davon abzulassen. Keiner der beiden hätte von ganz alleine Gnade für den anderen gezeigt. Es sind die Menschen, die ihnen am nahsten stehen, die sie am Ende vom Weg der Rache abbringen.

Nicht falsch verstehen. Ich will dir hier nicht deine Meinung streitig machen, ich fand nur einige deiner Punkte etwas zu einfach runtergebrochen und undifferenziert. Da steckt schon etwas mehr dahinter. Einige deiner Punkte kann ich durchaus nachvollziehen. Joel kommt glaubwürdiger rüber, weil man auch sofort mit ihm symphatisiert. Das ist bei Abby natürlich deutlich schwerer.
Witzigerweise sind beide sich aber sehr ähnlich. Ohne Lev wäre Abby wohl zu Joel (vor seiner Zeit mit Ellie) geworden. Eine Killerin, die kaum jemanden hat, die einfach nur noch versucht zu überleben, aber emotional komplett abgestumpft wäre. Eine gebrochene Frau.
Zuletzt geändert von DONFRANCIS93 am 27.06.2020 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Sun7dance »

huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 13:25 [...]

Das will ich dir auch gar nicht absprechen. Für mich hat das funktioniert. Nicht immer logisch klar, aber es hat als Spiel für mich geklappt. Ich setze mich mit dem gesehenen auseinander und denke drüber nach und das ist bei den heutigen AAA Games schon mal ein Lob Wert, weil das ansonsten kaum noch jemand schafft. Mir ging es nur um die Darstellung von Joel in Teil 1 bzgl. Held oder nicht.
Das kann ich dagegen sehr nachvollziehen. Man denkt über das Spiel nach, ob man nicht doch eine falsche Sicht hat. Nehme ich dagegen Death Stranding als Gegenbeispiel: Das habe ich durchgespielt, war enttäuscht und habe nicht einmal daran gezweifelt, dass das Spiel schlecht ist.
Naughty Dog erfüllt hier bei mir zumindest eine Art Nachwirkung.

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 27.06.2020 13:39 [...]
Das stimmt aber nicht. Es geht nicht darum, dass beide Killermaschinen sind, sondern das (bis auf ganz kleine Kinder) jeder Mensch in dieser Welt ein Killer ist. Ellie, Abby, Joel und Tommy sind halt besonders gut darin. Das hat Eike ja auch mit dem Soldatenbeispiel nochmal aufgegriffen. Ich denke dabei immer an Pablo Escobar. Der Kerl hat tausenden von Menschen auf grausamste Weise umgebracht und töten lassen, wurde aber immer als einer der liebevollsten Familienmenschen in Medellin beschrieben. Selbst von amerikanischen Agenten, die ihn jahrelang überwacht haben.
Und genaus das zeigt ja die Dualität des Menschens und wird auch im Spiel thematisiert. Du kannst ein Massenmörder sein und trotzdem Menschlichkeit besitzen. Das eine schließt das andere nicht aus. Und das besonders in einer Apokalypse nicht. Wenn man sie nach den Werten des Menschen in unserer Welt des Friedens und der Freiheit richtet, dann wären beide für mich auch richtige Monster. Das sind sie auch irgendwo auch, aber in der fiktiven Welt von Last of Us ist Gewalt Teil der Normalität. Dies wird ja auch auf gewisse Weise im Krieg zwischen den Scars und WLF gespiegelt. Man könnte meinen, dass man größere Probleme hätte, als sich gegenseitig für Territorium abzuschlachten, aber der Mensch ist halt irgendwo auch ein Monster. Das lehren uns unsere Geschichtsbücher immer wieder.

Dein letzter Absatz finde ich sehr undifferenziert. Abby hätte Ellie und Dina eigentlich in ihrer Wut getötet. Scheinbar ohne zu zögern. Lev ist es, der sie aus ihrer blinden Wut wieder rausreißt. Ellie hätte Abby am Ende auch fast getötet. Die Erinnerung an Joel und deren Gespräch über Vergebung bringt sie im letzten Moment dazu davon abzulassen. Keiner der beiden hätte von ganz alleine Gnade für den anderen gezeigt. Es sind die Menschen, die ihnen am nahsten stehen, die sie am Ende vom Weg der Rache abbringen.
Sehe ich einfach anders, weil unglaubwürdig.
Lev wird als Charakter installiert, der ausschließlich Abbys Gewissen darstellen soll. Sein ganzer Charakter wirkt für mich aber total künstlich. Auch Lev schießt alles über den Haufen, was ihm vor den Bogen springt, hält auch Abby nirgendwo davon ab zu töten (im Gegenteil, er lobt sogar permanent ihre Kopfschüsse!) und ausgerechnet bei Dina schreitet er dann ein und verhindert die Tat? Gleichzeitig hört die Killermaschine Abby ausgerechnet in diesem Moment auf ein Kind, welches sie erst kürzlich kennengelernt hat?
Obwohl ich lange darüber nachgedacht habe, ist das für mich einfach unglaubwürdig, sorry.

Und da dieses Spiel zum größten Teil von der Story lebt, hinterlässt es bei mir eben insgesamt keinen guten Eindruck.
Obgleich ich natürlich weiß, dass vor allem Grafik und Inszenierung ihresgleichen suchen.
Zuletzt geändert von Sun7dance am 27.06.2020 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von CJHunter »

Leon-x hat geschrieben: 27.06.2020 11:06 Schöner Talk der gewissen Szenen aus unterschiedlicher Betrachtung und Empfinden zeigt. Danke dafür.

Vielen Punkten kann ich manchen Beteiligten zustimmen. Mich hat es jetzt auch weniger schockiert als gedacht was manche Darstellung angeht. Nur der Punkt dass man halt als Spieler zum Mittäter gemacht wird indem man stumpf Quadrat drückt. Da fehlt hat komplett die Entscheidungsfreiheit und man kann auch nicht wirklich wegsehen weil man aktiv mitmachen muss damit es weitergeht. Da war ich auch schon kurz davor gern den Controller weg zu legen.
Auch die Abby Story hätte man gut 2-3 Stunden kürzen können. Ich habe auch früh gemerkt dass ND den Charakter jetzt in ein recht positives Licht mit all seinen menschliche Macken (Höhenangst) rücken will. Hat auch teilweise funktioniert dass ich zum Schluss sogar Elli etwas mehr verachtet habe weil sie einfach den Absprung nicht 3-4 Spielstunden früher schafft. Interessant und eigenwillig war die Erzählung schon die Charakterentwicklung beider Protagonistinen zu switchen.

Letzten Endes hätte es für mich auch bei der Farmszene dann gereicht. Musste für mich nicht noch mal Elli und auch Tommy (den ich noch weniger mit seiner erneuten Verbissenheit verstand) demontieren in der Entwicklung. Charaktere die schon mindestens 2 Mal hart auf den Boden lagen dann wieder in die Spirale zu zwängen. Elli die sich erst für die Menschheit wirklich bewusst opfern will nur um paar Jahre später halb USA zu killen beißt sich etwas für mich.

Trotzdem hatte das Game recht starke Zwischensequenzen voller Spannung aber auch sehr schöne ruhige Momente die fast schon die Stärke des Spiel darstellen.

Achterbahnfahrt die mal bisschen was anderes ist als der übliche Aufbau mit Happy End.
Sehe viele Punkte praktisch genau so wie du. Die Abby-Spielzeit hätte man deutlich reduzieren können, ich würde sogar so weit gehen und sagen das man das Spiel durchaus hätte 5-10h kürzen können und das ohne jeglichen Qualitätsverlust...Es fühlte sich stellenweise einfach etwas gestreckt an, gerade hinten raus. Warum muss man da nochmal gegen irgendwelche Rattler kämpfen usw. Klar da wirds nochmal actionreich, aber ok...

Zudem konnte Abby im Laufe der Zeit bei mir mehr Sympathiepunkte sammeln, hätte ich gar nicht gedacht. Sie konnte damit abschliessen, hat Joel getötet und die anderen am Leben gelassen, sprich Ellie, Dina und auch Tommy. Auch das sie sich so für Lev und v.a. Yara einsetzt zeigt das sie ihr Herz irgendwo am rechten Fleck hat...Ellie hingegen lässt sich durch den plötzlichen Besuch Tommys wieder dazu verleiten ihre "Rache" zu vollenden, ihre Verbitterung und dem nicht abschliessen können macht sie mir am Ende einfach eher unsympathisch und das obwohl Joel "nur" ihr Ziehvater war. Sie hat zudem Abbys Freunde allesamt übern Jordan geschickt...Da hilft es auch nicht das sie Abby zum Schluss am Leben lässt.

Wie auch immer, ich habe Ellie am Ende tatsächlich auch etwas mehr verachtet und verstehe im Nachhinein Abby mehr.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Leon-x »

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 27.06.2020 13:20
Wie schon erwähnt: Es darf einem natürlich zu 100% nicht gefallen, wenn man zu Aktionen gezwungen wird. Das ist aber auch natürlich der Punkt des Spiels. Diese negative Gefühlen, bzw. Zwiespaltigkeit ist ja ganz genau das, was die Entwickler erreichen wollen und ist Teil des Storytellings. Jörg bringt es im Talk perfekt auf den Punkt. Das Spiel spielt mit dem Spieler und nicht andersherum. Also darf das ganze einem Spieler nicht gefallen, aber das macht das Spiel nicht schlecht, sondern ganz im Gegenteil. Das ist genau das Ziel

Natürlich ist es das Ziel des Spieles. Es ist aber halt für manche Leute problematisch wenn sie das genau Gegenteil fühlen als der Charakter der da gerade handelt und man noch aktiv mitmachen muss. Dass Elli und Co so handeln ist ja ND Ding wie sie die Geschichte erzählen wollen. Nur dass man noch mit plumpen Behämmern eines Button auf den Controller aktiv mitmacht und gar nicht anders kann ist halt problematisch. Daher darf dort eben auch Kritik daran geübt werden. ND hätte es ja auch gleich auf die Spitze treiben können und Abzug und Golfschläger aus Abby Sicht auf Joel aktiv "mitdrücken" lassen. Glaub da hätte schon mancher den Controller weggeworfen. Mancher unterscheidet aber weniger nach Sympathie für Joel oder anderen Charakter wenn es darum geht bei so einer Tat mitzumachen.
Schon klar was ND bezwecken will aber "Mittäter" sein der quasi in einem anderen Körper gesteckt wird und halt nicht anders kann als einen Knopf zu drücken wenn die Geschichte weitergehen soll kann aus diversen Zusammenhängen halt zu viel des Guten sein.

Deswegen sehe ich da nicht warum diese "Kritik" daran so unangebracht wäre wenn ähnliche und teils sogar harmlosere Situationen in anderen Spielen zu Diskussionen gesorgt haben.
Der eine kann es trennen vom eigenen handeln oder gar nur die Bewegtgründe eines Charakter nachvollziehen und Andere fühlen sich zu sehr mitbeteiligt was gegen die innere Einstellung steht.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Seth666 »

Absolut eine grandiose Runde von vier Personen, die eine Diskussion auf eine für erwachsene angemessene Art und Weise führen. Ach, wie habe ich solche Diskussionsrunden vermisst.
Sowas sieht man heute nicht mal mehr im Fernsehen bei den ÖR.
4Players ist Balsam für meine Seele...auf vielseitige Art und Weise.
Danke.
Mach weiter so. Grandiose Arbeit.
DONFRANCIS93
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Sun7dance hat geschrieben: 27.06.2020 14:00
huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 13:25 [...]

Das will ich dir auch gar nicht absprechen. Für mich hat das funktioniert. Nicht immer logisch klar, aber es hat als Spiel für mich geklappt. Ich setze mich mit dem gesehenen auseinander und denke drüber nach und das ist bei den heutigen AAA Games schon mal ein Lob Wert, weil das ansonsten kaum noch jemand schafft. Mir ging es nur um die Darstellung von Joel in Teil 1 bzgl. Held oder nicht.
Das kann ich dagegen sehr nachvollziehen. Man denkt über das Spiel nach, ob man nicht doch eine falsche Sicht hat. Nehme ich dagegen Death Stranding als Gegenbeispiel: Das habe ich durchgespielt, war enttäuscht und habe nicht einmal daran gezweifelt, dass das Spiel schlecht ist.
Naughty Dog erfüllt hier bei mir zumindest eine Art Nachwirkung.

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 27.06.2020 13:39 [...]
Das stimmt aber nicht. Es geht nicht darum, dass beide Killermaschinen sind, sondern das (bis auf ganz kleine Kinder) jeder Mensch in dieser Welt ein Killer ist. Ellie, Abby, Joel und Tommy sind halt besonders gut darin. Das hat Eike ja auch mit dem Soldatenbeispiel nochmal aufgegriffen. Ich denke dabei immer an Pablo Escobar. Der Kerl hat tausenden von Menschen auf grausamste Weise umgebracht und töten lassen, wurde aber immer als einer der liebevollsten Familienmenschen in Medellin beschrieben. Selbst von amerikanischen Agenten, die ihn jahrelang überwacht haben.
Und genaus das zeigt ja die Dualität des Menschens und wird auch im Spiel thematisiert. Du kannst ein Massenmörder sein und trotzdem Menschlichkeit besitzen. Das eine schließt das andere nicht aus. Und das besonders in einer Apokalypse nicht. Wenn man sie nach den Werten des Menschen in unserer Welt des Friedens und der Freiheit richtet, dann wären beide für mich auch richtige Monster. Das sind sie auch irgendwo auch, aber in der fiktiven Welt von Last of Us ist Gewalt Teil der Normalität. Dies wird ja auch auf gewisse Weise im Krieg zwischen den Scars und WLF gespiegelt. Man könnte meinen, dass man größere Probleme hätte, als sich gegenseitig für Territorium abzuschlachten, aber der Mensch ist halt irgendwo auch ein Monster. Das lehren uns unsere Geschichtsbücher immer wieder.

Dein letzter Absatz finde ich sehr undifferenziert. Abby hätte Ellie und Dina eigentlich in ihrer Wut getötet. Scheinbar ohne zu zögern. Lev ist es, der sie aus ihrer blinden Wut wieder rausreißt. Ellie hätte Abby am Ende auch fast getötet. Die Erinnerung an Joel und deren Gespräch über Vergebung bringt sie im letzten Moment dazu davon abzulassen. Keiner der beiden hätte von ganz alleine Gnade für den anderen gezeigt. Es sind die Menschen, die ihnen am nahsten stehen, die sie am Ende vom Weg der Rache abbringen.
Sehe ich einfach anders, weil unglaubwürdig.
Lev wird als Charakter installiert, der ausschließlich Abbys Gewissen darstellen soll. Sein ganzer Charakter wirkt für mich aber total künstlich. Auch Lev schießt alles über den Haufen, was ihm vor den Bogen springt, hält auch Abby nirgendwo davon ab zu töten (im Gegenteil, er lobt sogar permanent ihre Kopfschüsse!) und ausgerechnet bei Dina schreitet er dann ein und verhindert die Tat? Gleichzeitig hört die Killermaschine Abby ausgerechnet in diesem Moment auf ein Kind, welches sie erst kürzlich kennengelernt hat?
Obwohl ich lange darüber nachgedacht habe, ist das für mich einfach unglaubwürdig, sorry.

Und da dieses Spiel zum größten Teil von der Story lebt, hinterlässt es bei mir eben insgesamt keinen guten Eindruck.
Obgleich ich natürlich weiß, dass vor allem Grafik und Inszenierung ihresgleichen suchen.
Wenn es für dich unglaubwürdig ist dann ist es halt so. Wenn dir Lev unsympahtisch war ist das dein gutes Recht.
Warum Lev eingreift hast du aber trotzdem nicht verstanden. Da muss man nur kurz an seine Geschichte denken. ER stoppt Abby nicht weil er töten scheisse findet, sondern weil Dina schwanger, also eine Mutter ist/wird. Lev hat seine eigene Mutter (unabsichtlich) umgebracht, obwohl er nichts anderes als ihre Liebe und ihr Verständnis haben wollte. DAS ist der Punkt. Wurde auch von Neil Druckmann in einem Interview bestätigt. Mich wundert es, dass viele das gar nicht bemerkt haben.
Abby und Lev sind Joel und Ellie. Joel hat im ersten Teil nach knapp 5-6 Stunden auf Ellie gehört, obwohl es dafür kaum einen "Grund" gibt. Der Unterschied ist: Dich hat es wohl nicht gestört, weil du Joel mochtest.
zeppy
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von zeppy »

Also ich finde Joel's Entscheidung am Ende von Teil 1 völlig nachvollziehbar und teilweise richtig. Das er alle niedermetzelt ist natürlich mehr als fragwürdig. Aber Ellie wusste nicht das sie sterben würde. Somit ist die Entscheidung der Fireflies ebenfalls extrem fragwürdig, zumal sie Ellie einfach (ohne Einverständnis) getötet hätten. Da Joel durch den Verlust seiner Tochter, das ganze bei Ellie kein zweites mal ertragen kann, bin ich auf jeden Fall auf der Seite von Joel, auch wenn der Weg den er gewählt hat sicher genauso falsch war, wie auf der anderen Seite. Zu welcher Spirale das ganze geführt hat und das Ausmaß bekommt man dann in Part 2 vor Augen gehalten. Ich fand Part 2 übrigens großartig. Auch wenn es sich ab und zu ein bisschen zu lang anfühlte.
CJHunter
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von CJHunter »

Der Chris hat geschrieben: 27.06.2020 14:38
CJHunter hat geschrieben: 27.06.2020 10:44
Der Chris hat geschrieben: 27.06.2020 09:49 Aber als bekennender ND-Verächter...
Ist das für dich wirklich so weltfremd wie ND seine Spiele aufzieht das du förmlich eine gewisse Art von "Hass" verspürst?...Klingt schon irgendwie kurios das so auszudrücken. Ich weiß jetzt nicht welche SPiele du da wirklich gezockt hast, aber ein TLoU 2 bietet gameplaytechnisch enorm viel, ist taktisch und je nach Schwierigkeitsgrad richtig herausfordernd, gerade auch durch die neuen Spielmechaniken...Das Spiel ist und bleibt natürlich story driven, aber wie man sowas "verachten" kann geht mir immer noch nicht in die Birne^^
Zugegeben, das war ein lahmer rhethorischer Move von mir, aber ich find schade, dass du dich immer da drin verbeißt. Diesen Zusatz hätte ich mir sparen können, sollte aber zum Ausdruck bringen, dass ich als jemand der nicht auf ND-Spiele steht, zugeben muss, dass ich hier doch das ein oder andere in der Story für mich gefunden habe. "Hass" ist übrigens ein Wort das ich in diesem Zusammenhang nie ernsthaft verwenden würde...so eine große Rolle spielt ND in meinem Leben jetzt auch wieder nicht. :D
Finde das immer etwas despektierlich gegenüber Studios und auch den Spielen wenn man sich so ausdrückt, als wären es keine "richtigen" Spiele bloß weil sie eher storybasiert sind (aber dennoch starkes Gameplay bieten, v.a. eben TLoU 2). Ich mag z.b. auch keine "Soulslike"-Games wie sie ja neumodisch genannt werden, insofern kann man mich z.b. mit einem Bloodborne jagen. Dennoch fiele mir jetzt nicht ein zu sagen ich bin From Software-Verächter. Sie machen tolle Spiele.
Tja und ich finde es schade wie du dich (immer) in Bezug auf ND ausdrückst, immerhin längst eines der besten Studios weltweit und wenn man sich anschaut wie hoch das Interesse ist, wieviele Diskussionen da entstanden sind und nachwievor entstehen ist das schon mehr als beeindruckend. Wieviele Threads hatten schon mal über 1000 Kommentare?...