Gronder hat geschrieben: ↑04.05.2020 12:47Natürlich dürfen die Entwickler mit ihrem Eigentum machen was sie wollen aber wie man hier sieht und wie man es auch in anderen Spielen wie Battlefield 5 gesehen hat führt das pushen der eigenen POLITISCHEN Ansichten in Spielen immer zu einer extremen Polarisation und zu regelrechtem Hass vieler Spieler auf die Entwickler.
Eine lesbische Frau in einem Videospiel zu haben, ist also politisch? Mir wirkt das eher so, dass man alles, was einem nicht passt, als politisch deklariert und dann sagt "wir wollen keine Politik in Spielen". Diversität ist nicht politisch, sondern einfach vorhanden. Das auch in Spielen abzubilden, ist lediglich eine Korrektur bisheriger Ungerechtigkeit, indem vor allem weiße heterosexuelle Männer bedient wurden. Die Anprangerung solcher Missstände als "politisch" zu brandmarken und sich dann gegen die "Politisierung unseres geliebten Hobbys" zu wenden, ist einfach ein rhetorischer Trick. So versucht man, den Spieß umzudrehen. Plötzlich sind nicht die ewig gestrigen Sexisten, Homophoben und Rassisten das Problem, sondern diejenigen, die sich
faire Veränderung wünschen. Aber diese Veränderung stört und man will sie nicht haben. "Hört auf, euch hässliche Lesben zu wünschen, die uns nicht geil machen! Hört auf mit eurer Politik." Der Vorwurf ist ja auch immer der gleiche: Sobald eine Figur schwarz, homosexuell oder weiblich ist, läuft ein Studio Gefahr, unterstellt zu bekommen, dass sie sich damit nur einer "politischen Agenda" beugten. Denn offenbar, und das wird bei den Äußerungen immer wieder deutlich, geht man davon aus, dass diese Änderungen niemandem wirklich nützten und reine Schikane von Leuten seien, die selbst gar nicht spielten. Ein weiterer Trick namens Strohmann. Es wird einfach behauptet, dass Feministinnen gar keine Videospiele spielten und lediglich den (in der Regel männlichen weißen heterosexuellen) Spielern den Spaß verderben wollten. So hat man einen nebulösen Feind (die "SJWs" mit ihrer "Agenda"), den man rhetorisch fertig machen kann. Das zeugt aber eher von einem völligen Unrechtsbewusstsein oder sogar von Böswilligkeit.
Mal ein Beispiel: Die Tatsache, dass das nächste Assassin's Creed eine Geschlechtswahl haben wird, wird sicher von vielen als rein "politische" Entscheidung gesehen. Dabei geht es einfach darum, für Spieler beider Geschlechter gleichermaßen eine Figur anzubieten, mit der sie sich identifizieren können. Aber klar, wenn man sich darauf beschränkt, das als "Politik" zu sehen, entzieht man sich dem Diskurs auf elegante Weise. Dann geht es nicht mehr um Inhalte wie Fairness für alle, sondern darum, Spiele "frei von Politik" zu halten. Merkt ihr eigentlich, was und wem ihr da auf den Leim geht?