Das ist nicht richtig. Kapitalismus basiert auf Verdrängung. Die Großen buttern so lange Geld in eine Sache bis die weniger Großen nicht mehr mithalten können und aus dem Geschäft gedrängt werden. Warum glaubst du, dass Epic so viele Spiele verschenkt. Die wollen sich aggressiv im Markt etablieren und sind dafür bereit zu investieren. Diese Investition können andere aufgrund der fehlenden Finanzkraft nicht tätigen, weshalb sie im Extremfall verschwinden werden bzw. nie in Erscheinung treten.SethSteiner hat geschrieben: ↑08.02.2020 20:05 Niedrige Preise oder sagen wir doch eher normale Preise und Sonderangebote, sind kein Problem. Für niemanden. Alle profitieren hier, die Firmen, die Händler und der Konsument.
Oben habe ich das greifbare Beispiel der Cineplexe aufgeführt. Glaubst du, dass heute noch irgend ein Investor einen weiteren großen Kinokomplex in einer Stadt bauen wird. Nein, der Markt ist erschöpft und auf dem Weg dahin haben viele (in manchen Fällen alle) kleinen Betreiber ihre Existenz verloren. Heute sind die Kinosäle leer, weil die Leute Netflix haben und Hollywood nur noch Superheldeneihnheitsbrei produziert. Was die Kinos heute noch an Geld verdienen, sind Brotkrümel im Vergleich zu früheren Zeiten. Ähnliches passiert in fast allen Branchen, mal mehr mal weniger ausgeprägt. Wie viele nennenswerte Betriebssysteme gibt es denn? Wer stellt alles Grafikkarten her? Bei Kosmetik und Lebensmittel sieht es ähnlich aus. Kapitalismus verdrängt. Die Beispiele sind fast grenzenlos.
Ja noch. Mit der Musikindustrie bringst du ein super Beispiel. In den 80ern und 90ern konnte man sich eine goldene Nase als Musiker verdienen. Nur die Majors sind noch reicher gewesen. MTV hat sauteuere Videos produziert. Das musikalische Niveau war hoch. Dann Ende 90er, Anfang 2000er hat man gemerkt, dass man kurzfristig mit Klingeltönen und billigst produzierter Schrottmusik kurzfristig mehr Geld verdienen kann. Den Karren hat man so lange geritten bis man kein Geld mehr verdienen konnte, weil man durch MP3s und Streaming einfach den übersättigten Markt aus den Augen verloren hat. Heute spielen Majorlabels eine vergleichsweise geringe Rolle und Musiker haben alternative Vermarktungsmöglichkeiten gefunden Geld zu verdienen. Die parallelen zum AAA-Comuterspielemarkt sind nicht zu übersehen.SethSteiner hat geschrieben: ↑08.02.2020 20:05 Und warum sollte nicht mehr in Videospiele investiert werden? Videospiele sind etwas mit dem man Geld verdient. Genau wie Musik oder Filme oder Bücher.
Das halte ich für eine gewagte Aussage. Ich kann nicht in die Zukunft gucken. Aber der Massenmarkt ist nicht so technikfixiert. Die Masse hört MP3-Datenschrott über ihre Telefone mit kleinen Blutoothkopfhörer. Da will auch niemand Vinyl und High-End-Stereoanlangen. Warum sollten sich die Leute nicht in knapp 10 Jahren mit dem Stand der der Technik für das Streaming für Videospiele zufrieden geben. Das kann ja nur besser werden und technisch ist es bereits jetzt für manche völlig okay. Das alles begünstigt meine oben genannte These.SethSteiner hat geschrieben: ↑08.02.2020 20:05 Und was das Streaming angeht, besteht da keine realistische Chance. Streaming ist schon Massentauglich, trotzdem ist Google auf die Nase geflogen. Es ist für dieses Medium auch einfach nicht sonderlich attraktiv, wie ein einfacher Blick zu Spotify zeigt.
Wie gesagt zur großen Apokalypse im eigentlichen Sinne wird es nicht kommen. Es könnte nur eng für manche Großen werden, wenn die noch Größeren nichts mehr vom Kuchen abgeben.
Ansonsten hat ja NewRaven bereits alles perfekt erklärt
