Brevita hat geschrieben: ↑20.01.2020 13:10
Ich glaube das wird kaum einen Unterschied machen. Eine große Mehrheit kauft die Konsolen nicht wegen der Exklusiv Spiele. In meiner PSN Freundesliste zocken fast alle CoD, Fifa oder Fortnite.
Die These dass sich eine Konsole nur wegen den Exklusiv verkauft, halte ich für überholt. Das trifft vielleicht für Leute zu, die noch einen Gaming PC neben der Konsole stehen haben aber auf wie viele trifft das wohl zu?
Wer behauptet, Konsolen würden sich nur wegen Exklusiven verkaufen? Die Verkaufszahlen beweisen, dass eine "große" Mehrheit Ps4 wegen Exklusivtiteln zulegt. Das zeigt sich regelmässig an den Absatzsschüben der Hardware, wenn ein Systemseller startet.
Wer sind die Early Adopter, die unter anderem in den ersten Sekunden pre ordern und beim Launch schlange stehen? Der harte Kern. Weniger der Casualgamer, der über den exklusiven Stand wenig weiß. In meinem Bekanntenkreis habe ich mind. vier Leute (von ca. einem dutzend PS4 Besitzer), die sich eine PS4 gekauft haben, weil es die vorherrschende Konsole ist. Mindestens drei haben daneben noch PC und PS4 hauptsächlich wegen der Exklusiven. Der Rest wegen Exkluvispielen und 3rd parties.
Über allem gilt nunmal Marktpenetrierung. Wenn man sich allerdings dafür entscheidet, schon vor dem Start eines Produktes Steine in den Weg zu legen und ein wichtiges Verkaufsargument zu relativieren, wird zum Launch und auf lange Sicht weniger Umsatz generiert. Der Fokus auf die Produkte wird unbestreitbar verwässert. Hardware als auch Software. Wie gut sich ein Spiel zum Start macht verhält sich wie mit dem Abschneiden eines Films an den Kinokassen. Aber mit weniger Hardware abgesetzt folgt weniger Softwareabsatz. Ob nun später für PC oder zeitgleich.
Es ist (aus Unternehmersicht) idiotisch davon auszugehen, dass ein Nutzer, der bisher auf das eine Produkt gesetzt hat, nie von Komplementierung zu Kompletersatz wechseln würde. Zeugt von ausgesprochener Kurzsichtigkeit, sozusagen das Handtuch zu werfen und der Konkurrenz das Leben zu erleichtern, das Mehr an Prozent, das man auf der eigenen Plattform erhält aufzugeben und seine eigene Unternehmung zu unterminieren. So einen Umbruch ausgerechnet in einer so wichtigen Zeit bekanntzumachen, zeugt von wenig Vertrauen ins eigene Handeln und ins eigene Produkt. Was sich natürlich auch bei den Kunden wiederspiegelt. Ich selbst bin von Hauptsächlich PC zu Konsole gewechselt, weil mich der LauncherStorewahn nervt. Warum sollte ich mir nun eine PS5 zulegen, wenn ich weiß, dass PS Exklusive so oder so auf PC erscheinen? Warum keine XboxwieauchimmerderName stattdessen? Warum sollte ich Sony weiterhin unterstützen, wenn sie meinem Kundenwunsch nicht nachkommen und ihre Software weiterhin legal erwerben? Gleich doppeltvierfach gespart.
Ob Sony tatsächlich so dumm sein wird? Ich hoffe inständig, dass mit dem Führungswechsel nicht der kurzsichtige US Kapitalismus Einzug erhält und dort nun abhaust. Mit welchen Folgen zu rechnen ist, führen die Redmonder vorbildhaft vor. Dieser Wandel zu Contentservice, weg von der im Mittelpunkt stehenden Ausnahmequalität, ist ausschliesslich zum kotzen. Viele heissen diese Entwicklung mit offenen Armen auch noch willkommen. So ist das leider mit der Gier. Hauptsache mehr mehr mehr, geiz geiz geiz. (Un)absehbare Konsequenzen? Pft, seis drum.