Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

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Doc Angelo
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Doc Angelo »

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Klar, und ich betreibe dann ein Downloadportal und halte mich für besonders wichtig und trage bei meinen Downloads die Prio "kritisch" ein... das funktioniert so nicht.
Noch besser ich benutze ein Botnetz für einen DDoS und gebe den Paketen auch noch die höchste Prio, damit sie gleich überall bevorzugt werden und jeglichen anderen Traffic damit garantiert zum stehen kriegen.
Wir würfeln gerade die Heimnutzung und die globale Nutzung etwas durcheinander. Ich wollte nur sagen das die Markierungen mehr als genug Platz im Header haben, und genau so wird es bereits auch gemacht. Zumindest im Heimbereich, aber nur wenige Router können sowas und nur wenige Software markiert die Pakete.

Trotzdem wäre es nice, sowas auf der gesamten Strecke zu haben, damit das vorhandene Netzwerk möglichst gut genutzt wird. Klar müsste man da einiges an Technik, Regeln und Gesetzen schnitzen damit sowas laufen würde, aber für unmöglich halte ich das nicht. Ich denke das wäre eine wesentlich bessere Alternative, als einfach mit brutaler Bandbreite alles hinzukriegen. Klar, mit mehr PS fährt man schneller, aber wer mit dem Auto wirklich gut umgehen kann, der kommt noch weiter und früher an. Schade, das die Digitalisierung nur über "dicke Leitung" versucht wird zu meistern, anstand mit Vernunft und Technologie.

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Den Ansatz kannst du eigentlich direkt mit kopperativem Multitasking vergleichen. Vor Windows NT durfte jeder Prozess selbst bestimmen, wieviel CPU-Leistung er wie lange braucht. Die Folge: Ein einzelner Prozess kann dir das ganze System abschießen, er sagt halt einfach "ich brauche jetzt die ganze CPU für immer". Freiwillig und wenn es nur jeder richtig machen würde, funktioniert einfach nicht.
Deswegen hat man mit Windows NT auf präemptives Multitasking gewechselt. Die Prozesse selber bestimmen jetzt nichts mehr, sondern der Kernel verteilt die Ressourcen und wenn ein Prozess zickt, nimmt ihm der Kernel einfach alle Ressourcen wieder weg.
Und genau so kann das auch bei der Verarbeitung von Paketen gemacht werden. Wer rumzickt und sich nicht an die Regeln hält, dem werden die Ressourcen gesperrt.

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Ein Soundserver auf deinem Smartphone ist dein persönliches Problem das auch auf dein Smartphone begrenzt ist. Damit beeinträchtigst du keine Dritten.
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Soweit die Theorie, ist nur in der Praxis nicht so und funktioniert dort auch nicht einfach so.
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Ja, TCP macht das so, deswegen benutzt man für Echtzeitkommunikation wie Voip oder Gamestreaming oder auch nur Kommunikation mit einem Multiplayerserver auch UDP. Dann wenn ein Paket das den nächsten Frame enthält, oder die Positionsdaten von Spielern nicht ankommt, bringt es dir so oder so nichts, wenn dir 30s später das Paket nochmal geschickt wird.
Ich kann dir bei diesen drei Dingen absolut zustimmen, allerdings stelle ich fest, das wir hier aneinander vorbei reden. In dem Kontext, in den Du die Aussagen von mir gestellt hast, habe ich sie nicht gemeint.
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 10:35 Und wer kontrolliert, ob sich alle an die Regeln für Dringlichkeitsstufen halten?
Was du mit deinem Traffic machst, ist natürlich dir überlassen. Wenn der Provider anfängt für ALLE irgendwie zu priorisieren, dann hat das sehr wohl was mit Netzneutralität zu tun.
Ich denke das sollte sich über die Nutzung heraus kristallisieren. Wer seinen Video-Streaming-Dienst mit der Priorität von Echtzeit-Kommunikation rausschickt, der wird dadurch auffallen, das es eine kontinuierliche Bandbreite über ungefähre Filmlänge in eine Richtung kommt, während die andere Richtung gar nicht belastet wird. Aber es kann auch gut sein, das es viel Potential für Missbrauch gibt.

Wie dem auch sei: Es wäre schön, wenn man zumindest im eigenen W/LAN die Kontrolle hätte... leider gibt es das nicht, sondern ist eher selten. Und das war mein eigentlicher Punkt: Gäbe es sowas, dann wäre es kein Problem Game-Streaming an einem Anschluss zu machen, an dem mehrere Menschen mit ihren Geräten hängen.
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Balla-Balla
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Balla-Balla »

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 16:59
Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 16:37 Wow, wo google früher wenigstens den service gegen Daten kostenlos gab, kassiert es ab jetzt noch nen 10er dafür. Und die Leute freuen sich.
Als bait gibt´s dann alte games, die die meisten ohnehin schon gezockt haben und die, wie zumindest bei der PS, auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 5 und 10 Euro rangieren.
Öhm, FullHD@60fps gibts Google-typisch "gratis". Nur wenn du die Spieleflat nutzen und 4K@60fps willst, musst du das 10€-Abo bezahlen.

Und nur alte Games als BAIT? Sowas wir Borderlands 3 würde ich nicht als "alt" bezeichnen. Wart mal noch ab. Die gucken sich das von Epic ab und holen sich dann auch noch Exklusives. Und Google hat NOCH MEHR Geld als Epic. ;)
B3 ist der intro bait. Schaun mer mal die nächsten Monate an. Wenn dann immer noch neue AAAs "verschenkt" werden, nehme ich alles, nunja fast, zurück und behaupte das Gegenteil.
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Liesel Weppen »

Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:01 Trotzdem wäre es nice, sowas auf der gesamten Strecke zu haben, damit das vorhandene Netzwerk möglichst gut genutzt wird. Klar müsste man da einiges an Technik, Regeln und Gesetzen schnitzen damit sowas laufen würde, aber für unmöglich halte ich das nicht.
Rrein technisch ginge das sogar, bin ich aber strikt dagegen. Genau sowas widerspricht nämlich dem Gedanken der Netzneutralität.
Das Internet ist dezentral und weltweit. WER soll denn da bitte Gesetze machen und dafür sorgen, das sich alle daran halten?
Damit öffnest du z.B. China sämtliche Zensurmöglichkeiten. Dann brauchen sie sich nichtmal mehr selber drum kümmern wie sie was zensieren, das Internet liefert ihnen die notwendig Technik dann sogar gratis frei Haus.
Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:01 Und genau so kann das auch bei der Verarbeitung von Paketen gemacht werden. Wer rumzickt und sich nicht an die Regeln hält, dem werden die Ressourcen gesperrt.
Das geht ja auch und wird in Extremfällen sogar gemacht, z.B. um DDoS-Angriffen entgegenzuwirken, bzw sie einzudämmen. Aber genauso wie man damit DDoS-Angriffe unterdrücken kann, kann man dann auch Zugänge zu sonstwohin sperren.
Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:01 Ich denke das sollte sich über die Nutzung heraus kristallisieren. Wer seinen Video-Streaming-Dienst mit der Priorität von Echtzeit-Kommunikation rausschickt, der wird dadurch auffallen, das es eine kontinuierliche Bandbreite über ungefähre Filmlänge in eine Richtung kommt, während die andere Richtung gar nicht belastet wird. Aber es kann auch gut sein, das es viel Potential für Missbrauch gibt.
Genau. Es hat ein enormes Missbrauchspotential. Und wie das bei solchen Sachen halt immer ist, ist nicht die Frage, ob das jemand Missbraucht, sondern wann es jemand missbraucht.

Und wenn sich durch die Nutzung herauskristallisiert, das Videostreaming beliebt ist, will ich selbst ohne Missbrauch nicht, das mir diverse Videostreamer durch ihre Priorisierung die Bandbreite für meinen Download "wegnehmen". Mein Download hat, spätestens wenn man an die Kapazität der jeweiligen Netzwerkverbindung kommt, die gleiche Prio zu haben, wie die Videostreams von irgendwelchen anderen Leuten. Und wenn man nicht an die Kapazitätsgrenzen kommt, isses ja eh egal.
Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:01 Wie dem auch sei: Es wäre schön, wenn man zumindest im eigenen W/LAN die Kontrolle hätte... leider gibt es das nicht, sondern ist eher selten. Und das war mein eigentlicher Punkt: Gäbe es sowas, dann wäre es kein Problem Game-Streaming an einem Anschluss zu machen, an dem mehrere Menschen mit ihren Geräten hängen.
Doch, die Möglichkeit gibts, du kannst sowas in deinem LAN machen, ist dann halt nur etwas teurer. Du kannst aber nicht die Verbindung in dein LAN priorisieren, zumindest nicht mit "billgen" Privatkundenanschlüssen.
Was du aber gar nicht kannst ist, die Priorisierung auf der kompletten Strecke priorisieren.
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von johndoe711686 »

Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 17:05
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 16:59
Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 16:37 Wow, wo google früher wenigstens den service gegen Daten kostenlos gab, kassiert es ab jetzt noch nen 10er dafür. Und die Leute freuen sich.
Als bait gibt´s dann alte games, die die meisten ohnehin schon gezockt haben und die, wie zumindest bei der PS, auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 5 und 10 Euro rangieren.
Öhm, FullHD@60fps gibts Google-typisch "gratis". Nur wenn du die Spieleflat nutzen und 4K@60fps willst, musst du das 10€-Abo bezahlen.

Und nur alte Games als BAIT? Sowas wir Borderlands 3 würde ich nicht als "alt" bezeichnen. Wart mal noch ab. Die gucken sich das von Epic ab und holen sich dann auch noch Exklusives. Und Google hat NOCH MEHR Geld als Epic. ;)
B3 ist der intro bait. Schaun mer mal die nächsten Monate an. Wenn dann immer noch neue AAAs "verschenkt" werden, nehme ich alles, nunja fast, zurück und behaupte das Gegenteil.
Der Intro Bait ist baldurs Gate 3.
Liesel Weppen
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Liesel Weppen »

Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 17:05 B3 ist der intro bait.
Soweit ich das verstanden habe, wird es BL3 auf Stadia geben. Zum KAUFEN. Nicht in der Flat enthalten.
Doc Angelo
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Doc Angelo »

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 17:23 Rrein technisch ginge das sogar, bin ich aber strikt dagegen. Genau sowas widerspricht nämlich dem Gedanken der Netzneutralität.
Kannst mir das genauer erklären, warum eine generelle Priorisierung von unterschiedlichen Inhalten die Netzneutralität bedrohen würde? Um einen Vergleich zu wagen: Verkehrsregeln bedrohen genau so wenig die Bewegungsfreiheit.

Du sagst das eine Priorisierung es ermöglichen würde, Dienste abzuwürgen und Zensur ermöglichen würde. In wie fern sollte eine Priorisierung wie ich sie vorschlage hilfreich sein?

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 17:23 Und wenn man nicht an die Kapazitätsgrenzen kommt, isses ja eh egal.
Das ist ja genau das Problem was ich meine: Es werden massiv starke Leitungen verlegt, und dann wird darin dermaßen verschwenderisch mit dieser Kapazität umgegangen, das es doch wieder überall hakt und laggt.

Außerdem möchte ich noch mal klar stellen: Bandbreite und Priorisierung stehen sich nicht zwangsweise gegenüber. Wenn 100 Pakete pro Sekunde verarbeitet werden können, dann ist das die Bandbreite. Wenn Paket A als erstes verarbeitet wird und Paket B als letztes, dann gibt es nur einen Unterschied in der Latenz der Pakete, aber nicht in der Bandbreite.

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 17:23 Doch, die Möglichkeit gibts, du kannst sowas in deinem LAN machen, ist dann halt nur etwas teurer.
Wie ich schon gesagt habe: Was bringt mir so ein Router, wenn die Software das nicht unterstützt?
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von CJHunter »

Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 17:05
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 16:59
Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 16:37 Wow, wo google früher wenigstens den service gegen Daten kostenlos gab, kassiert es ab jetzt noch nen 10er dafür. Und die Leute freuen sich.
Als bait gibt´s dann alte games, die die meisten ohnehin schon gezockt haben und die, wie zumindest bei der PS, auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 5 und 10 Euro rangieren.
Öhm, FullHD@60fps gibts Google-typisch "gratis". Nur wenn du die Spieleflat nutzen und 4K@60fps willst, musst du das 10€-Abo bezahlen.

Und nur alte Games als BAIT? Sowas wir Borderlands 3 würde ich nicht als "alt" bezeichnen. Wart mal noch ab. Die gucken sich das von Epic ab und holen sich dann auch noch Exklusives. Und Google hat NOCH MEHR Geld als Epic. ;)
B3 ist der intro bait. Schaun mer mal die nächsten Monate an. Wenn dann immer noch neue AAAs "verschenkt" werden, nehme ich alles, nunja fast, zurück und behaupte das Gegenteil.
Bist du sicher das du das Prinzip verstanden hast?. Stadia Base ist gratis, du kannst dort die Spiele ganz normal kaufen (u.a. das genannte Borderlands 3) und dann in 1080p/60fps spielen bzw. streamen...Da wird nichts "verschenkt". Bei Stadio Pro gibts kostenlose Spiele, aber da zahlst eben monatlich dein Abo, dafür kriegst dann 4k:-)...Im Übrigen gibts längst eine Liste mit Spielen die vom Start weg über Stadia angeboten werden und da sind ne Menge Triple A-Titel dabei...
Gentrie
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Gentrie »

Balla-Balla hat geschrieben: 22.07.2019 16:37 Nur weiter so. Es ist keine Frage mehr ob, sondern nur wann the whole shithouse is going up in flames. Der Bürger wird dann aber so gläsern sein, dass ein Aufmucken zwecklos ist, er wird die Chose auslöffeln und das wird nicht lustig. Dass die durch bullshit superreich Gewordenen ihre Party dann trotzdem weiterfeiern, daran habe ich keinen Zweifel.

Stadia ist sicher nicht das Übel unserer Zeit aber es ist Teil und Synonym dafür.
Yo, und morgen schickt Google ne Rakete zum Mond und verdunkelt die Erde. Name ist Programm oder was?
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von CritsJumper »

Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:44
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 17:23 Rrein technisch ginge das sogar, bin ich aber strikt dagegen. Genau sowas widerspricht nämlich dem Gedanken der Netzneutralität.
Kannst mir das genauer erklären, warum eine generelle Priorisierung von unterschiedlichen Inhalten die Netzneutralität bedrohen würde? Um einen Vergleich zu wagen: Verkehrsregeln bedrohen genau so wenig die Bewegungsfreiheit.
Liesel Weppen hat da recht Doc. Es beeinträchtigt die Netzneutralität.

Aktuell ist es halt so das jedes Datenpaket gleich behandelt wird. Es wird eine Straße gebaut mit vier Spuren und überall dürfen Autos fahren.

Das was du möchtest, ist das auf der Rechten Seite eine Express-Spur für den Busverkehr oder für Videotelefonie gemacht wird.

Genau das ist schon ein Problem, wenn durch den entstehenden Stau alle warten müssen, dann ist das nur gerecht.

In etwa ist das ja auch das Problem mit dem Zero Rating einiger Provider und warum zum Beispiel auch die Wikipedia (Gratis) sehr schnell zurück gezogen wurde, genau wie Facebook (gratis). Im Schnitt entstehen somit höhere Kosten für alle Teilnehmer, weil die meisten eben die Zusatzbandbreite für den Gratis-Traffic zahlen dürfen und dadurch Kosten übernehmen und zudem im Stau stehen.

Könnte man jetzt sagen: Ja aber die Vdieogucker haben doch was davon.. und die Wikipedia-Nutzer oder Facebook Nutzer auch! Nein. Es leiden alle unter einem höheren Preis und das Schädliche Verhalten nimmt zu. Ich hätte keine Busspur nehmen sollten und mit Video vergleichen, eher eine Spur für 1 SUV mit nur 1 Person drin.
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Piyo »

Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 16:56
Dunnkare hat geschrieben: 22.07.2019 16:11 Ich möchte aber in 4K HDR mit 60 FPS spielen. Das bekomm ich bei keiner der aktuellen Konsolen.
Es gibt aktuell keine Hardware, die High-End-Spiele zuverlässig in 4K@60fps hinkriegt. (ECHTES 4K, nicht das Upscaling-Zeug, was man aktuell bei den Konsolen hat)
Checkerboarding ist kein Upscaling. Da wird tatsächlich in 4K gerendert – nur eben nicht das ganze Bild. Im Wesentlichen wird all das, was unwichtig ist, einfach niedriger gerendert. Nun wird beim Streaming das 4K-Video auch verlustbehaftet komprimiert. Das heißt u.a., dass der Codec entscheidet, welche Details unwichtig sind, und entfernt diese dann einfach.

Manch einer wird sich nun denken, dass echtes 4K über eine DSL-Leitung am Ende nicht mehr von Checkerboarding zu unterscheiden ist. Ein schlauer Techniker bei Google würde also vielleicht beides kombinieren: Statt Details erst in 4K zu rendern um sie dann beim Komprimieren wieder zu entfernen, rendert man sie einfach niedriger ausgelöst. Ergo: Checkerboarding, oder eine sehr ähnliche Technik.
Piyo
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Piyo »

ChrisJumper hat geschrieben: 22.07.2019 19:03
Doc Angelo hat geschrieben: 22.07.2019 17:44
Liesel Weppen hat geschrieben: 22.07.2019 17:23 Rrein technisch ginge das sogar, bin ich aber strikt dagegen. Genau sowas widerspricht nämlich dem Gedanken der Netzneutralität.
Kannst mir das genauer erklären, warum eine generelle Priorisierung von unterschiedlichen Inhalten die Netzneutralität bedrohen würde? Um einen Vergleich zu wagen: Verkehrsregeln bedrohen genau so wenig die Bewegungsfreiheit.
Liesel Weppen hat da recht Doc. Es beeinträchtigt die Netzneutralität.

Aktuell ist es halt so das jedes Datenpaket gleich behandelt wird.
Im Internet-Protokol ist vorgesehen, dass manche Pakete bevorzugt behandelt werden. Das verletzt überhaupt nicht die Netzneutralität, weil jeder Anbieter dieses Flag setzen kann. Weil es jeder setzen kann, folgt daraus auch, dass man damit verantwortungsvoll umgehen sollte – denn priorisiere ich jeden Traffic, priorisiere ich keinen.

Das Problem ist, dass die ISPs diese Flags ignorieren. Stattdessen priorisieren sie nach IP-Adresse oder TCP-Headern (sprich: Port/Anwendung). Daraus folgen mehrere Probleme:

Erstens wird die Prüfung viel komplizierter und der Entscheidungsprozess (Prio?Ja/Nein) viel langsamer. Um einigen Vorfahrt zu gewähren, wird dabei das gesamte Internet an jedem Verkehrsknoten deutlich ausgebremst.
Zweitens wird Content nicht mehr bevorzugt, weil er zeitkritisch ist, sondern weil der Anbieter dafür bezahlt. Wird bei einer Krankenhaus-OP z.B. ein externer Arzt zur Beratung per Videostream dazugeschaltet, wird dieser Content gegenüber dem lustigen Youtube-Video oder einer Google-Suchanfrage niedriger priorisiert.

Drittens benötigt diese Art von Priorisierung Deep-Paket-Inspection. Der Provider muss wissen, welchen Content ich mir gerade anschaue. Ist das Youtube (schnell) oder ein Pornostream (langsam). Einmal etabliert, wird diese Technik natürlich in manchen Ländern auch anders verwendet: Liest da jemand eine regierungsfreundliche Zeitung oder ein regierungskritischen Blog?

Daneben ist natürlich das gesamte Geschäftsmodell dämlich: Ich bezahle schon ziemlich viel für meinen DSL-Anschluss, bei dem der Internet-Provider die vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit massiv unterschreitet. Als Lösung sollen nun ich als Kunde als auch der Diensteanbieter nochmal mehr zahlen, damit die Telekom mir die vertraglich vereinbarte Leistung nun in Ausnahmefällen zu 80 statt 60% erbringt??? WTF?

Wenn ISPs priorisieren müssen, ist deren Netz hoffnungslos überlastet – dann sollen sie doch ihre Einnahme einfach mal zum Ausbau ihres Netzes und Backbones aufwenden.
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Doc Angelo »

ChrisJumper hat geschrieben: 22.07.2019 19:03 Aktuell ist es halt so das jedes Datenpaket gleich behandelt wird. Es wird eine Straße gebaut mit vier Spuren und überall dürfen Autos fahren.
Die Straße ist da vielleicht ein gutes Beispiel. LKWs, die einen ganz anderen Zweck als Busse oder PKWs haben, dürfen nur auf der rechten Seite fahren und haben ein anderes Geschwindigkeitsmaximum als andere Verkehrsteilnehmer. Bei Bussen ist es ähnlich. PKWs dürfen so schnell fahren wie sie wollen. Und zwar auf der linken Seite, damit für Eilige immer eine Spur frei ist (idealerweise, versteht sich). Jeder versteht warum die Regeln so sind, und die Allgemeinheit hat Vorteile davon. Niemand fühlt sich in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

ChrisJumper hat geschrieben: 22.07.2019 19:03 Das was du möchtest, ist das auf der Rechten Seite eine Express-Spur für den Busverkehr oder für Videotelefonie gemacht wird.
Ich würde das eher damit vergleichen, das zum Beispiel Krankenwagen und Polizei mit Signal immer Vorfahrt haben. Immer und überall. Und jeder ist damit einverstanden, weil jeder versteht warum das gut für alle Beteiligten ist. Nur mit dem Unterschied, das alle beteiligten KFZ tatsächlich einen leichten Nachteil verspüren, während der Video-Gucker es nicht einmal mitbekommt, das Voice-Chat-Pakete bevorzugt wurden. Das ist ja gerade der Punkt: Niemand braucht Videostreaming mit einer Latenz von 20ms. Es ist schlicht und ergreifend irrelevant, also kann diese Funktion nach hinten gestellt werden, und niemand hat ein Problem. Oder Background-Updates von Betriebssystemen. Niemand braucht da eine Latenz von 20ms oder die volle Bandbreite. Es heißt ja nicht umsonst "Background". Wenn der Nutzer allerdings jetzt und hier updaten will, dann kann der Updater immer noch in eine andere Priorität wechseln.

ChrisJumper hat geschrieben: 22.07.2019 19:03 Genau das ist schon ein Problem, wenn durch den entstehenden Stau alle warten müssen, dann ist das nur gerecht.
Ein Stau ist ja gerade das, was mit der Priorisierung verbessert werden kann. Der entsteht nicht dadurch, sondern genau dieses Problem wird besser, weils genau darum geht. Ich denke die meisten werden das kennen, ob es TV-Kabel-Internet ist, Mobilfunk oder DSL in der Wohnstraße: Abends geht gerne mal die Bandbreite und die Latenz in den Keller, weil alle Teilnehmer an ihren Geräten sind. Jeder von uns weiß doch, das manche (so gut wie alle?) Anbieter mehr Leistung verkaufen, als sie liefern können, in der Hoffnung das es das Volk nicht merkt. Warum also nicht dafür sorgen, das wir mit der finiten Leistung möglichst viel Übertragen können, und zwar auf eine Weise die Sinn macht?

ChrisJumper hat geschrieben: 22.07.2019 19:03 In etwa ist das ja auch das Problem mit dem Zero Rating einiger Provider und warum zum Beispiel auch die Wikipedia (Gratis) sehr schnell zurück gezogen wurde, genau wie Facebook (gratis). Im Schnitt entstehen somit höhere Kosten für alle Teilnehmer, weil die meisten eben die Zusatzbandbreite für den Gratis-Traffic zahlen dürfen und dadurch Kosten übernehmen und zudem im Stau stehen.
Das ist noch mal ein ganz anderes Thema, und meiner Meinung nach (mir ist bewusst das ich das anders sehe als die Meisten) ist Zero-Rating kein Thema der Netzneutralität. Die Kosten tragen nicht andere, sondern die jeweiligen Firmen. Solange alle Pakete nach den gleichen Regeln verarbeitet und weitergeleitet werden, kann es mir persönlich Schnuppe sein, ob der Internet-Vertrag zwischen einem Provider und einer Privatperson so zu deuten ist, das das eine Paket etwas kostet und das andere nicht. Das ändert doch nichts daran, was mit meinen Paketen passiert. Nur die Abrechnung für einen anderen Teilnehmer ist anders. Das tangiert mich doch nicht.
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Pixelex
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Pixelex »

Ohne den Artikel komplett gelesen zu haben, warum will es denn kein Netflix für Spiele sein? Das wäre doch genial und so habe ich es mir immer vorgestellt. Ich wurde allerdings schleunigst wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, nachdem ich erfuhr, dass man manche Titel "ohne Witz jetzt" vollständig kaufen muss, um diese zu zocken. Was bringt das ganze dann noch?

Meiner Meinung nach sollte es so sein: Solange man monatlich zahlt kann man "ALLE" Titel von Stadia zocken, sobald man nicht mehr monatlich zahlt, hat man keinen Zugriff mehr. Savegames werden allerdings für lange Zeit in einer Cloud gesichert. ENDE!!

ODER ?!? Vielleicht bin ich auch jetzt der blöde, der dies alles nicht korrekt versteht? Klärt mich auf!!
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von CJHunter »

Pixelex hat geschrieben: 22.07.2019 20:03 Ohne den Artikel komplett gelesen zu haben, warum will es denn kein Netflix für Spiele sein? Das wäre doch genial und so habe ich es mir immer vorgestellt. Ich wurde allerdings schleunigst wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, nachdem ich erfuhr, dass man manche Titel "ohne Witz jetzt" vollständig kaufen muss, um diese zu zocken. Was bringt das ganze dann noch?

Meiner Meinung nach sollte es so sein: Solange man monatlich zahlt kann man "ALLE" Titel von Stadia zocken, sobald man nicht mehr monatlich zahlt, hat man keinen Zugriff mehr. Savegames werden allerdings für lange Zeit in einer Cloud gesichert. ENDE!!

ODER ?!? Vielleicht bin ich auch jetzt der blöde, der dies alles nicht korrekt versteht? Klärt mich auf!!
Ne du hättest es einfach gerne anders, aber letztlich gibts ja mit Stadia Base und Pro eben beides:-)...Ich finde die Base-Version besser, da ich keine monatliche Gebühr für irgendwelche Spiele zahlen möchte von denen ich dann eh kaum was spielen werde. Ich picke mir dann lieber hier und da mal ein Spiel raus, kaufe es ganz normel wie sonst auch und zocke es dann wann, wo und v.a. wie lange ich will ohne an irgendeine Abo-Laufzeit gebunden zu sein...Ich besitze das Spiel dann dauerhaft.
Im Übrigen wird es bei Stadia Pro zu Beginn ertmal nur Destiny 2 geben^^...Es werden natürlich mehr Spiele kommen, aber es wird nicht so sein das auf einmal 100 Spiele für 10 Euro im Monat verfügbar sind die du dann in 4k/60fps zocken kannst;-)
Doc Angelo
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Re: Stadia: Kein "Netflix für Spiele", Leistung der Cloud als Vorteil, HID-Controller und Erfolge

Beitrag von Doc Angelo »

Pixelex hat geschrieben: 22.07.2019 20:03 ODER ?!? Vielleicht bin ich auch jetzt der blöde, der dies alles nicht korrekt versteht? Klärt mich auf!!
Ich würde sagen das Google hier ziemlich schlechte PR-Arbeit gemacht hat. Es haben wohl sehr viele mit einem Netflix-ähnlichen Dienst gerechnet, mir inklusive. Bei Netflix zahlst Du für die Bibliothek, nicht für die Hardware.