Das was b2bmk77 schreibt, unterschreibe ich sofort, genau da wollte ich mit dem Heilflaschen-weg Ding hin. Die Kämpfe können ruhig etwas knapper sein. Lieber 20 mal mehr sterben, als durch das Heilen den Kampf in die Länge ziehen um dann nach 15 Minuten ohne Lerneffekt einfach nur wegen mentaler Zermürbtheit draufzugehen . Damage für dich und den Boss gleich, also wie in einem Fighting Game. Der Anspruch geht dadurch nicht verloren nur das von b2 angesprochene Martyrium. Die KI sollte vielleicht auch nicht immer nur voll aggro sein, würde dem Flair klassischer Martial-Arts Inszenierung ajF entgegenkommen, wenn man sich auch mal länger belauert.
Ich habe Sekiro auch maximal 3 Stunden am Tag gespielt und heute habe ich dem Spiel zum ersten Mal so richtig den Mittelfinger gezeigt, weil ich mir echt dachte "nö, das ist auf die Spitze getriebenes Recycling, ich bin doch nicht blöd!"
Habe bei der Rückkehr nach Ashina Castle die Ninja mit ihren Töhlen auf dem Dach links liegen lassen und bin zum Checkpoint gespurtet. Reicht, wenn man den Ninja Mini-Boss mit dem Shit-Kamera-Super-Move schon 2x bzw. 3X machen muss. Da habe ich dann in der Tat zum ersten Mal keinen Spass drin gesehen. Bei beiden Mini-Boss Fights war die Kamera wirklich grottenschlecht. Wer das wegredet, hat schlicht ne Fanboy-Brille auf. Kommt man nur in die Nähe einer Wand, wirds richtig übel, lock-on an oder aus ist dabei wurscht.Da gibts kein git gud
Zum Thema Parieren: nee, da muss ich sagen, dass For Honor trotz einiger Designschnitzer das bessere System hat. Zumindest eines, dass auch PvP funktioniert. Nach den Erfahrungen aus 4 Souls-Titeln, wage ich mal zu behaupten, dass From genau wusste, dass Sekiro's Kampfsystem für MP nichts taugt, und deshalb gibts auch kein PvP. Das System ist schon bei PvE nicht zu 100% gebalanced und durchpoliert in Bezug auf einige Moves, sonst wäre wohl mein Butterfly Cheese auch nicht möglich gewesen. Im Sprung den Überkopfschlag ist z.B. auch OP. Den ganzen Spass jetzt mit nicht so prallem Netcode und du hast ne richtig schöne shit-show. Nochmal, das System ist flashy und super spassig, aber das täuscht darüber hinweg, dass die KI kein bisschen auf einen halbwegs authentischen Kampfablauf gepolt ist. Sich den Gegner taktisch zurechtlegen ist praktisch unmöglich, weil die KI einfach ne Hand voll Scripte abfeuert und durch das Tempo wird man quasi darüber hinweggetäuscht, dass man nur einen bestimmten Knopf mit einer bestimmten Animationsfolge verknüpfen muss. Das ist natürlich schwerer als es klingt, aber da spielt der Stressfaktor wieder mit rein.
Wenn man sich z.B. den Genichiro-Kampf detailiert mal auf Papier schreibt, merkt man vorauf ich hinaus will. Beim Affen ist mir das aber zum ersten Mal besonders aufgefallen, als ich den dann komplett entschlüsselt hatte. Also, Achtung kontrovers: Sekiro hat das beste und cleverste QTE-System und das meine ich jetzt nicht abwertend, sondern nur nüchtern.