Bin jetzt ein gutes Stück über die Hälfte durch und hatte gestern in ner kurzen Session keine großen Probleme mit 7 Speere und dem Ninja (2nd try), aber ja, das Kampfsystem mag toll und teilweise innovativ sein, es gibt aber definitiv Probleme beim Grundgerüst (Tracking, Kamera) und das Spiel schmeisst einem teilweise waschechten Bullshit an den Kopf, wo weder das Stealth-System noch das Kämpfen Spass macht und die genannten Probleme echt zum tragen kommen. Ich spreche von dem recycelten Mini-Boss, der so ziemlich alle No-Gos in sich vereint. Nee, und das macht dann wirklich im Moment-to-Moment gameplay nur sehr bedingt Spass, auch wenn jetzt wieder jemand kommen mag und sagt "git gut und lern das Spiel", denn noch mal: diesen Scheisser zu überwinden ist nicht das große Problem, die Encounter sind halt einfach nicht lustig und zu sehr auf eine bestimmte Puzzle-Lösung ausgelegt. Wo der mich schon überall gesniped hat, das ist nicht mehr feierlich

Und wenn hier Leute behauptet haben, man solle lieber Stealth vermeiden und jeden Gegner a la Dark Souls 1vs1 bekämpfen. Klar, viel Spass. Gibt schon 1-stündige Speedruns (wo alle Mobs geskipped werden) und so was wird auch jemand bringen, nur sind die Gebiete eher um Stealth designed und gebalanced als um faire 1vs1 Duelle. Das konntest bzw. musstest Du in Nioh machen, weil Niohs Level so konstruiert waren. Mit so was braucht mir echt keiner kommen. Zwei Gegner sind Dank Lock-On-Fokus schon nicht toll, aber machbar...schmeiss dann noch einen Projektilpenner mit seinem Hack-Bundle rein. Nö, das ist definitiv nicht meine Vorstellung von Spass. Klar, aufgelevelt mal in ein Gebiet zurückgehen und sich da in ne Meute stürzen, die man vorher noch strategisch zerpflückt hat...das geht. Später geht das aber nimmer. Also an dieser Stelle noch mal meinen großen Respekt an die Macher des Gow-Reboots. Was haben da alle gemeckert: "Kamera viel zu nah, kein Jump-Button" und trotz einiger Mängel hat dieses Spiel im ersten Anlauf viele Wehwehchen der Souls-Spiele und -likes behoben. In einem TP Kampfspiel muss die Kamera wie eine TPS-Kamera funktionieren oder die Ausrichtung per linkem Stick ist super-präzise bzw. das Spiel verzeiht Schläge die daneben gehen. Kann man in beiden Fällen nicht über Sekiro sagen. Ohne Lock-on spielt es sich wie ein Fifa Mitte 2000, wo das 360-Grad-Passen noch nicht implementiert war. Bei dem Spieltempo kommt das antiquierte Lock-on System an die Grenzen, merkt man ja allein daran, wie oft das Spiel selber das Lock-on nicht halten kann. Für Dark Souls reichte das, in Nioh entarteten die 1 vs. 2 Kämpfe dann in wildes im Kreis sprinten, technisch allerdings war das sauber und dank des ganzen Magiekrams irgendwie machbar, so dass man noch Spass damit hatte. Metal Gear Survive wurde in Reviews komplett zerstört, was ja in manchen Punkten zutreffen mag, aber keiner der Reviewer hat bemerkt, dass die Entwickler in dem Spiel zumindest ein ansatzweise innovatives Melee System integriert haben mit allem, was man als Standard erwartet (Ausweichschritt, leichter Angriff, schwerer Angriff, Spurtattacke, Konter) mit der Präzision eines Ballerspiels, so dass Lock-on überflüssig war und Crowd-Controlling richtig Spass gemacht hat.
Und noch was: Nioh wurde immer besonders wegen der Gegnervielfalt kritisiert, was ich persönlich nie so arg gesehen habe.
Nach über der Hälfte in Sekiro muss ich sagen, dass Sekiro da aber auch nicht so viel mehr bietet. Klar, kann noch kommen, aber der Eindruck ist nunmal da. Das Problem bei Nioh war schlicht, dass das Spiel zu viele Missionen hatte und viele Gegner schon sehr früh einführt.
Dafür hat Nioh in Summe mehr Bosse und mehr Minibosse mit teilweise besserer Charakterisierung als Sekrio (in Sekiro sind die Mini-Bosse halt teilweise generische Generäle in Rüstungen und in Nioh haben Sie ein Design und Lore). Haben die meisten halt nie als Gegner gezählt. Nioh hat bestimmt locker mehr Endbosse als Botw Gegner insgesamt. Nur mal so am Rande ohne Sekiro irgendwie bashen zu wollen, aber Nioh braucht sich echt nicht zu verstecken.