seelenflug79 hat geschrieben:aber warum Krieg mit Atombomben?
Weil auch Atombomben Waffensysteme sind. Wobei diese vollkommen veraltet sind und durch raketengestützt Trägersysteme abgelöst wurden, wenn wird man von einer Interkontinental-, Mittelstrecken- oder Kurzstreckenraketen pulverisiert.
Man unterscheidet in zwei Arten von nuklearen Waffensystemen: Strategische und taktische.
Die „Atombombe“ aus WiC ist eine taktische Nuklearwaffe, weil ihre Sprengkraft (im Vergleich zu anderen nuklearen Waffensystemen) sehr begrenzt ist und sie direkt in der Kampfzone gegen feindliche Einheiten eingesetzt wird.
seelenflug79 hat geschrieben:Warum Russland als Gegner?
Es ist nicht Russland, es ist die UdSSR.
Das Spiel spielt 1989, gegen Ende des kalten Krieges, der Klassenfeind der USA ist die UdSSR, eine Welt- und Atommacht.
Das Spiel handelt ein „was-wäre-wenn“-Szenario ab und ist damit eine Spielerei mit der Geschichte.
Das Szenario bedingt die Feindbilder, die Sichtweise jedoch wird vom Entwickler bedingt, welcher aus dem „Westen“ kommt (Entwickler: Massive Entertainment, Schweden; Publisher: Sierra Entertainment, Vereinigte Staaten von Amerika) damit ist klar das wir nicht mit der UdSSR die Welt vom „bösen Kapitalismus“ befreien sondern die „freie Welt“ vor dem „Bolschewismus“ schützen.
seelenflug79 hat geschrieben:Warum reale waffensysteme?
Weil sie zum Szenario gehören, weil es leichter ist etwas Existierendes nachzubilden als etwas Neues zu erfinden, weil sie nachvollziehbar sind, usw.
seelenflug79 hat geschrieben:Warum Massenvernichtungen, um das Spielziel zu erreichen?
Weil es geht. Das ist übrigens nur eine Option, du kannst auch darauf verzichten.
Wenn man so will ist dies eine moralische Entscheidungsfrage.
seelenflug79 hat geschrieben:Wir sollten uns mal fragen, ob Spiele dieser Art, in der heutigen Zeit mit den gegenwärtigen Konflikten, wirklich nötig sind...
Wirklich nötig sind nur wenige Dinge im Leben wie z.B. Atmen.
Nach dieser einfachen Erkenntnis avanciert ziemlich viel zum reinen Luxusgut und diese haben nicht immer eine nützliche Daseinsberechtigung. Im Falle von WiC ist es die Unterhaltung und wir alle wissen, dass bei der Unterhaltung die Moral oft eine Nebenrolle spielt zumal sie ohne direkte Auswirkungen ist.
Nebenbei gesagt führt immer irgendwer gegen irgendwen, irgendwo, irgendwie Krieg. Ich als menschliches Wesen kann mich leider nicht mit dem Schicksal aller derer die in diesen bewaffneten Konflikten ihr Leben lassen beschäftigen noch ihnen nachtrauern.
Ein Krieg der nicht im eignen Vorgarten ausgetragen wird tangiert nun mal die wenigsten, dies ist nicht erst so seit dem es Videospiele gibt.
Ich für meinen Teil stelle fest, dass zumindest im Multiplayer nach sehr kurzer Zeit die Feindbilder und auch Kriegsszenarien keine Rolle mehr spielen sondern nur noch die Spielmechanik.
Jedweder Partei ist austauschbar durch eine andere, es ist vollkommen irrelevant. Der Feind ist immer der andere egal auf welcher Seite ich bin, was in den Gedanken übrig bleibt ist nicht viel mehr als Schach.
Im Singleplayer spielt das Feindbild nur eine Rolle für die Authentizität der virtuellen Welt in sich, eine nachhaltige Identifizierung mit diesen Werten kann vielleicht stattfinden, wer weiß das schon, muss aber nicht. Ich glaube sie findet in der Regel nicht statt sondern höchstens nur im Rahmen einer Spielsitzung, was nicht weiter verwerflich ist und für jedes Spiel in gewisser Weise zutrifft (Spiele ich einen Amerikaner, bin ich Amerikaner, spiele ich einen Russen bin ich Russe, höre ich auf zu spielen bin ich Deutscher).
Das einzige was für mich zählt ist ob ein Spiel mir Spaß macht.
Wenn es ein Kriegsspiel ist es eben ein Kriegsspiel.
Übrigens ist es vollkommen irrelevant ob ich Massenvernichtungswaffen einsetzten kann oder nicht, ob es ein SF- oder Fantasy-Szenario ist oder nicht. Krieg ist Krieg.