Letzte Nacht habe ich das Game beendet und das ist mein kleines Fazit:
Für mich hat es sich absolut gelohnt es zu spielen, meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Senua, das Design, die Wikinger-Unterwelt-Stimmung, die Action, das alles hat gepasst. Ab ca. dem ersten Drittel/der Hälfte des Spiels haben der Spaßfaktor und die überraschenden Szenen deutlich zugenommen.
Insgesamt ist Senua 13 mal bei mir gestorben davon 6 mal in Try-and-Error-Passagen und ein paar mal wegen zuviel Nachlässigkeit im Schwertkampf (auf Normal). Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir der Game Reset kurz bevor stand, aber vielleicht gibt es da auch keine finale Warnung. I don't know.
Negativ war die deutsche Übersetzung, z.B. grammatikalische Fehler relativ früh im Game und das die gesprochene Haupterzählung vereinzelt am Ende gar nicht übersetzt wurde. Zudem sah die Grafik teilweise wie eine fortgeschrittene Beta eines AAA-Titels aus (PS4 slim). Aber an diesem Punkt muss man einfach akzeptieren, dass dies hier quasi ein Indie-Spiel ist, in dem offensichtlich keine Ressourcen dafür vorhanden waren, dass Senuas Kleidung nach dem Wassserkontakt nass erscheint. Trotzdem ist die Grafik unterm Strich wunderschön.
Ich hatte zwar fast nie das Gefühl in einer belebten, offenen Welt rumzulaufen, aber dafür kam die Stimmung der nordischen Unterwelt perfekt rüber.
Also man sollte das Game mindestens mal gesehen oder, auch um solche Projekte zu unterstützen, selbst gespielt haben. Wer auf reine Arcade-Gameplay-Spiele mit Langzeitunterhaltung steht sollte sich aber einige (Abschreckungs)Videos vorab ansehen.
Zu den Spoilern:
Richtig geil fand ich die Bossgegner, insbesondere in der zweiten Spielhälfte, und darunter besonders das Hund ähnliche Biest, welches den Eingang zu Hels Festung beschützt: Ein solch intensives Katz-und-Maus-Spiel hatte ich zu letzt bei Alien Isolation erlebt und auch der Bosskampf mit dem Biest war super.
Ingesamt steckten für mich in der zweiten Hälfte des Games die besseren Ideen, die Rätsel waren spannender eingebettet, die Kämpfe fordernder und die Hintergrundgeschichte wurde natürlich auch komplexer.
Das Ende des Games war hingegen ok, aber nichts besonderes:
Die Unterwelt war real und Senua hatte einen besonderen Zugang zu dieser durch ihre Erkrankung. Tillion konnte sie nicht retten, aber dafür selbst besser mit der Dunkelheit leben lernen, zudem hat sie sich von ihrem Vater emanzipiert. Das ist soweit ok, aber ich hätte es am Ende gern etwas epischer gehabt.
Die Stimmung war jedenfalls so gut, dass ich es sicher nochmal spielen werde.