Flextastic hat geschrieben:wow.
Eloquenz ftw!
@Topic
Habe mal ein paar Hitchcock-Streifen nachgeholt:
Kann man sich auch heute noch prima anschauen. Stark wie derbe Hitchcock hier im Gegensatz zu anderen 60er Filmen mit Musik arbeitet. Die ist ja fast der eigentliche Star des Films.^^
Einstieg vllt. etwas langatmig, aber die Wendung(en) und Anspannung machen es wieder wett.
Da braucht man gar keine Nostalgiebrille, um den heute noch toll zu finden.
Hier braucht man diese Brille schon eher. Viele langatmige Szenen und schreckliche, SCHRECKLICHE Romanzen-Kitschszenen. Was den Film für mich aber gerettet hat, ist Judith Anderson als Mrs. Danvers. Herrlich kühle Vorstellung, die die Figur imho perfekt trifft und mit Abstand die beste Darbietung in dieser Filmadaptation.
Finde ich von allen bisher gesehenen Hitchcock-Filmen am besten. Einfach weil ich diese Fenstersicht-Erzählweise so grandios finde. Selbst aus heutiger Sicht erscheint mir das noch originell und spannend.
Nur die Auflösung hätte etwas mehr Suspense vertragen.
Meh.
Die erste Stunde ist SEHR langatmig, wenn dann die Vögel wirklich zuschlagen ist's durchaus spannend, aber das Ende ist dann wiederum total enttäuschend, weil es fast nichts aufklärt. Das fällt für mich nicht unter gehaltvolles Interpretationspotential, sondern unter schlampiges Beenden einer Geschichte.
Von den Charakteren ist auch keiner wirklich erinnerungswürdig.
Schade.
Und noch was anderes ohne Hitchcock:
Eigentlich eine super Idee, die grandiosen ersten 20 Minuten der Vorlage aus den 70ern zu nehmen und daraus einen eigenen Film zu machen. Leider aber etwas zu schlampig umgesetzt.
Das Unbekannte im Haus trägt zwar eine Weile die Spannung, aber eben nicht über 86 Minuten. Dafür sind die Einstellungen und die Anruffrequenzen zu vorhersehbar. Auch die Hauptdarstellerin ist oft etwas zu steif und weckt nicht wirklich Sorge um sie. Als der Stalker dann offen hinter ihr her war, hatte es quasi nichts bedrohliches mehr.
Nicht mal eine Maske haben sie ihm gegönnt; war einfach Random Guy #37 aus Ossendorf.
Herr West, Ihre Idee und einige Szenen waren gut, nächstes Mal aber bitte stärker mit dem Unbekannten spielen!