Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

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muecke-the-lietz
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von muecke-the-lietz »

Sir Richfield hat geschrieben:Das schließt sich nicht aus.
Die Mädels verdienen Geld mit ihrem Äußeren, WEIL die anderen sexistische Dreckschweine sind.

Aber das ist nun auch nichts Neues, Prostiution wird nicht umsonst das älteste Gewerbe der Welt genannt.
Ja, soweit würde ich ja gar nicht mal gehen. Es geht ja bei diesem sexy Auftreten ja auch eben nicht darum, sich zu prostituieren, sondern um Selbstbestimmung.

Das machen die Männer ja genauso, indem männliche Stars auf roten Teppichen oberkörperfrei rumlaufen, und höchstens ein Jacket drüber tragen (das den tollen Bauch natürlich nicht verdeckt). Oder eben normale Männer, die oberkörperfrei Sport machen, Musiker, die viel zu enge Hosen tragen (oder sehr niedrig geschnittene), oder wie die Red Hot Chili Peppers einfach mal komplett nackt auftreten, nur mit Socken über dem Schniedel.
Diese Männer prostituieren sich ja auch nicht. Sex sells, weil es der Nacktheit immer noch als etwas obzönes angesehen wird. Nacktheit provoziert, schafft Aufmerksamkeit und weckt erotische Fantasien - und dafür muss man nicht mal großartig was tun.

Aber, ich denke, kein Mann würde sich darüber aufregen, am Ende auf seinen Körper reduziert zu werden, wenn er diesen eben auffällig zur Schau stellt, um eben Aufmerksamkeit zu erregen.

Hier geht es immer um Aktion und Reaktion. Wer erotische Fantasien wecken möchte, darf sich nicht darüber aufregen, wenn erotische Fantasien geweckt werden.

Das entschuldigt natürlich kein rüdes Arschlochverhalten. Ein wenig Anstand sollte immer gewahrt bleiben, aber das gilt nicht erst seit heute, und ist auch keine Erfindung der modernen political correctness.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 25.11.2016 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
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sabienchen.banned
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von sabienchen.banned »

Sir Richfield hat geschrieben:Das schließt sich nicht aus.
Die Mädels verdienen Geld mit ihrem Äußeren, WEIL die anderen sexistische Dreckschweine sind.

Aber das ist nun auch nichts Neues, Prostiution wird nicht umsonst das älteste Gewerbe der Welt genannt.
...Sexistisches Drecksschwein, weil einen die großen Boobies bei der Stange halten?
..Sorry, aber was du hier schreibst klingt für mich nach ziemlichen Bullshit.
Und freiwillige Prostitution lädt ebenfalls zum Sexismus ein.. what?

If sex.selling OR sex.buying THEN Sexismus++
...:roll:
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Sir Richfield
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Sir Richfield »

Kajetan hat geschrieben:Ich widerspreche vehement dieser Verallgemeinerung.
Something, something, Mengenlehre... ;)
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muecke-the-lietz
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von muecke-the-lietz »

sabienchen hat geschrieben:
Sir Richfield hat geschrieben:Das schließt sich nicht aus.
Die Mädels verdienen Geld mit ihrem Äußeren, WEIL die anderen sexistische Dreckschweine sind.

Aber das ist nun auch nichts Neues, Prostiution wird nicht umsonst das älteste Gewerbe der Welt genannt.
...Sexistisches Drecksschwein, weil einen die großen Boobies bei der Stange halten?
..Sorry, aber was du hier schreibst klingt für mich nach ziemlichen Bullshit.
Und freiwillige Prostitution lädt ebenfalls zum Sexismus ein.. what?

If sex.selling OR sex.buying THEN Sexismus++
...:roll:
Positiver Seximus :mrgreen:
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Sir Richfield
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Sir Richfield »

sabienchen hat geschrieben:...Sexistisches Drecksschwein, weil einen die großen Boobies bei der Stange halten?
Andersherum. Die Boobies halten einen bei der "Stange", WEIL man sexistisches Dreckschwein ist.
Ich sehe, dass ihr die Intention meiner Aussage nicht erfasst habt, da hat der Sender Mist gebaut.
Ich finde, dass die gemeinten Mädels die Dreckschweine in einem gewissen Maße aus-, bzw. benutzen.
Abt. "Wenn der schon alles auf ein Stück Fleisch reduziert, dann kann er dafür auch zahlen, der Idiot."
Und freiwillige Prostitution lädt ebenfalls zum Sexismus ein.. what?
Auch hier wieder vertauscht, finde ich.

Es gibt unter Männern einen Bedarf und es gibt Frauen, die diesen Bedarf gegen Geld... "decken".
Prostitution.
Unter den Männern, die zu Sexarbeitern sagt man u.a., oder? gehen, sind sexistische Dreckschweine, bei denen es sonst keine Frau freiwillig aushalten würde.
Bei denen machen die Prostituierten (also die Freiwilligen, organisierten und... ihr wißt schon) halt individuell die Rechnung auf, ob der entsprechende Typ das Geld wert ist, das man mit ihm verdient.

Und DAS sehe ich halt bei Streams und YouTube Kanälen, die mit Sex Abos, Bits, Donations, Werbeeinnahmen erzielen wollen, auch so: Die Mädels wissen schon, welches Publikum sie anziehen und nehmen das in Kauf, weils Geld bringt.

Und, nur um das gesagt zu haben: Ich finde daran nichts anrüchtiges.
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sourcOr
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von sourcOr »

Sir Richfield hat geschrieben:Abt. "Wenn der schon alles auf ein Stück Fleisch reduziert, dann kann er dafür auch zahlen, der Idiot."
Die Reduzierung führen sie doch aber selber durch, indem sie das zu ihrem main sellingpoint machen :/

Man(n) ist doch kein Sexist, nur weil andere den eigenen Libido gezielt ausnutzen.
johndoe1740845
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von johndoe1740845 »

Temeter  hat geschrieben:
bvrst hat geschrieben:aber gerade bei den Competitive-Games sieht man diese Art von "Sprachkultur" sehr deutlich
Ach? Ich habe 2000 Stunden Counterstrike im comp mode, nicht ein einziges frauenfeindliches Wort gehört.

Aber schön, dass wir schon mal nen White Knight für alle Fälle dabeihaben. :mrgreen:
Huh? Wer ist denn jetzt als White Knight zu betiteln? Ich etwa? Sorry, wenn ich da enttäuschen muss, aber abseits von meiner Beobachtung geht mir das alles am Arsch vorbei. Außerdem kann man solche Würste muten und ggf. melden und blocken.

Comp Mode ist da meist auch was anderes, da ist es meist Trash-Talk und da bin ich auch nicht unschuldig, aber in Pubs kann man schon einmal den Glauben an die Menschheit verlieren. Comp in CS ist (meistens) das sportlichste, was ich in einem Online-Shooter gesehen habe und es deshalb regelmäßig spiele. Bei Call of Duty erlebe ich es aber auch deutlich schlimmer (unabhängig vom Geschlecht) und in Competitive bei Overwatch sind die meisten schon vor ihrer ersten Runde salty. :lol:
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Sir Richfield
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Sir Richfield »

sourcOr hat geschrieben:Man(n) ist doch kein Sexist, nur weil andere den eigenen Libido gezielt ausnutzen.
*seufz*

Unter denjenigen, die aus unterschiedlichen Gründen dafür zahlen (Geld/Aufmerksamkeit/Werbeklicks), dass sie Brüsten mit Ausschnitt oder 2 Nr. zu kleinem Hemd zusehen dürfen, sind miese Sexisten, die sich auch so äußern.
Statt die loszuwerden, weil es miese Sexisten sind, werden die in Kauf genommen, weil sie gutes Geld bringen.
Der Gedanke "Der Typ ist eklig, ich will nicht, dass der sich in meinem Umfeld äußert" wird dem Geld zuliebe unterdrückt.

Macht übrigens jeder Dienstleister so.
Nur mit dem Unterschied, dass die politische Gesinnung meiner Kunden nicht Grundlage der Geschäftsbeziehung ist.
Leiden kann ich die alle höchst unterschiedlich*.

*Weshalb viele Geschäfte den Bach heruntergehen werden in dem Moment, in dem Telefone die Verbindung nicht beenden, wenn der entsprechende Schalter betätigt wird. ;)
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Wulgaru
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Wulgaru »

muecke-the-lietz hat geschrieben:
Das entschuldigt natürlich kein rüdes Arschlochverhalten. Ein wenig Anstand sollte immer gewahrt bleiben, aber das gilt nicht erst seit heute, und ist auch keine Erfindung der modernen political correctness.
Das halt aber genau die Linie an der sich diese Diskussion im Grunde in tiefe Gräben aufteilt. Denn es gibt durchaus Leute die aus der Tatsache das ein Mädel dann eben Blick in den Ausschnitt gibt, ein Freilos für absolut sehen. Dat Mädel kann sich ja dann nicht beschweren, selbst schuld usw.

Die Mädels die sich dann mit sowas konfrontiert sehen, haben eventuell dann wirklich nicht mit den vollständigen Konsequenzen ihrer Verhaltensweise gerechnet und dann hier ihre Positon sehen zu wollen, ist ein Schritt den sehr viele Menschen nicht mehr zu gehen bereit sind.

Ist halt Internet ist für mich irgendwie immer eher soon Punkt wo man bereits aufgegeben hat, sofern einen sowas dann eben überhaupt stört.
eigentlichegal
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von eigentlichegal »

Warum wird hier eigentlich automatisch davon ausgegangen, dass alle Frauen, die bei dem Streamen mitmischen, freizügig angezogen sind? Wegen dieser einen, die hier bereits gepostet wurde? Es wurde im Artikel explizit gesagt, dass 200(!) und nicht nur die eine ausgewertet wurde und zwar über alle Beliebtheitsskalen hinweg. Jetzt gibt es also zwei Möglichkeiten. Alle 200 Streamerinnen ziehen sich derart offenherzig an, oder, und das halte ich für wahrscheinlicher, dass alle Frauen solche Kommentare häufiger hören als Männer adequate Alternativen zu solchen Kommentaren. Ob man daraus jetzt unbedingt ein gesellschaftliches Problem draus machen muss, sei mal dahingestellt, aber ich frage mich, ob das Ergebnis wirklich so offensichtlich ist wie manche hier meinen. Oder habe ich einfach nur eine bessere Meinung vom männlichen Geschlecht als die, die immer alles im Vorfeld wissen?
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sourcOr
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von sourcOr »

Sir Richfield hat geschrieben:
sourcOr hat geschrieben:Man(n) ist doch kein Sexist, nur weil andere den eigenen Libido gezielt ausnutzen.
*seufz*

Unter denjenigen, die aus unterschiedlichen Gründen dafür zahlen (Geld/Aufmerksamkeit/Werbeklicks), dass sie Brüsten mit Ausschnitt oder 2 Nr. zu kleinem Hemd zusehen dürfen, sind miese Sexisten, die sich auch so äußern.
Statt die loszuwerden, weil es miese Sexisten sind, werden die in Kauf genommen, weil sie gutes Geld bringen.
Der Gedanke "Der Typ ist eklig, ich will nicht, dass der sich in meinem Umfeld äußert" wird dem Geld zuliebe unterdrückt.

Macht übrigens jeder Dienstleister so.
Nur mit dem Unterschied, dass die politische Gesinnung meiner Kunden nicht Grundlage der Geschäftsbeziehung ist.
Leiden kann ich die alle höchst unterschiedlich*.

*Weshalb viele Geschäfte den Bach heruntergehen werden in dem Moment, in dem Telefone die Verbindung nicht beenden, wenn der entsprechende Schalter betätigt wird. ;)
Es geht hier doch aber immer noch um Streamer oder net? ^^'

Ich versteh nur die Logik net ganz, weil ich das anders herum betrachten würde. Die Streamerin kleidet sich extra entsprechend, um mit ihrem Body bei Twitch oder Youtube Zuschauer anzuziehen (damit fängt es doch an), aber ob da Schweine mit dabei sind oder net, spielt doch keine Rolle. Die verschwinden in der grauen Masse des Publikums oder äußern sich "entsprechend" und werden dann wahrscheinlich fix von der Moderation rausgekegelt. Also so weit, dass sie da jemanden, der negativ auffällt, dulden würden "weils Geld bringt", sind die meisten ja nun wohl net. Der Großteil dürfte sich damit zufrieden geben, mal anonym nen bisschen was zum Gucken zu haben.

Es sei denn, wir bezeichnen den ganzen Zuschauerstamm als "ekelhaft", weil er sich wie gesagt durch seinen Libido dahinbewegt und nicht mehr so schnell wegkommt. ^^
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Sir Richfield
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Sir Richfield »

Wulgaru hat geschrieben:Ist halt Internet ist für mich irgendwie immer eher soon Punkt wo man bereits aufgegeben hat, sofern einen sowas dann eben überhaupt stört.
Das ist in der Tat keine unspannende Frage und wenn solche Studien langfristig dazu führen sollen, das Phänomen zu beleuchten, dann habe ich da mehr Verständnis für als ich den Anschein erwecke.
(Allerdings hat Herr Kachelmann qua uebermedien.de meine Augen heute ein wenig geöffnet. OT, aber in meinem Kopf gibt es Zusammenhänge.)

Ich persönlich fürchte, dass ich es zu einfach hatte und habe und deshalb nicht in der Lage bin, mich in andere zu versetzen.
Ich habe immer sehr darauf geachtet, dass sich mein Internetauftritt und mein "RL" Avatar deutlich voneinander trennen und dass eine Verbindung möglichst nicht einfach und für jeden herstellbar ist.
Aus guten Gründen, die mir schon "damals" transparent wurden, noch lange bevor man Worte wie Shitstorm oder SJW kannte - oder sich ausmalen konnte, dass es jemals einen Bedarf an solchen Worten gäbe.

Ich bin also als weißer, heterosexueller Mann im Internet groß geworden, als es noch keine Mädchen darin gab (die Mehrzahl meiner Beziehungen bahnten sich dort an, btw.), es nur Foren und Chats gab und einem der Ton dort sehr transparent wurde und wenn der nicht passte, dann ging man woanders hin, ohne im großen und ganzen die Angst haben zu müssen, dass einem jemand folgt.

Für mich gilt deshalb immer noch ein wenig der Leitspruch mit der Hitze und der Küche.
ABER - und da wird es extrem kompliziert für mich - es haben sich einige Vorzeichen geändert. Die nachgerückten Generationen sind viel persönlicher unterwegs, was meist daran liegt, dass sie es nicht anders kennengelernt haben. (Alter btw. völlig egal!).
Und sobald es persönlich wird, wird es häßlich. Immer schon! Vor dem Internet, zu Beginn und jetzt und in den nächsten Jahrtausenden auch, wenn man unseren SciFi Autoren glauben darf.

Ich kann mich in diese persönliche Welt nicht reinversetzen, ja ich vermeide das sogar, so gut es geht.
Bis zu Ausfällen wie "ICH beherrsche ca. 20 Kommunikationsformen, unter denen man mich erreichen kann. DU kannst nur eine und das ist die, die ich ablehne. Warum bin ICH der unmoderne???" Thema war natürlich Whatsapp.
Für mich wäre Whatsapp chatten. Und chatten/Foren zuspannen und mit meinen Freunden und Bekannten "reden", sind für mich komplett andere Dinge.
Oder glaubt jemand, ich würde so reden, wie ich tippe?

Wo war ich? Achso, mir fällt es also schwer, nachzuvollziehen, wo und wie man die Grenze setzen kann zwischen "Selber Schuld" und "Mein Gott, es ist voller Arschlöcher".
Weil es für mich immer schon voller Arschlöcher war, ich denen aber aus dem Weg gehen konnte. Und immer noch kann. Ich bin ja jetzt nicht jemand, der ungern kommuniziert, zu euren Leidwesen.
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Sir Richfield
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Sir Richfield »

sourcOr hat geschrieben:Es geht hier doch aber immer noch um Streamer oder net? ^^'
Im großen und ganzen, ja. Wieso? Ist doch auch ein Dienstleister, oder?
Ich versteh nur die Logik net ganz, weil ich das anders herum betrachten würde. Die Streamerin kleidet sich extra entsprechend, um mit ihrem Body bei Twitch oder Youtube Zuschauer anzuziehen (damit fängt es doch an),
Exakt!
Sie spricht, salopp gesagt, niedere Instinke an.
aber ob da Schweine mit dabei sind oder net, spielt doch keine Rolle.
Grundsätzlich natürlich nicht, aber
Die verschwinden in der grauen Masse des Publikums oder äußern sich "entsprechend" und werden dann wahrscheinlich fix von der Moderation rausgekegelt.
Hier wird es spannend. Ich halte die menschlichen Totalausfälle auch für die Minderheit, aber eben die kann sehr laut sein und den Rest gleich mit runterziehen.
Dass dieses Phänomen nicht auf weibliche Streamer begrenzt ist sehen wir an AfD, Trump, etc.
Also so weit, dass sie da jemanden, der negativ auffällt, dulden würden "weils Geld bringt", sind die meisten ja nun wohl net.
Die Frage ist, wo die Grenze beim "negativ auffallen" ist. Von den vielen, denen in einem Chat die Hirnleistung nur noch zu "Boobies" oder "Nice Rack" oder sonstiges reicht, sind ja nicht alle o.a. Schweine. Die meisten denken einfach nicht drüber nach. In der MASSE kann das aber enorm nervig werden.
Und dann sind wir ja hier erstmal nur bei Leuten, die solches Verhalten quasi bewusst anziehen.

Ich kenne auch andere Kanäle und da kann man das "Problem" tatsächlich wunderbar beobachten: Sobald eine Frau eine Rolle spielt, sind extrem viele Kommetare nicht mehr auf den INHALT des Videos bezogen.
Beispiele kann man beim Nostalgia Critic finden, sobald Tamara eine Rolle hatte (Schlimmer noch ihre eigenen Reviews) oder bei Angry Joe, sobald dieses eine blonde Mädel im Hintergrund sitzt.
Beim letzteren ist dann vergessen, dass Joe nur noch Shitposts macht und keine Reviews mehr, es geht nur noch drum, WER das ist, in welchem Verhältnis sie zu Joe steht und DAYUM, MAN!!!!

Und DAS ist in der Tat ziemlich eklig und NICHT bewußt provoziert. Und nein, man kann sich NICHT darüber streiten, ob sie nicht vielleicht doch deswegen Zettai Ryouiki trägt.
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Wulgaru
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von Wulgaru »

Sir Richfield hat geschrieben: Wo war ich? Achso, mir fällt es also schwer, nachzuvollziehen, wo und wie man die Grenze setzen kann zwischen "Selber Schuld" und "Mein Gott, es ist voller Arschlöcher".
Weil es für mich immer schon voller Arschlöcher war, ich denen aber aus dem Weg gehen konnte. Und immer noch kann. Ich bin ja jetzt nicht jemand, der ungern kommuniziert, zu euren Leidwesen.
Ich finde darauf kann man das doch ganz gut reduzieren. Klar, ob man Online als sympathisch wahrgenommen wird oder das genaue Gegenteil ist etwas was man nie ganz unter Kontrolle haben wird und vielleicht auch einfach gar nicht selbst beurteilen kann.

Ich denke es ist aber trotzdem möglich sich nicht wie ein Vollassi aufzuführen, gerade wenn man sich dann immer hinter diesem Meinungsfreiheit-Argument versteckt (oder diesem ganzen SJW-Ding), ist das immer recht billig. Ist halt Quatsch, denn man macht es ja nur, weil man weiß das es anders als im RL keine Konsequenzen hat was man tut.

Und hier sage ich halt immer das sich zu viele Leute mit sowas abgefunden haben, ich rede hier jetzt nicht von irgendwelchen Regeln, aber schlicht das es nicht so sein muss wie es heute ist. Wie du ganz richtig sagst hat sich alles stark verändert, aber wir reden hier von einem immer noch recht kurzem Zeitraum. Allein Twitch....was für eine komische Plattform, wenn du mir das vor 10 Jahren erzählt hättest....ich denke da verändert sich recht viel sehr schnell, nur ist halt alles nicht zwangsläufig gut und das ist etwas was gerade Netzfans teilweise leider nie akzeptieren werden, weil da noch immer dieses "das ist unser Ding" mitschwingt oder aber sie lernen es auf die sehr sehr harte Tour, wenn sie dann selbst mal unter die Räder kommen.

PS:
Kachelmann ist zwar ganz interessant wenn er so erzählt, aber das der Typ Rechnungen offen hat und mit sehr seltsamen Feindbildern durch die Welt geht (sprich auch gegen Leute die er mit denen gleichsetzt die ihm geschadet haben), sollte man auch immer im Blick haben.
billy coen 80
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Re: Spielkultur: Studie über Twitch-Streamer findet Geschlechtsunterschiede bei den Kommentaren

Beitrag von billy coen 80 »

Also ich denke, ein Grund, der dir hier eventuell unerwartet viel Erklärungsnotwendigkeit eingebracht hat, Sir Richfield, ist, dass du hier recht grob mit den Begrifflichkeiten umgehst. Keine von den von dir beschriebenen Dinge hat unmittelbar mit Sexismus zu tun.

Sexismus ist das Reduzieren eines Menschen auf sein Geschlecht. Stellt sich jemand, offen seine ihn oder sie für das andere Geschlecht attraktiv machenden Attribute zur Schau stellend, dem durch dieses Verhalten offensichtlich gewünschten "Urteil" der Zuschauer, hat es nichts damit zu tun, dass diese ihn oder sie auf das Geschlecht reduzieren, wenn sie schreiben "hot Sixpack and nice Porsche" oder einfach "sexy boobs!". Sie sagen nur etwas über das, was derjenige, der sich ihnen so präsentiert wahrscheinlich hören möchte. Was sonst sollten sie denn in dem Moment sagen. Sie kennen den Menschen doch gar nicht. Er oder sie erhält nur Feedback über das, was man "zu Markte trägt". Wenn ich dem Türken von der Bude an der Straßenecke sage, dass sein Döner lecker ist, reduziere ich ihn mit der Aussage ja auch nicht auf ein Fladenbrot mit Fleisch und Salat... :wink:

Wenn man solche Kommentare erhält, ohne durch sein Auftreten quasi um diese zu betteln, weil man eben wirklich grade nix dergleichen hören oder lesen möchte, dann kann das selbstredend nerven. Dennoch ist das kein Sexismus.

Im Prinzip läuft alles auf dasselbe hinaus: Paarungs- und Balzverhalten, erweitert durch das Abchecken des eigenen Marktwertes gleichermaßen durch als auch für intrasexuelle Konkurrenz. Die von dir angeführte Konstellation mit den Mädels, die sich clever grinsend einfach nur die Primitivität "sexistischer Schweine" zunutze machen, um damit Fame und über entsprechende Klickzahlen Werbegelder generieren zu können, dürfte die verschwindende Minderheit sein. Das ist wohl eher so ein Ding, wo man versucht, sich sein vielleicht auch leicht verromantisiertes Frauenbild zu erhalten. Am Ende des Tages sind Frauen kein Stück weniger primitiv als Männer, sie spielen dasselbe Spiel halt nur etwas anders.

Gerade Videochats müssen für Evolutionspsychologen ein reines El Dorado sein. :D

Was mir übrigens gar nicht gefallen hat, ist deine Dar- und wohl auch Vorstellung von Prostitution. Die Annahme, dass die Mehrheit der Kunden von Prostituierten irgendwelche sozialinkompatiblen Triebmonster wären, ist schon eine arge Pauschalisierung und dürfte mit den Realitäten nicht das geringste zu tun haben. Die Mehrheit der Männer, die hin und wieder oder gar regelmäßig die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen sind einfach nur Menschen, die ihre sexuellen Wünsche sonst nirgends ausleben können, selbst dann nicht, wenn es sich dabei um den Wunsch nach ganz stinknormalem "Blümchensex" handelt. Nicht jeder, der keine Partnerin abbekommt, ist ein abgehängter Versager, der dieses Schicksal verdient hat. Viele haben deshalb Schwierigkeiten, Frauen zu finden, weil sie z. B. aufgrund ihrer finanziellen Situation den Statusanforderungen vieler Frauen nicht genügen (Auswertungen von Anforderungsprofilen zahlreicher seriöser Single-Plattformen haben ergeben, dass es für eine signifikante Mehrheit von dort gemeldeten Frauen immer noch ein No-Go wäre, ein "Down-Date" einzugehen, es also mit einem Mann zu versuchen, der weniger verdient als sie).

Und selbst in einer Partnerschaft kann es zu solchen Problemen mit nicht erfüllten sexuellen Wünschen kommen. Diese dann von einer Prostituierten erfüllen zu lassen, seine Frau also körperlich zu betrügen, ist dann eine Sache, die die Beteiligten mit sich selbst ausmachen müssen, aber auch noch kein Grund, diese Leute derart zu dehumanisieren.

Das ist aber leider ein in unserer Gesellschaft schon seit sehr langer Zeit (ja, lange vor dem Feminismus etc.) zu beobachtender Trend: die recht schnelle, pauschale Verteufelung männlicher Sexualität. Ein Musterbeispiel für dabei entstehende Doppelstandards und heuchlerische Doppelmoral hat da vor wenigen Jahren Alices Käseblatt "Omma" oder wie die heißt, geliefert. Nur zur Erinnerung: Alice und ihre "Omma" verdammen schon seit Jahrzehnten jede Form von Prostitution als die Ausbeutung von Frauen durch die dem Manne eigene Triebhaftigkeit. Und dann bringen sie einen Bericht über weiblichen Sextourismus in Nordafrika (für jene, die es nicht wissen: Nordafrika ist für amerikanische und europäische Frauen das, was für amerikanische und europäische Männer Thailand ist; selbst "Babystrich" inklusive). Und die Überschrift lautete doch allen Ernstes "Frauen die Liebe suchen". Aaaaah ja! Männliche Touristen, die die Armut der thailändischen Unterschicht ausnutzen, um von ihnen Sex zu kaufen, sind widerliche Schweine, aber Frauen, die dasselbe in Nordafrika machen, suchen selbstredend nur nach Liebe. :roll: