sphinx2k hat geschrieben:Aber die ganze Künstliche Intelligenz in Spielen Geschichte ist irgendwie absolut eingeschlafen die letzten Jahre. So wirklich was bahnbrechend neues gab es ewig nicht mehr.
Das ist aus meiner Sicht genau der Punkt. Hier wird immer wieder die technische Entwicklung auf diesen Gebieten als "unmöglich" deklariert, weil irgendwer vor 60 Jahren mal gesagt hat, dass KI-Technologie nicht funktionieren wird und es heute viel zu oft wiederholt wird.
Es gibt noch mehr am Horizont und man sollte nicht den Fehler machen nur alte Pfade zu betreten(Filme) sondern auch produktiv in die Zukunft zu schauen und sich zu überlegen: Wie kann man bessere, spannendere und vor allem mediumspezifische Lösungen finden, die am Ende die Spielebranche berreichern wird.
4P|IEP hat geschrieben:Erinnert ihr euch noch an diese Abenteuer-Bücher von damals, wo man je nach Entscheidung auf eine bestimmte Seite blättern musste? Für mich sind das auch Spiele, obwohl man quasi wie auf Schienen durch das Buch gefahren wird.
Aua. Ganz schlechtes Beispiel. Du weißt schon, dass solche Entscheidungen in so einem Abenteuerbuch weit mehr Konsequenzen hatte, als die Mini-Konsequenzen in einem TellTale-Abenteuer? Das ist ja wieder der Punkt. Text ist billig produziert und absolut modular anlegbar.
Aber wir haben ja 2015. Da darf man niemanden mehr mit zu viel Text langweiligen und es muss halt alles vertont sein und halt auch voll inszeniert, mit AAA-Grafik. Und das dann halt Spiele rauskommen, denen es absolut an Interaktivität mangelt und wo man sich denkt, dass die Alibiknöpfchendrückerei, aus dem interaktiven Film im Grunde auch nicht wirklich ein Spiel machen.
Prof_Dr_Faust hat geschrieben:Du gehst hingegen davon aus, dass Spiele mit weniger Gameplay unwürdig für das Medium sind, weshalb du es auch nicht als Zusatz zum Vorhandenen ansiehst, sondern als einen Zweig, der in die falsche Richtung abgebogen ist.
Nein. Aus meiner Sicht ist deine Analogie falsch. Generell würde ich dir zustimmen. Aber du vergisst einen wichtigen Punkt! Ich gehe mit dir absolut konform, dass nicht nur das Perfektionieren einer bestimmten Fähigkeit einen Fortschritt darstellt, sondern natürlich auch das Erlernen neuer Fähigkeiten. Das ist natürlich per se die Definition von Fortschritt.
Was passiert jetzt aber, wenn bestimmte Fähigkeiten komplett vernachlässigt werden? Sodass eben nur noch die jüngst neu erlernte Fähigkeit weiterverfolgt wird.
Darum kann ich auch die These von "Alter Sack" nicht nachvollziehen. Er geht davon aus, dass das vernachlässigen einer wichigen Grundlage für Videospiele(Gameplay) "modern" sei, wärend das Festhalten an selbiger "altbacken" ist oder "hängengeblieben".
Filmische Spiele haben ihre Berechtigung. Wenn sie aber die anderen Richtungen und Strömungen z.T. oder vollständig ersetzen, dann ist deine Analogie wie gesagt fehlerhaft. Denn in diesem Fall verkümmert die "alte" Fähigkeit zu Gunsten einer Neuen. Natürlich ist auch das in gewisser Weise Fortschritt. Aber ein negativer, aus Warren Spectors Sicht, ebenso aus meiner Sicht.
Man darf gewisse Kerndisziplinen nicht einfach fallenlassen. Innovatives Gameplay wurde aber von der AAA-Branche schon lange fallen gelassen und durch einfaches, lineares, kaum anspruchsvolles Gameplay ersetzt. Es fand also sicher eine Erweiterung der Vielfalt statt, aber im selben Atemzug hat man dafür das Gameplay vernachlässigt. Das ist der Knackpunkt aus meiner Sicht.
MfG Ska