Hat ja bei Mexiko auch so gut funktioniertGrenzen zu ist zumindest erstmal ein Signal, daß sich nicht noch mehr auf die Reise machen.

Das sind Flüchtlinge, manche mit Anspruch auf Asyl und manche ohne, aber alle mit Recht auf einen Prozess. Geregelte Korridore einzurichten ist eine Sache, die Route komplett dicht zu machen und das Problem auf die Nachbarstaaten abzuwälzen eine andere, und zwar die falsche. Ungarn maßt sich ständig Dreistigkeiten in Sachen Menschenrechte an und verstößt jetzt ganz offen gegen europäisches Recht (neuste Idee, ein Grenzzaun zu Rumänien). Ich weiß nicht wieso die EU so ein mieses Geschwür noch weiter duldet aber vllt. liegts darin dass der Rechtsextremist Orban momentan von gar nicht so wenigen Ländern mehr oder minder stille Zustimmung erntet. Gerade die Länder Osteuropas, die von der Solidarität der EU mal profitiert haben, sträuben sich jetzt dagegen ihren Teil zu leisten und Kriegstreiber wie England, die sich damals einem Maulhelden und Massenmörder namens Bush in seiner Allianz angeschlossen haben, machen einfach ganz dicht.
Man muss allerdings dazu sagen, das ist selbst aus egoistischer Sicht dumm. So kopflos wie die Flüchtlingskrise momentan abgehandelt wird, wird sie jeden am Ende mehr kosten als endlich mal vernünftig, beherzt und gemeinschaftlich mit dem Thema umzugehen. Die Flüchtlingskrise ist ein Fakt und es ist keine Frage mehr ob man sich ihr in Europa stellt, sondern wie. Der Grenzaun bei Ungarn ist (momentan) etwa 175km lang. Schon der Bau dürfte n gutes Sümmchen gekostet haben, aber teuer wirds bei Bewachung und Instandhaltung. Bei dem was ich vom Zaun gesehen habe reicht im Zweifelsfall ein bisschen Werkzeug um eine Bresche zu schlagen. Ergo muss man jeden Kilometer des Zauns bewachen, 24/7, wahrscheinlich noch über Jahre. Selbst mit einem ausgeklügelten Kamerasystem und nicht allzuviel Bereitschaftspolizei ein Projekt für mehrere hundert Beamte. Nur um am Ende die Situation zu haben dass die Schleuser den Flüchtlingen noch mehr abknöpfen, für Bestechungsgelder.
Ganz schön viel Holz nur am Ende die Flüchtlinge teilweise trotzdem im Land zu haben (bisher ja noch nichtmal für lange, Ungarn hat bisher rein administrative Verpflichtungen dahingehend), teilweise den anderen EU-Ländern zuzuschustern und teilweise das Problem auf Staaten wie Türkei und Jordanien umzuverteilen, die tatsächliche und nachvollziehbare Probleme bei der Bewältigung der Krise haben und für unsere georderte Mahlzeit die Zeche zahlen dürfen.
Solch populistischer Unsinn sind im Übrigen auch die wieder eingeführten Grenzkontrollen. Das was man bisher an Schleppern fassen konnte sind die letzten die sich noch nicht informiert haben. In wenigen Tagen wird sich in der ganzen Branche rumgesprochen haben wo dicht ist und wo kontrolliert wird. Die Stellen werden gemieden oder es wird auf die herkömmlichen Schmuggler-Methoden zurückgegriffen. Und nichtmal das ist eigentlich nötig, die Flüchtlinge werden ja aufgenommen, also kann man die auch auf nem Rastplatz vor der Grenze abladen und auf der Autobahn Richtung Zielland wandern. Ist zwar für sie und uns gefährlich wie sonstwas aber was scherts die?
Naja, Hauptsache Seehofer lacht sich mal wieder nen Ast weil er den nächsten Aktionismus made in bavaria durchdrücken konnte. Kein Stück Sicherheit dazugewonnen aber eine wichtige europäische Errungenschaft angesägt. Tolle Arbeit.