Kingsman: The Secret Service
Wo hat dieser Film seinen ganzen Lob nur her? Kingsman hat etliche Probleme um auch nur annähernd an ein Kick Ass zu kommen.
Zunächst ist die Action zwar mit manchmal netten Ideen gespickt, aber allein durch die Schnitttechnik geht jegliche Dynamik und glaubhafte Choreografie verloren. Spannung und einfachste Spionageelemente, z.B. eines Mission Impossible, sollte man hier auch nicht erwarten, auch wenn es eigentlich den Anschein eines verrückten Agentenfilms macht. Die Charakterentwicklung ist gleich Null und überhaupt nicht nachvollziehbar. Erst ist der Junge noch das coole Kind von der Straße und kurz darauf blubbert er nur noch den selben trockenen Quark wie sein Mentor. Dazu gesellen sich schlechte und übertrieben "coole" Dialoge und eine zu schnell abgearbeitete und langweilige Trainingscamp-Story mit Stereotypen.
Der Höhepunkt der Absurdität und ein Zeichen für das Fehlen eines vollständigen Film-Konzepts zeigt dann auch noch das Ende.
Zunächst schleppt der Film sich als leicht verrückte Spionagekomödie durch, dann gehts inszenatorisch weiter als ernste Menschenrettenmission, wobei plötzlich 80er Jahre Partyhits losgeschmettert werden und zwischendurch werden ernsthafte Bilder gezeigt wie eine Mutter ihr Kind mit einem Messer töten will. Ach und das der "Held" dabei das Angebot einer gefangenen Ministerin bekommt, sie in ihren Allerwertesten zu fic... sofern er sie freilässt (er tut es nach dem Kampf zwischen Leichenbergen natürlich), hab ich ja fast vergessen. Er hat sich kurz zuvor zumindest noch Sorgen um die Mutter und das Baby gemacht....
Bei dem Film weiß man vorallem am Ende nicht, ob man nun Spaß beim zuschauen haben soll oder sich schämen muss, der andere Rest ist nur solala. Es ist einfach nichts wirklich gut gemacht. Wirkt ein wenig so, als hätte Til Schweiger einen Actionfilm probiert. Übertrieben geklauter und schlecht gespielter Mist.