Sir Richfield hat geschrieben:Und wenn er es tut, wundert er (oder sie) sich nicht wirklich, wenn das "Vertrauensverhältnis" nachhaltig gestört ist.
(Das ist bei den kontroversen Kündigungen, die ich so gelesen habe, immer das Totschlagargumentwort. Man kann keinen relevanten Schaden beziffern, muss also andere "Gründe" nennen)
Jaja, das nicht mehr vorhandene Vertrauensverhältnis oder auch das "zerrüttete Arbeitsverhältnis". Das sind in der Tat oft Begriffe, die angeführt werden, wenn man einen Angestellten unbedingt loswerden möchte, aber weiß, dass die ihm bereits zugestellte Kündigung auf rechtlich wackeligen Beinen steht. Mit genannter Argumentation bringt man dann meist auch die Gegenseite, also den designiert ehemaligen Mitarbeiter und dessen Anwalt dazu, sich auf einen Vergleich zu einigen. Damit sind dann alle mehr oder weniger glücklich. Die Kündigung wird geändert in eine Auflösung des Arbeitsvertrages in beiderseitigem Einvernehmen, der Mitarbeiter hat zwar erst einmal keinen Job mehr, kriegt dafür aber noch ein Bissel Geld, der Arbeitgeber muss ein Bissel Geld abdrücken, ist dafür aber den ungeliebten Angestellten los und der Richter freut sich über weniger Schreibarbeit...
Die Sache mit den sozialen Netzwerken ist dabei wirklich eine Sache, die sich nicht gut mit der Unbedarftheit vieler Menschen verträgt. Es wird oft dabei nicht bedacht, dass das, was man dort, für eine größere bis sehr große Öffentlichkeit kundtut, nicht mehr alles pauschal als privat getätigte Äußerungen eine Instant-Absolution erhalten kann. Zu viele Menschen erliegen aber immer wieder dem Irrtum, dass sie meinen, alles was sie außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit sagen und tun, keinerlei Auswirkungen auf ihr Arbeitsverhältnis haben kann.
Dein Gleichnis mit dem Mitarbeiter, der sich vors Werkstor stellt und dort lautstark seinen Chef verunglimpft, karikiert diese Naivität durchaus passend...