Gerade die Kritik mit dem Inventar verstehe ich vollkommen. Das fand ich auch früher schon schlimm. Chris hat 6 Slots. Mit Flachmann, Feuerzeug und der Pistole samt Munition sind bereits vier Slots voll. Heilkräuter braucht man auch immer, damit bleibt quasi genau EIN(!!) Slot frei um irgend nen gefundenen Gegenstand einzustecken. Und da dann das Inventar voll ist, was man nicht will, weil man muss ja gelegentlich was aufsammeln, wie irgendwelche Schlüssel oder Munition für eine andere Waffe rennt man also JEDES MAL, wenn man auch nur EINEN Gegenstand findet, zurück zur Kiste. Noch lustiger ist es, wenn man sogar einen Slot frei hat, aber etwas findet das zwei braucht. Da fühlt man sich manchmal schon verarscht. Die meiste Zeit im Spiel läuft man also im Grunde zum Saferoom, tauscht was aus und geht wieder zurück. Das ist kein Element für ein Horrorspiel sondern für das eines Lieferburschen.
Mal abgesehen davon dass es schon nicht glaubhaft ist, dass er in der taktischen Ausrüstung mit Seitentaschen an der Hose [die dadurch halt alleine schon 6 Taschen hat], einem Waffengurt um die Hüfte sowie einer Veste mit zig weiteren Taschen nicht mehr als 6 teilweise sehr kleine Gegenstände wie Schlüssel, Feuerzeug, Plakette, Edelstein oder Farbbänder tragen kann, würde man in der "realen Welt" spätestens beim dritten Umsortieren mal langsam auf die Idee kommen sich nen Tragebeutel zu basteln und sei es mit dem Tischtuch im Esszimmer, nem Wandteppich, Vorhang oder zur Not auch aus dem eigenen Shirt, das er unter der Veste trägt. Ja mein Gott, da rennt man doch lieber mit nacktem Bauch rum als zu ner scheiß Kiste, um da gefundene Munition zu verstauen oder nen Schlüssel zu holen! Kann mir doch keiner erzählen, dass Resident Evil nicht so gut gewesen wäre, wenn man da ein paar Slots mehr gehabt hätte. Oder man sagt, das Kleinkram ist kein Problem, aber Bazooka, Flammenwerfer und Gewehr gleichzeitig ist halt nicht, weil geht nicht - Beschränkt man das Inventar halt auf zwei Waffen und gut ist. Ein bisschen weniger Umschichten hätte es jedenfalls auch getan.
Ansonsten, ja, gut, den Speicherkritikpunkt von der Gamepro stimme ich auch nicht zu. Das hat schon was ausgemacht, dass man nicht dauernd speichern konnte. Schließlich ist das hier Survival-Horror, da soll man also auch ruhig wirklich Angst um das virtuelle Überleben haben, weil man sonst die letzten 20 Minuten nochmal wiederholen muss, statt jede Minute zu speichern, damit einem durch das Ableben quasi nix passiert.
Und tja, die Steuerung. Die war auch damals schon ein Thema für sich. Im Jahre 2015 sollte man sich diese in der Form aber eigentlich nicht mehr antun müssen.
It is exceedingly rare to find a horror game with unlimited resources of any kind. When a player has an unlimited resource they feel powerful.
Ja, klar, wenn er quasi unendlich Munition und Heilmittel hat, gibt er irgendwann keinen Paarungsakt mehr. Ist ja jetzt aber nicht so als findest du hier neue Magazine an jeder Ecke um einen auf Rambo zu machen - einem die Anzahl an gleichzeitig tragbaren Waffen einzuschränken tut es auch, statt dem Spieler zu sagen, dass er den Schlüssel jetzt nicht mitnehmen kann, obwohl er 6 verdammte Taschen allein an seiner scheiß Hose hat oder ihn notfalls sogar im Mund transportieren könnte. Das ist nen Schlüssel, der nimmt keinen Platz weg, genau so wenig das Feuerzeug, die zwei Sachen kann ich auch zusammen in der gleichen Tasche wie den Flachmann tragen.
Kurzum: Größtenteils geht die Kritik daran in Ordnung. Es gibt nunmal Dinge die heutzutage einfach nicht so super sind, egal wie toll sie damals waren. Nicht alles alter gut, manches verfault halt auch irgendwann. Wenn man schon ein Remake macht, warum dann nicht ein richtiges Remake und mehr tun als nur die Grafik zu polieren? Weg mit den vorgerenderten Hintergründen und der festen Kamera. Warum das Herrenhaus nicht mal richtig in 3D erkunden, sei es First Person oder Over the Shoulder wie bei dem RE5 DLC 'Lost in Nightmares' ? Die neue Perspektive wäre sicher auch für die Veteranen interessant.