Temeter hat geschrieben:kindra_riegel hat geschrieben:Der Test spricht doch auch an, dass das mächtige Alien ein zweischneidiges Schwert sei, da es zu Frustmomenten führen kann ... davon ließe sich meines Erachtens zumindest ableiten, dass es möglicherweise nicht immer ganz fair zugeht. Aber die Ausgangsituation ist von vornerein eigentlich nicht fair ... fast Wehrlose vs. Killer-Alien

Es ist nicht wirklich unfair. Generell folgt das Alien keinen vorgegebenen Wegen, es ist schnell, und seine Routen sind bei der Jagd unregelmäßig. Das Spiel erklärt es einem nicht, aber den dreh kriegt man eigentlich schnell raus: Es geht um Risikominimierung. Eigentlich ein klassisches Stealth Element, weil gerade die Ungewissheit das Schleichen spannend macht.
Effektiv muss man also einfach Situationen vermeiden, in denen das Alien dich bei einer schnellen Reaktion erkennen kann. Man behält Fluchtmöglichkeiten im Kopf, sucht sich ein Verstecke bei Annäherung, und macht nicht zu viel krach. Für das Näherkommen des Aliens gibt es genug Hinweise, der Motion Detector ist sehr zuverlässig, und Entfernung/Bewegungsart/Ort/Richtung des Aliens kann man sogar allein durch die Soundkulisse entschlüsseln.
Sehr gut beschrieben. Vor allem gibt es so einige Zugeständnisse an die Spielbarkeit. 1. Auf Karten, die ich durchaus in der Größe mit denen von System Shock 2 vergleichen würde, gibt es immer mehrere Save-Points -- und die liegen selten weit auseinander. 2. So geräuschvoll und Aufmerksamkeit erregend war das Alien im ersten Film sicherlich nicht -- es holtert und poltert gewaltig, wenn es sich durch Schächte bewegt, man hört es fast wie einen Elefanten stampfen, wenn es aus den Schächten raus ist und patrouilliert -- und anders als beim armen Brett kündigen Schleimtropfen den "Death from above" an, bevor es dazu kommen muss. 3. Meistens reicht fast alles, hinter dem man sich verstecken kann, aus, auch hüfthohe Tische, Betten, unter die man kriecht (härtester Schwierigkeitsgrad).
Allerdings, wenn man erblickt wird, zumindest vom Alien, ist das das Aus. Muss ja. Bei den Androiden und anderen Gegnern ist das was anderes. Für das Spiel müsste es eigentlich eine Demo geben, aber wo anfangen? In der Kampagne kann die Wahrnehmung stark variieren, der Survior-Modus scheint noch mal ganz was anderes. Unter anderem deshalb, weil es Areale gibt, in denen das Alien kaum vorkommt, und wiederum andere, ein paar gleich zu Beginn, in denen es sehr aggressiv ist. Obwohl es selbst da vorkommen kann, dass es sich etwas anders verhält. Einmal verkriecht es sich eher in den Schächten und lauert, ein andermal patrouilliert es aggressiv die Gänge und schnüffelt nach seinen nächten Opfern. Ich hoffe, die Surivor-Maps kriegen hier Abwechslung hin; die einzige beigelegte Map hat eher ein permanent anwesendes Alien, die DLCs habe ich noch nicht probiert.
Trotzdem mit Sicherheit das originalgetreueste Alien in einem Spiel; die meisten basieren ja eh auf dem Sequel. Selbst wenn man bedenkt, dass Aliens die Hauptvorlage für 99% der Versoftungen war, waren das im Vergleich zum Film fast immer reine Superhelden-Rambo-Solo-Fantasien, Shooter halt. Davon, dass im Film ein Trupp hochgezüchteter Marines den Arsch aufgerissen bekommt, ist auch in den guten Spielen keine Spur zu sehen. Alien Isolation polarisiert, und ich kann verstehen, warum. Aber zuallermindest Fans gerade des Originalfilms schulden Creative Assembly mal einen Blick, denn das hier ist definitiv keine schnell zusammengeschluderte Lizenzversoftung; und etwas Vergleichbares hat mit der Lizenz bisher kein Entwickler probiert.