Es ist wirklich haaresträubend, wie einige hier über TLoU urteilen. Haben das Spiel teilweise nicht mal gespielt, und wissen offensichtlich nicht, was sie da eigentlich schreiben.
The Last of Us ist genau so, wie Gaming-Seiten weltweit es in ihren Reviews beschreiben, und alle Nörgler werden sich noch umgucken, wenn demnächst die DICE Awards verliehen werden, bei denen nur Entwickler abstimmen, und da wird auch ein TLoU siegen, weil es nunmal so ein Außnahme-Titel ist. Ich verstehe nicht, wie man das nicht erkennen kann, jeder Fachmann erkennt das, TLoU ist mit deutlichem Abstand das am meisten gewälteste Spiel des Jahres vor GTA5, aber hier haben zu viele Leute anscheinend nicht das Know-How, um die Klasse, um den Wert von TLoU zu erkennen. Anders kann ich mir dieses Schlechtgerede nicht erklären, das geht teilweise völlig an der Realität vorbei, gerade auch im Leserwahl-Thread nebenan...
Das Gameplay ist übrigens fantstisch designt, ich wette, dass die Entwickler TLoU auszeichnen werden bei der Rubrik Best achievement in gameplay engineering. Der einzige große Kritikpunkt, den man TLoU unterstellen kann, ist eigentlich nur dass mit der Begleiter-KI, dass Ellie nicht von den Feinden erkannt werden kann, aber Naughty Dog haben sich lieber so entschieden, bevor Frustsituationen entstehen, und es ist nunmal wie es ist, man kann doch wohl derartige Sachen akzeptieren und dann weiter im Spiel eintauchen, was ist bloß los mit den Gamern heutzutage? Regen sich über jedes Bisschen auf und jammern, jammern, jammern.
Abseits von diesem Negativ-Punkt mit der Begleiter-KI, muss man den Rest einfach loben. Ich habe selten eine so gute Gegner-KI erlebt, die menschlichen Gegner verhalten sich clever, sie agieren sehr natürlich, dadurch können spannungsgeladene cineastische Momente aus dem Gameplay heraus entstehen, wie ich es noch nie in einem Spiel erlebt habe, das alleine ist ein Triumpf des Spiels.
Ein weiterer Triumpf ist natürlich das Writing und die Charaktere. Die Nörgler sollten mal ein Spiel nennen, welches da auf gleichem Niveau ist ^^. Als Atwort kann nur Grütze bei rauskommen, denn es gibt derzeitig nichts besseres.
Was weiterhin so gut ist, ist das Sound-Design. Sound wurde noch nie so genutzt wie in The Last of Us, er ist Bestandteil des Gameplays. Die Nörgler aber zocken wahrscheinlich eh mit den TV-Speakern ^^.
Bestes Erlebnis erzielt man mit 7.1 Kopfhörern, aber weiß ich, eine Teufelanlage oder so reicht sicher auch. Dann schön laut stellen und die Atmosphäre steigt ins Unermessliche. Sound ist hier wirklich wichtig in Kampf- und Schleichsituationen.
Entscheident ist auch allgemein die Game-Direction, wie fokussiert Naughty Dog hier waren. Wirklich alles ist glaubhaft gehalten, deshalb wurde auch das Pacing verlangsamt, was übrigens entgegen des Mainstream-Geschmacks ist. ND wurden stark von No Country for Old Men beeinflusst, und man merkt es in jedem Detail. Dieser Realismus, diese Atmosphäre, diese Stille, die brutale Gewalt, die Spannung, diese Subtilität! Und letztendlich das wichtigste Merkmal: Die Glaubhaftigkeit. Alles kommt zusammen zu einem einzigartigen Erlebnis.
Es ist ein weiterer Triumpf, dass TLoU aus dem Zombi-Einheitsbrei ausbrechen konnte, indem sie uns ein sehr erfrischendes Szenario boten und eben nicht ein Spiel gemacht haben, indem es um Zombis geht, sondern um Joel und Ellie. Die Spielewelt ist auch sehr glaubhaft, das Art-Design gehört mit zum besten des Jahres.
Das beste von allen aber, ist, wie wertvoll The Last of Us als interaktives Kunstwerk ist. Im Prinzip ist TLoU Anti-Mainstream, eben genauso wie No Country for Old Men oder Children of Men. TLoU bietet hier tiefe Charaktere und behandelt innere Konflikte, es ist soviel mehr als Mainstream-Popkorn-Kino, es ist soviel bedeutender als Transformers oder eben auch GTA5! Und dann, nach dem man Stundenlang Joel und Ellie begleitet hat und mitgefiebert hat, dann plötzlich so ein wahnsinns Ende wie ich es nur von Filmkunstwerken kenne. Die Stry ist übrigens nicht geklaut, Neil Druckman wurde halt von bestimmten Filmen beeinflusst, und heraus kam eine eigenständige Story, die für sich, und gerade fürs Medium, stark ist. Man könnte natürlich auch alle Sci-Filme und Spiele wie Portal schlechtreden, weil sie die Ideen von 2001 - A Space Odyssee geklaut haben. ^^
The Last of Us darf zumindest wegen all diesen Dingen als Meilenstein bezeichnet werden. Es ist der Anstoß für viele weitere Story-Games, die für sich betrachtet, als interaktive Kunstwerke, das Medium erwachsen machen werden. "Spielzeug", bei dem man eben spielerisch gefordert wird und welches Spaß zum Ziel hat, wird es weiterhin geben, aber ich gehe lieber mit den künstlerisch anspruchsvollen Titeln, bei dem das Erlebnis im Vordergrund steht, ganz egal wie minimalistisch das Gameplay ist, hauptsache es passt, und hauptsache das Erlebnis ist wertvoll.
Erst in einigen Jahren wird man den Einfluss von The Last of Us merken, aber nicht wundern, wenn es bis dahin immernoch nicht geschlagen wurde in so manchen Kategorien.
