Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

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Levi 
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Levi  »

Scipione hat geschrieben: Und die 2, 3 Situationen, in der sie mal direkt vor der Nase eines Gegners läuft ist nichtmal ne Mücke mit ausreichendem Elefanten-Transformations-Potenzial ^^
2,3 Situationen pro Abschnitt... und ... der erwähnte Elefant ist Bill in der nähe von Clickern ;) ... also wirklich ... ich akzeptiere das alles, wegen der Spielbarkeit.
Aber es so herunter zu spielen ist lächerlich. Es ist ganz offensichtlich, dass es von vorne bis hinten nicht der Atmosphäre fördernd ist, und sehr wohl maximal als Notlösung akzeptabel ist.

(Highlight bei mir bleibt sowieso Elli die sich auf ner Treppe mit nen Banditen trifft, und sich dann nicht entscheiden können, wer links und wer rechts lang läuft :lol:

Das hat alles nichts mit Haten zu tun. Andere sollten eher die Rosa Brille Absetzen und mal an Story und Aufmachung vorbei schielen. Dort ist alles nicht wirklich so toll, wie es gepredigt wird.
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bnaked
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von bnaked »

Als wenn nur das Gameplay entscheident wäre. ^^

Das Gameplay muss nur passend sein. Alle Bestandteile eines Spiels müssen harmonieren, dann ist es ein gutes Spiel.

Einige hier meinen ja echt, dass das Gameplay IMMER super spaßig und fordernd sein muss, und so gehen sie an jedes Spiel heran, zocken Journey oder Gone Home und kritisieren dann, dass es nicht so spaßig ist wie Super Mario. :)

Und als wenn es automatisch schlecht wäre, wenn es weniger Gameplay gibt und mehr Story, so ein Blödsinn.
Einige müssen sich endlich mal aus dem Kopf schlagen, dass es in dem Medium nur um Spiel und Spaß geht. TLoU ist ein interaktives Erlebnis, es ist kein "Spielkram" wie Fifa oder Super Mario, es ist erwachsene Unterhaltung, bei dem das Erlebnis zählt und nicht das Gameplay. Und wenn das einige nicht in ihren Schädel kriegen, dann ist das halt ihr persönliches Problem, es ist nicht das Problem der Spiele.
Soll das Gameplay doch primitiv sein, wenn es dadurch besseres Story-Teling ermöglicht! Es kommt doch immer darauf an, was für ein Spiel es ist und was es erreichen will. Naughty Dog wollten uns ernsthaft die Geschichte von Joel und Ellie erzählen, und was erwartet ihr denn da? Soll Joel da wie Lara Croft 5 Meter durch die Gegend springen, soll man goldene Ringe einsammeln, die in der Luft hängen? Erwartet ihr fordernde Mega-Bossfights? The Last of Us ist ein überragendes Beispiel für grandiose Game-Direction. Alles harmoniert miteinander, alles macht Sinn, das Gameplay fügt sich da nunml auch perfekt ein.

Gerade hier im 4players-Forum gibt es viele Leute, die eine beschränkte Sichtweise haben, die viele Story-Spiele nicht genießen können, weil sie nicht "gefordert" werden oder was weiß ich, die einfach unfähig sind, sich auf bestimmte Spiele einzulassen, sich auf das Erlebnis einzulassen. Nunja, es ist wie es ist...
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3nfant 7errible
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von 3nfant 7errible »

 Levi hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben: Und die 2, 3 Situationen, in der sie mal direkt vor der Nase eines Gegners läuft ist nichtmal ne Mücke mit ausreichendem Elefanten-Transformations-Potenzial ^^
2,3 Situationen pro Abschnitt... und ... der erwähnte Elefant ist Bill in der nähe von Clickern ;) ... also wirklich ... ich akzeptiere das alles, wegen der Spielbarkeit.
Aber es so herunter zu spielen ist lächerlich. Es ist ganz offensichtlich, dass es von vorne bis hinten nicht der Atmosphäre fördernd ist, und sehr wohl maximal als Notlösung akzeptabel ist.

(Highlight bei mir bleibt sowieso Elli die sich auf ner Treppe mit nen Banditen trifft, und sich dann nicht entscheiden können, wer links und wer rechts lang läuft :lol:

Das hat alles nichts mit Haten zu tun. Andere sollten eher die Rosa Brille Absetzen und mal an Story und Aufmachung vorbei schielen. Dort ist alles nicht wirklich so toll, wie es gepredigt wird.
Es gibt ja nichtmal soviele Situationen, in denen es überhaupt passieren könnte. Die Clicker sind sowieso blind, und bei menschl. Gegnern ist das Setup in der Regel so, dass du nicht plötzlich mittendrin stehst.

und ob wirklich alles so rosig ist oder nicht.... naja, ich frag mich ja nur wann der erste kommt und sagt das Spiel sei total immörschen bräiking, weil man die Charaktere niemals Pipi und AA machen sieht, inklusive Popo Abwisch Mini-Game - 2/10 wouldn't bang :Häschen:
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Levi 
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Levi  »

bnaked hat geschrieben:Als wenn nur das Gameplay entscheident wäre. ^^

Das Gameplay muss nur passend sein. Alle Bestandteile eines Spiels müssen harmonieren, dann ist es ein gutes Spiel.

Einige hier meinen ja echt, dass das Gameplay IMMER super spaßig und fordernd sein muss, und so gehen sie an jedes Spiel heran, zocken Journey oder Gone Home und kritisieren dann, dass es nicht so spaßig ist wie Super Mario. :)
Wenn ich ein Spiel spiele muss das Gameplay auch zu dem Gebotenen passen.
Ironischerweise mag ich sowohl Journey als auch Heavy-Rain. Denn das was sie einen als Gameplay verkaufen, funktioniert in sich (bei Heavy Rain zumindest meistens) auch entsprechend gut und behindert nicht die restliche Erfahrung.
Das Gameplay eines Spiels ist und bleibt das essentielle. (sagt schon der Name ;)). Es muss dabei jedoch nicht besonders komplex sein, oder besonders fordernd. Aber das wichtige ist: Es muss funktionieren und mit den Rest irgendwie sinvoll verflochten sein. Und da wirds halt eng in TLOU. Zu getrennt wird einen Story und Spiel dargeboten. zu viele Macken besitzt das überangagierte Gameplay, welches einen zwar viele Entscheidungsmöglihckeiten gibt, wovon jedoch scheinbar nicht alle wirklich durchdesignt sind. Für mich als "Stealthkiller" bietet sich ein Bild des Krauens an, wenn ich das Gameplay auseinandernehmen wollte.

Heavy Rain und Journey hingegen waren um ein vielfaches einfacher gestrickt ... na und? ... sie haben anstandslos funktioniert, und benutzten Das Gameplay um entweder direkt die Geschichte zu tragen, oder aber überhaupt die gesammte Erfahrung. Dort war einfach (abgesehen von der Story :lol: ) alles in sich schlüssig, und wirkte wie aus einen Guß.


Lange Rede kurzer Sinn: Ja, bei einen Spiel ist, wie der Name es schon vermuten lässt, das Gameplay entscheidend!
Story, Atmosphäre, Grafik, Sound, Inszenierung alles schön und gut, und sollte auch im Idealfall nicht vernachlässigt werden. Aber wenn das Gameplay jedoch Macken hat, hat das gefälligst in der Betrachtung eines Spiels entscheidend ein zu fließen.


@Scipione
Also bei Menschen ist das Setup so, dass ich mich geschickt anschleiche und Elly dann permanent auf der falschen Seite des Träsens wartet, nicht hinterher kommt, wenn ich um ein Regal schleiche, wenn ich an einer Tür schnell vorbeihusche, sie natürlich dann vorbei huscht, wenn jemand guckt. ... usw ... Sie wird eigentlich permanent von den Gegnern gesehen (so auch wie ich eigentlich.... guckt der halbe Kopf doch immer mindestens über ne Kante :lol: )
Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass wenn man es mehr auf Gun&Run spielt, dass vielleicht stimmen mag. Aber offensichtlich spiele ich es wohl falsch :ugly:
TMC
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von TMC »

bnaked hat geschrieben: es ist erwachsene Unterhaltung, bei dem das Erlebnis zählt und nicht das Gameplay. Und wenn das einige nicht in ihren Schädel kriegen, dann ist das halt ihr persönliches Problem, es ist nicht das Problem der Spiele.
The Last of Us ist ein überragendes Beispiel für grandiose Game-Direction. Alles harmoniert miteinander, alles macht Sinn, das Gameplay fügt sich da nunml auch perfekt ein.
Da gebe ich Dir sogar recht, das bei dem Spiel alles harmoniert: zur platten, zombieklischeegetränkten 0815-Story gibts das passende öde Gameplay und einen Soundtrack der höhepunktlos im Hintergrund plätschert. Und was nutzen eine Handvoll gut gescripteter Cutscenes wenn die zugrundeliegende Story schwächelt ?
Wie man dieses "Erlebnis" so über den grünen Klee loben kann ist mir schleierhaft. Schau Dir mal "The Road", "Carriers", "Hell" und "Children of Men" an, dann siehst (und verstehst) Du selber was ND hier zusammengerührt haben und siehst Dein ach so tolles "Erlebnis" mit anderen Augen. Gabs nämlich alles schon mal, nur zigmal besser.
bnaked hat geschrieben: Gerade hier im 4players-Forum gibt es viele Leute, die eine beschränkte Sichtweise haben, die viele Story-Spiele nicht genießen können, weil sie nicht "gefordert" werden oder was weiß ich, die einfach unfähig sind, sich auf bestimmte Spiele einzulassen, sich auf das Erlebnis einzulassen. Nunja, es ist wie es ist...
Hier lehnst Du Dich verdammt weit aus dem Fenster, das hat mit "beschränkter Sichtweise" und ähnlichem Dummfug absolut nichts zu tun. Vielleicht kannst Du einfach noch nicht aufgrund Deines Alters auf das Quantum an Medienkonsum zurückgreifen was andere hier hinter sich haben, und dementsprechend kritischer sind. Ich hab in meiner Jugend auch Filme und Bücher toll gefunden die ich heute nach über 20 Jahren nicht mal mehr mit der Kohlenzange anfassen würde. Und eine schlecht wiedergekäute Geschichte aus Versatzstücken anderer Geschichten bleibt schlecht, das reißen ein paar nett designte Cutscenes nicht raus.
Letztendlich geht es, und da gebe ich Dir recht, nicht darum wieviel "Spaß" ein Spiel macht sondern wie gut es unterhalten kann. Bei TloU dürfte wohl kaum einer mit nem breiten Grinsen im Gesicht dagesessen sein. Und wie gut man unterhalten wird ist IMMER subjektiv, geschmacksabängig. Du fandest TloU toll, ich himmelstinkend öde. "Beschränkt" ist daran bestenfalls die Intoleranz gegenüber der anderen Meinung.
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ArmaGeddon
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von ArmaGeddon »

Allein die Tatsache, dass TLOU hier so ambivalent aufgenommen wird, ist für mich Beweis genug, dass es definitv die richtige Wahl war. Wenn ein Werk nicht kritisiert wird, hat der Autor etwas falsch gemacht. Dessen ungeachtet fällt mir auf, dass das Spiel und seine Charaktere hier mehrfach als "08/15", "stereotyp" oder "klischeehaft" bezeichnet wurden. Zum Beispiel:
TMC hat geschrieben:Wie man dieses "Erlebnis" so über den grünen Klee loben kann ist mir schleierhaft. Schau Dir mal "The Road", "Carriers", "Hell" und "Children of Men" an, dann siehst (und verstehst) Du selber was ND hier zusammengerührt haben und siehst Dein ach so tolles "Erlebnis" mit anderen Augen. Gabs nämlich alles schon mal, nur zigmal besser.
Dazu sei angemerkt:
Ich kann dem gesamten Genre der modernen Fantasy unterstellen, Tolkien bis aufs letzte Hemd ausgezogen zu haben. Genauso kann ich den Kriminalroman der Grabräuberei an Doyles Werken bezichtigen. Auf diese Weise kann ich pauschal tausende von Büchern, Filmen und Spielen als Imitate verteufeln. Oder ich kann akzeptieren, dass es nach hundert Jahren Film und mehreren Jahrhunderten Literatur kaum noch bahnbrechende neue Ideen und Konzepte gibt. Alles, was uns an Entertainment geboten wird, ist in gewissem Maße ein "Remix" bekannter Inhalte. Dieser Umstand ist meiner Ansicht nach eine ausgesprochen schwache Basis für Kritik.

TL;DR: Man könnte jedes beliebige andere plotbasierte Spiel aus dem gleichen Grund schlecht reden.
TMC
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von TMC »

ArmaGeddon hat geschrieben:...
TL;DR: Man könnte jedes beliebige andere plotbasierte Spiel aus dem gleichen Grund schlecht reden.
Im Grunde stimme ich Dir da zu, nur gibt es ein Sprichwort:
"Besser gut geklaut als schlecht erfunden."
Und was macht man wenn dann wie im Falle von TloU schlecht geklaut wurde ? :wink:
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ArmaGeddon
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von ArmaGeddon »

TMC hat geschrieben:Und was macht man wenn dann wie im Falle von TloU schlecht geklaut wurde ? :wink:
Das eben widerstrebt meiner persönlichen Empfindung in Bezug auf das Spiel. Ich werde mich allerdings hüten, daraus eine Argumentation zu machen. Gegen die subjektive Meinung eines Unbekannten in einem Internetforum zu streiten, ist meiner Erfahrung nach kein fruchtbares Unternehmen. Deshalb: "agree to disagree".
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Temeter 
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Temeter  »

ArmaGeddon hat geschrieben:Dazu sei angemerkt:
Ich kann dem gesamten Genre der modernen Fantasy unterstellen, Tolkien bis aufs letzte Hemd ausgezogen zu haben. Genauso kann ich den Kriminalroman der Grabräuberei an Doyles Werken bezichtigen. Auf diese Weise kann ich pauschal tausende von Büchern, Filmen und Spielen als Imitate verteufeln. Oder ich kann akzeptieren, dass es nach hundert Jahren Film und mehreren Jahrhunderten Literatur kaum noch bahnbrechende neue Ideen und Konzepte gibt. Alles, was uns an Entertainment geboten wird, ist in gewissem Maße ein "Remix" bekannter Inhalte. Dieser Umstand ist meiner Ansicht nach eine ausgesprochen schwache Basis für Kritik.

TL;DR: Man könnte jedes beliebige andere plotbasierte Spiel aus dem gleichen Grund schlecht reden.
Es besteht schon ein Unterschied darin, ob man aus bekannten und funktionierenden Mitteln ein neues Werk zusmmenschustert, oder ob man erstmal die PR-Agentur zusammenfassen lässt, was gerade angesagt ist, und dann ein Spiel um diese Elemente baut.
Genau danach sieht TLOU nämlich aus: Szenario, Storytelling, Charachtere (insbesondere der Held), und Gameplay sind perfekt auf den aktuellen Mainstream zugeschnitten. Selbst die Form der Charachterentwicklung, die mit den Hauptrollen angestrebt wird, sollte für die meisten Leute auf den ersten Blick ersichtlich sein.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Temeter  hat geschrieben:Es besteht schon ein Unterschied darin, ob man aus bekannten und funktionierenden Mitteln ein neues Werk zusmmenschustert, oder ob man erstmal die PR-Agentur zusammenfassen lässt, was gerade angesagt ist, und dann ein Spiel um diese Elemente baut.
Genau danach sieht TLOU nämlich aus: Szenario, Storytelling, Charachtere (insbesondere der Held), und Gameplay sind perfekt auf den aktuellen Mainstream zugeschnitten. Selbst die Form der Charachterentwicklung, die mit den Hauptrollen angestrebt wird, sollte für die meisten Leute auf den ersten Blick ersichtlich sein.
Wäre das denn schlimm oder schmälert es das Erlebnis, wenn ein AAA-Spiel (!) sich am gerade angesagten Mainstream orientiert, und am Ende ein unterhaltsames Spiel dabei rumkommt? Sicher nutzt man ein Stück weit den Windschatten aktueller Trends und will die breite Masse der Spieler ansprechen, aber nach meinem Empfinden ist man von einem am Fokusgruppen-Reißbrett entworfenen Retortenspiel dann doch ein gutes Stück entfernt (vgl. z.B. Resident Evil 5 u. 6). Als nicht-themenbezogene Analogie fallen mir da z.B. Roland Emmerich (resp. M. Bay) und der neuere Christopher Nolan ein: Beides voll auf Mainstream getrimmt, beides gestylt und bemüht cool, beides bedient sich inhaltlicher Versatzstücke und erfindet das Rad nicht neu...aber eben doch eine andere Herangehensweise und eine ganz andere Qualität. Insofern sehe ich nicht ganz, was an TLoU's offensichtlicher Trendiness nun eigentlich der Punkt sein soll (außer das man da halt persönlich nicht so viel damit anfangen kann, das Thema einfach "über" hat etc.).
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Temeter 
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Temeter  »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Wäre das denn schlimm oder schmälert es das Erlebnis, wenn ein AAA-Spiel (!) sich am gerade angesagten Mainstream orientiert, und am Ende ein unterhaltsames Spiel dabei rumkommt? Sicher nutzt man ein Stück weit den Windschatten aktueller Trends und will die breite Masse der Spieler ansprechen, aber nach meinem Empfinden ist man von einem am Fokusgruppen-Reißbrett entworfenen Retortenspiel dann doch ein gutes Stück entfernt (vgl. z.B. Resident Evil 5 u. 6). Als nicht-themenbezogene Analogie fallen mir da z.B. Roland Emmerich (resp. M. Bay) und der neuere Christopher Nolan ein: Beides voll auf Mainstream getrimmt, beides gestylt und bemüht cool, beides bedient sich inhaltlicher Versatzstücke und erfindet das Rad nicht neu...aber eben doch eine andere Herangehensweise und eine ganz andere Qualität. Insofern sehe ich nicht ganz, was an TLoU's offensichtlicher Trendiness nun eigentlich der Punkt sein soll (außer das man da halt persönlich nicht so viel damit anfangen kann, das Thema einfach "über" hat etc.).
Es geht hier gar nicht mal darum, dass ein unterhaltsames Spiel rauskommt, oder um das Level der Qualität. Ich mag den neuen Batman ebenfalls sehr, aber dadurch wird der nicht zu Revolution. Worauf sich mein Post bezog, war nämlich der ständig wiederkehrende Gedanke, TLOU seine tatsächlich innovativ, ein harmonischer Genremix, oder die Zukunft des Videospiels.

Im Post von ArmaGeddon sehe ich dieses Unverständnis darüber, was TLOU eben ist. Dessen Erschaffung einfach mit der üblichen Übernahme von Genrekonventionen zu vergleichen ist viel zu kurz gegriffen. TLOU mag gut, oder auch erstklassig für das sein, was es ist, aber die Aufgabe der kreativen Freiheit im grundlegenden Erschaffungsprozess eines Werks wiegt schon ein wenig.

Selbst ein Spiel wie Bioshock Infinte war hinsichtlich seiner Thematik ein gutes Stück weniger konventionell aus TLOU. Und The Walking Dead hat ebenfalls gezeigt, wie man aus einem 08/15-Setting ein ungewöhnliches Spiel machen kann, ohne seine Qualität einzubüßen.
Zuletzt geändert von Temeter  am 02.01.2014 05:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Skippofiler22
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Skippofiler22 »

Also, das Spiel mit der Ellie und dem Joel ist schon recht "mainstreamig", muss ich zugeben. Manchmal hat man diese Art von Story, was TLoU erzählt, so langsam satt und hätte lieber "Gone Home" als Sieger gesehen, so wie ich. Ja, so was das letztes Jahr bei "The Journey", einem "B-Game", was sich, obwohl man es so für die PS3 kaufen konnte, sich nicht richtig durchgesetzt hat. Und das gegen Games aus der längst "drögen" Battlefield- bzw. "Call-of-Duty-Reihe".
Klar hätte man die Charaktere tauschen können. Aber am Ende kennt man den Zombiejäger mit geistiger Behinderung fast genauso gut wie den gebrochenen, depressiven, ehemaligen Familienvater, obwohl Ersterer zum Glück in Spielen viel seltener vorkommt. Erst recht als Hauptfigur.
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Scorplian
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Scorplian »

Wenn ich so überlege, bin ich der Meinung, das dieses Spiel hier den Titel genauso verdient hätte :mrgreen: Bild

Es hat auch kein starkes Gameplay und stütz sich größteils auf Story und Atmo. Es ist in diesen Bereichen lediglich ein anderes Genre (Comedy) und in diesem Genre ist es echt genial :)
Nur ist das Story/Settings-Genre von TLOU weit mehr auf den Mainstream zugeschnitten, yeah Zombies mal was ganz neues :lol:

Aber allein dafür, dass ich in Deadpool Wolverine backpfeifen geben kann, hat es für mich den Titel weit mehr verdient :anbet:
Ich glaub innerlich wollte ich dass schon immer als Vergeltung für die grauenhafte Filmversion von Wolverine UND vor allem die von Deadpool tun :boxen:
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Temeter  hat geschrieben:Worauf sich mein Post bezog, war nämlich der ständig wiederkehrende Gedanke, TLOU seine tatsächlich innovativ, ein harmonischer Genremix, oder die Zukunft des Videospiels.
Naja, vielleicht ist die eigentlich zukunftsweisende und "innovative" Leistung sowohl von TLoU als auch von Infinite ja, dass sie uns sozusagen die "Nolan-Games" wieder etwas stärker zurückbringen. Zumindest wird angebahnt, dass zukünftig Mainstream und Anspruch wieder etwas mehr zueinander finden könnten, ohne dass man gleich bei Low-Budget-Arty-Farty einerseits und hohlen Effektblendern andererseits landen muss. Also die Kombination von hohen Produktionswerten, durchaus "biederen" Einzelaspekten, aber in deren Verbindung dann eben doch mit besonderen Akzenten, die dem Spiel eine markante individuelle Note und "Seele" geben. Ich bin mir z.B. nicht sicher, ob ein eigentlich straightes Triple-A-Ballerspiel wie TLoU mit dieser Akzentuierung der leisen, zwischenmenschlichen Töne und des Charakterdramas (was immer man davon qualitativ halten mag) noch vor 8 Jahren mit diesem durchschlagenden Erfolg möglich gewesen wäre - oder ob man als Publisher zumindest das dafür nötige Vertrauen gehabt hätte.

Es gab ja eine Zeit, da war diese Verbindung von Mainstream und Anspruch etwas durchaus "Normales" (wenn man so will), bevor sich das dann gegen Mitte des letzten Jahrzehnts in der Ausrichtung extrem separiert und ausdifferenziert hat. Und ich glaube, dass der überragende Erfolg sowohl von TLoU als auch von Infinite und die hohe Wertschätzung in den Redaktions- und Leserwahlen auch dadurch nochmal besser erklärbar werden: Man hat endlich eine konkrete Projektionsfläche für die Hoffnung, dass zukünftig diese Trennung von Triple-A und "Anspruch" weiter aufweichen wird und sich jene "Nolan-Games" wieder stärker am Markt etablieren werden. Damit verbunden sicher auch die weitergehende Hoffnung, dass man sich nicht nur auf der Erzählebene, sondern bald auch in der Spielmachanik wieder mehr (zu)traut, was aktuell zumindest bei den hier diskutierten Vertretern ja noch auf der Strecke blieb. Man darf da aber wohl auch nicht zu viel auf einmal erwarten, denke ich.

Ich glaube also schon, dass da eine gewisse Sehnsucht besteht, und die Aufspaltung von Krachbummschepper-Awesomeness und abseitiger Hornbrillenträger-Nische auf Dauer für viele nicht befriedigend war und ist. TLoU mag nicht in allen Facetten überzeugen, schwimmt im sicheren Fahrwasser aktueller Trends und erfindet sicher nichts neu, wird aber als zuversichtlich stimmendes Zukunftssignal wahrgenommen. So zumindest meine fixe Theorie für das heftige Abgefeiere des Titels, wie ich sie mir gerade so zusammenspinne. Nur mal so ins Blaue vermutet, keinen Schimmer ob dem wirklich so ist. :Blauesauge: Und dass das Spiel vielen einfach "nur" Freude macht, will ich damit sowieso auch gar nicht in Abrede stellen.
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TheLaughingMan
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Re: Spiele des Jahres 2013 - Leserwahl: Spiel des Jahres

Beitrag von TheLaughingMan »

Das "Schlecht geklaut" ist auch mein Hauptproblem mit dem Spiel. Weder ist hat die Welt diese bedrückende Ausstrahlung der Hoffnungslosigkeit wie in "The Road", noch hat sie zwei interessante Hauptcharaktere wie Theo und Kee in "Children of Men". Was mich aber vor allem überrascht ist das Naughty Dog es an keiner Stelle geschafft hat einen richtigen Überraschungsmoment herbei zu führen. Z.B in der neuen Walking Dead Staffel:
Spoiler
Show
Wenn Clementine den Hund findet, ihn streichelt, beruhigend auf ihn einredet, und man als Spieler schon damit rechnet die nächste Zeit einen tierischen Begleiter zu haben weil das in solchen Situationen so üblich ist. Und plötzlich, beim Fressen, geht es ans eingemachte. Das Tier mit dem man eben noch friedlich Seite an Seite gelaufen ist verbeißt sich in Clementine und sie muss um ihr überleben kämpfen.
Das war überraschend, unerwartet, einfach großartig gemacht, und solch einen Moment sucht man in TLoU einfach vergebens. Und in der Episode in der man Elli spielt:
Spoiler
Show
Der Typ/Chef der Kannibalen Gemeine hat doch "Gouverneur" auf die Stirn tätowiert. Man hat sich nicht mal im Ansatz Mühe gegeben zu verschleiern das es mit dem Ärger gibt.