Samplername: PARADIES
CD 1 (Main Haus)
1 Bereit (Shazam hat versagt)
Ich habe zwar den tatsächlichen Liedtitel und den dazu passenden Künstler nicht gefunden, aber das tut klanglich ja nichts zur Sache. Der Klang ist recht warm und freundlich, also ein kleiner Eisbrecher. Von der Songstruktur usw nicht weiter spannend, aber ich mag gerne schöne Akustikgitarren, die hier und da von elektrischen Gitarren garniert werden. Schöner, unspektakulärer Anfang. Ich bin bereit!
2 Ich warte auf Sie (Hypnotize – System of a Down)
Da hab ich mir gedacht „hä? Ist das nicht SoaD?“ Shazam hat mir später Recht gegeben. Allgemein bin ich kein New Metal Fan, aber ab und zu geht das an mich. Der Song, „Hypnotize“ ist eingängig und klingt für mich irgendwie sehr interessant. Der Text passt dann auch ungefähr zum Arbeitstitel: Das lyrische Ich wartet auf sein Mädel in der Karre. Das Lied hat mich dazu gebracht, heute mal den SoaD Katalog auf Spotify zu hören… Aufgabe des Samplers (auf Künstler aufmerksam machen) erfüllt.
3 Bevor ich aufbreche (Me and Mrs. Jones – Billy Paul)
Tatsächlich habe ich alleine von der Musik irgendwie n Kaffeehaus im Kopf, indem man noch sein Käffchen schlürft, bevor man sich aus der warmen Stube macht. Tolles Lied. Sehr gefühlvoll. Schmusemusik vom Feinsten!
4 Reise alleine (Westside – Kollegah)
Musik, die aus Gran Turismo 5 kommen könnte (im Intro zumindest). Hip Hop der Sorte, die ich nicht so mag. Jemand, der die Musik im Auto laufen hat, würde ich auch alleine reisen lassen^^
5 Ländlich gelegen (Into the hollow – Queens oft the Stone Age)
Klingt im Intro für mich so n bisschen Black Sabbath mäßig. Das verliert sich aber sehr schnell. Sehr ruhig, ein bisschen verschroben in der Melodie. Das Lied kann ich mir aber nicht allzu oft anhören. Bräuchte ich jetzt wieder eine Pause von. Nervt mich mit der Zeit etwas. Beim ersten Mal empfand ich aber dennoch als sehr atmosphärisch, wenn auch ein wenig ab vom Schlag, also ländlich gelegen
6 The Main House is a palace! (Hurricane- 30 seconds to mars)
Der Einstieg ist sehr dramatisch. Klaviergeklimper. Bisschen was technisches noch dazu. Hat mich bisschen an den OST von Deus Ex: Human Revolution erinnert und mir daher am Anfang sehr gefallen. Das verliert sich aber sobald der Gesang einsetzt. Ab da geht mir das Lied zunehmend auf die Nerven irgendwie. Klingt wie eine Untermalung für einen dramatischen Mädchenfilm.
7 Ich stelle Sie vor ( Destroying Angels – Bohren und der Club of Gore)
Wörtlich habe ich in meinen Notizen stehen: „Musikalisch nicht unbedingt abwechslungsreich, allerdings sehr atmosphärisch. Stelle mir aber eher einen einsamen Typen in einer Bar vor, als eine Gegenüberstellung. Eher einsames Versacken?“ Ja, so denke ich nach dem 3. Hören immer noch. Trotzdem mag ich diese Auswahl. Schöner, bedächtiger Rhythmus. Fein. Müsste aber nicht 7 Minuten lang sein.
8 Sie machen mich ganz verlegen (Yeah You – Nerd)
Sollte man beim vorgegangen Titel etwas in sich versunken sein, reißt dieses Stück den Hörer wieder aus seiner Trance. Etwas flotter. Das Lied ist voll in Ordnung. Nichts, was ich mir gezielt anhören würde, aber es passt einfach zum Arbeitstitel und bringt den Kreislauf wieder etwas in Schwung.
9 Zimmer mit Aussicht (Shazam hat versagt)
Wir kehren zurück zur Dämmermusik. Aber wenn man sich vorstellt, dass jemand an einem Fenster steht und rausschaut, passt es doch ganz gut. Beim Autofahren dürfte ich es allerdings nicht hören.
10 Nach legt sich auf das Land (Shazam hat versagt)
Noch ein kleiner Absacker zum Schluss. Geht irgendwie ziemlich an mir vorbei. Rein instrumentales Stück, das gegen Mitte etwas „schaurig“ untermalt wird.
CD 2 (Cottage)
1 Willkommen im Paradies (In every dream home a heartache- Roxy Music)
Klingt recht schaurig und interessant. Orgelmusik, oldschoolige eGitarre. Schon ganz in Ordnung.
2 The Cottage is pretty (Shazam hat versagt)
Ich weiß nicht warum, aber es klingt für mich ein wenig nach Evanescence. Aber kein Beinbruch. Das Lied kann man sich trotzdem anhören.
3 Ich sehe Sie wieder (Psychotic girl – The black keys)
Netter, seichter Blues Rock. Klingt ziemlich retro irgendwie.
4 Zusammen aneinander vorbei (Your mind ist on vacation – Mose Allison)
Wuhuu. Jazz. Ein Mann, ein Klavier, meistens 10 Finger und 2 Füße. Cooler Scheiß.
5 Zeig mir etwas von Dir (Cumpletely Happy – Miss Platnum)
Ich weiß nicht warum, aber hatte sich gestern Nacht einfach cool angehört. Über die Kopfhörer kams sehr geil. Heute nervts mich. Verrückte Musikwelt.
6 Ouroboro (Rusty Nails – Moderat)
So langsam werden die Texte etwas schmerzlicher. Die ganze CD läuft auf einen Verlust hinaus. Musikalisch nicht mein Ding.
7 Aus dem Wunsch geboren (If I had a heart – Fever Ray)
Ich finde es geil. Es baut so einen bedrohlichen Charakter auf. Mit schon fast orgelartiger Untermalung. Merkwürdige Textvortragung. Ja, finde ich gut, auch wenn der musikalische Unterbau nicht sonderlich abwechslungsreich ist.
8 Heckenlabyrinth (Shazam hat versagt)
Eineinhalb Minuten Orientierungslosigkeit im Heckenlabyrinth. Ein Übergangsstück.
9 Schatten ihrer selbst (Psyar – Jex Toth)
Finde ich geil. Punkt. Zieht einem schon fast die Haut ab.
10 Salzsäule (The Garden – Einstürzende Neubauten)
Sowohl lyrisch als auch musikalisch kann ich dem nicht viel abgewinnen. Trotzdem durch Streichereinsatz recht atmosphärisch.
CD3 (Bungalow)
1 Finsternis (Dark Paradise – Lana del Rey)
Hier hat mir mein Hirn zum dritten und letzten Mal gesagt, dass ich die Interpretin kenne. Die hat nämlich auch ein Lied geschrieben, das Videospiele als Zeittotschläger darstellt. Böse Frau! Aber ich mag ihre Stimme, ihre Musik ist auch in Ordnung und der Text schmerzt schon. Gott, was habe ich diesem Ludger angetan?! Hier habe ich zum ersten Mal die Papiertücher gebraucht.
2 Bungalow Ranch Style (I’ll take you – De Staat)
Und wir nehmen wieder ein bisschen den Druck raus? Langsamer Takt, viel Hall. Schön seichtes Gedudel. Mehr will mir dazu nicht einfallen.
3 Naturgewalt (Strom – The bloody beetrooks)
Naturgewalt kündigt sich mit Gewitterklängen an. Es wird ein schnelleres Tempo angeschlagen, was ich erst mal gar nicht verkehrt finde. Das Stück klingt aufgewühlt, passt also zu einer Naturgewalt, auch wenn der Klang zum großen Teil rein synthetisch ist. Also keine Bionaturgewalt. Könnte kürzer sein. Außerdem singt die Naturgewalt nicht. Gibt also keinen Text.
4 Ich halte Dich (Widower- The dillinger escape Plan)
Ich hatte mich schon gefragt, ob mich den ganzen Sampler überhaupt mal ein Sänger ein bisschen anbrüllt. Der Titel macht am Anfang wenig Hoffnung darauf. Klavierbegleitung zum Sänger. Irgendwann steigt ein Schlagzeug sachte ein… Und dann wird mal bisschen flotter getrommelt. Plötzlich kommt noch eine schüchterne E-Gitarre dazu, das Lied flacht wieder ein bisschen ab und nach 4 Minuten gibt es das erste Mal auf diesem Sampler waschechten Krach zu hören… Ja, das Lied weiß im Verlauf zu überraschen und deshalb finde ich es gut. Nach der Explosion halten wieder alle den Schnabel, bis auf Klavier und Schlagzeug und es kommt wieder ein schönes Jazzfeeling auf, um dann noch mal Krach Platz zu machen. Musikalisch bis dahin vielleicht mit der interessanteste Titel des Samplers.
5 Werwölfe & Meerjungfrauen (Leathers – Deftones)
Schönes Rumgeschreie mit einer eingängigen Melodie. Auch wenn es sich etwas Nu Metalig anhört und ich das eigentlich nicht sonderlich mag. Aber für einen Titel kann man mal die Hühneraugen zudrücken.
6 Reinige mein Gehirn (Liquid Burus – The Haunted)
Reinige mein Gehirn? Ich bitte darum. Moderner Thrashmetal. Thrash ist besser als alles andere geeignet um Gehirne zu putzen. Ich mag zwar moderne Vertreter dieses Subgenres nicht sooo gerne, aber das geht schon in Ordnung. Langsam wird der Ludger böse. Und das mag ich.
7 Druckluft (? und eine kleine Crewmateansprache)
Druckluft klingt teilweise wie die Intromelodie von „Breaking Bad“. Zumindest verbinde ich Klänge dieser Art mit dieser Serie. Außerdem hat Ludger genug Pressluft, um den ganzen Laden in die Luft zu sprengen. Hilfe!
8 All der Komfort ( Fire- Pothead)
Langsamer, aber druckvoller Einstieg. Rock halt. Passt ziemlich gut zur mittlerweile aufgebauten Stimmung des Samplers.
9 Scheibenwischer (Ruiner- Nine Inch Nails)
Ich glaube, das ist eine von Crewmates Lieblingsbands. Der Song klingt unterschwellig ziemlich aggressiv und das muss so. Man hat mittlerweile einfach das Gefühl, man steuert auf was zu. Musikalisch doch interessant, wäre aber auch nix, wo ich total drauf abfahren würde. Der Samplerersteller denkt da sicher anders
10 Die roten Lichter (Blood on the motorway – DJ Shadow)
Grabesmusik? Der Sampler wird quasi zu Grabe getragen unter schönem Klaviergeklimper. Der Titel ist auf jeden Fall sehr langsam. Ja, das ist ein sehr schöner Abschluss, der stilistisch gut zum Gesamtwerk passt.
11. Ludger steht vor meiner (?) Tür, klopft an wie ein Blöder und fordert die Öffnung meiner Türe. Er will wohl etwas mit mir abklären. Ich mache schnell die Musik aus und schließe mich im Badezimmer ein. Das wars.
4) Ja, nun möchte ich ein paar abschließende Worte finden. Am besten unter Berücksichtigung der vorgegebenen Thematik. Hier konnte Crewmate glaube ich zwischen „Tingeling Summer Sensation“ und „Dark Side of Dreams“ wählen. Meiner Empfindung nach, hat er sich eher für den die dunkle Seite der Träume entschieden. Der Traum eines jeden Innenarchitekten ist es nun mal, reiche Säcke wie mich zu befriedigen. Dabei ist wohl einiges schief gelaufen und die kleine Sommersensation, dass Ludger tatsächlich den großen Auftrag an Land gezogen hat, wird zum Desaster.
Es ist zu unterstreichen, dass Crewmate einen sehr atmosphärischen Sampler geschaffen hat, der meiner Meinung nach im Gesamten sehr stark ist. Dass mich das ein oder andere Lied nicht sonderlich angesprochen hat ist egal, der Sampler war selbst in seinen wenigen schwachen Momenten einfach rund. Das soll es ja auch bei Spielen hin und wieder geben. Das ein oder andere Bausteinchen stößt ein wenig sauer auf, aber das Gesamtwerk ist herausragend, so widersprüchlich das auch anmutet.
Der Sampler macht eine deutliche Entwicklung durch. Ist CD 1 noch von Aufbruchsstimmung dominiert machen sich schon bald die ersten verwirrenden Misstöne bemerkbar. Der Sampler thematisiert zunehmend einen Verlust und Desorientierung und wird gegen Ende recht aggressiv. Ich habe große Hochachtung vor dieser künstlerischen Arbeit und der gelungenen Zusammenstellung.
Alles in allem habe ich diese Zusammenstellung sehr genossen.
So, dann hoffe ich mal, ich hab mich nicht zu blöd angestellt. Wäre mir auch egal! Beim nächsten Mal bin ich dabei. Wenn das denn stattfinden sollte.