Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfügbar

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3nfant 7errible
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von 3nfant 7errible »

Bunker BoB hat geschrieben:Antwort 3 ist richtig:
Kuchen schmeckt allen!
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romans - telling the 'cake is a lie' joke for 2000 years :Vaterschlumpf:
johndoe1197293
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1197293 »

Bunker BoB hat geschrieben:Videospiele sind Kunst, Kunst darf alles. Kunst darf dir sogar auf den Kopf pissen und dir erzählen es regnet, wenn der Künstler das so möchte. Videospiel Kunst ist aber auch Business, knallhartes, wenn Ich als Kunstschaffender also erlebe das mein Spiel über eine Parcour begabte Heldin in einer dystropischen Zukunft in der ausschließlich Männer Waffen einbringen und nutzen, vom Konsumenten nicht gewürdigt wird, suche Ich mir für mein nächstes Projekt etwas massentauglicheres. Das Problem liegt nicht beim Künstler in diesem Fall, sondern an uns. Wir heulen rum wie gern wir etwas neues und unverbrauchtes hätten nur um dann die Leute die uns das offerieren mit Gleichgültigkeit zu belohnen. Beyond Good and Evil, eternal darkness, mirrors edge, wet, das waren kommerzielle Flops und NIEMAND kann davon Leben das Jahre später gesagt wird :" Die Spiele waren echt Kultig"

Stimmt (leider): Kunst darf bzw. erlaubt sich alles. Aktuelles Beispiel: Jonathan Meese (der Depp :wink: ).
Streng genommen beugt sich Kunst jedoch keinerlei ökonomischen Zwängen. Wer Kunst erschafft, dem ist das Finanzielle gleichgültig. Er muss damit rechnen mit ihr kläglich unterzugehen, weil möglicherweise kein Mensch das, was er da macht, sehen/lesen/hören möchte. Dafür kann er sich aber künstlerisch selbst verwirklichen (oder zumindest das tun, was er dafür hält :wink: ). Es gibt halt immer Vor-und Nachteile...
Also wäre streng genommen der Prozess den du da nennst (erstes Spiel nicht gut verkauft, zweites muss "mainstreamiger" werden), keine Kunst mehr, weil sie sich gewissen ökonomischen Zwängen unterwirft.
Aber das nur nebenbei.... :wink:

Die Sache mit dem "Rumheulen" darüber, dass wir was "neues" oder "anderes" haben möchsten, das aber im Endeffekt untergeht, liegt nicht an denen, die was "neues"/"anderes" haben wollen. Die greifen dann ja zu. Der Mainstream jedoch nicht. Der will meistens alte, gut bewährte Rezepte...er beschwert sich also nicht. Man sollte beide Gruppierungen nicht in einen Topf werfen. :wink:

Und was genau hat das jetzt mit dem Haupt-Thema zu tun, das du gerne wieder auf die Karte bringen möchtest? Eigentlich nichts. :lol: :wink:


PS: Mirrors Edge war kein kommerzieller Flop, wie man seit kurzem weiß. Irgendwie wurde da was nicht richtig kommuniziert...ist halt EA. Aber es ist klar, was du gemeint hast.
Bunker BoB
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Bunker BoB »

Stimmt schon, deshalb ist das Spiel als Kunst auch schwer grade weil Ökonomie rein spielt. Wobei man Warhol anführen könnte, Kommerz Kunst etc. In einen Topf möchte Ich niemanden werfen, vermutlich verzerrt sich das Bild weil Online viel gelabbert wird aber die Masse Videospiele anders wahrnimmt als alte Enthusiasten wie wir. Und worauf will ich zurück, Frauen in Videospielen. Ich dachte darum geht's?
Wenn Ich also Kunst in die Argumentation bringe wenn es um die Darstellung von Menschen in einem Medium geht, sehe Ich da schon einen augenfälligen Zusammenhang.
LastSplash
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von LastSplash »

Bunker BoB hat geschrieben:Ist man jetzt ein Verbrecher wenn man Mario kritiklos die Prinzessin retten lässt oder nicht? Ich müsste das mal kurz wissen, wollt gleich SuperMeatboy spielen und weil man da nun mal Bandage Girl rettet wäre es wichtig zu wissen ob man nach konsum für mehrere Stunden kritische Selbstreflektion betreiben muss oder ob Videospiele tatsächlich nur geliebter aber letzendlich doch sinnloser Zeitvertreib sind.
Ich würde ja die Selbstgeißelung mit der Nagelrute empfehlen =)

@CryTharsis

komm schon, das ist jetzt nicht dein ernst oder?
Das heißt, nur weil du es nichts siehst, ist es nicht existent?!
Diese Argumentation wird häufig verwendet. Zuletzt konnte man das wieder in der Sexismus Debatte sehen, welche durch die Handlungen Brüderles angestoßen wurde und in der sich viele unseres männlichen Geschlechts so schön lächerlich gemacht haben. :lol:
von nicht existent war im obigen Kontext ja gar nicht die Rede, aber je größer du das Wort Sexismus aufbläst desto mehr blase ich auf der anderen Seite eben mit.
Sorry, aber Menschen aufgrund ihres Geschlechtes bei gleicher Leistung schlechter zu benoten halte ich ganz persönlich jetzt einfach mal für die extremste Form von Sexismus.

Und Brüderle?

"Ich möchte von ihm wissen, wie er es findet, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen.“
halte ich für eine gezielte Provokation und eine grobe Unhöflichkeit.
Diese Frage heißt nichts anderes als: Zeigen Sie mir, dass sie nicht zu alt und also zu schwach, zu müde, zu verbraucht sind! Ich darf Sie das fragen, denn ich bin jung und also stark, wach und unverbraucht.

Die Antwort war sicher nicht sonderlich nett aber gezielter Sexismus nach 3 oder 4 Gläsern Wein? Ich weiss nicht wer sich hier letztendlich lächerlicher gemacht hat, die "Journalistin" der nach einem Jahr der Qual einfällt das mal eben noch in den Raum zu werfen oder Brüderle der ein bisschen pampig aber nicht minder beleidig darauf Reagiert hatte? Welche Unhöflichkeit ist hier unhöflicher?

Tja, leider wollte eben so gar keine Sexismus-Debatte daraus werden trotz aller Bemühungen der BILD Zeitung, fand ich wirklich schade.
Aber Sexismus läuft auf vielen Ebenen ab, auch auf Ebenen die weitaus subtiler sind. So halten sich viele Männer wohl für total liberal und tolerant, nur weil sie solche Beschimpfungen sein lassen, sie machen aber keinen halt vor z.B. sexuellen Anspielungen, sei dies verbal oder physisch.
Das erste ist durchaus richtig, das zweite fällt einfach unter "ich habe keine Ahnung wovon du hier schreibst" Du willst mir jetzt wirklich sagen verbale und physische Gewallt steht in Deutschland an der Tagesordung da Männer mit dem Beschimpfungen gegen Frauen aufgehört haben?
Ist dir bewusst das nicht einmal einschlägige Feministinnen so argumentieren würden.
Schön und gut, aber das hat nichts in einer Debatte zu suchen, in der es um Sexismus gegenüber/Diskriminierung von - Frauen bzw. um ein festgefahrenes konservatives Rollenverständnis von "Frau" geht.
Richtig,und das gleiche festgefahrene und konservative Rollenverständnis gibt es in dieser Gesellschaft übrigens auch von Männern was nu?
Plötzlich fällt dann Männern (z.B Dirk Niebel) ein, dass sie ja auch mal sexistisch behandelt worden sind und voila: schon soll der Sexismus etwas allgemein gegen beide Geschlechter gerichtetes sein, worunter beide Geschlechter gleichermaßen zu leiden haben. :roll:
jetzt darauf zu antworten würde bedeuten: alles was ich bis jetzt hier überhaupt geschrieben habe war umsonst... wirklich.

Und zum Schluss, ja wir haben begriffen das du ein kleiner Punker bist, aber weisst du was?
Wenn ich unbedingt müsste würde ich mich selbt als offen links-liberal denkenden Menschen beschreiben.
johndoe1197293
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1197293 »

LastSplash hat geschrieben:Und Brüderle?

"Ich möchte von ihm wissen, wie er es findet, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen.“
halte ich für eine gezielte Provokation und eine grobe Unhöflichkeit.
Diese Frage heißt nichts anderes als: Zeigen Sie mir, dass sie nicht zu alt und also zu schwach, zu müde, zu verbraucht sind! Ich darf Sie das fragen, denn ich bin jung und also stark, wach und unverbraucht.
Überbewertest du das nicht ein wenig?! Es war durchaus unhöflich, klar. Was soll das aber bitte mit "Zeigen Sie mir..." zu tun haben? Heißt das, es sollte eine Aufforderung dazu sein, dass er jetzt den Hengst raushängen läßt, also startet er jetzt sexuelle Andeutungen?! :roll:
Er hätte auch ganz normal antworten können, seine auswendig gelernten Sätzchen wie jeder Politiker runterleiern können.

LastSplash hat geschrieben:Die Antwort war sicher nicht sonderlich nett aber gezielter Sexismus nach 3 oder 4 Gläsern Wein?
Jetzt holst du aber wirklich die ganz ollen Sachen aus der Mottenkiste raus. Dieses "Argument" wurde gefühlt von jedem Herrn, der Brüderle verteidigen wollte, verwendet. Dazu noch "er ist doch schon älter", "andere Generation", "es war ein lockerer, geselliger Abend" etc. ...zum Gähnen. Und das ganze mündete dann später bei einigen irgendwann zu "wie konnte sie das seiner Familie nur antun". :evil:

Darüberhinaus wird hier ein Denkfehler deutlich: "gezielter" Sexismus? Unterteilen wir jetzt also in "absichtlich" und "unabsichtlich"? Ist "unabsichtlicher" Sexismus womöglich gar kein (richtiger) Sexismus? 8O

LastSplash hat geschrieben:Das erste ist durchaus richtig, das zweite fällt einfach unter "ich habe keine Ahnung wovon du hier schreibst" Du willst mir jetzt wirklich sagen verbale und physische Gewallt steht in Deutschland an der Tagesordung da Männer mit dem Beschimpfungen gegen Frauen aufgehört haben?


Nein, natürlich nicht. Du hast mich überhaupt nicht verstanden. Worum es mir ging war das Verständnis davon, was man für Sexismus gegenüber Frauen hält. Wir Männer spielen uns dabei ja gerne auf, indem wir zu wissen meinen, wann sich eine Frau denn nun sexistisch behandlet fühlen darf und wann nicht.
Was davon an der Tagesordnung ist oder nicht, darüber habe ich nichts geschrieben, noch nichtmal angedeutet.


LastSplash hat geschrieben:Richtig,und das gleiche festgefahrene und konservative Rollenverständnis gibt es in dieser Gesellschaft übrigens auch von Männern was nu?
Darüber diskutieren natürlich. Aber nicht in Debatten über Sexismus speziell gegenüber Frauen. Sonst ist es einfach nur ein Instrument der Relativierung. Es ist dann nichts anderes als ein infantiles "Aber selber!".
Darüberhnaus sollte man sich mal überlegen, wer eher unter diesen Rollen zu leiden hat.
Wir Männer haben dahingend in letzter Zeit etwas aufgeholt, aber es wäre mehr als nur höhnisch zu behaupten, dass was Sexismus angeht, beide Geschlechter gleichberechtigt betroffen sind. :wink:

LastSplash hat geschrieben:Und zum Schluss, ja wir haben begriffen das du ein kleiner Punker bist, aber weisst du was?
Wenn ich unbedingt müsste würde ich mich selbt als offen links-liberal denkenden Menschen beschreiben.
[/quote][/quote]

Tatsächlich?! Bin ich das?! Weil ich also dafür plädiere, dass man den von Männern ausgeübten Sexismus gegenüber Frauen nicht relativieren und runterspielen soll, bin ich schon gleich ein "Punker"?! Da wird man ja schnell in eine Schublade gesteckt. :roll: Dazu hätte ich mal gerne deine Definition. :lol: Mit der Einschätzung meiner politischen Einstellung, würde ich nicht sehr viel auf deine eigene Selbstbeschreibung geben.
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muecke-the-lietz
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von muecke-the-lietz »

Also ich finde, dass dieses Video bisher das beste der Reihe ist, da es ja einige positiv Beispiele nennt, sodass man auch mal eine Vorstellung davon bekommt, worauf sie eigentlich hinaus will.

Interessant finde ich den Ansatz mit den Indie Games, also das mit klassischer Grafik und Spielmechanik auch klassische und längst veraltete Story Schablonen und die damit einhergehenden veralteten Rollenbilder wieder ihren Weg zurück in die Games finden. Das ist von der Warte her interessant, als dass diese Beispiele wunderbar beweisen, dass auch augenzwinkernde Zitate des DiD Prinzips in dieser Masse ein Problem darstellen. Wo es bei einem Beispiele eine schöne Hommage an die gute alte Zeit wäre, ist es mit zig Beispielen nur ein Beweis für die Einfallslosigkeit vieler Entwickler.

Und gerade Beispiele wie Fat Princess sind mir schon länger negativ aufgefallen.

Nicht falsch verstehen. Im Einzelnen wie bei MeatBoy oder Mario stört mich das gar nicht so sehr, aber in der Masse ist es doch erschreckend wie oft dieses ewig gleiche Schema durchgenudelt wird, dabei zeigen Games wie FEZ doch, dass es das überhaupt nicht braucht. Niemand braucht eine tatsächliche Motivation so ein Game zu zocken, außer der, daran Spaß zu haben. Dass man also wirklich eine Prinzessin oder sonst wie geartete Damsel benötigt, um das Spiel durchzukriegen, halte ich für ein Gerücht.

Spelunky ist mal wieder ihr typisch schlechtes Beispiel, da dieses Spiel einerseits das Damsel Prinzip verarscht und andererseits die Beliebigkeit aufzeigt, unter der die meisten Damsels leiden. Damit führt das Spiel das DiD Prinzip so wunderbar ad absurdum. Schlimm finde ich außerdem, dass sie es ok findet, wenn der Mann zum sexuellen Objekt gemacht wird, aber bei der Frau nicht. Das ist so was von dämlich und unnötig und macht ihre ganze Arbeit kaputt. Mir geht es jetzt nicht darum, Sexismus gegen Frauen mit Sexismus gegen Männer aufzuwiegen, sondern darum, dass sie mit zweierlei Maß misst.

Denn nur weil die eine Sache gesellschaftlich viel tiefer und länger anhält und dadurch rein quantitativ gar nicht mit der anderen Sache gleichzusetzten ist, macht es das andere doch nicht ok. Denn dann würden wir nur das eine gegen das andere austauschen.

Mal ganz davon abgesehen, dass ein bisschen Spaß noch sein darf und diese Art des schlüpfrigen Humors erwachsenen Menschen nun mal erlaubt sein muss, da gerade bei Spelunky ja nun gleichberechtigt mit Sexismus und Klischees um sich geschmissen wird.

Grundsätzlich ist es aber irgendwann bedenklich, wenn wirklich so viele Spiele mit Damsel Witzen und sexistischen Humor arbeiten, weil sich dann, trotz aller Ironie, irgendwann wieder alte Rollenbilder festsetzten. Humor ist so vielseitig, aber gerade bei 2D Hüpfern scheint sich diese sehr einseitige Art Humor wieder richtig festzusetzten.

Schade finde ich, dass sie Eternalt Darkness nicht erwähnt hat, weil man da quer durch die Geschlechter alles mal spielt und es am Ende eben doch auf die Frau hinaus läuft. Und das ganze ohne unnötige Klischees. Das ist wohl das beste Beispiel für gender mäßig saubere Arbeit, weil es trotz alledem nicht unsinnig und aufgewzungen wirkt und nebenher noch eines der besten Spiele seines Genres ist.

B G&E ist so das Lieblingsbeispiel für das Thema, ist aber auch ein tolles Game. Und das gerade wegen der herausragend gut geschriebenen Hauptfigur, die fernab jeglicher Klischees einfach nur sympathisch ist und schrullige Begleiter hat.
johndoe1527797
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1527797 »

Buffy!!!

Ich hab es doch gewusst!!! :Hüpf: :Hüpf: :Hüpf: :Hüpf:
Ich auch! :lol:
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Wulgaru
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Wulgaru »

Ich finde sie hätte den Fokus noch stärker auf weitere Beispiele legen sollen, die sie für "gut" hält. FEZ usw. kann man ja in der Hinsicht nicht gelten lassen, auf die trifft lediglich die Thematik nicht die sie insgesamt anspricht nicht zu. Es bleibt ihr Princess-Adventure (übrigens für alle Meckerer: Da ist ein bisschen des Geldes rein und ich fand es ganz nett) und Beyond Good and Evil.

Beim Princess Adventure geht es um eine starke Heldin bzw. Mary Sue (übrigens netter Sidejoke mit der Abschaffung der Monarchie). Das ist etwas was sie in anderer Form bei männlichen Charakteren kritisiert hat. Bei Beyond Good and Evil geht es ebenfalls um eine starke Heldin, die zudem männliche Damsels rettet, auch wenn Anita das nicht thematisiert. Das bleiben ihre einzigen Beispiele und das lässt für mich die Frage offen, ob hier die Kritik nicht einen zu starken Angriffspunkt hat.

Denn wenn Anita diese Beispiele für gut hält, kann man ihr selbst Sexismus in grün vorwerfen. Sie will das gleiche was sie kritisiert nur eben für das andere Geschlecht. Zudem ist gerade Beyond Good and Evil gut, weil die Charaktere glaubwürdig sind, nicht weil Jade eine Frau ist. Man tut dem Spiel dadurch bitter unrecht.

Wie gesagt kann man das kritisieren, weil es nur diese beiden Beispiele gibt. Die Videoreihe ist nun zu Ende, die Verteidigung kann nun nicht mehr behaupten das man noch abwarten sollte was da so kommt. Sie hätte noch weitere Beispiele bringen müssen und ja es gibt sie. No One Lives Forever, Eternal Darkness oder Silent Hill 3...sie hätte ihren Standpunkt dadurch nur gestützt, weil wir es hier mit verschiedenartigen Frauenfiguren zu tun haben und nicht einfach nur der Umkehrung des Geschlechtes. Ebenfalls ein wichtiges Beispiel, gerade weil sie so gegen Nintendo und japanische Spiele angeredet hat, wäre Metroid gewesen. Auch und gerade weil Mario und Zelda ähnlich alt sind.

All das hat sie aber nicht gemacht und es nicht meine Aufgabe mir das schön zu reden, daher bleibt diese Videoreihe unzureichend. Anita hat klar gemacht was sie für falsch hält, aber sie hat wenig bis gar keine Alternativen angeboten und zudem ihren impliziten Vorwurf, dass Games einen schlechten Einfluss in der Geschlechterfrage ausüben, nie begründet. Gerade bei diesem Punkt ist sie keinen Deut besser als die konservativen Politiker und ihre Killerspiele. Letztendlich scheitert sie in meinen Augen inhaltlich, auch wenn ihr Erfolg in Klickzahlen und Diskussionen nicht wegzudiskutieren ist.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1527797 »

Wulgaru hat geschrieben:Beim Princess Adventure geht es um eine starke Heldin bzw. Mary Sue (übrigens netter Sidejoke mit der Abschaffung der Monarchie). Das ist etwas was sie in anderer Form bei männlichen Charakteren kritisiert hat. Bei Beyond Good and Evil geht es ebenfalls um eine starke Heldin, die zudem männliche Damsels rettet, auch wenn Anita das nicht thematisiert. Das bleiben ihre einzigen Beispiele und das lässt für mich die Frage offen, ob hier die Kritik nicht einen zu starken Angriffspunkt hat.

Denn wenn Anita diese Beispiele für gut hält, kann man ihr selbst Sexismus in grün vorwerfen.
Hallo??? Hast du nicht zugehört?

Bei Männern sind das Stereotypen, weil sie halt wirklich groß, stark und mächtig sind. Oder das die Leute glauben. Frauen sind klein, schwach und schmächtig, also ist das dann KEIN Stereotyp und okay! Ist doch logisch! :roll:
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Wulgaru
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Wulgaru »

neo6238 hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Beim Princess Adventure geht es um eine starke Heldin bzw. Mary Sue (übrigens netter Sidejoke mit der Abschaffung der Monarchie). Das ist etwas was sie in anderer Form bei männlichen Charakteren kritisiert hat. Bei Beyond Good and Evil geht es ebenfalls um eine starke Heldin, die zudem männliche Damsels rettet, auch wenn Anita das nicht thematisiert. Das bleiben ihre einzigen Beispiele und das lässt für mich die Frage offen, ob hier die Kritik nicht einen zu starken Angriffspunkt hat.

Denn wenn Anita diese Beispiele für gut hält, kann man ihr selbst Sexismus in grün vorwerfen.
Hallo??? Hast du nicht zugehört?

Bei Männern sind das Stereotypen, weil sie halt wirklich groß, stark und mächtig sind. Oder das die Leute glauben. Frauen sind klein, schwach und schmächtig, also ist das dann KEIN Stereotyp und okay! Ist doch logisch! :roll:
Ich finde das man es sich natürlich so einfach machen kann, aber das muss man nicht. Anita hat sich angreifbar gemacht, indem sie ihren eigenen Standpunkt nicht besser untermauert hat und daher kann ich dir kaum widersprechen was diese Videoreihe angeht.

Grundsätzlich gilt das aber nicht. Gerade im Horrorgenre und noch ironischer im J-Horror-Genre (Anita und Japan lässt grüßen) sind weibliche Protagonisten Gang und Gäbe. Den Grund könnte man jetzt wieder sexistisch nennen, aber wir wissen alle das ein Arnie-Type der völlig wehrlos ist, weniger glaubwürdig rüberkommt als ein hilfloses Schulmädchen. Silent Hill 3, Haunting Ground, Projekt Zero oder Rule of Rose arbeiten alle damit. Gleichzeitig sind diese Charaktere eben aber auch gerade dadurch stark, dass sie sich trotz ihrer Schwächen durchbeißen. Das ist wesentlich glaubwürdiger als ein mächtiges Badass-Fighting-Girl, also wie in Anitas Gamekonzept. Frauen und Männer sind unterschiedlich und ich kann einer Frau nicht einfach eine Wumme in die Hand drücken, damit Gleichberechtigung hergestellt ist.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1527797 »

Wulgaru hat geschrieben:Das ist wesentlich glaubwürdiger als ein mächtiges Badass-Fighting-Girl, also wie in Anitas Gamekonzept. Frauen und Männer sind unterschiedlich und ich kann einer Frau nicht einfach eine Wumme in die Hand drücken, damit Gleichberechtigung hergestellt ist.
SEXIST!!!!!! :wink: Und ja, ich finde auch, dass du Recht hast! Aber sie ist halt riesiger Buffy-Fan. Ihre Bachelor (Master?)-Arbeit dreht sich darum, welche Spiele und Filme gut und böse sind und da hat sie schon Buffy als das Ausnahmewerk schlechthin dargestellt. Also wundert mich dieses Schema als ihre Idealvorstellung für Videospiele NULL!

PS. http://forum.4pforen.4players.de/viewto ... 5#p3628715 Ich habs gewusst! :wink:
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von muecke-the-lietz »

Wulgaru hat geschrieben:
neo6238 hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Beim Princess Adventure geht es um eine starke Heldin bzw. Mary Sue (übrigens netter Sidejoke mit der Abschaffung der Monarchie). Das ist etwas was sie in anderer Form bei männlichen Charakteren kritisiert hat. Bei Beyond Good and Evil geht es ebenfalls um eine starke Heldin, die zudem männliche Damsels rettet, auch wenn Anita das nicht thematisiert. Das bleiben ihre einzigen Beispiele und das lässt für mich die Frage offen, ob hier die Kritik nicht einen zu starken Angriffspunkt hat.

Denn wenn Anita diese Beispiele für gut hält, kann man ihr selbst Sexismus in grün vorwerfen.
Hallo??? Hast du nicht zugehört?

Bei Männern sind das Stereotypen, weil sie halt wirklich groß, stark und mächtig sind. Oder das die Leute glauben. Frauen sind klein, schwach und schmächtig, also ist das dann KEIN Stereotyp und okay! Ist doch logisch! :roll:
Ich finde das man es sich natürlich so einfach machen kann, aber das muss man nicht. Anita hat sich angreifbar gemacht, indem sie ihren eigenen Standpunkt nicht besser untermauert hat und daher kann ich dir kaum widersprechen was diese Videoreihe angeht.

Grundsätzlich gilt das aber nicht. Gerade im Horrorgenre und noch ironischer im J-Horror-Genre (Anita und Japan lässt grüßen) sind weibliche Protagonisten Gang und Gäbe. Den Grund könnte man jetzt wieder sexistisch nennen, aber wir wissen alle das ein Arnie-Type der völlig wehrlos ist, weniger glaubwürdig rüberkommt als ein hilfloses Schulmädchen. Silent Hill 3, Haunting Ground, Projekt Zero oder Rule of Rose arbeiten alle damit. Gleichzeitig sind diese Charaktere eben aber auch gerade dadurch stark, dass sie sich trotz ihrer Schwächen durchbeißen. Das ist wesentlich glaubwürdiger als ein mächtiges Badass-Fighting-Girl, also wie in Anitas Gamekonzept. Frauen und Männer sind unterschiedlich und ich kann einer Frau nicht einfach eine Wumme in die Hand drücken, damit Gleichberechtigung hergestellt ist.
Was Anita ja selbst auch in einem ihrer Videos kritisiert hat. Einfach nur ein Kerl mit Brüsten und Vagina ist keine Lösung, also siehe Gears of War 3 und GoW: Judgement, wo man ja durchaus auch Frauen spielen kann, sich das Spiel dadurch aber in keinster Weise ändert. Die weiblichen Figuren sind zwar löblich und haben sogar sowas wie Charakter, helfen aber nicht unbedingt Frauen als Spielfiguren in Games zu manifestieren.

Aber kritisieren muss ich dich doch: Anita bringt durchaus mehr positive Beispiele, gerade Baird, Monkey Island und Sword & Sorcery werden noch genannt. Es geht ja auch nur darum, dass man sich endlich von dem Argument trennt, dass das DiD Prinzip schön einfach ist und sich darum auch so gut für Games und insbesondere Plattformer eignet.

Viele großartige Plattformer wie Baird und Limbo beweisen, dass mit nur ein wenig mehr Aufwand so viel mehr in so einem Game stecken kann, ebenso auch Outland. Die haben ja auch alle jetzt nicht DIE Story, verzichten aber auf die entführte Prinzessin.

Zum Thema Buffy: In den 90ern und frühen 2000ern waren die Medien gender mäßig teilweise schon wesentlich weiter als heutige Medien, denn gerade Games sind wieder stark geprägt von Konsveratismus, dem Patriarch, Patriotismus, Kriegspropaganda und fürchterlichen Rollenklischees. Das ist ja nicht nur in den Games so, in 90 % der Sommerblockbuster im Kino findet man den gleichen Mist mit anderer Sauce.

Und Buffy war halt ne Trash Serie, die einfach mal anders mit Geschlechterrollen gespielt hat. Prinzipiell war die Serie halt mordsmäßig alberner 90er Trash, aber eben mit viel mehr starken Frauen.
johndoe1527797
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von johndoe1527797 »

muecke-the-lietz hat geschrieben:Zum Thema Buffy: In den 90ern und frühen 2000ern waren die Medien gender mäßig teilweise schon wesentlich weiter als heutige Medien, denn gerade Games sind wieder stark geprägt von Konsveratismus, dem Patriarch, Patriotismus, Kriegspropaganda und fürchterlichen Rollenklischees. Das ist ja nicht nur in den Games so, in 90 % der Sommerblockbuster im Kino findet man den gleichen Mist mit anderer Sauce.
Sowas nennt sich gesellschaftliche Strömungen!

Bei 24 wurde unter Bush und 11. September-Einfluss gefoltert wie wild und selbst da war das hinterher auch nicht mehr okay, aber da war ja Folter wieder umstritten(er) und Obama Präsident! :D

Und Sarah Michelle Gellar oder Jessica Alba sehe ich mir - gerade als Kerl - absolut gerne an! :bussi:
Granfaloon
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Beitrag von Granfaloon »

Ich wollte zu der ganzen Brüderle-Geschichte nochmals folgende Fakten anmerken,
ohne vergessen zu machen, dass Sexismus zu verdammen ist:

1. Die Autorin des Artikels Laura Himmelreich, die von Brüderle gesagt bekommen hat, sie "könne ein Dirndl ausfüllen" hatte selbst über Ilse Aigner einen Bericht
geschrieben. Titelüberschrift: "Dirndltauglich". Da sie auf die FDP spezialisiert war,
Brüderle also in sämtlichen Sitzungen und Veranstaltungen begleitete, könnte Brüderle aus einer Pressemappe davon gewusst haben.

2. Einen Tag vor Veröffentlichung wurde Himmelreich in der Stern-Redaktion abgefeiert und erhielt vor allen eine Magnumflasche Champagner für die Enthüllung,
dass Brüderle abends an einer Bar einen flapsigen und unterirdischen Spruch bringt.

3. Auch wenn der Aufhänger der Geschichte armselig war, war doch was dann an Sexismus von anderen Journalistinnen in Bezug auf Übergrifflichkeiten physischer und psychischer Art herauskam, erschreckend.
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Wulgaru
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Wulgaru »

Ich habe ja Buffy erst letztes Jahr komplett gesehen (Cabin in the Woods hatte mich getriggert) und habe daher einen relativ frischen Eindruck davon. Abgesehen von der billigen No-Budget-Staffel 1 ist Buffy wesentlich mehr als Trash. Gerade in den absoluten Hochzeiten Staffel 3-5 und in Einzelepisoden auch in 6, ist Buffy eine hochwertige Medien- und Unterhaltungssatire. Ich habe kein Problem damit Buffy als Argument für Feminismus zu akzeptieren, da ich genau weiß das meine Generation durch den damaligen Angel-Hype Vorurteile gegenüber der Serie hat und wenn sie nur unterbewusst sind.

Aber Videospielheldinnen sollten nicht alle so sein wie Buffy. Sie ist nämlich ein Mary Sue in der Action die lediglich durch ihre privaten Probleme geerdet wurde. Genau das was Anita in ihrem Princess Adventure propagiert ist doch Buffy. Ich habe ja schon gesagt (ganz am Anfang des Threads): Ich würde ihr Spielkonzept gerne spielen, sieht spaßig aus...aber das kann doch nicht ernsthaft ihr Idealmodell einer weiblichen Figur sein....dann hat sie sich selbst doch 3 Videos lang nicht zugehört.

Was Braid und Fez angeht, zählen sie für mich nicht. Braid nimmt lediglich das Damselding und geht mit einem augenzwinkerndem Zynismus damit um. Die Retroanspielungen sind mit Princess in another Castle genauso wie einem Meat Boy drin. Da widerum ist das dann aber kritisch aufzufassen (nach Anita). Was beide Ansätze unterscheidet ist lediglich die erzählerische Qualität, nicht das Rollenklischee selbst. Zudem ist Braid mittlerweile so oft kopiert worden, dass es ebenfalls kaum mehr als Vorbild dienen kann. Hey, wir benutzen hier ein Klischee um ein Klischee aufzubrechen zwinker.

Limbo und Co sind ebenfalls keine guten Beispiele, weil sie schlicht und einfach Frauenrollen komplett streichen. Mir ist das ja egal, aber das ist ja keine Lösung für eine weibliche Spielerin die gerne eine Frauenfigur spielen will. Wie gesagt...Anita hat sich diese Probleme selbst geschaffen in dem sie bei der Frage was SIE denn genau für eine Frauenfigur will, sehr oberflächlich und knapp geblieben ist. Sie hatte einen abendfüllenden Spielfilm dazu Zeit und hat es versäumt. Daher scheitert sie.