Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein Spiel braucht die Welt nicht", seine Klarstellung und Shooter-Kritik

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Snowhawk
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Snowhawk »

Ob das Spiel scheisse wird kann Niemand vorhersehen. Die Chance ist zwar Gross im Shooterbereich, aber selbst da gibts gute Sachen wie z.B. Borderlands 2 :)

Umgekehrt dachten auch Alle, dass Aliens: Colonial Marines ein Kracher wird und dann die reinste Enttäuschung war :)

RTCW hat hja damals gezeigt, dass man es auch richtig machen kann :mrgreen:

Zum Seitenwechsel im Neuem Wolfenstein: Warum nicht. Könnte nen internen Putschversuch geben auf die Anführer um die Welt zu befreien. Auch im bösem fiktivem Spielregime gibt es Widerstand.
nommos
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von nommos »

Meiner Meinung hat er im Grunde recht, was die Ödnis der aktuellen Spiele angeht, und die beschränkt sich keineswegs auf das Shootergenre. Es gab für mich nur eine handvoll richtig gelungener Spieleproduktionen in den letzten 5 Jahren (Plattformübergreifend). Einen simplen dumpfen Shooter, wenn er gut gemacht ist mit herausfordernder KI, abwechslungsreichen Leveln, ohne besonderer Story und Sinn, den kann ich mir allerdings hie und da mal schon noch gut vorstellen. Nur so etwas wird ja auch gar nicht mehr veröffentlicht.

Weit schlimmer aber als das einfache Setting ist für mich die Vereinfachung, die Spiele die so designed werden, dass man nicht mehr selbst denken muss. Die einem alles mit dicken Pfeilen zeigen, in denen man keine eigenen schwerwiegenden Entscheidungen treffen kann, die einem u.u sogar schaden könnten. Ich möchte wieder Games in denen Fehler gnadenlos bestraft werden und in denen es kein automatische Heilung gibt wenn man sich 5 Sekunden duckt.

Über dieses neue Wolfenstein ist mir noch nichts bekannt, wenn es aber in der Art eines Halflife 1 oder RTCW nur mit besserer Grafik erstellt wird wäre es heutzutage schon fast wieder innovativ :lol: .

Er meint wohl das man derartige Spiele generell nicht mehr braucht. Mag sein, aber wären sie gut, herausfordernd und intelligent designed etc. würde ich selbst ein stumpfes Wolfenstein kaufen. Ein Wolfenstein ist nicht das Spiel für große Innovationen, er hat sich ja auch korrigiert, und gesagt, dass seine Kritik allgemein ist in dem Falle liegt er absolut richtig.

Wer will schon weiter sein Geld zum Fenster rausschmeißen, ich werde mir nur noch richtig gute Spiele kaufen die sich nicht so sehr der Vereinfachung anbiedern, wäre halt nice wenn das dann mal wieder mehr als ein paar Spiele pro Jahr sind.

Habe den letzen Wolfensteintitel zwar durchgezockt, und für mich war das Spiel ok und hat Spaß gemacht ~75%, dennoch war es absolut trashiger Müll der viel stumpfer nicht denkbar ist und mehr davon braucht man nicht unbedingt.
kamm28
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von kamm28 »

Vorab: Ich bewundere Warren Spector für das, was er für die Spielegeschichte gemacht hat. Einige Meisterwerke gehen auf sein Konto, bei anderen hat er zumindest mitgewirkt.

Trotzdem finde ich seine Aussage unangebracht und eigentlich sogar schlicht falsch. Zugegeben, das letzte Wolfenstein war anscheinend kein besonders gutes Spiel, obwohl ich nicht viel dazu sagen kann, da nicht gespielt. Aber davor? Das Ur-Wolfenstein war genrebegründend und allein deshalb schon ein Meilenstein. Und RTCW ist einer der besten Shooter, die je produziert wurden, mit genialem Leveldesign und einer extrem dichter Atmosphäre, die nahezu unerreicht ist. Eine solche Reihe als Beispiel für den Niedergang des Shooter-Genres zu nehmen, erscheint mir da einfach ungerechtfertigt.

Und auch sonst verstehe ich die Unzufriedenheit einiger Leute hier nicht. XIII sollte auf jeden Fall genannt werden, wenn es um die besten Shooter der letzten 10 Jahre geht, aber darüber hinaus gab es genügend andere gute bis sehr gute Titel. Natürlich sollte man einige Trends kritisch betrachten; die Orientierung an CODAAA, Autoheal, Deckungssysteme zum Beispiel. Aber wenn ich so meine Spielesammlung überfliege...

Die Bioshock-Spiele, Crysis (zumindest das erste), Alpha Prime,Call of Juarez (1 & 2), Fear, Hard Reset, Elite Force 2, Jedi Knight 3, Tron 2.0, Vietcong, Darkest of Days, You are Empty, Zeno Clash, Half Life 2 mit vielen guten bis grandiosen Mods (Underhell, Get a Life, Black Mesa, Minerva: Metastasis, The Stanley Parable...)
Quake 4 war lange nicht so schlecht, wie es gerne mal gemacht wird; und das letzte Call of Duty, das ich gespielt habe (MW1), hatte stellenweise sehr atmosphärische, teilweise sogar verstörende Abschnitte, die es weit von einer Einordnung in "Massenware" absetzt.
Man kann auch nicht behaupten, dass es keine Weiterentwicklung gibt. Da wären einmal die Crossover mit anderen Genres (Vampire: Bloodlines, die Fallout-Spiele, Deus Ex 2 und Human Revolution, Dark Messiah of Might & Magic, Borderlands, Stalker...), aber auch die Transformationen in etwas anderes (Portal, Amnesia, Dear Esther...). Bulletstorm hat mir zwar nicht gefallen, aber auch das ist "anders" und erweitert die klassische Shooter-Mechanik.

Das ist viel mehr, als ich überhaupt spielen kann, da ich schließlich auch an anderen Genres interessiert bin! Auf meiner Liste potentiell interessanter FPS stehen noch: Oddworld: Stranger's Vergeltung, Dishonored, Far Cry 3: Blood Dragon, Condemned: Criminal Origins, Cryostasis: Sleep of Reason, Exodus from the Earth, Metro 2033, Necrovision 1 und 2, Prey, The Darkness 2, Timeshift...

Also bitte, wo bleibt da die bemängelte Armut an Settings, Inhalten, Stilen?
Nanimonai
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Nanimonai »

VitaminDark hat geschrieben:Wenn ich mir nun deine angeführten Punkte ansehe, muss ich zugegebenermaßen auch hierbei sagen, dass ich sehr viele Parallelen beispielsweise in Bezug auf den über Jahrzehnte anhaltenden Massenmord in Nahost ausmachen kann.
Welche Parallelen meinst Du?
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sourcOr
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von sourcOr »

Ein Spiel auf Seiten der Nazis, in dem das 3. Reich gewinnt.. soll das revanchistische Gefühle befriedigen? Gerade bei Spielen im Zweiten Weltkrieg ist das Feindbild klar erkennbar und man kann dem Spieler leicht den Freiheitskämpfer auf die Fahnen schreiben kann. Bei Strategiespielen läuft die Sache natürlich ganz anders und man kann nüchtern mit seinen Panzerdivisionen Paris oder Moskau einnehmen, aber was macht man im Shooter? Als Antikriegsspiel konzipiert - sicherlich. Das Spiel würde nur trotzdem hier auf dem Index landen und - lol - die, die es sich eigentlich dauernd wünschen bekomms dann doch nicht.
Abseits davon würde ich auch keinen Mehrwert darin sehen, das ganze eventuell umzudrehen und die Nazis in einer Alternativrealität den Angriffskrieg der Sowjets abwehren zu lassen.
VitaminDark hat geschrieben:@usul Es ging um die Aussage eines Mitdiskutierenden, der es laut dieser widerlich fände, aufgrund der realen Geschehnisse unserer Geschichte in die Rolle eines Nazis zu schlüpfen. Er fügte weiterhin an, auf besonders tiefzielende Nazi-Demontagen zu stehen. (allerdings nicht in “authentischen” Shootern”, wie sich später herausstellen sollte, mein Fehler =)) Deswegen meine Andeutung auf die großen Verbrechen der Amerikaner, die es ihm, basierend auf seiner Argumentation, ja demzufolge auch unmöglich machen müssten, die Rolle eines Us-Soldaten in gewissen Szenarien einzunehmen. Denke man sollte schon schauen, in welchem Kontext bestimmte Statements gemacht wurden.

Und ich habe auch nicht angefangen, über einen qualitativen Unterschied der Verbrechen des 3.Reiches gegenüber anderen grauenvollen Taten zu sprechen. Okay, gehen wir weg von den Motiven, welche ursächlich für diese waren. Du erwähnst die Art und Weise des Massenmordes während des 2.Weltkrieges, der ihn in deinen Augen auf ein anderes Level hievt. Wenn ich mir nun deine angeführten Punkte ansehe, muss ich zugegebenermaßen auch hierbei sagen, dass ich sehr viele Parallelen beispielsweise in Bezug auf den über Jahrzehnte anhaltenden Massenmord in Nahost ausmachen kann.
Ich halte es ziemlich anmaßend, den Massenmord der Nazis mit irgendwelchen anderen Massenmorden in der Geschichte gleichzusetzen oder zumindest Parallelen zu ziehen. Wer sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wie man Menschen systematisch in Gaskammern beseitigen kann und aus ganz Europa Menschen wie Vieh zusammenpfercht, der hebt seine Taten auf eine so absurde Ebene, jeder Vergleich verbietet sich. Natürlich war es schon immer überall und sonstwo Volkssport Menschen aufgrund ihrer Religion abzuschlachten oder ihnen zumindest das Leben schwer zu machen, aber ich wiederhole hier irgendwie nur, was schon geschrieben wurde. Das kann man deiner Meinung nach ja wunderbar mit anderen Völkermorden vergleichen, bis wir irgendwann bei den Indianern angekommen sind. Würde gerne mal wissen, wo genau man da Parallelen ausmachen kann im Nahen Osten. Die in Isreal z.B. mögen ja auch ganz ganz schlimme Finger sein mit ihrer Siedlungspolitik, aber ich hoffe mal, darum ging es nicht.
Armin
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Armin »

sourcOr hat geschrieben: Ich halte es ziemlich anmaßend, den Massenmord der Nazis mit irgendwelchen anderen Massenmorden in der Geschichte gleichzusetzen oder zumindest Parallelen zu ziehen. Wer sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wie man Menschen systematisch in Gaskammern beseitigen kann und aus ganz Europa Menschen wie Vieh zusammenpfercht, der hebt seine Taten auf eine so absurde Ebene, jeder Vergleich verbietet sich.
Ich finde die Japaner koennen da schon mithalten. Absurde Greueltaten an ueber 10 mio Chinesischen Zivilisten. Krankheitserreger ueber Staedte abgeworfen,Unit 731 usw. Wenn man die Nazis auf so eine besondere Stufe stellt wie Du, riskiert man, dass sowas wieder passiert, weil sowas ja nur Nazis tun koennen, normale Menschen ja niemals.

Edit: Mit Massenmorden im Nahen Osten meint er wahrscheinlich die halbe Millionen irakische Kinder, die wegen der US Sanktionen verhungert sind, die halbe Millionen Tote durch den Krieg seit 2003 und vielleicht auch die 1 Mio Toten durch den Krieg gegen Iran, wo der Westen Saddam mit Giftgas belieferte. Alles schlimm, aber halt ich nicht vergleichbar mit dem was Deutschland und Japan so veranstaltet haben. Da haett ich eher die 3 Mio Koreaner durch US Bomben, oder die 2-5 Mio Bombenopfer in Vietnam,Laos,Kambodscha angefuehrt.Kommt zwar absolut auch nicht daran, aber wenn man bedenkt wie klein diese Laender sind, relativ wohl mit das schlimmste was je irgendwo passiert ist.
Zuletzt geändert von Armin am 12.05.2013 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Wigggenz
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Wigggenz »

Wenn wir schon am vergleichen sind:

Menschen zu vernichten, nur weil sie eine Brille tragen, finde ich schon vom ethischen Unwert her mit Nazitaten vergleichbar.

Wie ich nicht oft genug wiederholen kann: keinem Menschen und keiner Menschengruppe bleibt ein negatives oder positives Podest.
Nanimonai
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Nanimonai »

Armin hat geschrieben: Ich finde die Japaner koennen da schon mithalten. Absurde Greueltaten an ueber 10 mio Chinesischen Zivilisten. Krankheitserreger ueber Staedte abgeworfen,Unit 731 usw. Wenn man die Nazis auf so eine besondere Stufe stellt wie Du, riskiert man, dass sowas wieder passiert, weil sowas ja nur Nazis tun koennen, normale Menschen ja niemals.
In diesem Zusammenhang sei jedem der Film "Men Behind the Sun" ans Herz gelegt.
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NotSo_Sunny
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von NotSo_Sunny »

Armin hat geschrieben:
sourcOr hat geschrieben: Ich halte es ziemlich anmaßend, den Massenmord der Nazis mit irgendwelchen anderen Massenmorden in der Geschichte gleichzusetzen oder zumindest Parallelen zu ziehen. Wer sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wie man Menschen systematisch in Gaskammern beseitigen kann und aus ganz Europa Menschen wie Vieh zusammenpfercht, der hebt seine Taten auf eine so absurde Ebene, jeder Vergleich verbietet sich.
Ich finde die Japaner koennen da schon mithalten. Absurde Greueltaten an ueber 10 mio Chinesischen Zivilisten. Krankheitserreger ueber Staedte abgeworfen,Unit 731 usw. Wenn man die Nazis auf so eine besondere Stufe stellt wie Du, riskiert man, dass sowas wieder passiert, weil sowas ja nur Nazis tun koennen, normale Menschen ja niemals.
Ich denke grade auch and Die Säuberungsaktionen der Sowjets zur Zeit des Großen Terrors. Diese haben sich ebenfals dadurch gekennzeichnet, dass selektiv Bevölkerungsschichten zusammengetrieben und dann möglichst effektiv beseitigt wurden.
Ich finde zwar auch das der Holocaust diese Taten noch einmal "qualitativ überboten" hat, aber ein Vergleich verbietet sich sicher nicht.

edit:
Nanimonai hat geschrieben: In diesem Zusammenhang sei jedem der Film "Men Behind the Sun" ans Herz gelegt.
Ich habe grade den Schnittbericht überflogen und ich denke ich ziehe meinen Magen vor. Dann doch lieber ein Buch über das Thema.
Zuletzt geändert von NotSo_Sunny am 12.05.2013 14:51, insgesamt 2-mal geändert.
Nanimonai
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Nanimonai »

VitaminDark hat geschrieben:Welche Parallelen ich ziehe...
Perfekt geplantes Töten wehrloser Unschuldiger vielleicht ? Oder den Einsatz von Giftgas in einem von den USA unterstützten Krieg? Sanktionen, durch die eine große Zahl an Menschen verhungern musste? Den Einsatz von Streubomben vom Irak bis hin zu Afghanistan? Das Vergewaltigen, Foltern, Hinrichten von Zivilisten durch amerikanische Soldaten, welches zahlreich dokumentiert wurde? usw.
Ja, es ist völlig anmaßend von mir, in irgendeiner Form von Parallelen zu sprechen.
Was Du beschreibst ist Krieg. Jeder Krieg.
Und dennoch sehen nicht nur ich und andere in diesem Forum, sondern auch so ziemlich der Rest der Welt, große Unterschiede in Krieg und Genozid.
Der Nationalsozialismus hat sicherlich nicht den ersten Genozid in der Geschichte der Menschheit verbrochen und vermutlich leider auch nicht den letzten (siehe Ruanda, Burundi oder auch das ehemalige Jugoslawien), aber niemals hat es ähnliche Ausmaße angenommen, deswegen endete das Ganze auch in einem Weltkrieg.
Und ja, da halte ich Parallelen in der Tat für anmaßend.
Armin
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Armin »

Nanimonai hat geschrieben: Was Du beschreibst ist Krieg. Jeder Krieg.
Und? Das ist die erste Verteidigung die jeder Revisionist fuer die Genozide seiner Nation heranfuehrt. Japanische Nationalisten sagen alles war nur militaerisch noetig, die Tuerken sagen das mit den Armeniern war nur Krieg, und ich bin sicher, dass unsere Neos das auch sagen.
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Nanimonai »

Armin hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben: Was Du beschreibst ist Krieg. Jeder Krieg.
Und? Das ist die erste Verteidigung die jeder Revisionist fuer die Genozide seiner Nation heranfuehrt. Japanische Nationalisten sagen alles war nur militaerisch noetig, die Tuerken sagen das mit den Armeniern war nur Krieg, und ich bin sicher, dass unsere Neos das auch sagen.
Ja, genau.
Deswegen halte ich es ja auch für so wichtig, eben doch zu unterscheiden und nicht wie VitaminDark es fordert, mit Differenzierungen aufzuhören.
Ein Genozid ist eben NICHT nur Krieg.
Armin
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Armin »

Die Verantwortlichen des Oil for food Programms (Halliday und Sponek) haben die Sanktionen Genozid genannt. Naja, mein Tag ist erstmal ruiniert, hab mir gerade die ganze Wiki Seite fuer Nanking Massacre durchgelesen.
Nanimonai
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Nanimonai »

VitaminDark hat geschrieben:Na, das Aushungern mit Hilfe von Sanktionen bestimmter Bevölkerungsgruppen findet mit dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen statt. Sie hassen diese ja nicht wirklich, dann ist es nicht ganz soooo schlimm. Da muss man differenzieren. :x
Glaubst Du, dass eine vernünftig geführte Diskussion von Deinem Sarkasmus profitiert oder bist Du an einer solchen gar nicht interessiert?
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Max Headroom
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S

Beitrag von Max Headroom »

(..) ob die Welt wirklich noch ein weiteres Wolfenstein-Spiel (..) bräuchte.
Dies wird der Geldbeutel entscheiden. Wenn sich das Spiel gut verkauft, dann hat "die Welt" (bitte etwas genauer spezifizieren, danke :)) solch ein Spiel gebraucht. Wenn das Spiel wie Blei in den Regalen liegen bleibt, dann war für dieses Spiel anscheinend keine Zielgruppe auf dieser Welt bereit, ihr sauer verdientes Geld für Zombieroboter auszugeben. Ich lehne mich vielleicht etwas aus dem Fenster, aber ich behaupte, dass auch Herr Spector keine Glaskugel besitzt, die ihm den Blick in die Zukunft ermöglicht. Wenn ja, dann hat sie bei Mickey Epic 2 glanzvoll versagt ;)
(..) Mich ödet so etwas echt an!
Na und? Solange die Entwickler von düsteren Nazizombieroboterkampfspiele nicht auf die Meinung von Herrn Spector angewiesen sind, ist seine Meinung kaum von Bedeutung. Sie mag ihm sehr wichtig sein, und andere inspirieren oder mit den Meinungen anderer übereinstimmen, aber sie ist sicherlich nicht die göttliche Meinung, nach der sich andere Entwickler zu richten haben. Der eine steht auf Simulationen, der andere auf Sportspiele und der letzte lässt Katamari-Kugeln durch die Welt rollen. Jeder hat seine (oder ihre) eigene Meinung und Vorllieben, wenn es um die Unterhaltung geht. Auch die Leute, die ihr Geld für düstere Nazizombieroboterkampfsimulatorspiele ausgeben. Davon auszugehen, dass die eigenen Unterhaltungsvorlieben auch die Vorlieben "der Welt" sein sollen/sollten, ist nicht haltbar.
Einerseits stößt er sich an der generisch heiseren Flüsterstimme und andererseits an der Musikuntermalung (..)
Johann Sebastian Bach passte womöglich nicht dazu. Und weder Scooter noch der neue Rock-Heino waren dem Entwicklern in dem Kopf gestiegen. Na und? Wenn man Robbie Williams für Fußballspiele toleriert bzw. Dance- und Rockmusik hört, während man mit einem Rennwagen vor der Polizei flüchtet usw., der ist auch fähig, Hendrix und Nazis in einem Topf zu hören, ohne gleich wie ein Vampir zu Staub zu zerfallen ;)
Außerdem wüsste er nicht genug über Wolfenstein: The New Order, um es in der Schärfe kritisieren zu können.
Lieber Spector, bitte lege deine Kritik nicht einzigst an der eigenen persönlichen Meinung fest. Wer Rockmusik nicht mag, wird zur Kritik einer Rock-Platte kaum geeignet sein.
Hätte er sich gefreut, wenn ein Tester, der nur für Flugsimulatoren geeignet ist, seine Mickeys in der Luft zerrissen hätte? Womöglich, weil der Realitätsgrad beim Sprung des Großohrweses nicht hoch genug gewesen war? Nein? Na also ;)
Seiner Meinung nach gibt es zu wenig Abwechslung und Innovation im Mainstream-Spielemarkt.
Ja, je nach Perspektive. Der Mainstream-Markt ist an dem orientiert, was Geld bringt. Und das sind eben die "Nachfolger von finanziell erfolgreichen Produkten". Aber warum flippt er aus, wenn alle 5 Jahre einen neuen Teil eines Franchises kommt, während er bei den alljährlichen Vollpreis-Updates zu den Sport-, CoD und A-Creed ruhig sein kann? Ist es nicht ein Mangel an Abwechslung, wenn der Fußballspielnachfolger noch immer ein Fußball in 3D rendert? Mit den immer gleichen Spielfiguren? Wie würde Herr Spector eine Mangelerscheinung verhindern? Seine letzten Versuche sorgten ja auch nicht gerade für ein wohligen Innovationsschauer in der Spielelandschaft ;)
"Eigentlich ist es immer das gleiche Spiel in einem anderen Gewand", meint Spector.
In gewissem Rahmen gebe ich ihm recht. Manchmal sind einige Spiele, zumindest auf den Screenshots nicht voneinander unterscheidbar. Der "große Unterschied" liegt im HUD oder an den Gebäudetexturen am Horizont. Da haben einige Entwickler nicht genug Elemente eingebaut, welche dem Titel als Alleinstellungsmerkmal gut tun. Sie gehen in der Flut an Shootern einfach unter und man vergisst sie schnell wieder.

Die Videospielindustrie teilt dieses Leid mit der Musik- und Filmindustrie, da diese Industrien mit ihrer Methodik der Geldmacherei solche repetitive Elemente bevorzugt. Man erinnere sich noch mit Schauer an die beinahe wöchentlich erschienenen WW2-Shooter zurück. Da blieben nicht viele in Erinnerung :P

Mein Faziz: Spector kann sich beruhigt zurücklehnen. Die "große Industrie" wird auch in Zukunft weiterhin an bestimmte (geldbringende) Elemente festhalten. Der Spieler erwartet ja auch gewisse etablierte Elemente bei bestimmten Spieleserien. Doch auch dann wird es Innovationen geben. Manchmal im Indie-Bereich, wo man plötzlich Zeitreisen oder Knobelaufgaben lösen muss, die man so noch nicht in einem Spiel erlebt hat. Manchmal auch in Tripple-A Titel, wo man das Spiel mit Tower-Defense, Pirates-Schiffslenkung, Hacker-Elemente oder einem Manager-Teil aufzulockern versucht.

Hmmm... Ein neuer Wolfenstein mit Tower Defense, Rekrutierung neuer Kameraden und der FEZ-Drehmechanik? *brrrrr* Nicht alles durch den Spielefleischwolf gedrehte Element muss am Ende gut schmecken :mrgreen: