Davon ausgehend, dass es sich u. a. um eine versteckte Preiserhöhung zum eigenen Vorteil -größere Netzausbauaktivität ausgeschlossen- handelt: Natürlich würden sich die Kunden beschweren, wenn sich die Preise aus schlecht nachvollziehbaren Gründen, etc. erhöhen. Aber es wäre die ehrliche Alternative. Denn ob ein Kunde sich nun wegen der Datendrosselung oder wegen erhöhter Preise vom Anbieter abwendet, ist für diesen doch eigentlich unerheblich. Da du ja weiter unten etwas von 20€ Flatrate-Kosten schreibst und allgemein auf vergleichsweise niedrige und nicht gestiegene Preise verweist, kann ich dir nur sagen, dass ich mehr als 20€ monatlich bezahle. Die Telekom ist nämlich ganz gewiss kein Wohlfahrtsverein. Die haben ordentliche Preise, will heißen: Die lassen sich ihren "Service" gut bezahlen.Hahle hat geschrieben:1. Nur ein kleiner Teil der Kunden wird bereit sein 50€ im Monat und mehr fürs Internet auszugeben.
Die meisten Kunden sind doch gar keine Power-User und Diejenigen-Welchen müssen dann halt mehr berappen.
Es ist auch nicht jeder Nutzer ein "Power-Nutzer". Mal abgesehen davon, dass die Definition eines Vielnutzers schwammig ist und vom Vergleichspunkt abhängt, sieh doch mal wohin die Entwicklung bei der Verwendung des Internets führt: Alles mögliche wird per Internet erledigt. Film und Fernsehen soll gestreamt, Clouds sollen genutzt und Waren und Daten heruntergeladen werden. Das alles wird von der Industrie, besonders auch von der Spielindustrie, propagiert und den Kunden schmackhaft gemacht. Da fallen nun einmal viele Datenübertragungen an. Schließlich will man ja, wenn man die Kontrolle über seine Sachen schon aus der Hand an die Firmen abtritt auch dauerhaften, überall möglichen Zugriff haben.
Da du dich in einem Spieleforum aufhälst und ich mal davon ausgehe, dass du rege deinem Hobby fröhnst, wirst du Steam und andere Downloadplattformen nutzen, dort Spiele kaufen, GB große Patches laden, Filme und Serien streamen oder auch leihen, Firmwareupdates und viele andere Sachen machen. Nebenbei nutzt du normal das Internet. Was denkst du, wie schnell dir deine "Flatrate" schlapp macht? Und du am besten noch weitere Datenpakete kaufen sollst?
Na was bietet denn die Telekom alles an? Film und Fernsehen per Entertain. Musik per Musikload. Clouddienste. Schau doch einfach mal nach. Warum man dort eine zusätzliche Drosselung einbauen sollte? Hallo? Schonmal etwas von dem schönen Begriff "Netzneutralität" gehört? Die Telekom will ihre Dienste bevorzugen, d. h. dem Kunden ohne zusätzliche Kosten, die durch weitere Datenpakete entstehen würden, anbieten, weil diese nicht auf das "Inklusivvolumen" angerechnet werden. Das ist Marktverzerrungen aller oberster Güte. Die Telekom missbraucht hier ihre Marktstellung. Das ist nicht nur zum Nachteil anderer Firmen, die notfalls besondere Verträge aushandeln müssten, wenn sie von der Drosselung verschont bleiben wollten. Es ist auch zum Nachteil der Kunden, besonders derer, die aufgrund des Mangels an Alternativen vom Angebot der Telekom abhängig sind.2. Weiss nicht ganz welche Dienste Du hier meintest. TV-On-Demand oder sowas? Warum sollte man dort noch eine zusätzliche Drosselung einbauen?
Ich verstehe es so, daß man dem jetzigen Kundenstamm noch die nächsten 1-2 Jahre mit Hängen und Würgen die Flatrate bieten wird und ab dann werden die Meisten gedrosselt online sein.
Das ist schlicht und ergreifend falsch. Es gibt viele Orte, die kein richtiges DSL erhalten. Sei es, weil sie keines bekommen oder weil die Geschwindigkeiten absolut langsam sind. DSL Light ist doch ein schlechter Witz. Von den nicht erreichten, aber versprochenen Geschwindigkeiten bei schnellem DSL gar nicht erst angefangen.3. Soweit mir bekannt, muß man schon in einem sehr kleinen Dorf wohnen, um in Dtl. heutzutage kein DSL zu besitzen. Warum man jetzt nicht mal eben jedes Haus in Dtl. per Glasfaser ans Netz anschließt?
Überleg mal wieviele Monate Du 20€ für die Flat abdrücken musst, bis die Telekom das Geld zusammenhat um mal eben die Straße zu deinem Haus hin zu öffnen, alles auszuschachten, Kabel zu verlegen und das Ganze wieder zuzumachen. Die Bauarbeiter wollen wohl eher nicht für 1€ die Stunde arbeiten. Materialkosten kommen noch dazu. Is also 'ne ganz einfache Rechenfrage.
Und ich bitte dich: Die Telekom ist ein riesige Firma, die viel verdient. Dass die Manager jedoch permanenten und absoluten Mist bauen, soll nun der Kunde ausbaden. Die Telekom-Führung sieht, dass der Netzausbau vorangetrieben werden muss und gleichzeitig ihre eigenen Fehler, die zu geringeren Gewinnen geführt haben. Und dann schweift der Blick zu den Investoren. Und deren Blicke und Ärger fürchtet man. Die Telekom betreibt keinesfalls einen Netzausbau unter Hochdruck. Da wird geknappst, wo es nur geht. All die Jahre lang hat die Telekom sich einen feuchten Kehricht um den Netzausbau gekümmert. Jetzt, wo es alle -sogar die Politik- fordern, muss man nun tatsächlich mal investieren. "Oh, Schreck" wird sich die Telekom wohl gedacht haben. Und wenn ich dann auch noch lese, dass Kommunen auf eigene Kosten das Netz ausbauen und Glasfaserkabel verlegen und die Aufsicht aber der Telekom übertragen, fragt man sich, über welche Kosten die Telekom eigentlich weint? Mir ist natürlich bewusst, dass es um viel Geld geht. Aber die Telekom hat ihre Situation selber aufgrund ihrer Versäumnisse und Fehler verschuldet. Und wenn die Telekom sich das nicht mehr leisten kann und will, sollen sie die Rechte an den Netzen abtreten, damit sich andere daran wagen können. Dann würde es auch zu mehr Wettbewerb und Entwicklung kommen.
Es liegt nicht nur nahe, es ist offensichtlich. Wie man da ein Unternehmen wie die Telekom auch noch verteidigen kann, deren Argumente ohne viel Kritik schluckt und das dann auch noch zu verbreiten, ist mir völlig schleierhaft und zeugt meiner Meinung nach u. a. von einer großen Naivität. Was denkst du denn, wie das Internet aussehen wird, wenn sich diese Pläne flächendeckend durchsetzen und auch noch weitergehen werden?Deine Kritik ist schon berechtigt.
Zuerst einmal muss man ja die Frage stellen, wieso die Telekom ein Produkt verkauft, daß dem Kunden in 80% der Fälle nicht voll zur Verfügung steht. Ich bin mir recht sicher, viele Kunden könnten der Telekom Zugeständnisse abringen, würde man sich intensiv über die unvollständige Netzleistung beschweren.
Anstatt nun bei sich selbst nachzubessern, nimmt man das Produkt vom Markt. Der Verdacht, daß sich da jemand auf unfeine Weise bereichern wollte liegt natürlich nahe. Ganz so leicht ist es aber, in der Realität, meist nicht. Eine Zeit lang hat's ja gut funktioniert, die Konkurrenz ist groß, usw. usf.