BioShock Infinite - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
saxxon.de
Beiträge: 3715
Registriert: 29.03.2004 18:43
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von saxxon.de »

Abgesehn davon bat ich darum, einen anderen First Person Shooter zu nennen, nicht irgendein Genre.

Ja, auch andere hier im Forum kritisieren bestimmte Punkte, aber wenn wir nun damit anfangen wollen die Meinung anderer Leute zu zitieren um die eigene zu unterstreichen, dann sammle ich Reviewscores und Userscores auf Metacritic und Gamerankings für Infinite und wer am Ende die meisten Stimmen hat, hat gewonnen.

Das was du als schlauchig und langweilig empfindest ist deine Meinung und die steht dir zu. Meine Meinung ist die: Im Genre der First Person Shooter ist das Spiel momentan konkurrenzlos. Ich sagte, dass du einen anderen nennen sollst. Dass das eine "Herausforderung" ist, die du unmöglich "gewinnen" kannst, weil ich immer wieder Einwände erheben kann, ist mir klar. Genau darum hab ich's ja gemacht, denn nichts anderes tust du wenn du sagst "diese Schwächen bestehen und die lassen sich nicht wegdiskutieren". Du stellst diese Aussage so dar, als sei es ein objektiv beurteilbarer Fakt. Deswegen hab ich dir eine Aufgabe gestellt, die sich nur anhand objektiv beurteilbarer Fakten beantworten lässt. Du hast gerade gelernt, dass man Spielspaß und persönliche Vorlieben nicht objektiv beurteilen kann, weil jemand anderes immer ein Gegenargument hat, das genau so valide ist wie deins. Wie gesagt, blätter zurück und du siehst, warum mir das Shootergameplay in Infinite mehr Spaß macht als jeder andere FPS in den letzten fast 10 Jahren.

Die 92% im Test hat das Spiel verdient, und ich sage dir auch wieso. Nämlich nicht, weil es X Waffen hat, Y Gegnertypen und die Geschichte sich auf dem Niveau von Z befindet, sondern weil Benjamin im Test so viel Spaß mit dem Spiel hatte, dass er gesagt hat: Das kriegt 92 von mir. Genau wie du sagst, das kriegt 82 von dir. Der Unterschied ist: Er argumentiert nur aus seiner Perspektive, du versuchst deine Perspektive zu der von allen zu machen.

Ach, und was Daisy Fitzroy angeht:
Spoiler
Show
He fights alongside the Vox Populi, making his way to the zeppelin. When Daisy realizes that Booker is wandering around alive and well in this universe, she labels him either "an imposter or a ghost", as she saw the Booker of her universe die with her own eyes. Booker and Elizabeth catch up to Daisy, and watch as she holds Jeremiah Fink at gunpoint before shooting him and wiping his blood on her face. Spotting Booker, she orders her men to kill him.

Quelle: http://bioshock.wikia.com/wiki/Daisy_Fitzroy

All das passiert in etwa einer bis zwei Spielstunde(n), nämlich wenn man aus dem Gefängnis wieder zurück kommt. Bei einem Spiel, das ich trotz gründlicher Erkundung nach 12 Stunden durch hatte finde ich das nicht besonders wenig. Man wird nicht urplötzlich vom Held zum Gejagten, man ist für die dortigen Charaktere offensichtlich ein Hochstapler und es dauert ja auch nach Durchschreiten des Risses im Gefängnis erstmal eine Weile, bis sich überhaupt die eigene Anwesenheit ein wenig herumgesprochen hat und dann reagiert Fitzroy. Eigentlich müsste man eher überrascht sein, dass sie so lange braucht um den Befehl zu geben, Booker zu töten weil er ein Hochstapler sein muss. Wenn James Bonds Verkleidung in einer russischen Militärbasis auffliegt, setzen die sich auch nicht erstmal an einen Tisch und diskutieren das aus. Dass in Infinite dann sofort geschossen wird, mag daran liegen dass es ein FPS und kein RPG ist, in dem man erstmal versuchen kann, sich rauszureden.
Benutzeravatar
NoCrySoN
Beiträge: 2714
Registriert: 08.05.2012 18:07
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von NoCrySoN »

Ich unterstütze gerne die Wahrheit. ;)

Bei 5:10 http://www.youtube.com/watch?v=SP_cnfxggqc
Benutzeravatar
The Scooby
Beiträge: 1136
Registriert: 14.10.2006 15:39
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von The Scooby »

Habs gestern durchgespielt und konnte alles nun etwas setzen lassen.
Als Shooter fand ich das Spiel sehr gut. Es war konsequenter als die Vorgänger. Bioshock 1 und 2 waren ganz gute Spiele, obwohl damals gerade Bioshock 1 aus Sicht eines System Shock Fans sehr enttäuscht hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

Zur Story:
Spoiler
Show
Hin und weg bin ich nun wirklich nicht, da ich das Gefühl habe, sie haben sich übernommen. So wie die Schreiber bei Lost. Hab so ziemlich alle Voxophone gefunden und die Erklärung auch zum großen Teil recht stimmig empfunden. Doch fand ich das Ende in keiner Weise befriedigend. Viel zu hanebüchen, als das man von einem gelungenen Mindfuck ala Memento, Fight Club oder Silent Hill 2 sprechen könnte.

Hier hatte ich das Gefühl, man wolle den Spieler mit so viel twists verwirren, dass er sagt "goil... so tiefgründisch...alder....". Dabei war der Ansatz ja echt gut und die beim Spieler aufkommenden Fragen mit "es ist, wie es ist" zu beantworten ist ebenso akzeptabel. Aber uns zum Schluss das ultimative Paradoxon vorzusetzen, hat der Spieler nicht verdient. Sie hätten dem Spiel ein würdiges Ende verpassen sollen, bei dem es mindestens diese 2 Zeitlinien ab diesem einen Punkt in deWitts Leben exisiteren und es eben kein gutes Ende gibt, nur weil man einen einzigen deWitt in einer einzigen ungewollten Zeitlinie zu einem einzigen Zeitpunkt in seinem Leben tötet und dann in all den Paralleluniversen, die vorher noch so schön mit den Leuchttürmen visualisiert wurden, ausgelöscht ist.
Zuletzt geändert von The Scooby am 07.04.2013 18:57, insgesamt 2-mal geändert.
mikrodisko
Beiträge: 10
Registriert: 05.03.2008 12:59
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von mikrodisko »

Culgan hat geschrieben:War klar hypewertung für ein durchschnittliches Spiel.

Schwachsinn
Mr.Trecker
Beiträge: 13
Registriert: 05.04.2013 23:49
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Mr.Trecker »

NoCrySoN hat geschrieben:Ich unterstütze gerne die Wahrheit. ;)

Bei 5:10 http://www.youtube.com/watch?v=SP_cnfxggqc
Alles klar, danke, dann hatte ich es ja fast richtig im Kopf.
Spoiler
Show
Man wird ja sogar direkt nach der Aufzugfahrt attackiert, bevor Daisy den Mord begeht. Ich war da übrigens genauso perplex, wie der Spieler hier und hab erstmal ein paar Salven abbekommen, bevor ich wieder auf Ballermodus war.
In diesem walkthrough dauert es ca. 20 min. bevor Booker in diesem Universum attackiert wird. Und der Spieler lässt sich ja eher Zeit.
Ich fand es halt einfach schade, dass dieser Moment, in dem ich das Gefühl hatte jetzt läuft mal was anders, so schnell und unvermittelt wieder vorbei war und man wieder nur die Massen auf sich zulaufen sieht. Dasselbe wie vorher, nur in rot.
Mr.Trecker
Beiträge: 13
Registriert: 05.04.2013 23:49
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Mr.Trecker »

saxxon.de hat geschrieben: Die 92% im Test hat das Spiel verdient, und ich sage dir auch wieso. Nämlich nicht, weil es X Waffen hat, Y Gegnertypen und die Geschichte sich auf dem Niveau von Z befindet, sondern weil Benjamin im Test so viel Spaß mit dem Spiel hatte, dass er gesagt hat: Das kriegt 92 von mir. Genau wie du sagst, das kriegt 82 von dir. Der Unterschied ist: Er argumentiert nur aus seiner Perspektive, du versuchst deine Perspektive zu der von allen zu machen.
Die 82% hab nicht ich genannt, da verwechselst Du mich. Ich sage nur, dass die Superlative hier im Forum und das Platin übertrieben sind, wenn man die vorhandenen Schwächen betrachtet.
Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Mr.Trecker hat geschrieben:
saxxon.de hat geschrieben: Die 92% im Test hat das Spiel verdient, und ich sage dir auch wieso. Nämlich nicht, weil es X Waffen hat, Y Gegnertypen und die Geschichte sich auf dem Niveau von Z befindet, sondern weil Benjamin im Test so viel Spaß mit dem Spiel hatte, dass er gesagt hat: Das kriegt 92 von mir. Genau wie du sagst, das kriegt 82 von dir. Der Unterschied ist: Er argumentiert nur aus seiner Perspektive, du versuchst deine Perspektive zu der von allen zu machen.
Die 82% hab nicht ich genannt, da verwechselst Du mich. Ich sage nur, dass die Superlative hier im Forum und das Platin übertrieben sind, wenn man die vorhandenen Schwächen betrachtet.
Die vorhandenen Schwächen sind aber nicht universell gültig. Sie sind in diesem Falle tatsächlich "nur" Geschmackssache.

Es geht ja hier am Ende darum, ob man mit den Gefechten Spaß haben kann, oder nicht. Und ich persönlich finde ebenfalls, dass die Gefechte dermaßen dynamisch und einzigartig verlaufen, dass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, die Story würde dem Gameplay schaden.
Ganz im Gegenteil - Bioshock: Infinite ist eines der ganz seltenen Beispiele in meinen Augen, in dem Story, Handlungsverlauf, Gameplay, Art Design und Umfang gleichberechtigt nebeneinander funktionieren. Es ist daher auch in meinen Augen der fast perfekte Ego Shooter, da man auf so vielen Ebenen unterhalten wird. Und es ist der Beweis, dass knallige und unterhaltsame Gefechte nicht im Widerspruch zu einer cleveren und emotionalen Geschichte stehen müssen. Die Schwächen, die es gibt, sind ja zum Teil auch durch die einzigartigen Elemente bedingt und treten daher bei anderen Spielen nicht auf, einfach, weil diese Spiele überhaupt nicht in solche Regionen vordringen.

Und wer hier noch mal mit "Durchschnittsshooter" Blabla kommt, sollte sich doch mal bitte im Bereich dieser umschauen. Und da sollte man eigentlich schnell feststellen, dass Bioshock: Infinite in einer anderen Liga spielt. Denn der Durchschnitt findet aktuell bei Crysis 3, Aliens: Colonial Marines, dem neuen Army of Two und Gears of War: Judgement statt.

Allerdings finde ich es sehr schade, dass man so eine großartige Geschichte überhaupt als Shooter verkaufen MUSS, da es sich sonst am Ende nicht verkauft. Viel geiler hätte ich es noch gefunden, wenn Bioshock wesentlich ruhiger, geheimnisvoller und rätsellastiger wäre, mit weniger Shooter Elementen und mehr Survival, mit weniger Gegnern, aber mit einer omnipräsenten Gefahr, die ja eigentlich automatisch durch das Setting entsteht, aus dem man nicht einfach entfliehen kann und welches sich eigentlich so leicht von den "Bösen" kontrollieren ließe. Das sind aber viele Konjunktive die eigentlich ein ganz anderes Spiel voraussetzten würden und tuen daher nichts zur Sache.

Denn als Gesamtpaket ist Bioshock: Infinite nahezu perfekt, da es jedem Element den Raum gibt, den es verdient.
Benutzeravatar
p2k10
Beiträge: 407
Registriert: 25.10.2006 20:36
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von p2k10 »

muecke-the-lietz hat geschrieben:
Mr.Trecker hat geschrieben:
saxxon.de hat geschrieben: Die 92% im Test hat das Spiel verdient, und ich sage dir auch wieso. Nämlich nicht, weil es X Waffen hat, Y Gegnertypen und die Geschichte sich auf dem Niveau von Z befindet, sondern weil Benjamin im Test so viel Spaß mit dem Spiel hatte, dass er gesagt hat: Das kriegt 92 von mir. Genau wie du sagst, das kriegt 82 von dir. Der Unterschied ist: Er argumentiert nur aus seiner Perspektive, du versuchst deine Perspektive zu der von allen zu machen.
Die 82% hab nicht ich genannt, da verwechselst Du mich. Ich sage nur, dass die Superlative hier im Forum und das Platin übertrieben sind, wenn man die vorhandenen Schwächen betrachtet.
Die vorhandenen Schwächen sind aber nicht universell gültig. Sie sind in diesem Falle tatsächlich "nur" Geschmackssache.

Es geht ja hier am Ende darum, ob man mit den Gefechten Spaß haben kann, oder nicht. Und ich persönlich finde ebenfalls, dass die Gefechte dermaßen dynamisch und einzigartig verlaufen, dass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, die Story würde dem Gameplay schaden.
Ganz im Gegenteil - Bioshock: Infinite ist eines der ganz seltenen Beispiele in meinen Augen, in dem Story, Handlungsverlauf, Gameplay, Art Design und Umfang gleichberechtigt nebeneinander funktionieren. Es ist daher auch in meinen Augen der fast perfekte Ego Shooter, da man auf so vielen Ebenen unterhalten wird. Und es ist der Beweis, dass knallige und unterhaltsame Gefechte nicht im Widerspruch zu einer cleveren und emotionalen Geschichte stehen müssen. Die Schwächen, die es gibt, sind ja zum Teil auch durch die einzigartigen Elemente bedingt und treten daher bei anderen Spielen nicht auf, einfach, weil diese Spiele überhaupt nicht in solche Regionen vordringen.

Und wer hier noch mal mit "Durchschnittsshooter" Blabla kommt, sollte sich doch mal bitte im Bereich dieser umschauen. Und da sollte man eigentlich schnell feststellen, dass Bioshock: Infinite in einer anderen Liga spielt. Denn der Durchschnitt findet aktuell bei Crysis 3, Aliens: Colonial Marines, dem neuen Army of Two und Gears of War: Judgement statt.

Allerdings finde ich es sehr schade, dass man so eine großartige Geschichte überhaupt als Shooter verkaufen MUSS, da es sich sonst am Ende nicht verkauft. Viel geiler hätte ich es noch gefunden, wenn Bioshock wesentlich ruhiger, geheimnisvoller und rätsellastiger wäre, mit weniger Shooter Elementen und mehr Survival, mit weniger Gegnern, aber mit einer omnipräsenten Gefahr, die ja eigentlich automatisch durch das Setting entsteht, aus dem man nicht einfach entfliehen kann und welches sich eigentlich so leicht von den "Bösen" kontrollieren ließe. Das sind aber viele Konjunktive die eigentlich ein ganz anderes Spiel voraussetzten würden und tuen daher nichts zur Sache.

Denn als Gesamtpaket ist Bioshock: Infinite nahezu perfekt, da es jedem Element den Raum gibt, den es verdient.
Absolute Zustimmung.

Ich frage mich auch die ganze Zeit welcher Singleplayer Ego-Shooter besser sein sollte und bis auf BioShock 1, HL und HL² die sich auf einer Linie mit BioShock Infinite befinden fällt mir auch nichts ein.

Ich finde BioShock Infinite grandios auch wenn ich mir wie du mehr ruhigere Passagen gewünscht hätte.
Mr.Trecker
Beiträge: 13
Registriert: 05.04.2013 23:49
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Mr.Trecker »

muecke-the-lietz hat geschrieben: Allerdings finde ich es sehr schade, dass man so eine großartige Geschichte überhaupt als Shooter verkaufen MUSS, da es sich sonst am Ende nicht verkauft. Viel geiler hätte ich es noch gefunden, wenn Bioshock wesentlich ruhiger, geheimnisvoller und rätsellastiger wäre, mit weniger Shooter Elementen und mehr Survival, mit weniger Gegnern, aber mit einer omnipräsenten Gefahr, die ja eigentlich automatisch durch das Setting entsteht, aus dem man nicht einfach entfliehen kann und welches sich eigentlich so leicht von den "Bösen" kontrollieren ließe.
Hier sind wir uns doch nahezu hundertprozentig einig. :wink: Genau DAS ist es doch, was diesem Spiel zu einer wirklichen Revolution fehlt.

Meine Kritik ist doch, dass das Geballere in weiten Teilen nach einem plumpen Schema abläuft. Dass eine Story, die eigentlich auf Ungewissheit und Rätselraten aufgebaut ist und davon handelt, dass jede Entscheidung ein völlig neues Universum erschafft in einen Shooter verpackt ist, bei dem man um in der Story voranzukommen keine andere Wahl hat, als alles nieder zu ballern, was sich vor einem bewegt. Sogar Crysis, das ja auch nicht gerade durch Filigranität im Gameplay punktet, bietet die Möglichkeit an Gegnern vorbeizuschleichen, statt sie nieder zu mähen.

Hin und wieder eine Stealth-Passage hätte BSI auf eine völlig andere Ebene gehoben. (Stealth ist nur ein Beispiel. Man könnte auch über andere Elemente nachdenken, um wenigstens ein wenig aus dem Schema auszubrechen.)

An der Story gibt es kaum etwas zu meckern (ich finde sie zwar nicht so überragend wie viele hier, aber sie ist gut und solide. Im Film würde man sagen: Popcorn-Kino.). An der Intensität, mit der sie erzählt wird gibt es gar nichts auszusetzen, hier ist BSI wirklich vorbildlich und stößt in neue Dimensionen vor. Aber das Gameplay ist und bleibt plump.
Benutzeravatar
The Scooby
Beiträge: 1136
Registriert: 14.10.2006 15:39
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von The Scooby »

Dem muss ich widersprechen. Das Gameplay ist so gut, wie es ist. Diese Schleichelemente, haben sich schon in Bioshock 1 nicht stimmig angefühlt und waren nur Überbleibsel der anfänglichen Planungen. Schleichpassagen fühlen sich in dem meisten Spielen aufgesetzt an, um ja eine Diversität im Gameplay zu erreichen und wenn möglich eine weitere Zielgruppe anzusprechen. Halbherzige Umsetzungen vom Gameplay Ideentisch haben wir in den letzten Jahren zu oft gesehen.
Und "großartig" ist die Story nicht unbedingt. Für ein Spiel ist sie vielleicht sehr gut, im Vergleich zu anderen Medien haut sie einen nicht unbedingt vom Hocker.

Bioshock Infinite ist Action Kino mit dynamischen Kämpfen und guter Story. Genau das macht es zum besten Shooter der letzten Jahre. Zumal es ruhige Passagen gibt, wenn man sich in der Welt umsieht und nicht durchjagt.
Zuletzt geändert von The Scooby am 08.04.2013 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe730744
Beiträge: 2931
Registriert: 14.03.2008 21:54
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von johndoe730744 »

The Scooby hat geschrieben:Für ein Spiel ist sie vielleicht sehr gut, im Vergleich zu anderen Medien haut sie einen nicht unbedingt vom Hocker.
genau das ist meiner meinung nach der punkt...die story kann sehr wohl den vergleich mit anderen medien (film, buch) standhalten

das ist das erste mal seit langem das ich dieses gefühl bei einem spiel hatte

ich gehe sogar noch weiter...weder film noch buch hätten diese geschichte auf diese vollkommen einnehmende art und weise erzählen können...BI zieht alle register des videospiel storytellings
Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Mr.Trecker hat geschrieben:
muecke-the-lietz hat geschrieben: Allerdings finde ich es sehr schade, dass man so eine großartige Geschichte überhaupt als Shooter verkaufen MUSS, da es sich sonst am Ende nicht verkauft. Viel geiler hätte ich es noch gefunden, wenn Bioshock wesentlich ruhiger, geheimnisvoller und rätsellastiger wäre, mit weniger Shooter Elementen und mehr Survival, mit weniger Gegnern, aber mit einer omnipräsenten Gefahr, die ja eigentlich automatisch durch das Setting entsteht, aus dem man nicht einfach entfliehen kann und welches sich eigentlich so leicht von den "Bösen" kontrollieren ließe.
Hier sind wir uns doch nahezu hundertprozentig einig. :wink: Genau DAS ist es doch, was diesem Spiel zu einer wirklichen Revolution fehlt.

Meine Kritik ist doch, dass das Geballere in weiten Teilen nach einem plumpen Schema abläuft. Dass eine Story, die eigentlich auf Ungewissheit und Rätselraten aufgebaut ist und davon handelt, dass jede Entscheidung ein völlig neues Universum erschafft in einen Shooter verpackt ist, bei dem man um in der Story voranzukommen keine andere Wahl hat, als alles nieder zu ballern, was sich vor einem bewegt. Sogar Crysis, das ja auch nicht gerade durch Filigranität im Gameplay punktet, bietet die Möglichkeit an Gegnern vorbeizuschleichen, statt sie nieder zu mähen.

Hin und wieder eine Stealth-Passage hätte BSI auf eine völlig andere Ebene gehoben. (Stealth ist nur ein Beispiel. Man könnte auch über andere Elemente nachdenken, um wenigstens ein wenig aus dem Schema auszubrechen.)

An der Story gibt es kaum etwas zu meckern (ich finde sie zwar nicht so überragend wie viele hier, aber sie ist gut und solide. Im Film würde man sagen: Popcorn-Kino.). An der Intensität, mit der sie erzählt wird gibt es gar nichts auszusetzen, hier ist BSI wirklich vorbildlich und stößt in neue Dimensionen vor. Aber das Gameplay ist und bleibt plump.
Ich meine das aber durchaus nicht als Kritik an Bioshock, sondern eher an der Spielewelt. Denn wie gesagt, als Shooter kann Bioshock Infinite nicht viel mehr machen, als das was geboten wird.

Ich wollte eher sagen, dass in einer anderen Spielkultur wohl ein anderes Bioshock entstanden wäre, welches mich noch viel mehr interessiert hätte.

So bleibt am Ende aber "nur" der wohl beste Shooter dieser Generation. Aber ich denke, damit kann man auch leben.
Benutzeravatar
The Scooby
Beiträge: 1136
Registriert: 14.10.2006 15:39
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von The Scooby »

Mr. Malf hat geschrieben:
The Scooby hat geschrieben:Für ein Spiel ist sie vielleicht sehr gut, im Vergleich zu anderen Medien haut sie einen nicht unbedingt vom Hocker.
genau das ist meiner meinung nach der punkt...die story kann sehr wohl den vergleich mit anderen medien (film, buch) standhalten

das ist das erste mal seit langem das ich dieses gefühl bei einem spiel hatte

ich gehe sogar noch weiter...weder film noch buch hätten diese geschichte auf diese vollkommen einnehmende art und weise erzählen können...BI zieht alle register des videospiel storytellings
Wenn man die Story in allen Punkten toll findet, vielleicht. Ich habe meine Meinung über das Ende weiter oben gesagt und finde die Story aus dem Grund letztlich weniger toll als die Allgemeinheit.

Über das Storytelling in einem Videospiel, ist Bioshock Infinite sicherlich über jeden Zweifel erhaben, was aber auch nicht mit anderen Medien vergleichen kann. Es kann niemals das exakt selbe Gefühl von einem Medium zum anderen transportiert werden. Das verhindert die Eigenarten der einzelnen Medien. Die meisten Spiele zu Filmen, Verfilmungen von Spielen und Büchern, oder Bücher zu Spielen bestätigen das.
Mr.Trecker
Beiträge: 13
Registriert: 05.04.2013 23:49
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Mr.Trecker »

The Scooby hat geschrieben:Dem muss ich widersprechen. Das Gameplay ist so gut, wie es ist. Diese Schleichelemente, haben sich schon in Bioshock 1 nicht stimmig angefühlt und waren nur Überbleibsel der anfänglichen Planungen. Schleichpassagen fühlen sich in dem meisten Spielen aufgesetzt an, um ja eine Diversität im Gameplay zu erreichen und wenn möglich eine weitere Zielgruppe anzusprechen. Halbherzige Umsetzungen vom Gameplay Ideentisch haben wir in den letzten Jahren zu oft gesehen.
Und "großartig" ist die Story nicht unbedingt. Für ein Spiel ist sie vielleicht sehr gut, im Vergleich zu anderen Medien haut sie einen nicht unbedingt vom Hocker.
Pseudo sollte gar nichts sein, das steht außer Frage. Aber wenigstens die ein oder andere Möglichkeit sich einen Lösungsweg auszusuchen wäre in heutiger Zeit schon ganz nett.

So wie es ist ist es für mich zwar gut, aber eben nicht der ganz große Wurf, als der es hier dargestellt wird. Dabei bleibe ich.
Mr.Trecker
Beiträge: 13
Registriert: 05.04.2013 23:49
Persönliche Nachricht:

Re: BioShock Infinite - Test

Beitrag von Mr.Trecker »

muecke-the-lietz hat geschrieben: Ich meine das aber durchaus nicht als Kritik an Bioshock, sondern eher an der Spielewelt. Denn wie gesagt, als Shooter kann Bioshock Infinite nicht viel mehr machen, als das was geboten wird.

Ich wollte eher sagen, dass in einer anderen Spielkultur wohl ein anderes Bioshock entstanden wäre, welches mich noch viel mehr interessiert hätte.

So bleibt am Ende aber "nur" der wohl beste Shooter dieser Generation. Aber ich denke, damit kann man auch leben.
Auch in einen Shooter kann man ein die eine oder andere Freiheit bringen (offenere Map mit Karte zur Orientierung statt Schlauch mit Richtungspfeil; Möglichkeit Gegner zu umgehen, statt sie nieder zu mähen; etc.). ... und sollte man imho heutzutage auch.

Aber ich betone nochmal: Auch ich wurde vorzüglich unterhalten. Ich kann mit diesem Spiel definitiv leben. Ich finde nur, dass das Spiel das grandiose Story-Telling ein wenig mit dem Hintern einreißt, weil das Gameplay eben so dermaßen eindimensional ist.