USERNAME_1639154 hat geschrieben:So, habs grade durchgespielt. war wirklich ganz iO.
Trotzdem - die Kritik an Blizzard kann ich 100% nachvollziehen. Man merkt dem Unternehmen einfach an, dass es mittlerweile für einen Massenmarkt entwickelt. Es muss alles sehr leicht zugänglich sein. Das wirkt sich z.B. auch auf Storyelemtene aus. Man will niemanden mit einer zu tiefen Handlung "verwirren". Leichte Kost verträgt eben jeder. Das verhält sich analog zu Liebeskomödien oder Actionfilmen mit Steven Seagal: Die kann auch jeder Depp gucken. Wirklich künstlerisch ist das aber nicht mehr. Und bewegend auch nicht.
Mir ist zum Beispiel bei D3 aufgefallen, dass die Musik einfach keinen Widererkennungswert mehr besitzt (im Vergleich zu D2). Das lustige ist, dass der Soundtrack von Spielen heutzutage ja von ganzen Orchestern inkl. professionellen Komponisten aufgenommen werden. D.h. da sind wirklich Profis am Werk. Die Vorgabe epische Musik zu komponieren, läuft bei denen dann nach Schema X ab. Es gibt ja eindeutige Kriterien für epische Musik. Solche Musik zu komponieren ist dann wie die Tausendste Liebeskomödie zu drehen. Man weiß was man tun muss, der Kunde kennt es. Alleinstellungsmerkmale fallen über Bord. Das ganze Geld, das mittlweile hinter der Spieleindustrie steckt, wird natürlich professionell angelegt. Das führt in diesem Fall zum Beispiel dazu, dass unkonventionelles Musikdesign auf der Stecke bleibt. Früher haben das ja noch die Entwickler selbst gemacht und sich irgednetwas "funkiges" ausgedacht. Aber diese heutige Art und Weise an die Dinge heranzugehen passt ja auch ins Kalkül: Immerhin kann man niemanden mehr mit zu abgeschrobener Musik vergraulen. Man geht kein Wagnis mehr ein und überzeugt die Masse mit Casuality (und entäuscht den "Kenner" mit dem zigsten Spiel nach Schema F. Wobei mitterweile ja auch "Nichtkenner" bemerken, das hier was nicht richtig ist).
Naje, so siehts aus, oder so ähnlich jedenfalls. Is spät, bin hundemüde und hoffe das war noch einigermaßen verständlich

Recht haste.
Diesen Weg gehen nach und nach alle qualitativ hochwertigen Studios.
Aus aussergewöhnlich wird "gut".
Damit will ich nicht sagen, dass diese Studios nur noch Mist rausbringen, aber der Funke, die Inspiration, das "Besondere" ist flöten gegangen.
Bei BioWare z.B. ist es noch schlimmer gekommen. Die haben wirklich alles an Serien dem Casual-Kommerz geopfert.
Nach ME1 habe ich von denen kein wirklich gutes Spiel mehr gespielt. Ja es hatte Macken, aber alleine das Universum war hochinteressant, und sehr lebendig rübergebracht. Ich weiss ein schönes Setting zu schätzen.
Früher war das anders, da konnte man bei jedem Release einfach blindzugreifen, und sich auf etwas Besonderes freuen.
Die Kunst ist dem Kommerz gewichen..von einer Manufaktur zu einer Fabrik, vom Besonderen zum Gewöhnlichen.
Zu SC2 im speziellen:
Auch der erste SC2-Teil hat mich nur mässig unterhalten. Die Cutscenes waren schön gemacht, aber auch diese Story war nicht wirklich Blizzard-Niveau. Viele der Missionen fand ich ehrlich gesagt wenig inspiriert und fast langweilig. Eigendlich haben mich nur die paar interessanten Missionen und die ok Story motiviert weiterzuspielen. Wenn das nun weiter abgenommen hat, weiss ich nicht ob ich mir das Ding überhaupt irgendwann mal anschaue.
Es ist schade, dass das RTS-Genre in letzter Zeit so vernachlässigt wird.
Ständig muss man alte Kamellen spielen....
