Nee, das Zitat hinkt an mehr als einer Stelle. Die meisten Künste entstehen durch eine Kombination von Künstlern. In der Musik hat man es meistens mindestens mit einer Band zu tun (das geht dann nach oben bis zum Orchester). Oft kommen noch Produzenten und Songschreiber dazu. Beim Film sind die Teams sogar noch größer. Vom Kameramann, über Make-up Artists, Kostümdesigner, Schauspieler, bis hin zum Beleuchter. Als verbindendes Glied gibt es dann den Regisseur, der von der Allgemeinheit dann gerne als DER Künstler angesehen wird, auch wenn das all den anderen Beteiligten unrecht tut.gh0 hat geschrieben:Im Grunde hast du ja recht, will ich nicht bestreiten. Jedoch muss man doch differenzieren in der Sache Computerspiel.Kajetan hat geschrieben:Ich beziehe mich auf Dein Argument, dass es ja keine Kunst sein könne, wenn etwas unter Termindruck entstünde. "Kunst" ist nicht nur das, was ein Künstler ganz entspannt in den luftleeren Raum hinein erschafft.gh0 hat geschrieben:Du listest doch jetzt nicht ernsthaft Koryphäen ihres Genres auf um beweisen zu wollen, dass heutige Computerspiele als Kunst gelten müssen?
jemand hat 2008 mal in einem Blog folgendes geschrieben:
Als mediale Form besitzen die Computerspiele ihrer Möglichkeit (formalästhetisch, narrativ, technisch) nach ohne Frage das Potential, welches nötig wäre, um Kunst zu schaffen. Da es aber oftmals schwer ist, ein Computerspiel als Einzelperson herzustellen (da es interdisziplinäres Know-how, einige Zeit und gewisse Mittel benötigt), dominieren wirtschaftliche Unternehmungen die Szene. Diese Unternehmungen beweisen meistens ihre technische Profession, nicht aber unbedingt ihre künstlerische. Ein „cooles“ Design (Charakterdesign, Leveldesign etc.) reicht nicht immer aus, um ein Produkt als künstlerisch wertvoll aufzufassen (Anmerkung: den Begriff der „Kreativität“ habe ich übrigens hier dem Umfang halber vermieden, er wäre aber, auch gerade im Kontext des Designs bei Computerspielen noch zu betrachten und zu differenzieren). Es gibt durchaus einige Bemühungen und Beispiele vermittels der Computerspielen zugrundeliegenden Technologie auch künstlerische Projekte zu realisieren, doch im konkreten Computerspielmarkt besitzen die Produkte meist eine andere Ausrichtung.
Demnach können Computerspiele Kunst sein, sind es aber meistens nicht. So lautet zumindest meine Diagnose.
Hier der Link dazu:
http://blog.teriell.de/2008/01/22/sind- ... ele-kunst/
Ich muss gestehen, der gute Kerl spricht genau das an, woran 2012 die Computerspielindustrie mehr denn je krankt.
Bei Videospielen muss man die Anzahl der Mitarbeiter dann nochmal zusätzlich anheben. Es gibt eben auch eine Abteilung, die sich ausschließlich mit technischen Fragen auseinandersetzt und den Künstlern (Designer, Musiker, Schauspieler, Schreiber, Regie, etc) ihre technischen Grenzen aufweist.
Ob nun ein wirtschaftliches, religiöses, politisches oder persönliches Anliegen der Grund für die Erschaffung der Kunst ist, ist dabei vollkommen unerheblich.