Die Reihe ist für mich die größte Überraschung dieses Jahres. Zuletzt habe ich bei Mass Effect 3 so gebannt vor dem Rechner gesessen - wie lange es her ist, dass ich so panisch wie in diesem Spiel stellenweise war, weiß ich schon gar nicht mehr.
Für mich war auch von vornherein klar, dass die Entscheidungen sich nicht so stark auswirken würden, wie das Spiel einen immer erzählt, von daher ist das für mich kein allzu großer Kritikpunkt. Es hat ja durchaus schon so einige Auswirkungen auf die Gruppendynamik, das finde ich schon toll genug, selbst wenn das bis zu diesem Punkt keine riesigen Auswirkungen auf den Spielverlauf hatte. Man muss auch bedenken, dass Telltale ein ziemlich kleines Team ist, da werden sie wohl kaum völlig unterschiedliche Storyverläufe einbauen, die dann nur 20% der Spieler mitbekommen, dafür haben sie gar nicht die Zeit.
Episode 4 hat mich vor allem von der Länge überrascht: die übertrifft die Vorgänger bei weitem. Dadurch kommt es einem zwar manchmal so vor, dass in diesem Teil etwas die Dynamik fehlt, aber es macht seinen Job, auf ein intensives Finale vorzubereiten, mehr als gut. Und es ist ja auch nicht so, als hätte dieser Teil gar nichts zu bieten, ganz im Gegenteil. Von daher kann ich nur alle Daumen nach oben zeigen. Die Jungs machen sich langsam.
Zur derzeitigen Diskussion wegen des Walkie Talkie:
Meine Vermutung ist nach wie vor, dass es sich dabei um einen Verwandten der Person handelt, die Lee getötet hat. Ich habe auch immer noch das Gefühl, dass diese Person beispielsweise die durchgedrehte Frau in Episode 2 beeinflusst hat und es auf Lee, nicht auf Clementine abgesehen hat. Was im Stile von "Der Gärtner war es" kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, zumindest optisch wird der Charakter also denke ich schon neu sein. Höchstens noch der Asiate aus Episode 1, der unbedingt von der Gruppe weg wollte. Überlebt auf jeden Fall, ist bis hierhin vergessen - an sich der ideale Kandidat. Es sei denn der ist wie Hershel ein Charakter aus Comic/Serie, beides kenne ich nicht.