Natsuyuki Rendezvous
Hach, ein weiteres tragisches Beispiel von gut angefangen, schlecht weitergemacht und blöde aufgehört.
NR ist eine durchaus von vielen in den Himmel gelobte Serie und wurde am Anfang der Saison zum Besten gezählt, was gerade läuft (hinsichtlich der Konkurrenz aber auch nicht wirklich schwer).
Aber erstmal zum Inhalt:
Hazuki, seines Zeichens scheinbar Student, geht auf seinem Weg nach Hause immer in den Blumenladen, der auf dem Weg liegt. Nicht wirklich weil er Blumen so besonders mag, sondern eher weil er sich in die Besitzerin Shimao Rokka verliebt hat. Um sich wenigstens mit ihr zu unterhalten, kauft er fast täglich eine kleine Topfblume, deshalb sieht seine Bude auch aus, wie das Lager eines Botanischen Gartens.
Die Macht des Plots will es, das die Aushilfe des Blumenladens heiratet und umziehen muss. Es wird also ein Nebenjob frei, eine Gelegenheit, die sich Hazuki nicht entgehen lässt.
Als es daran geht, noch schnell ein Geschenk für die scheidende Aushilfe zu besorgen, holt Hazuki Rokka ab. Und siehe da, was erpät unser Verliebter? Einen halbnackten Kerl in ihrer Wohnung .... geknickt, gekränkt und ein wenig desillusioniert zieht er wieder ab, soll sie doch allein einkaufen gehen.
Aber unser Protagonist trägts mit Fassung und erscheint trotzdem zur Abschiedsfeier. Als ihm das Weibergewäsch ein wenig zu sehr auf den Sack geht, verzieht er sich auf den Balkon, mal kurz ein rauchen. Dort trifft er den besagten Halbnackten wieder und es stellt sich heraus, das er
a) ein Geist ist und
b) Rokkas verstorbener Ehemann Shimao Atsushi.
Hört sich alles recht interessant an und ist es zu diesem Zeitpunkt auch noch. Es ergeben sich allerlei romantische Situationen und auch nette Streitgespräche mit dem Geist.
Als es dann allerdings zum Körpertausch kommt und Atsushi Hazukis Körper übernimmt, hört der Spaß dann auch schon wieder auf. Das wird ewig in die Länge gezogen und verlagert sich dann auch noch auf zwei Ebenen. Einmal die Realität, in der Atsushi allerlei Dinge mit Hazukis Körper und Rokka treibt (nicht drüber kichern, er landet wirklich mit ihr inner Koje) und eine Märchenwelt, in der Hazuki gefangen ist.
Sicherlich ist das von den Gefühlen wunderschön gemacht, die Farbwahl ist mit bunt schon fast nicht mehr beschreibbar und die Charaktere haben Tiefe und entsprechen ausnahmsweise mal nicht den gängigen Klischees, was sie ungemein sympathisch macht. Allerdings wird hier versucht auf die Tränendrüse zu drücken, was dank des 2 Welten Aufbaus recht selten funktioniert.
Und als dieser endlich aufgelöst wird, ist die Serie auch schon vorbei. Das Ende ist zwar schön, aber extrem abrupt.
Insgesamt wurde hier unglaublich viel Potential verschenkt. Anstatt sich auf das Zusammenspiel der 3 Hauptcharaktere zu konzentrieren wird je ein Charakter aus dem Trio gestrichen um sich auf die Gefühle und Gedanken der Kombination zu konzentrieren. Für mich hat das insgesamt einfach nicht funktioniert.
gibt von mir daher leider nur magere
7/10