Torchlight II - Vorschau

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Levi 
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Levi  »

Piscatorcompos hat geschrieben:
 Levi hat geschrieben:Beitrag von c452h » Mi Jun 20, 2012 6:05 pm
Torchlight habe ich nur ca. 20 Stunden gespielt, danach war irgendwie die Luft raus. Ich bleibe erst einmal bei Diablo 3; mindestens so lange, bis ich per RMAH den Kaufpreis reingeholt habe.

Bedauerlich, dass 4players hier ein weiteres Beispiel von Stimmungsmache abliefern muss. So etwas gab es in der Vergangenheit ja schon desöfteren und hat mit seriösem Journalismus nicht viel zu tun.

Wobei ich mich frage, ob sich Computerspielmagazine und seriöser Journalismus nicht sowieso von vornherein ausschließen? Im Endeffekt sind die Mitarbeiter von 4players ja auch nur "Zocker" ohne besondere Qualifikationen.
Bis du den Kaufpreis reingeholt hast? Das ist wirklich schlimm. Aber genauso geht es mir auch. D3 ist rausgeschmissen Geld. Spass macht das keinen und man zwingt sich dazu weiterzuspielen, da man ja gutes Geld dafuer gezahlt hat. Drops kriege ich keine also ab ins AH (echtes Geld werde ich sicherlich niemals fuer sowas zahlen) und was besseres gekauft. Wo war gleich nochmal der Sinn des Spiels? Ach ja das Spielen fuer bessere Items! Sinnlos!

Zum zweiten Punkt. Ich glaube, dass die meisten bei 4Players eine journalistische Ausbildung oder Studium aufweisen koennen.

Zum Thema: Ein besseres Spiel als Diablo 3 zu machen ist nicht schwer, denn Diablo 2 ist in vielen Bereichen besser trotz des hohen Alters. Vielleicht sind meine Ansprueche auch zu hoch oder ich bin zu alt (aehnliches Alter wie Joerg von 4Players denke ich, deshalb spricht er mir auch so oft aus der Seele) aber ich werde weiterhin meine Stimme dazu verwenden dem Medium Computer- und Konsolenspiele mehr Anspruch und Seele zu verleihen, anstatt mit der stupiden Masse zu gehen und alle Vereinfachungen als gut anzusehen und abzunicken. Wer dies einfach so hinnimmt, dem geschieht es recht nur noch Spiele fuer niedrig IQ's serviert zu bekommen.

also irgendwas ging mit deinen quote schief Oo
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Boesor
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Boesor »

Piscatorcompos hat geschrieben: Zum zweiten Punkt. Ich glaube, dass die meisten bei 4Players eine journalistische Ausbildung oder Studium aufweisen koennen.
Kann man ja nachschauen:

http://www.xing.com/profile/Joerg_Luibl

interessanter Werdegang
Verklärer
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Verklärer »

Das witzige ist, dass sich hier scheinbar viele von Torchlight II ein gemütliches Lan- oder Teamspeakerlebnis unter Freunden erhoffen. Dieses aber mit D3 wohl in viel besserer Ausführung hätten, wenn da nur nicht diese vermaledeiten idealistischen Hürden wären. :)
Für diese idealistischen Vorbehalte habe ich natürlich Verständnis, muss jeder selber wissen, ob er sich Onlinezwanggängelei, RMAH und Serverprobleme antun will.
Nur geht in dem ganzen Gejammere häufig vergessen, dass D3 rein spieltechnisch halt trotz allem ein sehr gutes Spiel ist. Wie hier schon jemand erwähnte, ist es halt wirklich ne Frage davon, wie man an ein Spiel herangeht. Ich spiele D3 nur mit Freunden, entweder über teamspeak oder im LAN.
Das AH wird beim nächsten neuen Char, den wir beginnen (leider ja nur 5 Durchgänge möglich, danach ist der Drops wohl gelutscht, da kein Anreiz vorhanden, denselben Char 2mal zu beginnen dank stupidem flexiblem Skillsystem), mittlerweile auch nicht mehr benutzt, weil es das Spiel einfach lächerlich einfach macht.
Wen ausserdem auch Farmruns und "Endcontent" (als Nicht-MMOler war mir dieses Wort bis vor kurzem sogar noch unbekannt) und dieser ganze Itemfind-Wettbewerbsdruck, Infernotauglichkeit etc. kalt lässt, der hat mit D3 einfach ein grundsolides Spiel, das unter Freunden vielleicht nicht Jahre, aber doch sehr lange für Spass sorgen kann.
Wer mit der ganzen Blizzard-Gängelei Mühe bekundet, der greift zurecht zu T2, das versteh ich durch und durch. Aber wer hier T2 spieltechnisch Welten vor D3 sieht, der gaukelt sich doch was vor. Wahrscheinlich der selbst auferlegten D3-Entbehrung der letzten Wochen geschuldet :)

Und der Titel ist halt wirklich nur pure Effekthascherei, das ging hier auch schon seriöser
Zuletzt geändert von Verklärer am 20.06.2012 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
roteweste
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von roteweste »

Boesor hat geschrieben:Und obwohl Spiegel online mitunter nervt und dank des Onlinejournalismus nicht das Niveau des Spiegel oder anderen Printpublikationen aufweist sind das ganz andere hausnummern im Vergleich zu 4 Players, PCG & Co.
Den Trennstrich würde ich so jetzt nicht ziehen, da Medien i.d.R. erstmal nur eins wollen: Aufmerksamkeit. Und die bekommt man sowohl in Spiele wie auch im Politik Business nun mal am besten durch reißerische Überschriften. Da nehmen sich BILD, Spiegel, 4players und SPON herzlich wenig, nur vielleicht im Niveau der Formulierung (man will ja seine Leserschaft ansprechen). Ich kritisiere das ja nicht. So läuft das Geschäft nun mal (gibts auch seit Ewigkeiten schon bei Chomsky nachzulesen). Die Qualität der Texte richtet sich also nicht nur nach der Ausbildung / nach dem intellektuellen Horrizont des Verfassers sondern zu guten Teilen eben auch nach "äußeren" Faktoren.

Ich stell mal die ganz steile These auf, dass dieser Titel nie so gekommen wäre wenn Diablo 3 nicht so präsent in den Medien wäre. ;)
Skelzor
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Kommentar

Beitrag von Skelzor »

Ich habe 4Players als hochwertiges Spielemagazin mit strengen, fairen Tests kennengelernt, dass gerne auch mehr Detail eingeht, als nur oberflächlich "macht Spaß" oder macht "weniger Spaß" zu sagen. In den letzten Monaten bin ich jedoch enttäuscht.
Der Artikel ist nun wirklich ein Tiefpunkt. Der Titel hat Bild-Niveau und ist einfach nur reißerisch (mir scheint ihr wollt eure Beiträge mit so etwas pushen...). Der Vergleich zwischen D3 und TL2 findet kaum statt und wenn überhaupt nur unzureichend. Vor- und Nachteile der verschiedenen Aspekte werden nicht aufgezeigt (warum unterstützt Blizzard keinen LAN-Modus mehr? - was bringt es verschiedene Schwierigkeitsgrade von Anfang an spielen zu können etc.). Ist die Einstellung zu den Cheatern gut, oder will man sich hier nur rausreden, Geld zu investieren?

Der Artikel ist zu positiv und geschönt. Man könnte euch glatt einen Werbevertrag mit den Entwicklern unterstellen - was sol das einfach? Wo ist hier der echte Journalismus?
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Boesor
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Boesor »

roteweste hat geschrieben: Die Qualität der Texte richtet sich also nicht nur nach der Ausbildung / nach dem intellektuellen Horrizont des Verfassers sondern zu guten Teilen eben auch nach "äußeren" Faktoren.
Zweifellos.
Und das muss man natürlich auch erstmal vernünftig hinbekommen, es ist ja nicht so, dass die BILD zeitung, weil sie sich auf eher überschaubarem Niveau bewegt, keine hervorragend ausgebildeten Redakteure hat.
So zu schreiben muss man eben auch erstmal können.

Der Spielejournalismus ist eben jung und im wesentlichen von Seiteneinsteigern bevölkert.
Vermutlich reicht das in der Regel auch (ist gar nicht abwertend gemeint), weil eine komplexe Recherche oder seitenlange Storys mit Enthüllungen usw. (wie man sie ja ab und an im Spiegel findet) im eher seichten Metier der Spieler nicht notwendig ist.

Die Absolventen der Henri Nannen Schule oder der dt. Journalistenschule findet man denke ich dann doch eher bei den etablierten Blättern - da gibts vermutlich auch mehr in die Lohntüte.
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brent
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von brent »

Ponyo hat geschrieben:"Warum es besser wird als Diablo III", soso...
das ist aber kein Qualitätsmerkmal, das mich überzeugt.

Gleichzusetzen mit "TL2 - Warum es besser wird als der Griechenland-Rettungsschirm" oder "Warum es besser wird als die österreichische Nationalmannschaft".
Ähm, bittewas?
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von KOK »

Boesor hat geschrieben:
roteweste hat geschrieben: Die Qualität der Texte richtet sich also nicht nur nach der Ausbildung / nach dem intellektuellen Horrizont des Verfassers sondern zu guten Teilen eben auch nach "äußeren" Faktoren.
Zweifellos.
Und das muss man natürlich auch erstmal vernünftig hinbekommen, es ist ja nicht so, dass die BILD zeitung, weil sie sich auf eher überschaubarem Niveau bewegt, keine hervorragend ausgebildeten Redakteure hat.
So zu schreiben muss man eben auch erstmal können.

Der Spielejournalismus ist eben jung und im wesentlichen von Seiteneinsteigern bevölkert.
Vermutlich reicht das in der Regel auch (ist gar nicht abwertend gemeint), weil eine komplexe Recherche oder seitenlange Storys mit Enthüllungen usw. (wie man sie ja ab und an im Spiegel findet) im eher seichten Metier der Spieler nicht notwendig ist.

Die Absolventen der Henri Nannen Schule oder der dt. Journalistenschule findet man denke ich dann doch eher bei den etablierten Blättern - da gibts vermutlich auch mehr in die Lohntüte.
Eine gute journalistische Ausbildung bringt einfach nichts, wenn der Journalist bezüglich gewissen Sachen eine festgefahrene Meinung hat. Der geehrte Herr Luibl und seine Vorliebe für selbsterstellte Charaktere in RPGs, sogar dort, wo es eigentlich unangebracht wären und seine Vorlieben für offene Spielwelten mit allen Konsequenzen etc. sind diesbezüglich sogar sehr gute Beweise.

Auch möchte ich an dieser Stelle an den NYT-Bericht zu The Witcher 2 verweisen:
http://www.nytimes.com/2011/06/22/arts/ ... eview.html

Man merkt einfach den Unterschied schon am Geschriebenen. Während die Testberichte von so gut wie allen großen Spielemagazinen auch von mir hätten verfasst können, hätte ich niemals so einen Bericht wie den von NYT verfassen können. Sicher wird der NYT-Redakteur weniger aufs Gameplay eingegangen sein (ist halt ein anderes Blatt), aber so eine detaillierte Beschreibung der Spielewelt, jetzt egal zu welchem Spiel, würde ich mir generell von allen Spielemagazinen wünschen. Vorallem von Spielemagazinen erwarte ich, daß die mich bezüglich eines Videospieles besser informieren als ein Blatt wie die NYT.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß der gesamte Spielejournalismus am zerbrechen ist. Der Wettstreit um Klickzahlen und Auflagen sind mittlerweile sogar so stark, daß es schon fast üblich ist großte Titel mit 90+ Wertungen zu segnen, nur damit sie ihre Wertung vor allen anderen veröffentlichen können, das aber von den Spielevertreiber nur geduldet wird, wenn die Wertung dementsprechend hoch ist. Daher sind die ganzen Vor-Veröffentlichung-Testberichte (Vor-Release-Reviews) für die Katz. Man kann sich mittlerweile zu 100% sicher sein, das die Wertung nur deswegen so hoch ist, weil das Spielemagazin den Test möglichst früh veröffentlichen wollte. Und das ist nicht mal eine Verschwörungstheorie, sondern wird ja auch von den Spielemagazinen selbst bestätigt, daß es solche NDAs wirklich gibt.

Und dann hilft einem die journalistische Ausbildung wenig, wenn man sich dem Druck der Wirtschaft beugen muss. Und das ist im Falle des Spielejournalismus doch stärker, als man es aus anderen Bereichen kennt, wo man zum Beispiel kein Problem hat, aufwändig produzierte Blockbuster-Filme, die an den Kassen Rekordsummen einbringen trotzdem eine vergleichsweise blassere Kritik anzudichten. Wie soll ich als Konsument dann den gesamten Spielejournalismus-Zweig noch wirklich enrst nehmen? Da kann der geehrte Herr Luibl noch ein so tollen Werdegang haben, am Ende ist er genau so ein Opfer der Wirtschaft wie alle anderen Spielemagazinen auch.

Es ist ja nicht so, als ob Spieleredakteure per se schlechte Journalisten sind. Bei weniger großten Titel, wo es eben doch kaum bis gar keinen Druck gibt den test möglichst frühj veröffentlichen zu müssen, merkt man den Redakteueren doch an, daß die sehr wohl Spiele auch etwas kritischer und sachlicher testen können. Ist halt nur schade, da diese Titel dann auch härter bewertet werden und dadurch oft im direkten Vergleich mit den großten Titel das nachsehen haben, obwohl sie öfters die besseren Spiele sind.
Ich als langjähriger Hardcore-Spieler achte daher kaum bis gar nicht auf die Wertung, sondern lese mir die Berichte durch und vergleiche den Test mit anderen Test und bilde mir dann ein eigenes Bild, das in den meisten Fällen doch von den Test der großen Spielemagazinen sehr stark abweicht.

Was aber auch viele hier vergessen: ein Spielejournalist muss nicht unbedingt ein guter Journalist sein, meiner Meinung nach muss er ein besserer Spieler sein und daran happert es meistens sogar noch mehr. Spiele werden nur angespielt, nicht durchgespielt (merkt man ganz extrem beim Diablo 3 Test, um mal was Aktuelles in den Raum zu werfen) und dann sind die spielerischen Fähigkeiten auch eher mit dem eines durchschnittlichen Gelegenheitsspieler zu vergleichen, obwohl Spieletester nichts anderes tun als zu zocken. Das wirkt sich vielleicht nicht auf die Qualität des Testes so stark aus wie eine schlechte bis gar keine journalistische Ausbildung, aber dafür um so stärker auf den Inhalt.

Ach, was schreibe ich überhaupt soviel. Unterm Strich bin ich weder mit dem Inhalt, noch mit der Qualität von sogenannten Spielejournalisten zufrieden. Wenn ein Spielemagazin nicht die Qualität des NYT-Redakteurs bezüglich dem The Witcher 2 Testes mir geben kann, dann sollte er es mit Inhalt ausgleichen können und das schaffen die Wenigsten. Aus dem Stehgreif fällt mir spontan kein Spielemagazin ein, daß mich bisher wirklich überzeugen konnte.
Foucault
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Foucault »

Das Spiel + Tiny & Big = Ich wäre wunschlos glückelig
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Sarkasmus
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von Sarkasmus »

Also ich spiel zZ Torchlight 1 und ich muss sagen, Torchlight 2 wird gekauft :!: :!: :!: 11elf
Ich freu mich einfach tierisch drauf, erst Recht da es nun auch ein MP gibt.

Die Comicgrafik gefällt mir auch gut, da sie schon bei Torchlight 1 stimmig ist.Ich denk da nur an die Zwergenfestung die von Goblins überrannt wurde.
Aber naja ich steh eh allgemein auf Comicgrafik, hab sogar Minecraft lange mit einem Comic Texturepack gespielt :P

Bis denn
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Beitrag von luda »

Gibts eigentlich irgendwelche Redakteure, die mal keine Fanboys sind und voreingenommen irgendwelche Artikel in die Welt setzen?
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brent
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Beitrag von brent »

luda hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendwelche Redakteure, die mal keine Fanboys sind und voreingenommen irgendwelche Artikel in die Welt setzen?
Elaboriere.
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Asturaetus
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Re: Kommentar

Beitrag von Asturaetus »

luda hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendwelche Redakteure, die mal keine Fanboys sind und voreingenommen irgendwelche Artikel in die Welt setzen?
Kafuka Fuura hat geschrieben:The possibility exists!
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von sourcOr »

KOK hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:
roteweste hat geschrieben: Die Qualität der Texte richtet sich also nicht nur nach der Ausbildung / nach dem intellektuellen Horrizont des Verfassers sondern zu guten Teilen eben auch nach "äußeren" Faktoren.
Zweifellos.
Und das muss man natürlich auch erstmal vernünftig hinbekommen, es ist ja nicht so, dass die BILD zeitung, weil sie sich auf eher überschaubarem Niveau bewegt, keine hervorragend ausgebildeten Redakteure hat.
So zu schreiben muss man eben auch erstmal können.

Der Spielejournalismus ist eben jung und im wesentlichen von Seiteneinsteigern bevölkert.
Vermutlich reicht das in der Regel auch (ist gar nicht abwertend gemeint), weil eine komplexe Recherche oder seitenlange Storys mit Enthüllungen usw. (wie man sie ja ab und an im Spiegel findet) im eher seichten Metier der Spieler nicht notwendig ist.

Die Absolventen der Henri Nannen Schule oder der dt. Journalistenschule findet man denke ich dann doch eher bei den etablierten Blättern - da gibts vermutlich auch mehr in die Lohntüte.
Eine gute journalistische Ausbildung bringt einfach nichts, wenn der Journalist bezüglich gewissen Sachen eine festgefahrene Meinung hat. Der geehrte Herr Luibl und seine Vorliebe für selbsterstellte Charaktere in RPGs, sogar dort, wo es eigentlich unangebracht wären und seine Vorlieben für offene Spielwelten mit allen Konsequenzen etc. sind diesbezüglich sogar sehr gute Beweise.

Auch möchte ich an dieser Stelle an den NYT-Bericht zu The Witcher 2 verweisen:
http://www.nytimes.com/2011/06/22/arts/ ... eview.html

Man merkt einfach den Unterschied schon am Geschriebenen. Während die Testberichte von so gut wie allen großen Spielemagazinen auch von mir hätten verfasst können, hätte ich niemals so einen Bericht wie den von NYT verfassen können. Sicher wird der NYT-Redakteur weniger aufs Gameplay eingegangen sein (ist halt ein anderes Blatt), aber so eine detaillierte Beschreibung der Spielewelt, jetzt egal zu welchem Spiel, würde ich mir generell von allen Spielemagazinen wünschen. Vorallem von Spielemagazinen erwarte ich, daß die mich bezüglich eines Videospieles besser informieren als ein Blatt wie die NYT.

(...)

Es ist ja nicht so, als ob Spieleredakteure per se schlechte Journalisten sind. Bei weniger großten Titel, wo es eben doch kaum bis gar keinen Druck gibt den test möglichst frühj veröffentlichen zu müssen, merkt man den Redakteueren doch an, daß die sehr wohl Spiele auch etwas kritischer und sachlicher testen können. Ist halt nur schade, da diese Titel dann auch härter bewertet werden und dadurch oft im direkten Vergleich mit den großten Titel das nachsehen haben, obwohl sie öfters die besseren Spiele sind.
Ich als langjähriger Hardcore-Spieler achte daher kaum bis gar nicht auf die Wertung, sondern lese mir die Berichte durch und vergleiche den Test mit anderen Test und bilde mir dann ein eigenes Bild, das in den meisten Fällen doch von den Test der großen Spielemagazinen sehr stark abweicht.

Was aber auch viele hier vergessen: ein Spielejournalist muss nicht unbedingt ein guter Journalist sein, meiner Meinung nach muss er ein besserer Spieler sein und daran happert es meistens sogar noch mehr. Spiele werden nur angespielt, nicht durchgespielt (merkt man ganz extrem beim Diablo 3 Test, um mal was Aktuelles in den Raum zu werfen) und dann sind die spielerischen Fähigkeiten auch eher mit dem eines durchschnittlichen Gelegenheitsspieler zu vergleichen, obwohl Spieletester nichts anderes tun als zu zocken. Das wirkt sich vielleicht nicht auf die Qualität des Testes so stark aus wie eine schlechte bis gar keine journalistische Ausbildung, aber dafür um so stärker auf den Inhalt.

Ach, was schreibe ich überhaupt soviel. Unterm Strich bin ich weder mit dem Inhalt, noch mit der Qualität von sogenannten Spielejournalisten zufrieden. Wenn ein Spielemagazin nicht die Qualität des NYT-Redakteurs bezüglich dem The Witcher 2 Testes mir geben kann, dann sollte er es mit Inhalt ausgleichen können und das schaffen die Wenigsten. Aus dem Stehgreif fällt mir spontan kein Spielemagazin ein, daß mich bisher wirklich überzeugen konnte.
DIESEN Test ziehst du klassischen Spieletests von 4players, PCG, GameStar und co. vor? Das ganze kratzt ja nur an der Oberfläche. Da frag ich mich doch: Lieber etwas von Jemandem lesen, der seine sprachlichen Muskeln spielen lässt und gleichzeitig beim Blick auf ähnliche Spiele bis Ende der Neunziger ausholt oder einen richtigen Test lesen, mit dem ich dann tatsächlich über meine Kaufentscheidung nachdenken kann? Ich meine, wenn dich eloquente Ausdrucksweise - und Englisch natürlich - reizt, wirf doch mal einen Blick rüber auf Eurogamer.net. Nur muss klar sein, dass bei 90% der Tests dann dafür wieder der Rest auf der Strecke bleibt. Sicher lese ich sowas auch gerne, aber vorrangig möchte ich dann doch noch den Eindruck gewinnen, mit dem Lesen des Tests wenigstens ein Stück weit schlauer geworden zu sein was das Spiel anbelangt. Was meinst du was los ist, wenn die Times mal die Negativkeule auspacken? Dann sucht man vergeblich nach Argumenten, die das ganze auch unterfüttern und die achsotolle Seite wird im Nu weggeklickt.

Ich bin auch nicht zufrieden mit dem Testen im Allgemeinen, aber das Hauptaugenmerk der meisten Spielehournalisten sollte dann doch noch auf der Auseinandersetzung mit Spielen liegen. Dass das meistens mehr schlecht als recht hinhaut ist das einzige Tragödie an der ganzen Sache.
roteweste
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Re: Torchlight II - Vorschau

Beitrag von roteweste »

KOK hat geschrieben:Der Spielejournalismus ist eben jung und im wesentlichen von Seiteneinsteigern bevölkert.
Vermutlich reicht das in der Regel auch (ist gar nicht abwertend gemeint), weil eine komplexe Recherche oder seitenlange Storys mit Enthüllungen usw. (wie man sie ja ab und an im Spiegel findet) im eher seichten Metier der Spieler nicht notwendig ist.
Wobei man hier 4players in Schutz nehmen muss, die verglichen mit anderen Spielemagazinen halbe Doktorarbeiten verfassen. Zugegeben das spricht weniger für 4players als gegen den Rest der deutschen (und wahrscheinlich auch internationalen) Spielemagazine.
KOK hat geschrieben:Sicher wird der NYT-Redakteur weniger aufs Gameplay eingegangen sein (ist halt ein anderes Blatt), aber so eine detaillierte Beschreibung der Spielewelt, jetzt egal zu welchem Spiel, würde ich mir generell von allen Spielemagazinen wünschen.
Wobei sich mit der Zeit wohl bei den meisten Redakteuren und auch Spielern (!) eine gewisse Betriebsblindheit einsetzt. Fantasy-Setting? Schon 100mal gesehen. Endzeit? Dasselbe. Es gibt eben kaum noch Szenarien die noch nicht hochkarätig besetzt wurden. Gerade bei Vorsetzungen wie The Whicher 2 reicht es mir als Spieler auch aus, wenn der Redakteur auf die Spielwelt von Teil 1 verweist und ggf. nach einmal die Unterschiede herausarbeitet. Ich will garnicht immer wieder dasselbe lesen. Und über das Szenario eines 0815-CoD-Ablegers muss ich auch nicht unbedingt viel wissen.
KOK hat geschrieben:Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß der gesamte Spielejournalismus am zerbrechen ist. Der Wettstreit um Klickzahlen und Auflagen sind mittlerweile sogar so stark, daß es schon fast üblich ist großte Titel mit 90+ Wertungen zu segnen, nur damit sie ihre Wertung vor allen anderen veröffentlichen können, das aber von den Spielevertreiber nur geduldet wird, wenn die Wertung dementsprechend hoch ist.
Wieder rum kein Phänomen das nur an der Spielebranche festzumachen ist. Wir sind im Web und da ist die Währung in denen man Sponsoren bezahlt die Anzahl der Seitenaufrufe. Deshalb ja auch immer diese unsägliche Angewohnheit mit mehrseitigen Artikeln und Klickstrecken. Klar der Spielejournalismus ist meist auch näher an den Entwicklern dran, weshalb die Abhängigkeit auch hier noch größer ist. Man will schließlich das Exklusiv-Review und das bekommt man eher, wenn man sich mit den Publishern gut stellt bzw. einen guten Ruf vorweisen kann. Aber im Polit-Journalismus läufts doch genauso. Rat doch mal wieso die alle in Berlin hocken.
KOK hat geschrieben:Daher sind die ganzen Vor-Veröffentlichung-Testberichte (Vor-Release-Reviews) für die Katz. Man kann sich mittlerweile zu 100% sicher sein, das die Wertung nur deswegen so hoch ist, weil das Spielemagazin den Test möglichst früh veröffentlichen wollte.
So ein bisschen stimm ich dir zu. Sie werden aber auch gelesen und das zurecht. Viele Spieler interessiert es nun mal ob es sich lohnt ein Titel im Auge zu behalten. Das man von ein paar Stunden die man als Journalist ein Spiel zocken kann eben noch keinen umfassenden Eindruck bekommt ist klar, aber man bekommt doch schon ne Ahnung ob das überhaupt was werden kann. Ich behaupte mal, dass sich zumindest ein schlechtes Gamedesign und ein schlechtes Gameplay relativ schnell entblößen. Aber das ist natürlich auch Genre spezifisch. Das dem Gamedesign von Diablo 3 im Endgame die Luft ausgeht konnte niemand wirklich mit Sicherheit voraussagen.
KOK hat geschrieben:Und das ist im Falle des Spielejournalismus doch stärker, als man es aus anderen Bereichen kennt, wo man zum Beispiel kein Problem hat, aufwändig produzierte Blockbuster-Filme, die an den Kassen Rekordsummen einbringen trotzdem eine vergleichsweise blassere Kritik anzudichten. Wie soll ich als Konsument dann den gesamten Spielejournalismus-Zweig noch wirklich enrst nehmen?
Wobei sich ja wiederum zeigt, dass das im Kino Verkaufszahlen relativ unabhängig von den Kritiken sind. Was ein Kino-Film will ist eigentlich nur mediale Präsens und die bekommen sie auch durch große Namen auf den Cover. In diesem Sinne würde ich jetzt einfach mal behaupten sind Spielentwicklung abhängiger von den Kritiken. Zumindest noch. Wobei auch hier eine Entwicklung eingesetzt hat, dass sich große Serien wie geschnitten Brot verkaufen unabhängig von irgendwelchen Wertungen. Vielleicht schafft es ja der Spieljournalismus, wenn kaum noch jemand auf ihn hört, sich zu emanzipieren.
KOK hat geschrieben:Es ist ja nicht so, als ob Spieleredakteure per se schlechte Journalisten sind. Bei weniger großten Titel, wo es eben doch kaum bis gar keinen Druck gibt den test möglichst frühj veröffentlichen zu müssen, merkt man den Redakteueren doch an, daß die sehr wohl Spiele auch etwas kritischer und sachlicher testen können. Ist halt nur schade, da diese Titel dann auch härter bewertet werden und dadurch oft im direkten Vergleich mit den großten Titel das nachsehen haben, obwohl sie öfters die besseren Spiele sind.

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Spiele werden nur angespielt, nicht durchgespielt (merkt man ganz extrem beim Diablo 3 Test, um mal was Aktuelles in den Raum zu werfen) und dann sind die spielerischen Fähigkeiten auch eher mit dem eines durchschnittlichen Gelegenheitsspieler zu vergleichen, obwohl Spieletester nichts anderes tun als zu zocken.
Wobei ich hier eigentlich 4players immer positiv in Erinnerung hatte. Gerade das Vorgehen bei Diablo 3 hat mir eigentlich gut gefallen. Da hat man sich wirklich mal Zeit genommen im Gegensatz zur Konkurrenz, die mit Awards um sich geworfen hat. Rückblickend fehlten dem Test zwar einige Kritikpunkte wie das Itemssystem/die Droprate/der Motivationsverlust duch das Auktionshaus usw., aber mit 84 ist das Spiel doch ganz gut getroffen. Was den Test betrifft, so glaube ich war die Redaktion wohl vielleicht irgendwo Ende Alptraum/Anfang Hölle angelangt.