Spielzeit gleich Spielspaß?

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
XenolinkAlpha
Beiträge: 1742
Registriert: 04.01.2011 18:05
Persönliche Nachricht:

Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von XenolinkAlpha »

Ihr kennt sicherlich diese Situation:
Man sieht sich einen schlechten Film im Kino an und ärgert sich danach über die verlorene Zeit. Wenn ich mit dem selben Zeitaufwand mir einen besseren Leinwandfüller reinziehe, dann waren das gelungene Momente.

Doch bei Spielen gibt es keine konkreten Zeitangaben. Die persönliche Spielweise ist ein wichtiger Faktor, wie lange ich bis zum Ende brauchen werde. Während Norbert Newbie öfters scheitert und Sido Sidequest möglichst alles erreichen möchte, hat Harald Hardcore bereits die Prinzessin gerettet und das Schloss des Erzfeindes gesprengt.
Doch wer hatte nun das schönere Erlebnis? Harald der das Spiel in Rekordzeit schlug? Norbert der sich, trotz vieler Rückschläge, besonders über die Früchte seines Sieges freuen kann? Oder doch Sido der jeden Pixel gesehen und jede Programmzeile des Spieles erkundet hat?

Kurz und knapp: Ich bevorzuge Spiele mit möglichst großem Umfang, einer offenen Welt, keinem eindeutigen Ende und Mod Kompatibilität.
Wenn ich wehmütig auf die verstrichenen Stunden meiner Spiele sehe wie ein Marathonläufer seine bisher zurückgelegten Kilometer, dann merke ich, dass je mehr Zeit ich investiert habe, desto besser finde ich auch das Spiel!
Klar gibt es auch Höhen und Tiefs und irgendwann macht auch das umfangreichste und unterhaltsamste Spiel keinen Spaß mehr. In dem Fall beschäftige ich mich mit etwas anderem.

Langzeitmovitation ist das Zauberwort!
Beispiel: Skyrim VS Portal 2.
Beide schweben international bewertet im Olymp der Spiele. Doch vergleicht man hier die Umfänge, so haben wir einen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Während Skyrim immer wieder gespielt wird und selbst mit 200h man noch nicht alles gesehen hat. ist bei Portal 2 bereits ab lächerlichen 8h Feierabend.
Auch wenn mir Portal 2 sehr gut gefallen hat so war das schnelle Ende doch ein Schlag ins Gesicht. Jetzt verrotet das Spiel auf der Festplatte.
Meiner Meinung nach würde ein Portal 2 wertungsmäßig nicht einmal in die Nähe eines Skyrim kommen!

Für mich sind Spiele eine längere Beschäftigung. Die investierte Zeit ist ebenso eine gute Zeit, denn selbst ein umfangreiches Spiel würde ich auch nur dann spielen, wenn es mir gefällt. Daher kann ich mit "Fast Food im Mini Format" nichts anfangen, vorallem weil mir das Geld dafür zu schade ist!

Ja, ich bin ein Sido! :twisted:

Wie seht ihr das? :?:
Benutzeravatar
Mindflare
Beiträge: 3744
Registriert: 26.09.2008 10:13
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Mindflare »

Bei Skyrim hat man nach dem dritten Dungeon auch schon alles gesehen *g*

Ich möchte von Spielen unterhalten und und bewegt werden. Da ist mir ein Portal bedeutend lieber, wo ich die Story quasi in einem Rutsch durchspielen kann. Eben so ein Heavy Rain, oder May Payne (2). Alles spiele mit unter 10 Stunden Laufzeit und dennoch die, die mich wirklich mitgerissen haben. Man sitzt danach vor dem Bildschirm und muss erstmal wieder vom Erlebten loskommen.

In Skyrim war ich auch schon meine Stunden. Allerdings ist es durch die offene Struktur bedeutend weniger packend. Immer noch ein super Zeitvertreib, trotzdem hatte ich zu keinem Zeitpunkt ein problem, mich von dem Spiel zu lösen.

Natürlich machen beide Arten von Spiele auf ihre Weise Spaß. Die beste Umschreibung wäre noch, dass sich bei offenen Spielen die gleiche Menge Spaß auf einen längeren Zeitraum verteilt, als bei einem storygetriebenen Spiel. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich aber letzteres nehmen.
Benutzeravatar
Widdi
Beiträge: 2251
Registriert: 29.06.2010 18:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Widdi »

Ist ne Grauzone.
Es ist aufjedenfall so das man bei Skyrim "mehr" für sein Geld geboten kriegt, dafür ist Portal etwas intensiver, da kompakter.
Hier stellt sich die Frage, was will ich? Will ich 10 vlt. sogar 15 Stunden intensives Spielvergnügen oder will ich mich noch Ewigkeiten mit einem Spiel beschäftigen können.
Ich persönlich gehör übrigens auch zu Gruppe der Langzeitfreunde. Bei mir waren/sind es dann aber Spiele wie die Total-War Reihe oder Civilization. Hier ist für mich der Trumpf die Tatsache "wie" ich das Spiel angehen kann.
Um bei deinem Vergleich zu bleiben:
Portal 2
Ich bin mir nicht sicher aber ich denke, dass jedes Rätsel nur eine (vlt. 2 Lösungen) hat. Danach ist Schluss. Wohingegen Skyrim und andere Zeitfresser oft viel mehr Nährwert haben. Denn die meisten Spiele in die man absurd viel Zeit stecken kann können oft auch am flexiblsten gespielt werden. Das sorgt dafür, dass es sich wie dein Spiel anfühlt.

MfG Widdi
Benutzeravatar
mr archer
Beiträge: 10329
Registriert: 07.08.2007 10:17
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von mr archer »

Ich kann da nichts Absolutes zu sagen. Ich habe meinen Spaß in kurzen wie langen Spielen - ob sie mich langweilen, hängt weniger von der verstrichenen Zeit ab, die zwischen Installation und Deinstallation liegt, sondern von dem, was in dieser Zeit passiert und wie mich das zu fesseln weiß. Für mich ist jedes Spiel in diesem Zusammenhang eine Wundertüte. Ich muss keine hundert Stunden dafür benötigen, um bis zu ihrem Grund vor zu stoßen. Aber was ich in ihr finde, das soll bitte schön sein.

Aktuelles Beispiel:

Hard Reset (Extended Edition) - Spielzeit nach zweimaligem Durchspielen maximal zwanzig Stunden. Spaß in einem Shooter wie schon lange nicht.

Witcher 1 gerade zum vierten Mal am Durchspielen. Zum ersten Mal auf "schwer". Bin zur Mitte des 3. Aktes wieder bei gut und gerne 30 Stunden. Und da kommt noch einiges. Am Ende werden es ca. 50 Stunden sein. Und ich werd jede einzelne von ihnen genossen haben.

Ein Spiel muss nicht lang sein, damit ich es mag. Es darf mich nur nicht langweilen.
Benutzeravatar
Der Berator
Beiträge: 289
Registriert: 19.11.2002 21:40
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Der Berator »

Bei mir ist Spielzeit definitiv nicht gleich Spielspaß. Genausowenig würde ich bei einem Buch sagen "Mehr Seiten = mehr Lesespaß".
Manchmal passt eine kurze Spielzeit auch sehr gut zum Spiel. Dann muss natürlich ein gutes Spieldesign zum mehrmaligen Spielen bzw. zum Perfektionieren einladen, damit der Spielspaß über eine längere Zeit hinweg erhalten bleibt. Oder das Spiel muss zumindest einen einmaligen und unvergleichlichen Eindruck hinterlassen. Siehe auch Klassisker wie R-Type, Turrican, Another World etc.
Eines meiner meistgespielten Games dieser Generation ist WipeOut HD. Wenige, aber gut designte Strecken die ich immer wieder sehr gerne fahre. Das ist mir tausendmal lieber als 100 Strecken bei einem Gran Turismo, die ich kaum auseinanderhalten kann.
Vanquish habe ich mittlerweile bestimmt schon 5 mal durchgespielt und hätte schon beim Schreiben wieder Bock drauf. Bei Doom 3 hatte ich schon nach ein paar Stunden keinen richtigen Spaß mehr und habe es "abgearbeitet".
Natürlich gibt es im Gegenzug und abhängig vom Genre auch Spiele, bei denen ich eine längere Spielzeit erwarte. Auch hier kommt es aber letztendlich nur auf die Qualität an. Deus EX: Human Revolution habe ich schon zweimal durchgespielt, bei Fallout 3 musste ich mich am Ende etwas durchquälen.
Um noch einmal den Vergleich zum Buch zu ziehen: Ein Fantasy-Epos sollte auch nicht nur 50 Seiten lang sein, aber er sollte vor allem gut sein.
Von einigen kurzen Gedichten von Gottfried Benn kann ich wiederum wochenlang zehren und möchte sie immer wieder lesen. Die Textkürze im Vergleich zu einem Roman spielt dabei natürlich überhaupt keine Rolle.
Der Wert einer Sache wird dadurch bestimmt, ob man etwas Wertvolles für sich herausziehen kann und ob etwas einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Quantität ist dabei nebensächlich.
Zuletzt geändert von Der Berator am 23.04.2012 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Almalexian
Beiträge: 1368
Registriert: 23.04.2011 14:47
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Almalexian »

Ihr kennt sicherlich diese Situation:
Man sieht sich einen schlechten Film im Kino an und ärgert sich danach über die verlorene Zeit. Wenn ich mit dem selben Zeitaufwand mir einen besseren Leinwandfüller reinziehe, dann waren das gelungene Momente.

Doch bei Spielen gibt es keine konkreten Zeitangaben. Die persönliche Spielweise ist ein wichtiger Faktor, wie lange ich bis zum Ende brauchen werde. Während Norbert Newbie öfters scheitert und Sido Sidequest möglichst alles erreichen möchte, hat Harald Hardcore bereits die Prinzessin gerettet und das Schloss des Erzfeindes gesprengt.
Doch wer hatte nun das schönere Erlebnis? Harald der das Spiel in Rekordzeit schlug? Norbert der sich, trotz vieler Rückschläge, besonders über die Früchte seines Sieges freuen kann? Oder doch Sido der jeden Pixel gesehen und jede Programmzeile des Spieles erkundet hat?
Der Anfang liest sich wie die Hauskolumnen :D

Ist eine interessante Fragestellung. Hätte ich nur den Titel gelesen, ich hätte wohl lautstark protestiert, aber so wie du die Frage stellst, muss ich da anders herangehen:

Ich denke, inwiefern ein Spiel über lang oder kurz unterhalten sollte, ist stark von Genre, Setting und Gameplay abhängig. Kurz ist dabei erstmal die sicherere Variante. Metro 2033 war beispielsweise ein Spiel, dessen Setting durchaus Open-World-Potential hatte, das eher öde Gameplay haben in mir aber nicht den innigen Wunsch geweckt, das Spiel nach dem geplanten Ende noch hypothetisch weiterzuspielen. Ich hatte einfach genug. Dann gibt es so geniale Spiele wie Dark Messiah, ebenfalls kurz, aber in diesem Fall leider kurz. Klar, ne 0815-Fantasy-Story und klischeehafte Protagonisten, aber ganz ehrlich? Scheiß, drauf, ich konnte kämpfen wie ein Stier mit Treten, Kampfmoves, Finishing-Moves und ner Menge unnötiger Gewalt, dazu n bisschen Schleichen und Magie und ne geile Braut, die einen im Kopf befummelt! Gerne mehr davon.
Die Kehrseite, ich habe keine Ahnung wie DM als Open-World ankäme. Als lineares Actionspiel war es kurz und gut, hätte für mich auch Potential für ne Fortsetzung, aber reichen die Gameplay-Elemente für 200-300h Stunden Spielspaß wie Skyrim? Ich würde mal schätzen, dass ich für DM im Durchschnitt 12-15 Stunden gebraucht habe. Da gehen locker nochmal 20 Stunden gut geführte Action drauf, aber dann ist, denke ich auch Schluss. Wie so etwas aussieht, sieht man an der Assassin's Creed-Reihe. Der erste Teil war originell und (steinigt mich wenn ihr wollt, interessiert mich nicht) gut gemacht, aber mit dem Konzept hätte man die Reihe auf keinen Fall fortführen können, da das Prinzip "Rede mit Al-Mualim, Schnellreise in eine der drei Städte, beim Kontaktmann rumplänkeln, immergleiche Informationsbeschaffung anwenden, wieder zum Kontaktmann, Attentat, wieder zum Kontaktmann, zurück zu Al-Mualim" bereits im Spiel Abnutzungserscheinungen hatte. In AC2 gabs es dann ein recht neues Setting, einen neuen Protagonisten, neue Waffen und Ausrüstung, Geld als neues Spieelement plus kaufbarer Boni, eine ausbaufähige Villa, Assassinengräber uswusf.. Es wurden, um die Langzeitmotivation des Spiels hoch zu halten, massiv Gameplay-Elemente hinzugefügt, was dem ganzen auch gut getan hat. Und hier liegt der Knackpunkt, denn in den darauffolgenden Teilen Brotherhood und Revelations wurde zwar die Geschichte weitererzählt, spielerisch gabs aber zu wenig Neues. Ein Spiel, das auf lange Sicht faszinieren will, muss einem Spieler immer wieder Neues bieten. Seien es Gameplay-Elemente oder auch interessante Geschichten zum Entdecken, wie ich es bei Fallout 3 genossen habe. Ich denke daher, dass überhaupt nur ein paar wenige Genre wie Rollenspiele Potential haben, den Spieler dauerhaft zu fesseln und eine möglichst konstante Spialspaßkurve zu erzeugen. Multiplayer, wo entscheidendes Element die Mitspielenden sind, mal ausgenommen.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich eine Weiterentwicklung von ME1 zu ME2 zu mehr Action und gestrafftem Gameplay überaus begrüßt habe und den 2. Teil besser finde. :Blauesauge:

*duck und weg*
Benutzeravatar
Levi 
Beiträge: 44988
Registriert: 18.03.2009 15:38
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Levi  »

ganz klar:
Spielzeit != Spielspaß/Spielwertung
Ich sehe keinerlei Relation Zwischen Spielzeit und dem Spaß/Wiederspielwert eines Spiels.

So würde ich als Extrembeispiel Journey, welches ich zwar nur einmal durchgespielt habe, aber dies die tendentiel zwei besten Gaming-Stunden meiner Spielgeschichte waren, nie im Leben niedrieger bewerten, als ein Oblivion/Fallout3 (Skyrim hab ich nicht gespielt sry ;P) ... Gerade Oblivion und Fallout3 sind für mich der Inbegriff von: "riesige aber langweilige"-Welt. (auch GTA4 ordnet sich da ein) ... Auch der Versuch bei Mass-Effect mich ein wenig Abseits der Hauptstory zu bewegen, endete darin, dass ich es aus Langeweile in die digitale Ecke geworfen habe. Ich gehöre zu den Menschen, die lieber ein dichtes Abenteuer mit einen Möglichst guten "Entwicklung:Spielzeit"(*)-Verhältnis haben. Wobei Entwicklung entweder auf Charakter, Story oder "Umwelt" bezogen sein kann.
Ich will einfach eine bestimmte Dichte an Erlebnissen, die mir auch auf die ein oder andere Art etwas bedeuten ... Oblivion und Co versagen dabei irgendwie immer wieder, obwohl ich ihnen gerne eine Chance gebe.

*) interessanterweise reicht schon die "Chance" auf Erfolg/Entwicklung. so kann ich mich zum Beispiel dazu Motivieren, einen Gegner bei Diablo2 1000 mal zu legen, in der Hoffnung, dass er endlich ein besseres, oder gar das erwünschte Item dropt. bekomme es aber nicht hin 50 Gegner zu killen, nur um 50 Gegenstände zuverlässig von dem zu erhalten
...anderes Beispiel: Bit.trip:runner ... ich komme zwar scheinbar in 100 Versuchen nicht durch ein bestimmtes Level, aber ich merke selbst wie ich mit jeden Versuch besser werde = Fortschritt = Motivation



Weil du Portal2 ansprichst: Portal 2 hat es geschafft genau die richtige Länge zu haben. Wäre die Hauptstory "umfangreicher" ohne weitere Spielelemente einzufuegen, währe sie träge/langweilig geworden. Es hätte meinen Persönlichen Spieleindruck extrem gedrückt.


Just4Fun meine Spiele, bei denen ich Spaß hatte und trotzdem ~>100h reinsteckte
Knapp aber noch dabei: Xenoblade ... weil allein die Hauptstory schon extrem viel Zeit verspeißt, und diverse Nebenquests dazu beitragen u.a. seinen "Verhältnisbaum" zu pushen.
Gran Tourismo 5 ... kaum zu glauben aber wahr: hier noch ein neues Auto, da noch ein paar EXP, und dort noch eine zehntel weniger um endlich die Lizenz zu schaffen und den Fotomodus nicht vergessen ... und gameplaytechnisch sowieso ne geschichte für sich ;P
Disgaea 4 .. ich bin momentan zwar nur bei ~50 Stunden ... aber ich sehe einfach kein Ende der Motivation ...
Hellgate:London im grunde das gleiche wie bei Diablo ;) ...
Diablo2 ... wie schon gesagt: diverse Skillungen, immer der Wahn nach einen noch besseren Gegenstand, einfach Charentwicklung :D ... und das über mehrere Jahre hinweg. (meist aber nur bis je ~level 85)
Minecraft ... es gibt immer was zu tun ;P


das sind abgesehen von Xenoblade alles Spiele, die zwar auch als Zeitfresser bekannt sind, aber ihre Spielzeit nicht aus einer riesigen mehr oder weniger belanglosen Welt schöpfen, sondern indem sie "Fortschritt" suggerieren. ... mal ehrlich: wenn ich bei Fallout einen Supermarkt ausräume, oder bei Oblivion einen Bauer dabei Helfe Geister loszuwerden ... was habe ich bei diesen Spielen davon? ... ist da halt leider meine Denkweise :( .... Das Schlimme daran: Ich mag diese Spiele eigentlich. Sie müssten mir gefallen ... gerade in MassEffect und Fallout3 hatte ich riesige Hoffnungen gesteckt, dass sie mich über viele Stunden hinweg unterhalten .... aber am Ende läufts dann immer darauf hin, dass, wenn ich mich abseits der Hauptstory (welche meist dann auch noch viel zu Kurz ist) bewege, mich die Langweile packt.
johndoe702031
Beiträge: 521
Registriert: 18.11.2007 15:39
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von johndoe702031 »

Ok, ich oute mich mal ebenfalls als Bushido. Oder Sido. Ist natürlich kompletter Mumpitz, dass der Spielspaß proportional zur Spielzeit ansteigt, aber...

1. bin ich ein eher gemütlicher, um nicht zu sagen behäbiger Spieler, der schonmal bis zu 10 Stunden braucht, bis er überhaupt mit dem Spiel bzw. dem Spieluniversum warm geworden ist. Wenn dann schon die Credits durchlaufen, schau ich meist dumm aus der Wäsche.

2. haben sich meine Spielgewohnheiten geändert. Zocke kaum noch zwischendurch und bin kein typischer Feierabendspieler, der sich abends mal ein Dreiviertelstündchen zur Entspannung dransetzt. Wenn, dann spiele ich im Urlaub/Ferien oder an freien Wochenenden, und dann auch gerne mal etliche Stunden am Stück. Ein CoD würde ich daher locker an einem Tag durchhauen, was dann in Relation zum bezahlten Geld schon ein blödes Geschmäckle hat. Zudem bin ich reiner Singleplayer, d.h. ein MP-Modus nützt mir zur Streckung der Spielzeit gar nüscht.

3. bin ich so ziemlich das Gegenteil eines Storyspielers. Was komisch ist, denn bei Büchern und Filmen ist mir das doch einigermaßen wichtig (wobei nix gegen schöne Popcorn&Bier-Filme). Ich mag es, den roten Faden komplett zu verlieren und mich irgendwie im Spiel hin und her treiben zu lassen. Wenn ich voll vom ursprünglich geplanten Pfad abkomme, ist das für mich der schönste Beweis für eine funktionierende Immersion. Aus diesem Grund habe ich einen bösen Open-World-Faible. Nach Skyrim dachte ich, das muss jetzt aber locker für die nächsten 5 Jahre reichen, von wegen zeitfressender Wandersimulator. Pustekuchen, spiele aktuell schon wieder Fallout NV in der Ultimate Edition (ein fieses Umfang-Monster für teils unter 30 Euro, wer's noch nicht gezockt hat und mal richtig amtlich seine Zeit/Jugend vergeuden will, sehr zu empfehlen :Häschen: ).

Naja, daher bin ich wohl eindeutig ein Sido. Sind eh die coolsten Säue (oder wollte ich "die schlimmsten Nerds" sagen? :mrgreen: ). Würde aber heftig protestieren, wenn Spielzeit zum Wertungskriterium würde, also eine extrem kurze Spielzeit zu Wertungsabzügen führte. Diese seltsame Diskussion kam ja aktuell auch bei Dear Esther und Journey hoch. Selbstverständlich können gerade kürzere Titel ein dichteres und intensiveres Spielerlebnis schaffen; und überhaupt nur leisten, was sie leisten, gerade weil sie so kurz und gestrafft sind. Daher jedem das seine.
Tante Inferno
Beiträge: 121
Registriert: 16.01.2012 21:22
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Tante Inferno »

Für mich gilt meistens (mit Ausnahmen, latürnich): In der Kürze liegt die Würze. Rollenspiele und offene Welten liegen mir selbstverständlich nicht. ^^ Das hat damit zu tun, dass ich IMMER das Ende eines Spiels erleben will. Es gibt nichts schlimmeres, mehrere Tage oder gar Wochen Zeit für ein ellenlanges Spiel herzugeben um dann zu merken, dass man den Schluss nicht packen kann/will, weil es langweilig wird oder man irgendwo festhängt und man dann dermassen genervt ist und aufgibt. Das ist glücklicherweise in Zeiten des Internets nicht mehr so oft der Fall wie früher, als man ohne weitere Infos einfach stunden- oder tagelang alles mögliche und unmögliche ausprobieren musste, um endlich den Abspann sehen zu können.

Ein Spiel, für das ich also viel Zeit opfere ohne jemals zu Ende spielen zu können, macht für mich keinen Spass. Daher liebe ich das Genre Action Adventure/Hack 'n' Slay. Kurz und intensiv. Story? Scheissegal. Gibt ja auch hier ausnahmen, siehe Heavenly Sword, solche "Ausreisser" sind immer willkommen.
PixelMurder
Beiträge: 1743
Registriert: 07.06.2010 15:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von PixelMurder »

Ich bin eher Anhänger der folgenden Gleichungen:
Mehr Spielzeit = Bessere Amortisation
Spielzeit unter 10 Stunden = Wucher

Spielspass hat absolut nichts mit der Spielzeit zu tun, obwohl zu kurze Spiele einfach nur ärgerlich sind, wenn sie den gleichen Preis wie etwa ein Sykrim haben. Eine lange Spielzeit ist natürlich ebenfalls kein Argument, wenn das Spiel selbst nix taugt. Wahrscheinlich könnte ich nochmals 1000 Stunden zocken, wenn ich all den Schrott durchstehen könnte, der irgendwo in einer Schublade oder auf einem Laufwerk vor sich hinrostet.

An sich bin ich ein Vielspieler, aber auch extrem heikel, deshalb bin ich auf Spiele mit langer Spielzeit und/oder Wiederspielwert angewiesen. Wenn ich kein Fallout 3 hätte, um die Lücken zu stopfen, müsste ich mir ein anderes Hobby suchen, denn es gibt einfach nicht genügend neue Spiele, die mir Spass machen. Dagegen ist selbst Skyrim mit 800 Stunden eine Eintagsfliege und ME3 ist auch schon fast ausgezockt.
Man muss natürlich nicht wegen mir die Spielzeit strecken, mir sind auch lieber 25 Stunden geballter Spass, als 100 der Langeweile.
Benutzeravatar
Levi 
Beiträge: 44988
Registriert: 18.03.2009 15:38
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Levi  »

PixelMurder hat geschrieben:....
mal so aus Neugier. Wie viele Stunden in der Woche spielst du grob?
Benutzeravatar
Chibiterasu
Beiträge: 28966
Registriert: 20.08.2009 20:37
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Chibiterasu »

Also bei mir stimmt die Gleichung Spieldauer = Spielspass auch nicht.

Bin auch kein Open World bzw. Achievement Fan. Meistens kann man sehr viel machen, aber das meiste macht wenig Spaß. Der meiste "Spaß" macht da noch das Gefühl irgendetwas auf der To-Do-List abzuhaken. Fühlt sich aber zu sehr nach Arbeit an.
Dafür ist mir die Zeit zu schade.

Deswegen habe ich auch immer mehr Probleme mit JRPGs, weil sich einige Elemente immer wieder in jedem Spiel wiederholen, sodass man ständig Déjà-Vus bekommt. Grinden etc. nervt mich einfach zu schnell außer das Kampfsystem ist wirklich unterhaltsam (zB Xenoblade).
Die Luft aus der Elder Scrolls Reihe war bei mir auch schon bei Daggerfall raus. Mir fehlt da die Motivation. Dann schon eher sowas wie WoW, wo sich die Welt wenigstens etwas verändert und man durch Mitspieler ein Feedback bekommt. Das hab ich aber eher wegen dem zu hohen Zeitaufwand gelassen.


Am längsten spiele ich Spiele, wo mich das Spielprinzip immer wieder fesselt. ZB X-Com. Ist schon fast sowas wie Schachspielen und das spielen manche ja auch ihr Leben lang ständig.
Oder so etwas hypnotisierendes wie Tetris.



Ansonsten lieber in eine Welt für 10-20 Stunden abtauchen, einen im Idealfall spannend inszenierten Handlungsverlauf verfolgen und dann nach dem Abspann mit einem guten Gefühl das Spiel ins Regal legen.
Dass mir ein Spiel zu kurz war gibt es selten (zB Limbo oder auch das erste Portal) und um mein Geld fühl ich mich dadurch auch nicht betrogen. Im Kino bin ich schnell 7-10€ für 1,5 Stunden los da zahl ich auch 10€ für ein Limbo usw.
PixelMurder
Beiträge: 1743
Registriert: 07.06.2010 15:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von PixelMurder »

 Levi hat geschrieben:
PixelMurder hat geschrieben:....
mal so aus Neugier. Wie viele Stunden in der Woche spielst du grob?
Um die 50 Stunden schätze ich und nochmals 20 Fallout-3-Modding. Nein, ich habe keine anderen Hobbys :wink:
Benutzeravatar
Levi 
Beiträge: 44988
Registriert: 18.03.2009 15:38
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von Levi  »

keine angst, will ich nicht angreifen ^^; ... abgesehen vom Hund oder anderen PC-Tätigkeiten siehts bei mir ja kaum anders aus ;)

nur ich fragte mich, wie man in knapp nen Hhlben Jahr bei Skyrim auf 800h kommt ;) ... aber gut ... das könnte dann passen
PixelMurder
Beiträge: 1743
Registriert: 07.06.2010 15:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielzeit gleich Spielspaß?

Beitrag von PixelMurder »

Ich kenne solche mit über 2000 Stunden in einem Durchgang, wobei mir schleierhaft ist, wie das geht, selbst wenn man das Spiel zu Tode moddet. Dabei war eigentlich die Luft schon nach 500 Stunden raus, während ich den Rest mit erfolglosen Versuchen verbrachte, dem Spiel irgend eine Seele zu geben.