Der kritische Herbst

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uk_uk
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Beitrag von uk_uk »

JacobGunn hat geschrieben: 4Players vorzuwerfen auch mit einem kritischen Thema neue Leser werben zu wollen - das ist genauso dämlich wie NVIDIA vorzuwerfen mit der GeForce 8 neue Kunden bekommen zu wollen.
Dieser Einwand würde stimmen, wenn Nvidia behaupten würde, dass andere Grafikkartenhersteller womöglich korrupt sind, und vieleicht sogar das eine oder andere Mag bestechen, um bessere Wertungen zu bekommen, gleichzeitig aber festzustellen versucht, dass sie selber die Saubermänner der Nation sind.
Jedes Magazin will Leser, egal wie Alternativ-Punkig-Anarchig oder seriös-fachspezifisch es auch sein mag und ganz egal über welches Thema sie schreiben, ob Blumenzucht oder Militärspionage. Autoren schreiben nunmal um gelesen zu werden von Nietzsche über Bukowski bis Shakespeare.
Nietsche, Bukowski und Shakespeare ahben sich aber, soweit mir bekannt ist, nie hingesetzt und sich darüber beschwert, dass ihre Kollegen möglicherweise von den Verlegern bzw Mäzenen bestechen lassen, um bessere Texte zu schreiben, die eher im Sinne des Verlegers bzw des Mäzens sind. Wenn doch, ich hätte gerne einen Link, danke.
Darf man mit "moralischen" Themen keinen kommerziellen Erfolg haben? Im Rahmen einer integrativen Unternehmensethik ist das eigentlich die Zielrichtung moderner Unternehmensführungsforschung 8)
Klar, dann darf Playboy dem Penthouse und dem Hustler also vorwerfen, dass diese ihre Hefte nur mit nackter Haut zu verkaufen versuchen, während man selber ja ein hochtrabendes journalistisches Werk verfasst, bei dem zufällig ein paar Titten zu sehen sind.

"Diese Kommerz Schweine schreiben wohl nur die Tatsache, dass das Produkt aus Öko-Anbau ist auf die Packung, um mehr Kunden zu bekommen, wie? Wie verwehrlich, sie werden in der Hölle schmoren!"
Wenn das die Firma "Chemie-Fraß & Co-KG" schreibt, ist es eine Sache, wenn aber "Biomampf" seinem Konkurrenzen "Biokau" das vorwirft, haben wir einen scheinheiligkeitskrieg. Einen, den 4Players gerade führt.
Die Frage eines vorherigen Schreibers steht noch im Raum:
Wie und in welchem Rahmen sollte so ein kontroverses Thema denn sonst diskutiert werden? Nur auf werbefreiem Raum unter Nennung nicht beweisbarer (im juristischen) Anklagen gegen Mitbewerber? Der Ruf nach namentlicher Nennung ist wirklich lächerlich.
Ein ominöser Interviewpartner haut 2 Wochen nach einem - Fragen aufwerfenden - Gothic 3-Artikel und 1 Woche nach einem als Fake offen gekennzeichneten Telefonat in die gleiche Kerbe und enthüllt, was in der Branche angeblich los ist. Nur: Es sind Behauptungen, keine Beweise. Es sind Meinungen, keine Fakten. Es kann alles sein, nur keine investigativ-journalistische Arbeit.

Ich kann auch einen Artikel schreiben, der so aussehen kann.

Ulli Kunz traf sich heute mit einem ehemaligen Redakteur von 4Players, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben will.

UK: Was willst du uns sagen?
Anonymer Redakteur: Es war die Hölle! Der Jörg mag Rollenspiele, weißt du? Wir mussten uns alle wie Edit by Mo-2: Diskriminierung entfernt Elfen anziehen und in rosa Ballettkleidchen in der Redaktion arbeiten. Es war die Hölle!"


Schwachsinn? Klar! Unterscheidet er sich in der Glaubwürdigkeit groß von dem Interview von 4Players? Nein! Wieso: Als Redakteur kann ich einem anonymen Interviewpartner alles in den Mund legen, was ich will. Wer kann mir das Gegenteil beweisen.
Wer waren denn exakt (bitte Name des Publishers und des entsprechenden Mitarbeiters samt Telefonnummer) die Leute die nach Wertungen bei Dir angerufen haben uk_uk?
Wieso soll ich Beweise pro 4players vorlegen? 4PLayers stellt die Unterstellungen auf, sie sind in der Beweislast, nicht ich und auch sonst niemand.
Nenne doch bitte dann auch gleich die E-Mail Adresse des Fanboyz, der Dir diese dürftige Mail geschrieben hat, um zu beweisen, dass Du es Dir nicht ausgedacht hast.
Jetzt drehst du ab, was? Das würde erstens unter den Datenschutzfallen und zweitens: 4Players stellt hier Behauptungen aufgrund der sogenannten Aussage eines anonymen Interviewpartners auf. Sollen die erstmal ihre Beweise vorlegen.

Schildere einige exakte Fälle, mit genauem Datenmaterial, das es uns ermöglicht uns telefonisch bei den entsprechenden Leuten über ihre Versuche zu beschweren, oder selbst nachzuhören, wie das aus ihrer Sicht war.
Langsam hab ich das Gefühl, du spielst dich hier als Anwalt von 4Players auf.

Nur für dich:

4Players stellt Behauptungen auf, die unbewiesen sind. Und wenn jemand sagt "Nee, ist nicht so", dann muss dieser erstmal beweisen, dass es nicht so ist, bevor du auf die Idee kommen könntest, den Wahrheitsgehalt der ursprünglichen, von 4Players aufgestellten Behauptung nachzufragen? So ein verqueres Denken ist mir auch noch nicht untergekommen.

Nach deiner Logik kann ich zur Polizei gehen und sagen: "Der JacobGunn ist ein frauenkleidertragender Massenmörder von finnischen Gartenzwergen, das sagte mir ein anonymer Ex-Publisher!". Und falls du "Stimmt nicht" sagst, müsstest du dies erstmal beweisen - nämlich dass es nicht so ist. Die Pflicht, die Behauptungen zu untermauern, die ich abgebe, lässt du also fallen. Grandioses Kino!
Was an der Diskussion aber am seltsamsten ist, ist der Vorwurf man würde die % nach reinen Marketing Überlegungen bei 4P so tief geben. Lest Ihr die Tests auch?
würd ich ja, allerdings ist die Werbeeinblende-Dichte momentan (und rein zufällig) so hoch auf den Magazinseiten, dass mir dazu die Lust fehlt.
Hier kommt auch die angesprochene Subjektivität ins Spiel. Wer behauptet objektiv etwas testen zu können was sich nicht in definitive, messbare Spezifikation (Dichte, Masse, Goldanteil, etc.)
dann definiere mal die Objektivität der 4playerschen Aussage "Überbewertung von Spielen". Wann ist ein Spiel überbewertet und vor allem: Im Vergleich zu wessen Bewertung?


... pressen lässt, der hat definitiv die Überzeugung die eigene Meinung sei die Meßlatte aller Bewertungen. Unterhaltung, Spannung, Zugänglichkeit - drei wichtige Faktoren der Spielbewertung und alle sind extrem subjektiv. Grafikqualität mag man ja noch an gewissen Standards orientieren (wobei selbst da die Meinungen auseinander gehen - ich finde den bejubelten Schlieren-Effekt bei NFS z.B. total unrealistisch übertrieben und hässlich), aber viele andere Faktoren nicht. Mag man die Story von Max Payne 2 - ich liebe sie, aber andere mögen sie flach, vorhersehbar und langweilig finden. Da lieber eine eingestandene und vor allem genau begründete Subjektivität anstatt geheuchelter Objektivität.
Ich persönlich halte Quake 3 für das unnützeste Stück Software ever und hätte ich es getestet und wäre dann nach deiner netten Unterscheidung von Objektivität und Subjektivität gegangen, dann hätte es bei mir 20% und einen Satz wie "Was für bonbonfarbenliebende Genzdebile mit Gescmacksverirrung! Lang lebe Unreal, ist eh besser!!!" geschrieben. Weil, ist ja meine subjektive Meinung. Aber ich tippe mal, damit wärst weder du noch überhaupt jemand zufrieden.

Objektivität bedeutet in dieser Branche, sich von seinen Vorlieben und Abneigungen nicht bei der Wertungsfindung beeinflußen lassen. Glaub mir, sonst hätten wir amerikanische Zustände, wo irgendwelche Crap-Spiele 98% bekommen. Willst du wirklich reine Subjektivität?
Zurück zum "Kritischen Herbst":
Unfassbare Kritik an der Branche in den luftleeren Raum hinein ist sicher ein wenig heisse Luft, aber das ist sie in diesem Fall ja nicht. Jeder hat ja die Möglichkeit jetzt seine Magazinsammlung hervorzukramen bzw. die Seiten im Explorer zu öffnen und dann mal seine gekauften Spiele des letzten Jahres vom eigenen subjektiven Eindruck her mit den Wertungen der Magazine zu vergleichen.
Genau, deine SUBJEKTIVE Meinung. Deine eigene, ganz persönliche Meinung, die keine andere Sau groß interessiert (nicht böse gemeint), da es DEINE Meinung ist. Während du also in die Zeitung schaust und dem Spiel in Rückblick miese Noten verbuchst, gibt es zeitgleich Spieler, die nicht verstehen können, wieso das Spiel so schlecht bewertet wurde, denn selbst jetzt noch, nach 2 Jahren, macht es ihnen einen Heidenspass.

Du merkst den Unterschied. Was du toll oder scheisse findest, interessiert keine Sau, besonders dann, wenn du Redakteur bist. Du musst sowohl den Nörgler als auch den Fanboy gleichermaßen zufriedenstellen, doch das kann shcnell nach hinten losgehen. Ich hab Spiele getestet, die ich nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte, hab ihnen dennoch eine gute Wertung gegeben, weil das Spiel solide und für die Zielgruppe gut war.

Man stelle sich vor, ein Fantasy-Hasser sollte Herr der Ringe rezensieren: 3 Worte: Was ne Elfenkacke!. Ein Fan würde 30 Seiten schwärmen....

Du solltest deine Subjektivitäts-Forderung schnell überdenken!
Am besten vorher die Prozente aufschreiben die man selbst vergeben würde und dann mal ein Ranking machen, welche Magazine sich da am besten mit der eigenen Meinung deckten.
LOL? Also warten alle Redaktionen darauf, wer als erstes eine Review abgibt und daran sollen sich alle orientieren? Selten etwas dümmeres gelesen, sorry.
Ich für meinen Teil lande da nunmal hier bei 4P, auch wenn ich deswegen trotzdem PC Action oder Gamestar lese - alleine weil man 4P nunmal schlecht in der ganzen Bude lesen kann und ich eben auch gerne mal blättere statt zu klicken. Und auch deren Artikel sind sehr aufschlußreich, auch wenn ich subjektiv das Gefühl habe die %-Zahlen gehören da oft nicht richtig dazu.
Deine Meinung, die Redakteure und andere Leser bestimmt nicht teilen.
Jemand der seine Spiele umsonst bekommt wie ein Redakteur oder Raubkopierer sollte sich auch beim testen bitte in Leute hinein versetzen, die ein Monatsbudget für Spiele haben, das höchstens 1-2 Titel zulässt. Klar machts mir nichts aus auf den 7ten Patch für einen Titel zu warten, wenn mir wer das Ding umsonst zuschickt.
Du hast als Spieler wochenlang Zeit, dich da einzufuchsen, Redakteure irgendwo zwischen 2 Tagen und 1 Woche. Und dann muß der Artikel stehen und dem kritischen Auge der Leser standhalten.

Das vergisst 4Players nämlich: Der größte Druck kommt nicht von den Publishern, sondern von Euch Lesern, die einen Artikel ggf in irgendeinem Forum spöttisch in der Luft zerfetzen oder gar ignorieren.
Wenn ich mir das Game aber geholt habe, weil ich noch 1 Woche Semesterferien ohne Arbeit vor mir habe und Lust habe intensiv zu zocken und das Teil geht nicht, sieht das anders aus. Und Wertungen sind KAUFhilfen, sie sind für Leute gedacht die Geld dafür ausgeben werden und diese Entscheidung überdenken wollen, sie sind nicht für Leute, die einen Berg kostenloser Spiele vor sich haben und nur entscheiden müssen, welches sie als erstes installieren nach dem Motto:
"Hey, probier als erstes Gothic 3, denn falls Du einer der glücklichen 50% bist läuft es reibungslos und dann ist es echt geil."
Woher soll ein Redakteur wissen, ob das Spiel bei 10 von 1000 nicht läuft? Soll er Hellseher sein? Bei mir läuft es, bei einem Kollegen auch. Oft sind die Supportforen noch zu (da das Spiel ja noch gar nicht offiziell releast wurde) und daher kann ich von anderen Problemen nichts wissen.

Ihr stellt Euch das alles so einfach vor.

Edit by Mo-2: So, die Diskriminierung hab ich mal entfern, außerdem passen die Zitate jetzt.
uk_uk
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Beitrag von uk_uk »

nix.. verklickt
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

uk_uk hat geschrieben:Was du toll oder scheisse findest, interessiert keine Sau, besonders dann, wenn du Redakteur bist. Du musst sowohl den Nörgler als auch den Fanboy gleichermaßen zufriedenstellen, doch das kann shcnell nach hinten losgehen. Ich hab Spiele getestet, die ich nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte, hab ihnen dennoch eine gute Wertung gegeben, weil das Spiel solide und für die Zielgruppe gut war.
Deine Erinnerungen als Redakteur in Ehren. Aber niemand hier bei 4Players.de teilt deine Philosophie, deine Argumente oder deine Erfahrungen. Wir haben andere Werte, andere Strukturen, einen anderen Alltag. Wir haben einen vollkommen anderes Selbstverständnis, das über Jahre gewachsen ist. Ich kann deine Erfahrungen in der Mechanik der Spielepresse nachvollziehen, aber sie sind für uns irrelevant.

Niemand würde einem Leser ein Spiel empfehlen, das er privat nicht anfassen würde - er dürfte es gar nicht erst testen. Niemand will hier Zielgruppen zufrieden stellen, sonst wird nur das gut bewertet, was gut verkauft wird. Wir wollen keine Wischiwaschi-Tests, die allen entgegen kommen. Mich interessiert nur das, was unsere Redakteure gut oder schlecht finden und vor allem, wie sie es argumentieren. Wir schreiben nur darüber, wie Spiele auf uns wirken; ehrlich, kritisch und selbstverständlich in jeder Zeile subjektiv.

Alle anderen schlüssig argumentierten Tests auf diesem Planeten haben genau so viel Relevanz - egal ob sie objektiv, mathematisch, analytisch oder sonstwie aufgezogen sein wollen. Deine Seiten füllenden Verwunderungen über unsere Arbeitsweise liegen einfach darin begründet, dass wir keinerlei Gemeinsamkeiten in Sachen Testphilosophie haben.
johndoe-freename-79054
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Beitrag von johndoe-freename-79054 »

4P|T@xtchef hat geschrieben:Das geht ein wenig zu schnell. Subjektivität heißt nicht, dass jemand mal eben was hinkritzelt. Analyse und Emotionen müssen sich nicht ausschließen - bei uns bekommt der Leser trotz des persönlichen Ansatzes reichlich Argumente.
Ja. Und nicht selten sind das Vorstellungen, die der Tester in das Spiel hineinprojiziert und wo er dann enttäuscht ist, wenn er das Erwartete nicht findet. Das bezeichne ich als das Hinkritzeln von Emotionen und das sind keine Argumente. Es kommt immer wieder vor, dass hier nicht das Spiel im Laufwerk testet, sondern das, was es eurer Meinung nach sein sollte aber nicht ist.
Unsere Art des Tests ist inhaltlicher übrigens wesentlich anspruchsvoller als würden wir eunuchisch zurückhaltend nur Fakten gegeneinander abwägen oder den Leser wertfrei informieren. Es kostet mehr Zeit, verlangt mehr Stil und Engagement.
Bitte? Ich schätze mal, dass es wesentlich anspruchsoller ist, den Überblick über ein Genre zu haben und evtl. ab und an mal ein anderes Spiel zum Vergleichen diverser Dinge einzuwerfen, als das abzuliefern, was ihr hier teilweise bietet.
Objektivität bleibt ein Mythos. Nur damit klar wird, welche Philosophie wir leben:

Objektivität? Gibt's nicht!
Ich könnte dir natürlich an einem einfachen DoA4-Review das Gegenteil beweisen, aber da ihr diese Philosophie ja lebt, will ich eure kostbare Zeit lieber nicht verschwenden. Ich macht dat scho...
uk_uk
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Beitrag von uk_uk »

4P|T@xtchef hat geschrieben: Deine Erinnerungen als Redakteur in Ehren. Aber niemand hier bei 4Players.de teilt deine Philosophie, deine Argumente oder deine Erfahrungen. Wir haben andere Werte, andere Strukturen, einen anderen Alltag. Wir haben einen vollkommen anderes Selbstverständnis, das über Jahre gewachsen ist. Ich kann deine Erfahrungen in der Mechanik der Spielepresse nachvollziehen, aber sie sind für uns irrelevant.
Und wie sehen sie aus?
Niemand würde einem Leser ein Spiel empfehlen, das er privat nicht anfassen würde - er dürfte es gar nicht erst testen. Niemand will hier Zielgruppen zufrieden stellen, sonst wird nur das gut bewertet, was gut verkauft wird.
Also moment mal. Eben das unterscheidet einen guten von einem mittelmäßigen Redakteur. Wenn er nicht in der Lage ist, eine Thematik offen und ausgleichend bewerten kann, dann macht er irgendwas falsch. Ich mag keine C&C-Klone und das hieße für dich, dass ich keine C&C-Klone testen darf, weil ich ... was?... inkompetent bin, da du glaubst, dass ich meine Vorlieben und Abneigungen nicht unter Kontrolle habe? Du machst es dir viel zu einfach.
Wir wollen keine Wischiwaschi-Tests, die allen entgegen kommen.
Ah, jetzt sind meine Artikel also Wischiwaschi-Tests, weil ich versuche, ein Spiel aus der Sichtweise eines Hardcore-Fans und eines Nörglers zu schreiben, weil ich versuche, das Spiel aus der Sichtweise eines "Das spiele ich den ganzen Tag" und "Sowas hab ich noch nie gespielt" zu schreiben. Ganz toll. Willst du auch behaupten, dass die Publisher versuchen, meine Meinungen zu Spielen zu kaufen oder mich durch Goodies zu beeinflussen, denn dann wären wir ja fast wieder bei der Eingangsthematik.

Mich interessiert nur das, was unsere Redakteure gut oder schlecht finden und vor allem, wie sie es argumentieren. Wir schreiben nur darüber, wie Spiele auf uns wirken; ehrlich, kritisch und selbstverständlich in jeder Zeile subjektiv.
Und wenn ein Redakteur von dir ein Spiel - sagen wir Medieval II, das bei dir 90% bekommen hat -
mit 70% bewerten würde, weil er es als langweiligen Civ4-Klon mit ansprechendem Taktik-Modus hält... was dann? Wenn er es subjektiv (nicht objektiv) bewertet und argumentiert, dann ist alles ok? Er findet halt blöd und würde es in dieser Form nicht anfassen. Gut, dann verstehe ich allerdings, wieso bei Euch die Publisher sturm klingeln und bei anderen nicht.

Oder aber du sagst "Ne, das geht nicht. Ich gebe den Artikel jemanden anderes, denn ich habe erst jetzt erfahren, dass du das Spiel nicht privat anfassen würdet", was dann allerdings etwas, nun, seltsam wäre.
Alle anderen schlüssig argumentierten Tests auf diesem Planeten haben genau so viel Relevanz - egal ob sie objektiv, mathematisch, analytisch oder sonstwie aufgezogen sein wollen. Deine Seiten füllenden Verwunderungen über unsere Arbeitsweise liegen einfach darin begründet, dass wir keinerlei Gemeinsamkeiten in Sachen Testphilosophie haben.
Ihr seid halt Rebellen ;)
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EvilNobody
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Beitrag von EvilNobody »

Es gibt Dinge in Spielen, die kann man objektiv werten, und es gibt Dinge die bewertet man subjektiv. Eine gute Bedienung zum Beispiel kann man absolut objektiv bewerten. Bei der Atmosphäre wiederrum kann man subjektiv werten.
Noch mal kurz zu G3: es waren ja nicht nur die Bugs die störten, es war auch die langweilige Story, das schlechte Balancing und das unsagbar dämliche Kampfsystem. Das sind alles Dinge die eine Wertung über 80 % nicht nachvollziehbar machen, finde ich. Spätestens da muss den Redakteur auffallen, dass das hochgehypte Spiel nicht das bietet was es verspricht.
andreasg
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Beitrag von andreasg »

EvilNobody hat geschrieben: Noch mal kurz zu G3: es waren ja nicht nur die Bugs die störten, es war auch die langweilige Story, das schlechte Balancing und das unsagbar dämliche Kampfsystem. Das sind alles Dinge die eine Wertung über 80 % nicht nachvollziehbar machen, finde ich. Spätestens da muss den Redakteur auffallen, dass das hochgehypte Spiel nicht das bietet was es verspricht.
Die Entwickler haben sich mit gothic 3 übernommen und dass auch selber zugegeben, was ich ihnen hoch anrechne.
Bethesda hat hingegen nach oblivion die Ohren einfach auf Durchzug gestellt.
BTTony
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Beitrag von BTTony »

Ich muss sagen, dass uk_uk mir die Lust auf die Diskussion des eigentlichen Themas gründlich verdirbt. Ich sehe keinen Sinn mehr in diesen zahlreichen Posts. Insbesondere da die von uk_uk angestrebte Diskussion zu keinem Ergebnis führen wird. Was willst du eigentlich hören?
4P hat sich schon dahingehend geäußert, dass sie keinen "Generalverdacht" aussprechen wollten. Sie haben ihre Testweise erklärt. Sie haben Stellungnahmen zu "korrupten" Vorgehensweisen genommen.

Und alles was du sagst ist: "Klar, kann ja jeder ohne Beweise sagen."
Und du hast recht, klar kann das jeder ohne Beweise sagen. Aber 4P hat auch schon erklärt warum Anonymität gewahrt werden soll. Klar, das kann ja jeder vorgeben.

Du bist kein Troll, denn der Troll versucht andere durch Provokation an die Diskussion zu binden.
Du bist langweilig. Und ein Wichtigtuer.
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Cardinals
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Beitrag von Cardinals »

Die ganze Diskussion ist doch müssig wenn man davon ausgeht, dass ein Magazin eine objektive Bewertung machen muss. Es gibt grundsätzlich mal kein Gamemagazin das objektive Rezensionen schreibt. Das Beispiel von Gamestar, wo jeweils zwei der Redakteure ein Fazit abgeben ist auch nicht korrekt, da dies erstens nur bei den grossen Rezis der Fall ist und immer zwei Spielefans ein Feedback geben. Es ist also nicht so, dass z.b. der Aufbaufan und der Aufbau-Hasser ein Feedbackzu Anno 1701 abgegeben haben. Von reiner Objektivität kann hier also nicht gesprochen werden.

Zusätzlich ist es auch egal, denn die grossen Magazine leben sicher nicht von der Obektivität, nein sie leben von der Polarisierung. Das Gothic 3 in Gamestar so eine überragende Nachprüfung bekommt, obwohl es einfach nicht fair gegenüber anderen Spielen ist, wenn man extra für Gothic 3 eine Nachprüfung macht, ist nur auf die zwei vergangenen Patchs zurückzuführen. Irgendwo find ich es gut wenn nicht alle den angeblichen Hit-Spielen ein positives Feedback geben - auch wenn sie es nicht sind.
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4P|Bodo
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Es gibt keine objektive Tests

Beitrag von 4P|Bodo »

EvilNobody hat geschrieben:Es gibt Dinge in Spielen, die kann man objektiv werten, und es gibt Dinge die bewertet man subjektiv. Eine gute Bedienung zum Beispiel kann man absolut objektiv bewerten. Bei der Atmosphäre wiederrum kann man subjektiv werten.
Noch mal kurz zu G3: es waren ja nicht nur die Bugs die störten, es war auch die langweilige Story, das schlechte Balancing und das unsagbar dämliche Kampfsystem. Das sind alles Dinge die eine Wertung über 80 % nicht nachvollziehbar machen, finde ich. Spätestens da muss den Redakteur auffallen, dass das hochgehypte Spiel nicht das bietet was es verspricht.
Hi Evil,

auch bei der Bedienung kann es immer nur einen subjektiven Eindruck geben. Es gibt keine objektive Einschätzung der Steuerung, da die Geschmäcker eben verschieden sind. Der eine will eine Maussteuerung, der andere Kombinationen der Dritte hasst wieder Kombos. Wo ist da die Objektivität? Es gibt sie schlicht nicht. Die gäbe es nur, wenn ich schreiben könnte, die Steuerung ist so und so. Aber das ist nicht der Fall. Hier kann ich nur schreiben: Ich finde die Steuerung gut, weil...

Das kommt davon, dass es keine objektiven Texte geben kann. Texte stammen von Menschen und sind daher per se subjektiv. Egal ob es sich um ein Liebesgedicht, eine Anleitung für einen DVD-Player oder einen juristischen Aufsatz handelt. Alles subjektiv, obwohl vieles den Anschein erweckt, sich nur auf Fakten zu berufen. Schon die Auswahl der präsentierten Fakten ist doch wieder höchst subjektiv. Wie ordnet der Schreiber die Fakten ein? Alles subjektiv. Auch der wissenschaftliche Aufsatz, der so neutral und abwägend daher kommt. Sogar ein Test, der (scheinbar) jede Menge harte Fakten enthält und dann mit einer Prozentzahl endet, die etwas Absolutes vorgaukelt. Zahlen sind nämlich objektiv...;-)

In diesem Sinne höchst subjektiv,
4|Bodo
andreasg
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Beitrag von andreasg »

Redakteuere sollen ihre ehrliche Meinung schreiben. Wenn man Berichte nicht aus der eigenen Sicht schreibt, sondern aus der Sicht der gedachten Zielgruppe, begibt man sich auf sehr dünnes Eis.

Gleichzeitig sollte man aber den Kontakt zur Basis (den Spielern) nicht verlieren. Konstruktive Kritik sollte man prüfen, ob sie berechtigt ist oder nicht.

Wenn man von jemanden aber angemacht wird, "hey warum hast du Noob Gothic 3 bloß 92 % statt 100 gegeben" weis man was davon zu halten ist. :wink:
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Bubunator
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Beitrag von Bubunator »

BTTony hat geschrieben:Ich muss sagen, dass uk_uk mir die Lust auf die Diskussion des eigentlichen Themas gründlich verdirbt. Ich sehe keinen Sinn mehr in diesen zahlreichen Posts. Insbesondere da die von uk_uk angestrebte Diskussion zu keinem Ergebnis führen wird. Was willst du eigentlich hören?
4P hat sich schon dahingehend geäußert, dass sie keinen "Generalverdacht" aussprechen wollten. Sie haben ihre Testweise erklärt. Sie haben Stellungnahmen zu "korrupten" Vorgehensweisen genommen.

Und alles was du sagst ist: "Klar, kann ja jeder ohne Beweise sagen."
Und du hast recht, klar kann das jeder ohne Beweise sagen. Aber 4P hat auch schon erklärt warum Anonymität gewahrt werden soll. Klar, das kann ja jeder vorgeben.

Du bist kein Troll, denn der Troll versucht andere durch Provokation an die Diskussion zu binden.
Du bist langweilig. Und ein Wichtigtuer.
Genauso sehe ich das auch. Seid dem der kritische herbst bei 4Players behandelt wird, drehen sich die dazugehörigen Threads im Forum um irgendwelche Grabenkämpfe die von angesäuerten Redakteuren angefachelt wurden.
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johndoe-freename-103538
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Objektive Reviews?

Beitrag von johndoe-freename-103538 »

4P|Bodo hat geschrieben:Texte stammen von Menschen und sind daher per se subjektiv.
Dieser Meinung von Bodo möchte ich mich anschließen. Im Gegensatz zu beispielsweise Haushaltsgeräten ist die Beurteilung eines Spiels zusätzlich schwierig, da die objektive Maßeinheit für "Spielspaß" noch immer nicht gefunden wurde, allen Wertungsreglements, Motivationskurven und anderen notdürftigen Behelfsmitteln zum Trotz.

Die Frage ist, wie man mit diesem Dilemma umgeht. Mir erscheinen zwei Strategien sinnvoll:

A) Man versucht, objektive Wertungskriterien zu finden und die subjektiven Eindrücke von ihnen zu separieren, z.B. in durch Verbannung in Meinungskästen. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise hängt sehr stark vom Können und Sachverstand des jeweiligen Redakteurs ab, schließlich ist es ein Drahtseilakt, diese künstliche Trennung des Tests in einen objektiven und subjektiven Teil durchzuführen. Schaut man sich die aktuelle Praxis bei großen Magazinen an, kann man sich schonmal den Eindrucks einer Scheinobjektivität nicht erwehren. Da ist es hilfreich, wenn eine fett gedruckte Prozentzahl, einem Siegel gleich, dem Testbericht einen Anschein von unverrückbarer Präzision verleiht.

B) Man versucht erst gar nicht, Objektivität anzustreben, sondern "testet" rein subjektiv. Das Problem hierbei ist jedoch, dass der Begriff "Test" nicht mehr so recht passen will. Was der Leser bekommt, ist eher Essay, Erfahrungsbericht oder Glosse. Trotzdem wird auch diese Form des Berichts gerne mit Reichsapfel und Zepter, sprich Prozentwertung und Wertungskasten ausgestattet. Ganz so nackt will man seine subjektive Meinung ja nicht zu Felde ziehen lassen.

Mein persönliches Fazit: es spielt keine Rolle, welchen Weg man bei der Beurteilung von Spielen wählt, sondern wie man den gewählten Weg gestaltet und wie man die Verantwortung gegenüber den Lesern wahrnimmt. Fallstricke gibt es in beiden Fällen genug.

Auf das Ursprungsthema bezogen: bei der objektiven Herangehensweise kann ich durch gezielte Fokusierung auf bestimmte Faktoren innerhalb gewisser Grenzen unauffällig ein gewünscht positives oder negatives Bild zeichnen; bei der subjektiven Herangehensweise kann ich unter Berufung auf die Subjektivität zu noch größeren Abweichungen kommen, je nachdem, welchen Redakteur ich welches Spiel besprechen lasse.

Pest oder Cholera? :wink:
Myratax
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Re: Es gibt keine objektive Tests

Beitrag von Myratax »

4P|Bodo hat geschrieben:Texte stammen von Menschen und sind daher per se subjektiv.
falsch! einfach falsch! schau dir mal sowas an http://math.stanford.edu/~lekheng/flt/wiles.pdf und sag mir was daran subjektiv ist ... da stehen tatsachen... wenn ich irgendwo hinschreibe das gebäude ist x meter hoch ist das auch nicht subjektiv...
SieteStronzi
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Beitrag von SieteStronzi »

andreasg hat geschrieben:Redakteuere sollen ihre ehrliche Meinung schreiben. Wenn man Berichte nicht aus der eigenen Sicht schreibt, sondern aus der Sicht der gedachten Zielgruppe, begibt man sich auf sehr dünnes Eis.
Meiner Meinung nach wird fast immer aus Sicht der Zielgruppe geschrieben und es ist, so glaube ich, ein Versuch seine subjektive Meinung zu objektivieren.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass ein Heer von männlichen Redakteuren sich für ein Spiel wie Sims2 vor Begeisterung fast überschlägt. Das meine 13-jährige Tochter sich dafür begeistern kann, Leute einzukleiden, sich um Babies und Haustiere zu kümmern, ein Haus einzurichten, etc., kann ich nachvollziehen, das ist halt ein modernes Puppenhaus. Aber das erwachsene Männer diese Begeisterung teilen kann ich nur auf seit der Kindheit unterdrückte Neigungen, oder aber den Versuch zurückführen, die Bewertung nach 'objektiven' Kriterien durchzuführen. (was auch immer das ist)