Präimplantationsdiagnostik

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Präimplantationsdiagnostik

Die Untersuchung sollte uneingeschränkt legal sein. Jeder Embryo soll untersucht und ggf. vernichtet werden dürfen.
21
48%
Die Untersuchung sollte legal sein, wenn in der Familie bereits Fälle von Erbkrankheiten auftraten.
15
34%
Die Untersuchung sollte verboten werden.
6
14%
Meiner Meinung nach...
2
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

HanFred hat geschrieben:
DdCno1 hat geschrieben:Geschlechtsauswahl sehe ich in unseren Breiten gegenwärtig aber auch als unproblematisch an.
Mag sein, aber damit würde die Grenze zum Designerkind IMHO bereits überschritten. Zum feststellen von Krankheiten finde ich's ok, mehr nicht.
das ist allerdings wahr
ich denke aber, dass er hier was anderes damit gemeint hat ^^
ThunderOfLove hat geschrieben:Wo die Evolution versagt, hilft nun die Technik nach.
das ist so nicht ganz richtig. bei erbkrankheiten, fehlstellungen usw versagt die evolution nicht. ganz im gegenteil. das alles ist nämlich teil der evolution.
zufällige mutationen und anschließende selektion. alles was nicht überleben kann, stirbt. so wars in der natur schon immer.

allerdings gibt es das in der modernen gesellschaft von heute so nicht mehr. jeder, ganz egal was für eine evolutionäre einbahnstrasse dieser mensch auch sein mag, kann überleben und, wenn er dazu fähig ist, kinder zeugen und sein, ich nenne es mal suboptimales, erbgut weitergeben.
aus evolutionärer sicht eine katastrophe, da dadurch der genpool degeneriert.
wobei ich ehrlich sagen muss, dass hier die mode (wie magersucht und plastische chirurgie als schönheitsideal) eine genauso schlimme rolle einnehmen.
ich will jetzt nicht, dass das irgendjemand falsch versteht, ich hab nichts gegen behinderte menschen, ich war sogar in einer behindertenintegrationsschule. da hatten wir einen gehörbehinderten in der klasse, und so jemanden hats in fast jeder klasse gegeben. das ist zwar um einiges mehr als in anderen schulen, aber so extrem viele warens dann doch nicht...
was ich damit sagen will ist, dass auch behinderte menschen ihr recht haben kinder zu bekommen, und genau deshalb ist man da, meiner meinung nach zumindest, in einer zwickmühle.

oder zumindest war man das bis jetzt.

edit:
designermenschen würden den genpool übrigens genauso degenerieren lassen. ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem fall alle so ziemlich das gleiche wollen. vielleicht gibts n paar ausrichtungen, aber mehr als ne handvoll werden da nicht übrigbleiben.
würde in einer welt, die auf dieser basis funktioniert, die technik verloren gehen, zB durch einen krieg o.ä., wäre das so ziemlich das ende von nem halben volk. oder mehr.
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Cosii
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Beitrag von Cosii »

Ich bin sehr froh über die Entscheidung, doch mal wieder ein Hoffnungsschimmer, dass unsere Politiker außerhalb von Fraktionsgrenzen noch fähig sind, rationale und vernünftige Entscheidungen zu treffen. Meinungen von Kirche und Co. halte ich für zu überholt. Einer Frau den Wunsch zu erfüllen, ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen sollte doch unterstützt werden. Das Dogma, das man sich mit dieser Entscheidung auf eine Art "ethische Rutschbahn" in Richtung Designerbaby begibt halte ich speziell bei diesem Fall für völlig überflüssig.
Dass ich diesen Entschluss befürworte, heißt jedoch nicht, dass ich hinter der uneingeschränkten PID stehe. Es geht einzig und allein darum, Eltern nicht mit Kindern zu belasten, die von ihnen nicht erzogen werden können, meistens aus psychischen Gründen. Ich würde den Entschluss jeder Frau begrüßen auch ein behindertes Kind auszutragen, auch diese haben ein Recht auf Leben, auch wenn sie auf Lasten der Gemeinschaft leben. Behinderte Kinder haben oft andere Qualitäten, beispielsweise verstärkte Emotionalität usw.
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Erynhir
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Beitrag von Erynhir »

Cosii hat geschrieben:Ich würde den Entschluss jeder Frau begrüßen auch ein behindertes Kind auszutragen, auch diese haben ein Recht auf Leben, auch wenn sie auf Lasten der Gemeinschaft leben. Behinderte Kinder haben oft andere Qualitäten, beispielsweise verstärkte Emotionalität usw.
Ich denke es ist erstrebenswert dass es zukünftig gar keine Behinderungen mehr gibt. Jeder Mensch sollte gesund sein.
Wenn man diese bei einer künstlichen Befruchtung ausschließen kann, ist das nur gut. Du meinst das wahrscheinlich nicht böse, aber man sollte doch niemanden eine Behinderung "wünschen"?
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Das ist eben das schwierige an dieser Diskussion. Sage einem körperlich Behinderten Menschen, der womöglich im Leben noch erfolgreich ist, mal das es besser sei das keine Behinderten geboren werden.

Auf der anderen Seite stehen dann Leute wie Wolfgang Thierse, die es vielleicht gar nicht böse meinen aber sinngemäß ernsthaft Sätze wie "gezeugtes Leben muss geschützt werden" von sich geben, was faktisch auch eine Rede gegen Abtreibung wäre.

Ich denke daher das das wirklich nur Betroffene für sich beurteilen sollten. Wenn man Kinder kriegt, gibt man bereits sehr viel auf und schlägt ganz bewusst einen Weg ein, den kinderlose Paar oder kinderlose Singles niemals gehen. Finanziell, gesellschaftlich, psychisch und physisch tauchen tausende Probleme auf. Egal was das Glück ein Kind zu haben letztendlich ausmacht, mag sein das es absolut alles andere aufwiegt....ich will niemanden dann auch noch sagen das er sich nicht so anstellen soll, Schicksal und so bzw. ihm/ihr/ihnen auf der anderen Seite sagen das die Entscheidung ein möglicherweise behindertes Kind zu bekommen idiotisch wäre.
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Chigai
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Beitrag von Chigai »

Eine rhetorische Frage:
Mal angenommen Stephen Hawking wäre das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung gewesen, was wäre aus ihm geworden, hätte man da PID angewendet?
Spoiler
Show
- SH würde gar nicht exisiteren, weil man sich dagegen entschied?
- Es würde ein gesunder SH exitisieren, jedoch weniger genial, da aufgrund des nicht vorhandenen Handicaps nicht fast ganze Potemtial seines Gehirns ausgeschöpft werden würde?
- SH wäre sowohl gesund, als auch genial?
- Ein gesundes 0815-Arbeits-Loser?
- [Füge was dir einfällt hier ein]
Und nein, ich bin kein genereller PID-Gegner, sondern frage mich nach mögliche Auswirkungen, sei es positiv oder negativ.

Im Grunde genommen ist der Wunsch ein gesundes Kind zu haben nicht wirklich verwerflich, solange es nicht zum Designerkind, wenn nicht sogar zur Bildung einer sogenannten "Herrenrasse" führt. Manch einer wird noch aus dem Geschichtsunterricht wissen, welcher Persönlichkeit zu verdanken war, dass behinderte Menschen in mind. 5-stelligen Bereich getötet wurden. Mir geht es jetzt nicht darum, die PID-Thematik in diese Richtung zu lenken, sondern zu verdeutlichen, was für eine Verantwortung solche Eingriffe in die Genetik mit sich bringt.

[Oje, mit was ich mich befasse, wenn ich Bettruhe haben sollte.]
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Eben deswegen sollten die Betroffenen entscheiden und das können sie im Rahmen des Gesetzes nun auch. Dein Beispiel ist sehr gut, aber letztendlich würdest du Eltern die davon betroffen sind beleidigen oder Schuldgefühle einreden die dich selbst ehrlicherweise nicht im Ansatz betreffen, weil es nicht dein Problem ist.....das ist eben die Scnhnittstelle zur Abtreibungsdiskussion, wo wir es ja grundsätzlich auch immer mit Leben zu tun haben, dass sich zu einem Genie entwickeln könnte.
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Cosii
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Beitrag von Cosii »

Erynhir hat geschrieben:
Cosii hat geschrieben:Ich würde den Entschluss jeder Frau begrüßen auch ein behindertes Kind auszutragen, auch diese haben ein Recht auf Leben, auch wenn sie auf Lasten der Gemeinschaft leben. Behinderte Kinder haben oft andere Qualitäten, beispielsweise verstärkte Emotionalität usw.
Ich denke es ist erstrebenswert dass es zukünftig gar keine Behinderungen mehr gibt. Jeder Mensch sollte gesund sein.
Wenn man diese bei einer künstlichen Befruchtung ausschließen kann, ist das nur gut. Du meinst das wahrscheinlich nicht böse, aber man sollte doch niemanden eine Behinderung "wünschen"?
Ich will hier auch niemandem eine Behinderung wünschen, ich wünsche, dass wir damit lernen mit Behinderten umzugehen. Wieso zerstören wir Leben im Voraus? Ist ein behindertes Leben weniger lebenswert? Wir reden hier von technischem Fortschritt, wieso können wir mit diesem Behinderten nicht ermöglichen ein möglichst normales Leben zu führen?
Die Grenze, ab wann es vertretbar ist, ein im Reagänzglas vereinigten "Menschen" (?) sein zukünftiges Leben zu verweigern verläuft ebenfalls extrem schwammig und ethisch undefiniert. Sind dazu nur Krankheiten erlaubt, die von Geburt an zu sehen sind? Oder soll das auch gelten, wenn der Mensch, der daraus entstehen würde später zu 80 Prozent Krebs bekommen würde?
Die PID ist kein Allheilmittel um gegen Behinderungen vorzugehen, das darf sie auch nicht werden. Die PID sollte einzig und allein ein Mittel bleiben, um Eltern , die aus bestimmten Gründen nicht mit einem behinderten Kind klarkommen würden, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Noch n Beispiel: Wie würdest du reagieren, wenn dir deine Eltern sagen würden, wenn du in-vitro, also im Reagänzglas gezeugt wurdest. Wärst du froh, dass du nicht krank bist? Oder wärst du extrem enttäuscht, dass deine eigenen Eltern dich nicht wollten, wenn du behindert gewesen wärst?

So einfach ist di Frage nicht zu beantworten, da wird sich auch keine allgemeingültige Antwort finden lassen. Von daher ist die Entscheidung des Bundestages, die Entscheidung den Bürgern im Extremfall zu überlassen völlig richtig.
johndoe921088
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Beitrag von johndoe921088 »

Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die PID keinesfalls gesunde Kinder garantiert. Nur ein kleiner Teil der Erkrankungen des Menschen sind genetische bedingt und lassen sich im Reagenzglas verhindern. Das Recht auf gesunden Nachwuchs -falls es sowas überhaupt gibt- garantiert die PID daher nicht, kann sie nicht garantieren. Diese Technologie jetzt zum Heilsbringer der Reproduktionsmedizin zu stilisieren, halte ich für grundfalsch.
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Stimmt, viele Behinderungen gehen auch auf Krankheiten während der Schwangerschaft zurück und die stellen oft keine Indikation für einen Abbruch dar.
Ein Kumpel von mir ist hörbehindert, die Mutter hatte Masern. Der kann sein Leben wunderbar führen - hat es sicher manchmal schwerer als andere, kommt aber gut zurecht.
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Cosii
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Beitrag von Cosii »

Pius Quintus hat geschrieben:Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die PID keinesfalls gesunde Kinder garantiert. Nur ein kleiner Teil der Erkrankungen des Menschen sind genetische bedingt und lassen sich im Reagenzglas verhindern. Das Recht auf gesunden Nachwuchs -falls es sowas überhaupt gibt- garantiert die PID daher nicht, kann sie nicht garantieren. Diese Technologie jetzt zum Heilsbringer der Reproduktionsmedizin zu stilisieren, halte ich für grundfalsch.
Stimmt natürlich, hier bei diesem Beschluss geht es ja nur um jährliche 400-500 Fälle. Das sind verglichen mit allen Schwangerschaften in Deutschland natürlich nur Peanuts. Hier gehts aber um viel mehr, hier geht es darum, in welche Richtung sich das Gesundheitswesen und das Recht auf Leben vor der Geburt definiert. Ab wann ist ein Mensch ein Mensch? Ab wann kann man von menschlichem Leben reden? Die Diskussion ist doch wegweisend für den Umgang mit den technischen Möglichkeiten, die uns gegeben sind und uns gegeben sein werden.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

@Hanfred
Das ist aber wirklich etwas anderes...natürlich sind Sehschwäche und Schwerhörigkeit (ich rede nicht von Taubheit, aber darum geht es glaube ich ebenfalls nicht) ebenfalls Erbkrankheiten, aber um diese geht es hier nicht. Hörgerät und Brille sind selbst im ästhetischen Sinne funktionierende Instrumente dagegen.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

@pius: mit gesund ist in dem fall der PID die genetische gesundheit, also das fehlen von sogenannten genetischen krankheiten, die so dinge wie angeborene diabetes, schwerwiegende stoffwechselstörungen oder vielleicht sogar einen besonders starken krebsfaktor betreffen.

@chigai: nachdem sich die krankheit von stephen hawking erst bemerkbar gemacht hat als er schon studiert und sein leben bereits der wissenschaft gewidmet hat, wäre er ohne dieser krankheit wohl gesund und ein genie. vllt sogar ein noch größeres, da er mehr handlungsmöglichkeiten hätte und schneller arbeiten könnte ^^

@wulgaru: körperlich behinderte menschen bringen das argument mit "ich führe aber so auch ein gutes leben" sehr oft, aber ich würde nur zu gerne wissen, ob sie denken, dass sie ohne diese behinderung nicht auch genauso glücklich sein könnten, aber der alltag zusätzlich ein wenig besser funktionieren würde.
auch wenn manche das nicht zugeben, aber ich denke, dass es doch beinahe alle körperlich behinderten menschen begrüßen würden, wenn sie ihre behinderung einfach los werden könnten.
bei durch einen unfall bedingt behinderten menschen merkt man das am meisten. die haben nämlich oft die möglichkeit, dass sie sich durch eine physiotherapie wieder komplett, oder zumindest annähernd, regenieren können. und das tun so ziemlich alle.
johndoe921088
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Beitrag von johndoe921088 »

Cosii hat geschrieben:
Pius Quintus hat geschrieben:Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die PID keinesfalls gesunde Kinder garantiert. Nur ein kleiner Teil der Erkrankungen des Menschen sind genetische bedingt und lassen sich im Reagenzglas verhindern. Das Recht auf gesunden Nachwuchs -falls es sowas überhaupt gibt- garantiert die PID daher nicht, kann sie nicht garantieren. Diese Technologie jetzt zum Heilsbringer der Reproduktionsmedizin zu stilisieren, halte ich für grundfalsch.
Stimmt natürlich, hier bei diesem Beschluss geht es ja nur um jährliche 400-500 Fälle. Das sind verglichen mit allen Schwangerschaften in Deutschland natürlich nur Peanuts. Hier gehts aber um viel mehr, hier geht es darum, in welche Richtung sich das Gesundheitswesen und das Recht auf Leben vor der Geburt definiert. Ab wann ist ein Mensch ein Mensch? Ab wann kann man von menschlichem Leben reden? Die Diskussion ist doch wegweisend für den Umgang mit den technischen Möglichkeiten, die uns gegeben sind und uns gegeben sein werden.
Ja, das sind ernstzunehmende Fragen, die man aber nicht allein der Politik oder den Medizinern überlassen sollte. Darüber sollte eine gesamtgesellschaftliche Debatte geführt werden. Überfällig wäre die allemal...
johndoe921088
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Beitrag von johndoe921088 »

JesusOfCool hat geschrieben:@pius: mit gesund ist in dem fall der PID die genetische gesundheit, also das fehlen von sogenannten genetischen krankheiten, die so dinge wie angeborene diabetes, schwerwiegende stoffwechselstörungen oder vielleicht sogar einen besonders starken krebsfaktor betreffen.[...]
Und da fängt es schon an: Ist angeborene Diabetes wirklich ein Grund, den so erzeugten Embryo zu vernichten? Wer entscheidet, welche Krankheiten man dem potentiellen neuen Menschen zumuten möchte? Wer definiert, welches Maß an "Leidensfreiheit" einem Menschen zustehen?
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

JesusOfCool hat geschrieben: @wulgaru: körperlich behinderte menschen bringen das argument mit "ich führe aber so auch ein gutes leben" sehr oft, aber ich würde nur zu gerne wissen, ob sie denken, dass sie ohne diese behinderung nicht auch genauso glücklich sein könnten, aber der alltag zusätzlich ein wenig besser funktionieren würde.
auch wenn manche das nicht zugeben, aber ich denke, dass es doch beinahe alle körperlich behinderten menschen begrüßen würden, wenn sie ihre behinderung einfach los werden könnten.
bei durch einen unfall bedingt behinderten menschen merkt man das am meisten. die haben nämlich oft die möglichkeit, dass sie sich durch eine physiotherapie wieder komplett, oder zumindest annähernd, regenieren können. und das tun so ziemlich alle.
Das Leute nach einem Unfall wieder gesund werden wollen ist doch ganz natürlich. Jeder will so bleiben wie er ist. Ich bin Brillenträger und auch wenn man als Kind schon einiges zu hören kriegt, würde ich mich heute ohne diese völlig nackt fühlen, weil sie zu mir gehört.

Wenn man allerdings mit einer Behinderung geboren ist, lebt man mit ihr. Kinder sind grausam, daher wird man sich sicherlich auch einiges gefallen lassen müssen, aber man ist dann so wie man ist. Sicherlich entstehen auch Wunschvorstellungen das man jemand ganz anderes sein will, aber die haben "gesunde" Menschen doch auch. Ich glaube jedenfalls das es nicht möglich ist, dass ein Mensch wirklich ein so negatives Selbstbild hat, es sei denn er ist depressiv, aber dazu braucht es keine Behinderung.