Wenn ich mir diesen Post und den als Reaktion auf beam durchlese, bin ich irgendwie verwirrt.J1natic hat geschrieben:So Spiel ist durch, knapp 16h gebraucht.
Darksiders gehört definitiv nicht zu den Vorzeige-Titeln des Jahres 2010, obwohl es doch auf dem ersten Blick im Gesamtpaket rund und stimmig aussieht. Das Problem ist: Darksiders schmeckt leider nur so gut wie das per Mikrowelle aufgewärmte Mittagessen von Vorgestern. Alles schon gesehen, will aber was neues: Ich mein, wir haben hier Elemente aus den typischen 3D Zeldas (Lock-On System, Dungeons mit Maps, die die versch. Stockwerke verzeichnen, Pferd, Enterhaken *jeez, Suche nach dem Master-Sword *lulz), Metroid Prime (Lebensanzeige), PanzerDragoon (Man reitet auf gryphons), Portal (selbst die Farben der Portale stimmen überein), God of War (bloody badassery, fighting system, QTE über den Köpfen der Gegner); gibt sicherlich noch mehr.
Am Ende hat das Entwicklerstudio Vigil Games tatsächlich das Frankenstein der Videospiele erschaffen.
So hofft man dennoch, dass immerhin die Spielwelt eine gewisse Einzigartigkeit vorweist. Jedoch steckt diese voll von Klischees; seien es die Orte, das Gegner-Design oder die Charaktere. Man hat schon alles schon irgendwo irgendwann mal gesehen.
Einen großen Teil des Spiels verbringt man leider mit dem Kämpfen. Ich hoffe, ihr mögt das Kampfsystem, denn automatisierte Kämpfe ohne Tiefgang gegen Haufen von Gegnern sind zu erwarten. Bei den stärkeren Gegner mal ausweichen und dann wieder buttonsmashen. Darüber hinaus sind die verschiedenen Waffen, Acc. oder die Angriffe extrem einfallslos. Viel zu stauen gibt es bei diesem Spiel leider nicht: Selbst der Großteil der Bossfights ist eine absolute Enttäuschung. Ich mein, jeder der mal mehr als nur ein Konsolen-Zelda gezockt hat, weiß, wie Bossfights inszeniert werden sollten. In Darksiders sind die Bossfights viel zu schnell rum, fesseln einen kaum, viel zu leicht und nachdem man einen Boss besiegt hat, folgt eine Zwischensequenz, wie der Protagonist diesen endgültig vernichtet. Hätte man das nicht per ‚Echtzeit’ durch QTEs lösen können? Ich mein, wenn man von God of War klaut, dann bitte auch richtig.
Neben dem Kämpfen gibt es auch einiges zu erkundschaften. Ähh doch nicht. Leider gibt es nur sowas wie eine Pseudo-Overworld. Unter’m Strich ist es doch nur eine Aneinanderreihung von ‚Einbahnstraßen’; vielleicht ist hier und dort mal in der Ecke eine Schatztruhe; aber damit endet auch schon das „Entdecken“. Von sowas wie Nebenquests rein gar keine Spur.
Darksiders bietet außerdem Zelda-typisches Dungeon-gameplay. Das ist definitiv ein Pluspunkt; die paar Dungeons, die es im Spiel gibt (mit der Anzahl eines Zeldas jedoch in keinster Weise zu vergleichen), sind gut strukturiert, aber leider auch teilweise einfallslos und die Rätsel fallen einem zu leicht.
Kampfsystem, Spielwelt, die Story, die Dungeons, die Bossfights und der kaum auffallender Soundtrack bewegen sich alle im Zentrum der Mittelmäßigkeit – mal näher, mal weiter entfernt- , ergo im Kern sind alle Elemente irgendwie brauchbar und teilweise gut umgesetzt, aber das recycling sorgt dafür, dass am Ende Darksiders selbst als unbedeutend dargestellt wird.
Mein Fazit: Darksiders nimmt die wahrscheinlich die besten Elemente aus einigen der besten games der letzten Jahre, wirft diese zusammen, aber schafft es nicht diese Elemente clever weiter zu entwickeln um was wirklich Einzigartiges zu schaffen. Vigil könnte mit mehr Mut zur Innovation im sequel viel erreichen.
Meine Wertung: 8.0/10
Du lässt kaum ein gutes Haar an diesem Spiel, redest von fast schon dreister, billiger Kopie, von verschenkten Möglichkeiten, von absoluter Enttäuschung und verlgeichst es mit dem Geschmack eines zwei Tage alten, aufgewärmten Mikrowellenessens... hast das Spiel aber 1. trotzdem durchgespielt (warum eigentlich, wenn es dir nicht gefällt?) und gibst 2. trotz all der vernichtenden Kritik eine Wertung von 80%.
Sollte dir nicht spätestens jetzt auffallen, dass da irgendetwas nicht stimmt?