So, habe das Spiel heute Nacht installiert (UK-Fassung) und gleich mal den Singelplayer-Modus in Hard-Mode am Stück durchgezockt.
Mein Fazit:
Das Spiel ist überwältigend, einfach genial.
So eine Atmosphäre hat bisher wirklich kein Spiel aufbauen können.
Ständig hat man das Gefühl in einem richtig großen Kinofilm mitzuspielen.
Wobei, als Kinofilm würde das Spiel garnicht funktionieren, da es nur so vor dramaturgischen Höhepunkten strotzt. Fast schon zuviel.
So gut wie keine Mission geht nach dem Schema "Job erledigt, gehn wir nach Hause" aus.
Ab und zu hatte ich auch das Gefühl, dass sie bei Kollegen ein wenig abgespickt hatten:
Wenn die Russen in Amerika einfallen, wird man meiner Meinung nach sehr an World in Conflict erinnert.
Aber sie kupfern nicht einfach ab, sondern würzen es nochmal ordentlich nach, so dass einem eigentlich nie langweilig wird.
Das Argument der doofen KI kann ich leider etwas nachvollziehen, jedoch hätte man bei einer intelligenteren KI eigentlich keine Chance.
Zumindest auf den höheren Schwierigkeitsgraden. Denn dort ist man nach 3 oder 4 Treffern schon ausgeknockt und wenn die Gegner nicht hin und wieder mal von sich aus die Deckung wechseln würden, dann würde man wohl nicht mal über das erste Level hinaus kommen.
Infinity Ward hat es meiner Meinung nach geschafft, MW 1 noch um einiges zu toppen. Für mich definitiv DAS Spiel des Jahres (noch vor Dragon Age).
Wenn sie beim nächsten Teil genauso weiter machen wollen, dann müsste als nächstes die halbe Welt verwüstet werden.
Zum Thema Schlauchlevel:
Klar hat MW Schlauchlevel und das muss auch so sein. Denn nur so ist man immer dort, wo auch die Action passiert.
In einer freien Spielwelt wäre es unmöglich so eine Adrenalinfördernde Spannung aufrecht zu halten.
MW 2 ist wie auch schon der erste Teil ein Film zum selber spielen.
Verdammt brutal, hart und auch schockierend, definitiv nur was für Erwachsene.
Genau so möchte ich unterhalten werden. Ich will nen offenen Mund mit nem ordentlichen WTF-Ausdruck auf dem Gesicht.
Klar nur 6 Stunden Spielzeit, aber lieber 6 Stunden unterhaltung zu 100% als 20 Stunden immer wieder die gleichen öden Missionen.
Genial als kleiner Ausgleich zur etwas kurzen Spielzeit:
Die Spec-Ops Missionen.
Mir hatte schon die Epilog-Mission des ersten Teils richtig viel Spaß bereitet.
Jetzt gibts davon satte 25 (naja, mehr oder weniger, Snowmobilrennen ist jetzt nicht soo der Hit)
Ach ja
Die Flughafen-Mission hatte schon seinen spielerischen Zweck. Irgendwie muss man schon was heftiges Zeigen, damit ein Angriff Russlands auf Amerika auch glaubwürdig rüber kommt.
Und ich hatte schon ein echt flaues Gefühl in der Magengegend. Aber das ist es was Emotionen weckt. Das ist es was Filme schaffen und so gut wie kein Computerspiel.
Hier wird man in die "Haut" des Agenten gesteckt und fragt sich innerlich ob es das alles Wert ist. Ob man einige Leben opfern darf um viele zu retten. Und am Ende ist es sogar völlig sinnlos gewesen, bzw hatte ja noch weit dramatischere Folgen. Einfach nur krass.
Ach ja, Schande über 4players, dass ihr nicht zumindest den Soundtrack von Hans Zimmer im Videofazit positiv erwähnt habt, der Herr hats einfach drauf und auch hier ist es ein Ohrenschmaus.