
Nun, was soll ich zu dem Film sagen...
Atmosphäre ist super, ebenso die schauspielerische Leistung von Ford und die Musik. Ton und Bild sind absolut großartig und die Restauration ist perfekt gelungen. Der futuristische Noir-Stil schafft es eine düstere und beklemmende Zukunftsvision zu erschaffen.
Aber so schön der Film auch anzusehen ist, so wenig Inhalt hat er tatsächlich.
Natürlich kann man Bücher schreiben bezüglich der Interpretation des Films, aber das ist auch der größte Schwachpunkt. Man hat das Gefühl dass nichtmal Scott selbst weiss was er eigentlich will und deshalb lediglich eine interpretierbare Hülle dem Zuschauer vorwirft - eine sehr gutaussehende, wohlgemerkt.
Dialoge wie "Jetzt sind wir nur noch zwei Pris!"- "Wir werden sterben, weil wir dumm sind!" - "Nein, werden wir nicht." sind fast schon schmerzhaft. Ein Großteil des Films besteht aus Nahaufnahmen Fords wie er wartet, liest, läuft und immerzu mit Regen begossen wird. Anfangs mag das wirklich imposant wirken, aber über 2h ist das ermüdend und wirkt leer. Viele Szenen wirken dämlich, wie der "Kampf" gegen die 2 Replikanten am Schluss. Plötzliche Rettungen und absolut dämliche Anläufe zu akrobatischen Meisterstücken sind nicht spannend oder intelligent, sondern lediglich schlecht geschrieben.
Die Liebesgeschichte kam aus dem absoluten Nichts und wirkte aufgesetzt, ebenso wie manche "Interpretationsansätze" wie das Einhorn.
Meine Bewertung schwankt also zwischen 5 und 6 Punkten, da der Film technisch hervorragend und sicherlich Interpretationsfreiheiten lässt, aber die im Kern und in der Darstellung sehr simple Detektivstory ohne Überraschungen zieht mich - trotz hervorragender Inszenierung - nicht dauerhaft in den Bann.