Flanger hat geschrieben:
Wir haben abgestimmt und Du sagst mir jetzt was zu tun ist? Irgendwie finde ich das anmaßend. Abgesehen davon habe ich Grandia 2 gespielt (wie Du schon erwähnt hast, war es scheisse). Ich spiele mich hier zu keinerlei Justiz auf, sondern interpretiere Meinungeung und sammele sie.
Verzeiht mir vielmals euer Durchlaucht, aber aufgrund der nicht vorhandenen Möglichkeit in eurem Forum einzelne Threads nach Stichwörtern zu durchsuchen habe ich die Diskussion um Grandia nicht in ihrem ganzen Umfang verfolgen können. Und ich sage dir auch nicht was du wie machen sollst, aber wenn du selbst sagst, dass du bestimmte Spiele nicht gespielt hast, dann könntest du dir doch wenigstens von Personen die dies getan haben gute Gründe für eine Aufnahme in deine Ruhmeshalle nennen lassen.
Ich empfinde es eben als etwas seltsam, in dieser Hall of Fame fast jede Japano-RPG-Reihe wiederzufinden, und Grandia eben nicht.
Und, sofern ich denn auch Vorschläge machen darf und nicht gleich wieder unfreundlich abgebügelt werde, einige Argumente für gewisse Spiele in der HoF sind mehr als dürftig bzw. treffen sie den Kern der jeweiligen Spiele überhaupt nicht.
Ich wüsste beispielsweise nicht, was Golden Sun auf dem GBA außer der Grafik und dem qualitativ guten Soundtrack für eine Aufnahme in eine Meilensteinsammlung prädestiniert. Das Spiel bietet solide RPG-Kost, bietet aber in Puncto Gameplay nicht wirklich neues (die Dschinns sind ja nun alles andere als revolutionär). Und epische Story? Nein, nicht wirklich, eher ein Mittel zum Zweck.
Vielleicht versteh ich aber auch unter Ruhmeshalle was anderes als die Aufnahme jedes Spiels das nun irgendein neues Element eingeführt hat.
Und die Sortierung nach Serien trübt den Gesamteindruck auch ein wenig, denn bspw. Final Fantasy hat inzwischen 12 Hauptteile, von denen nur zwei wirklich legendär sind. Hinzu kommen dann noch zig Spin-Offs, von denen einige auch nicht wirklich erwähnenswert sind (z.B. Chocobo Tales oder Crystal Chronicles).
Wenn man z.B. eine Hall of Fame im Genre Action-Adventures aufstellen würde, dann wäre es auch nicht wirklich sinnvoll die ganze Zelda-Reihe dort zu platzieren, da ja nicht jeder Teil ein wichtiger Meilenstein der Videospielgeschichte ist, sondern speziell The Legend of Zelda (NES) [als Begründer des Genres Action-Adventure] und TLoZ: Ocarina of Time [Überführung des Genres in die 3. Dimension]. Und dieses Beispiel lässt sich jetzt auch auf einige der Rollenspielserien in dieser Ruhmeshalle übertragen.
Flanger hat geschrieben:
Was ist an Grandia 1 HoF-würdig? Werde spezifisch oder auf Wiedersehen, denn es geht hier um Fakten, nicht um Geschmäcker...
Wenn du es mir erlaubst sage ich dir das gerne, ein Kollege und ich haben vor längerer Zeit einen Nachruf zu dem Spiel verfasst, den ich dir hier gerne zugänglich machen möchte.
Ich denke, nicht gerade viele hier werden den 1. Teil von Grandia noch kennen, dazu war er in Europa leider nicht bekannt genug.
Während eigentlich fast jeder Gamer zumindest die Verpackung von Grandia 2 schon mal irgendwo auf einer "Software-Pyramide" gesehen hat, so sind doch nur wenige in die fabelhafte Polygonwelt von Justin, Sue, Feena und zahlreichen anderen liebevoll gestalteten Figuren gekommen.
Die PSone-Portierung dieses tollen Japano-RPGs lag noch vor wenigen Jahren zum Schleuderpreis auf div. Billigspielpyramiden herum, ein Ort, der eines solchen Spieles eigentlich unwürdig ist.
Denn was man dort auf 2 wunderschön bedruckte CDs übertragen hat, muss sich vor keinem aktuellen RPG verstecken.
Das Spiel ist definitiv für die Genießer unter den Zockern gedacht, denn wer protzige Grafik erwartet ist hier falsch, ganz falsch.
Stattdessen bekommt man eine wunderschöne Welt präsentiert, welche sich über 2 CDs erstreckt und den detailverliebten Nostalgiker des Öfteren in Erstaunen versetzt.
Gerade für die Retro-Fans unter uns gibt es kaum etwas Schöneres als die frei drehbare Polygonumgebung mit den entzückenden Charakteren.
Begleitet wird das Spiel von einer musikalischen Untermalung, welche ihresgleichen sucht. Verantwortlich dafür ist Noriyuki Iwadare, der seine Sache hier wirklich super gemacht hat.
Die Dungeons sind allesamt sehr stimmig gestaltet und auf jeden Fall zu schaffen, denn man sieht anhand des Kompass, in welcher Himmelsrichtung sich der Ausgang zum nächsten Gebiet befindet. Die Monster sieht man auch auf der Karte herumlaufen, so dass man sie einfach umgehen kann, wenn man mal keine Lust auf einen Kampf hat.
Doch bei dem KS von Grandia ist mir das eigentlich nie passiert.
Je nachdem wie man die Gegner berührt, startet der Kampf. Laufen diese von hinten in eure Gruppe hinein, geratet ihr in einen Hinterhalt, erwischt man sie geschickt, dann kann man sich im Kampf einen Vorteil erarbeiten. Gut gemacht kann man da nur sagen.
Ist man also erstmal im Kampfbildschirm, findet das Gefecht auf einer umgebungsabhängigen Bitmap-Kampffläche statt.
Unten wird eine Zeitleiste eingeblendet, auf sich eure Charaktere quasi bewegen und dann erst angreifen, wenn der Befehlseingabebereich erreicht wird, dann dauert es noch mal, angriffsabhängig, eine Weile, bis der Charakter die Attacke ausführt.
Durch bestimmte Statusveränderungen bzw. Items kann sich diese Zeit aber auch ändern, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann.
Von der Story will ich nicht zuviel verraten, aber sie ist einfach göttlich!
Aber: Man darf sich durch den recht zähen Beginn der Geschichte nicht abschrecken lassen, spätestens mit dem Betreten des Dampfers in die neue Welt fesselt das Spiel den bis dahin selbigem verfallenen Zocker vor den Bildschirm.
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Grandia für die Playstation1...dieses Spiel war wirklich das einzige RPG, welches ich regelrecht verschlungen habe. Allein die Geschichte hat mich so dermaßen gefesselt, dass ich es schon fast wie ein besessener gespielt habe.
Allein der Soundtrack war total klasse und ich habe noch nie ein Spiel erlebt, welches eine so wunderschöne musikalische Begleitung hatte wie dieses Spiel.
Grandia hat in allen Belangen wirklich alles richtig gemacht, denn hier stimmt insgesamt einfach alles. Sounds und Musik, Spielmechanik, Umfang, vor allem die Story und alles was noch dazu gehört. Ich war wirklich sehr begeistert und habe damals das Spiel neu für gerade einmal 15€ gekauft.
Das Spiel ist nicht zu leicht und auch nicht zu schwer - genau richtig würde es wohl am Besten treffen, und es kann stellenweise sehr fordernd sein.
Was mir besonders gut gefallen hat war wohl die Tatsache, dass Grandia von diesem typischen Weltretterszenario zwar nicht gänzlich abstand nimmt, es aber trotzdem von Beginn an eher auf die Entdecker- und Draufgängerszenerie anspielt. Es "riecht" einfach förmlich nach spannenden Abenteuern und unendlicher Freiheit - das macht einfach Spaß und fasziniert sehr stark. Die eigentliche Thematik baut sich erst nach und nach auf. Das ganze spielt sich schon fast wie ein geschickt eingefädelter Film, denn der Umfang ist alles in allem doch sehr beträchtlich.
An Grandia gibt es genau genommen wirklich nichts, worüber man sich beschweren könnte oder etwas, welches das Spiel vielleicht herunterziehen könnte.
Und noch ein netter Kommentar von Seiten IGNs:
"Spread across two discs and featuring some of the biggest and most detailed environments ever seen in a role-playing title, Grandia never fails to amaze, both visually and content-wise."
Und noch ein kleiner Vorschlag meinerseits, wie wäre es wenn man die RPGs vielleicht zu erst mal ganz grob nach Japano-RPGs und westlichen Rollenspielen ordnen würde? In der Spielmechanik unterscheiden die sich ja doch ziemlich deutlich.