Basti588 hat geschrieben: ↑22.08.2018 17:28
James Dean hat geschrieben: ↑22.08.2018 16:48
Basti588 hat geschrieben: ↑22.08.2018 15:36
Kleine Anmerkung für den Autor:
1800 ist kein Spätmittelalter mehr. Das Spätmittelalter geht bis Anfang des 16. Jahrhunderts, maximal.
Es folgt die frühe Neuzeit und schließlich die Neuzeit.
Wobei es durchaus die Ansicht gibt, dass das Mittelalter erst 1806 wirklich beendet wurde, weil dort immerhin das HRR unterging. Aber so ist das mit den Epochen, es ist unmöglich, eine exakte Linie zu ziehen.
Aber dennoch ist die Verknüpfung Spätmittelalter - 1800 recht irritierend. Habe da auch erst gedacht, das Spiel würde im 13. oder wenigstens 15. Jh. starten.
Also ich habe versucht das jetzt mal nachzuvollziehen und zu bestätigen. Ich habe allerdings keine Quelle gefunden, die diese Annahme aufgreift. Auch eine befreundete Historikerin, die ich kurz über WhatsApp gefragt habe, meinte, ihr sei soetwas nicht bekannt.
Von daher würde mich jetzt wikrlich interessieren, ob du eine Quelle kennst. Und damit meine ich, dass es mich wirklich interessiert, nicht so wie auf Facebook, wo das jetzt bedeuten würde, dass du keine Ahnung hast und ich auf jeden Fall Recht habe.
Meine Historiker-Freundin würde das sicherlich auch interessieren, man kann ja auch in der Geschichte nicht alles wissen
Ich muss zugeben, dass ich auch nur einmal in irgendeinem Einführungswerk gelesen habe, dass Epochen diskutabel sind und es wurde die Frage gestellt, warum man das Mittelalter nicht bei 1806 enden lässt. Die Argumentation war hierbei, dass mit dem Ende des HRR die letzten mittelalterlichen Strukturen Europas verloren gingen und ganz Europa auf verwaltungstechnischer Ebene neu strukturiert wurde. Hierzu habe ich spontan bei Google Books das hier gefunden
klick, ich beziehe mich auf Seite 13, wo steht: "Dass bei der Periodisierung regional differenziert werden muss, ist selbstverständlich; aber auch Teilbereiche des gesellschaftlichen und staatlichen Lebens können sich unterschiedlich entwickeln: so ist man der Ansicht, die mittelalterliche Wirtschaftsgeschichte ende schon Mitte des 14. Jahrhunderts (Agrarkrise/Pest), wohingegen die mittelalterliche Verfassung des Reiches bis 1806 fortbestand."
Was ich aber habe: Ein Buch von Hans-Werner Goetz, den deine Freundin auch kennen müsste, aus meiner Proseminarzeit, welches heißt "Proseminar Geschichte: Mittelalter". Auf Seite 29 schreibt er, dass man das Ende des Mittelalters "traditionell mit der Entdeckung Amerikas (1492) oder Luthers Thesenanschlag (1517)" verbinde, "zwischen der Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453) und der Französischen Revolution (1789)", gefolgt von der Anmerkung, dass die Epocheneingrenzung ohnehin abhängig vom betrachteten Gegenstand sei und man eben keine "konkrete[n] Anfangs- und Enddaten" dafür setzen könnte.
Insofern war meine Formulierung im obigen Post etwas zu vorlaut, wie ich gerne zugebe. Aber ganz falsch war sie nicht. Leider war das Thema Epochisierung nie wirklich etwas Großes, weshalb ich mich damit nie befasst habe, so dass ich hier nicht mit Literatur um mich schmeißen kann